Liebe Forengemeinde,
in Urbia fällt mir häufig der Begriff "hausgemachtes Problem oder hausgemachte Probleme" auf, den ich aber auch ab und an mal verwende.
Ich nenne mal ein paar Beispiel: das Kleinkind hängt bei Mama am Rockzipfel, Mama muss weg hat einen Termin, Papa könnte einspringen und auf das Kind aufpassen, Kind mag sich nicht von der Mutter trennen, schreit noch mehr weil es nicht zu Papa möchte, Kind geht mit zum Termin, hausgemachtes Problem: Kind hätte schon längst mal alleine mit Papa sein können, wurde leider nicht dran gewöhnt.
Oder neulich ein Thread: Mutter ist überfordert, muss Termine erledigen, Kinder zum Hobby bringen, Einkaufen (mehrmals die Woche), Mann selten da. Hausgemachtes Problem: mehrmals muss man nicht einkaufen, Termine besser koordinieren,
Hobbies der Kinder kucken ob sie nicht alleine hinkommen, Mamataxi entfällt oder Fahrgemeinschaften bilden.
Sind jetzt mal aus dem großen Topf der Thread gegriffen, wo viel über Stress oder Überforderung geht.
Für mich sind hausgemachte Probleme z.B wenn man sich immer mehr Aufgaben um den Hals hängt und feststellt es wird zuviel. zeitlich. Man muss sie ja nicht übernehmen. Für meinen mehrfachbehinderten Sohn wollte mir ein anthroposophischer Arzt (nur jetzt mal als Beispiel, bei dem war ich auch mit meinen Autisten nur kurz in Behandlung) mir noch zusätzlich zwei Therapien verschreiben neben seinen 3x anderen Therapien (vom Sozialpädiatrie Zentrum+Eingliederungshilfe) für meinen Sohn verschreiben. Da sagte ich nein, nicht noch mehr Therapien. Das wäre zum hausgemachten Problem geworden, weil ich die nicht unterbringen zeitlich und mir auf die Dauer zu stressig gewesen.
Oder ich sollte meine Mutter nicht nur 1x die Woche, sondern mindestens zweimal die Woche im Pflegeheim besuchen lt. meinem anderen Angehörigen. Ich hatte keine Zeit sie mehrmals zu besuchen. Wurde aber gefordert. Antwort von mir nein.
Nein wurde nicht akzeptiert. Ich machte es nicht, sonst wäre es auch ein hausgemachtes Problem geworden. Man muss es nicht machen.
Was versteht Ihr unter einem "einem hausgemachten Problem"? Da bin ich mal gespannt.
LG Hinzwife
Der Begriff "hausgemachtes Problem oder Probleme, was versteht Ihr darunter?
Es gibt sooooo viele hausgemachte Probleme. Mir fallen ganz viele ein, die man sich mit Babys selbst macht.
-Man stillt ab, beschwert sich dann aber darüber dass man nachts Flaschen machen muss.
-man quartiert Baby aus dem elternschlafzimmer aus, beschwert sich dann darüber dass man nachts ins andere Zimmer muss wenn es weint
-man beginnt zu früh mit beikost und wundert sich über bauchschmerzen
Oder man beschwert sich, dass man tagelang und länger nicht duschen und nichts aufräumen könne, weil Baby/ Kleinkind 24 Stunden getragen werden WOLLE. Kenne ich allerdings nur von urbia, keine einzige der zahlreichen jungen Mütter hier würde das tun 😉 nicht mal die alleinerziehenden.
LG
Ja,das erste Baby Zuhause und der Mann muss nach der Arbeit den Haushalt machen,weil Mutti es nicht geschafft hat...uiuiui. 😂
Hallo,
Ich verstehe darunter, dass man sich Aufgaben aufgebürdet hat (die Probleme darstellen), die man hätte vermeiden können, aber selbst oder gemeinsam daran Schuld ist, dass das Problem nun da ist und gehandhabt werden muss
*und selbst oder gemeinsam …
Für mich sind hausgemachte Probleme: Probleme, die vermeidbar wären. Probleme, wo es derjenige selbst in der Hand hat, etwas zu ändern. Wo diese Änderung aber auch problemlos möglich wäre und nicht zu anderen Schwierigkeiten / Überlastung / Konflikten sorgt.
Das lässt s
Das lässt sich natürlich von außen immer leichter sagen.
Bei mir ist es zum Beispiel das Vollzeit arbeiten. Mein Streß sei hausgemacht wird mir vorgeworfen, da ich keine Stunden reduziere. Aus meiner Sicht ist es nicht ganz so einfach, da in meinem Job eine Reduzierung oft nur weniger Geld, nicht aber mehr Zeit bedeutet.
Oder mit deinem Trennungsbeispiel: Die Frage ist ja, gab es wirklich ausreichend Möglichkeiten, die Trennung zu üben? War es nur Bequemlichkeit (= hausgemachtes Problem) oder war der Partner o.a. nicht in der Lage das Kind zu betreuen? Oder war gerade Corona und man konnte eh nie weg?
Jemand anderem einzureden, dass Problem sei hausgemacht, ist eine sehr einseitige Schuldzuweisung, die durchaus berechtigt sein kann. Ich würde aber behaupten, dass die meisten Probleme doch tiefschichtiger sind...
Deine erst-genannten Beispiele sind für mich klassisch hausgemachte Probleme Zusätzliche Therapien die vom Arzt verschrieben werden und in irgendeiner Form einer Genesung dienen, wäre das für mich hingegen gar nicht.
<<<zusätzliche Therapien die vom Arzt verschrieben werden und in irgendeiner Form einer Genesung dienen, wäre das für mich hingegen gar nicht.<<<
Ich stimme dir da zwar zu, aber wenn man plötzlich statt 3 plötzlich 5 Therapien mit dem Kind in der Woche hat, finde ich das persönlich zeitlich und kräftemäßig durchzuhalten neben eigener Arbeit, Familienleben schwierig. Irgendwann ist Kind oder ich oder beide ziemlich damit überfordert. Ich fing vor Jahren mit Absprache der Ärzte und Therapeuten an die ganzen Therapien zu reduzieren, weil sie halt wenig brachten bzw. mein Kind auch durch den ganzen Therapiealltag kein Lust mehr hatte. Und faktisch kaum noch Zeit für etwas anderes war. Manchmal ist weniger einfach mehr
Ich stelle deine Entscheidung bez. Therapie überhaupt nicht in Frage, versteh mich nicht falsch. Für *mich* ist das nur kein "hausgemachtes" Problem. Wenn mir als Laie ein Arzt etwas verordnet und ich dann damit überfordert bin, bin ich nicht selbst dran Schuld.
Wenn hingegen ein Kind immer nur von der Mutter betreut wird und nie nie nie vom Vater und sich dann auch nicht von diesem beruhigen lässt resp. die Mutter dann auch nie weg kann, dann ist das in meinen Augen ein hausgemachtes Problem.
Hallo.
Unter einem hausgemachtem Problem verstehe ich ein Problem, dass man durch sein eigenes Verhalten und seine eigenen Entscheidungen selbst verursacht hat. Beispiele dafür gibt es vermutlich bei jedem und in jedem Lebensbereich. Einiges hat man vorher nicht kommen sehen - das fällt dann eher in den Bereich: Hinter her ist man immer klüger. Bei anderen Dingen hat man sich für einen falschen Weg entschieden obwohl man es besser hätte wissen können und müssen. Die Gründe dafür sind genauso vielfältig wie die Probleme an sich.
Was ich immer etwas schade finde sind Aussagen nach dem Motto "das Problem ist hausgemacht jetzt sieh selbst zu wie du da wieder rauskommst". Fehler macht nun Mal jeder. Und auch wenn man ein Problem selbst erzeugt hat ist es nicht immer leicht Lösungen dafür zu finden.
Anschließend noch ein persönliches Beispiel für ein hausgemachtes Problem: Ich bin seit letzter Woche Freitag ziemlich erkältet (Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, das volle Programm). Kindergarten Viren lassen grüßen. Also am Montag direkt zum Hausarzt. Der wollte mich direkt die komplette Woche krankschreiben. Und ja das wäre auch vernünftig gewesen. Nun ja. Ich hatte gestern Feiertagsdienst (12 h) und warum auch immer (Stolz, Teamgeist, Pflichtgefühl was auch immer) wollte ich den unbedingt machen. Wir sind momentan eh schon unterbesetzt und ich hatte ohnehin ein schlechtes Gewissen nicht zu arbeiten. Also gestern mehr schlecht als Recht die 12 Stunden überstanden mit dem Ergebnis, dass es heute morgen natürlich wieder viel schlechter war. Klar hausgemachtes Problem.
Was man da meiner Meinung nach aber auch sieht ist, dass selbst bei hausgemachten Problemen äußere Einflüsse eine Rolle spielen: Gesellschaftliche Erwartungen zum Beispiel (5 Hobbys fürs Kind oä). Die furchtbare Personalpolitik als nächstes Beispiel. Und da gibt es sicher noch viel mehr.
Liebe Grüße
Hallo,
ich denke, das kann man nur für sich und die eigene Familie und Lebensweise beantworten.
Was für mich Stress ist, das stellt für andere kein Problem da (z.B. Stadtverkehr, Parkhäuser). Das stresst mich ungemein, wenn ich weiß, dass ich irgendwo hin fahren muss.
Meinen Alltag habe ich mit vier Kindern (3 davon mit Beeinträchtigungen) und drei Hunden, Haus und Garten gut im Griff. Meine Tochter fahre ich viermal die Woche zum Reiten. Der Große hat auch viele Arzttermine, so ist es halt im Leben.
Das stellt aber auch tatsächlich kein Problem für mich da.
Abends gehe ich mit unserer 2,5jährigen zusammen ins Familienbett, da sie mich zum Einschlafen braucht. Kann schon mal eine Stunde dauern. Für andere ein hausgemachtes Problem, für mich meine Auszeit. Mit Ipad, Lieblingsserie und Kopfhörern.
Ich kann abends seit 8 Jahren nicht weg, da unsere Töchter mich zum Einschlafen brauchen. Natürlich ist das hausgemacht. Aber tatsächlich kein Problem für uns. Und sollten alle Stricke reißen, dann bekommt das mein Mann bestimmt auch hin.
Ich schaue immer erst, was wichtig ist. Ich finde Prioritäten setzen für mich sehr wichtig. Eine gute Planung.
Termine für die Woche, Mahlzeitenpläne. Dann koordiniere ich die Einkäufe (einmal wird geliefert, da muss ich keine 20 Packungen Milch und noch Getränke schleppen). Wenn mich der Rappel überkommt und ich das Gefühl habe, das Chaos bricht aus rufe ich die Familie zusammen, kläre kurz die Lage, verteile die Aufgaben (je nach Neigung, das funktioniert). Natürlich ist es dann nicht perfekt, aber das ist es bei mir auch nicht.
Neuerdings haben wir auch einen Babysitter (die Kleinste wird noch nicht fremdbetreut). Diese kommt einmal wöchentlich mittags für 2 Stunden. Und davon nutze ich eine nur für mich. Ohne Haushalt.
Ich versuche immer, mich auf meine Stärken zu besinnen und auf das Positive. Alles andere kommt doch von alleine. Aber dann hab ich Energie und Kraft und kann damit umgehen.
Liebe Grüße
Delenn
Der Begriff "hausgemachtes Problem" existiert in meinem Wortschatz gar nicht.
Es gibt Probleme und es gibt Lösungen.
That's it.
Wenn die Antwort auf einen Thread anfängt mit "Das ist doch ein hausgemachtes Problem" rolle ich innerlich jedes Mal mit den Augen.
Undzwar aus dem einfachen Grund, dass diese Aussage niemandem weiterhelfen kann. Im Gegenteil, es ist ein verbaler Zeigefinger der nichts anderes sagt als "selbst Schuld!"
Es hat auch so etwas bemutterndes.
Wenn ich zu dir komme und sage:"Ich hab ein Problem. Mein Haus ist grün und es gefällt mir nicht. Was kann ich tun?"
Und du sagst:"Selbst Schuld, hättest es nicht grün streichen sollen."
Inwiefern hilft mir das dann weiter?!
Konstruktive Antworten sind immer gewinnbringender für den Fragensteller. In die Vergangenheit zu schauen und zu evaluieren was ich damals hätte anders/besser entscheiden können bringt mir doch heute nichts. Ich muss doch jetzt akut eine Lösung finden.
Liebe correlation,
vielen Dank für diese tolle Antwort, sie bringt es für mich genau auf den Punkt.
Leider kann ich nur ein zählendes vergeben, verdient hätte sie wesentlich mehr.
Hilfreich ist es darüber hinaus, sich klarzumachen, dass nicht für jeden auch jede (die eigene) Lösung passt, weil jedes Problem ja auch ein individuelles, bzw. das einer individuellen Konstellation ist.
Im „Problem“-Kontext hat hausgemacht jedenfalls immer eine negative Konnotation.
In anderen Zusammenhängen ist das Wort deutlich positiver besetzt. 😉
Sonnige Grüße
Solina
so sehe ich das auch :)
Hi,
du und Moni, und noch ganz ganz wenige hier, sehen es so wie ich.
Und das Dein Thread als provokant, aufgefasst wird, finde ich herrlich...........................
Ja, das sind hausgemachte Probleme.
"Wir haben eine 70 m³, 2 ZKB Wohnung, haben 2 Kinder, wollten noch ein 3., jetzt bin ich gewollt schwanger, aber es werden Zwillinge. Mein Mann verdient bringt 2000 Euro mit heim, ich bin das 5. Jahr in Elternzeit................wo bekomme ich eine Wohnung, und welche Gelder kann ich beantragen................
Wir wohnen 12 km entfernt vom nächsten Städtche, total idyllisch auf dem Land. Ich habe 4 Kinder, gehe halbtags arbeiten, der Waldkindergarten hat eine Betreuung von 8 bis 12.30 h, die Grundschule/Walddorfschule hat keine Mittagsbetreuung, die Hobbys der Kinder sind..........
Jeden Tag im Auto, um zu 9 Hobbys in der Woche zu fahren. Keinerlei Fahrgemeinschaft möglich, weil es so spezielle Hobbs sind, da die Kinder "hochbegabt" und außergewöhnlich sportlich sind, und auch daher 3 Hobbys in der 60 km entfernten Großstadt sind. Sie kocht biologisch wertvoll, verfährt 1000 km im Monat nur wegen den Hobbys, und lametiert, das das Geld nicht reicht, und das Bio-Gemüse und Bio-Fleisch so teuer ist.
5 Kinder, in einer 4 ZKB Wohnung, 2 Katzen und die Kinder wünschen sich ja so sehr einen kleinen Hund.............der wird angeschafft. Beißt und kackt in die Wohnung. Keiner will sich nachher drum kümmern.................
Ich kann nirgends hin, das Kind läßt sich nicht vom Vater betreuen. Kein LKW Fahrer, Monteur oder Soldat. Homeoffice oder Angestellter, der ab spätestens 17 Uhr daheim ist............................
Eingewöhnung bei der eigenen Oma. Das Kind war ein Tragling, die Oma durfte weder tragen, noch wurde ein geliehener Kinderwagen akzeptiert.............................
Die Schwiegereltern waren ja schon immer etwas eigen. Aber mein Mann bekommt nach dem Tod der Eltern das Haus. Die Schwiegereltern sind 50 und 54 Jahre alt...........................die Bude brennt, weil der Platz fehlt. Nur eine Küche, aber die Schwiegertochter die sich beschwert hat eine Gluten, Eiweiß, Nußallergie und die SM macht einfach alles falsch..................aber günstig wars.................
Er ist ja so ein lieber. Er hat aber schon immer bisschen, mit Freunden Gras geraucht....................und 2 Jahre später, ist von harten Drogen die Rede, Alkohol in rauen Mengen, und das hartverdiente Geld, geht für seine Sucht drauf.............er ist ja so ein musisch begabter Mann, der kann leider keine körperliche Arbeit verrichten............
Ich habe ja auch viel falsch gemacht, aber wenn ich hier so mitlese, bekomme ich das kalte Grauen. Und mein Mann, den ich auch "zugeteilt" bekam, oder "unter einem Stein hervorgezogen" habe, sehe ich dann doch wieder in einem ganz anderen Licht.
Ja, hier ist soviel ein Hausgemachtes Problem, das mit 1-2x drüber schlafen, überhaupt nicht entstanden wäre.
Mit Liebe werden die Kinder nicht satt. Und mit noch mehr Liebe, will man trotzdem ab X Jahren, lieber ein eigenes Zimmer, 4 qm, als auf 20 mit der 3 Jahre jüngeren Schwester schlafen, teilen.................
Es wird von uns Frauen, immer noch viel mehr verlangt, als von den Männern. "Nein" sagen, in vielen Momenten hilft da schon, anstatt beweisen zu wollen, das man alles schafft, und daheim sich, in den Schlaf weint.
Vieles müsste nicht sein!
OmaLiesel, du bringst es echt auf den Punkt. Was ich hier manchmal an Problemen in Richtung "hausgemacht" lese, da sträuben sich mir echt manchmal die Nackenhaare. Manchmal könnte es ja so einfach sein, in dem man einfach darüber redet, dass es so nicht funktionieren kann, wenn es einem zuviel wird. Es wird nicht aber nicht getan, sondern weitergemacht wie bis her. Und das ist ja das Schlimme. Und dann ist das Kind in den Brunnen gefallen.
Sicher hatte ich auch mal "hausgemachte Probleme", die hat wohl jeder mal. Aber die kann man sich auch entledigen und es wird im Leben einfacher.
LG Hinzwife
Was ihr beide hier macht und was euch vermutlich gerade so feierlich schwesterlich verbindet, nennt man den goldenen Ritt auf dem extra hohen Ross 😉
Hausgemache Probleme sind subjektiv und niemand kennt die Hintergründe. Hier wird auszugsweise etwas davon mitgeteilt, um einfach mal Dampf abzulassen und zu schauen, ob es auch anderen ähnlich geht. Wer nun die Zeit und Energie hat, sich darüber zu echauffieren, dem fehlen wohl erfüllende Hobbies 😉