Mutter steht immer zu anderen

Hallo,
Ja so ist es leider. Wenn ich eine Arztempfehlung gebe, wird das nicht wahrgenommen, aber wehe dem die tolle neue Nachbarin empfiehlt einen Arzt, DA wird natürlich hingegangen.
Auch wenn ich ein winziges falsches Wort über die Frau meines ältesten Bruders sage, soll ich bitte nicht so über sie reden. Je älter ich werde desto mehr weiß ich jetzt warum ich immer so still und ruhig war. Wahrscheinlich wurde mir als Kind der Mund verboten oder ich durfte nur sagen was jeder auch hören wollte.
Tatsächlich kann ich mich erinnern, da war so 15/16 Jahre alt dass ich zu meiner Mutter in der Küche gesagt habe „Es wäre schön, Du würdest EINMAL hinter mir stehen“.

Naja die eigentliche Frage:
I h werde meine Mutter ja nicht mehr ändern, von daher denke ich mir, ich lass das alles nicht so nah an mich rankommen, merke aber natürlich WIE weh mir das tut und muss manchmal sogar weinen vor lauter Wut.

Was würdet ihr zu Eurer Mutter sagen?

Grüsse
N.

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Meine ist genauso.
Da ich weiß wie sie ist, macht mir das jetzt mit 51 auch nicht mehr wirklich etwas aus. Als ich jung war, war es natürlich anders und ich hab sie angesprochen. Aber bei jemandem mit narzisstischen Zügen bringt das natürlich nichts, sie wird es immer so drehen, dass du die blöde dabei bist... ich sag mittlerweile Sachen wie "frag die Nachbarin, die wird das besser wissen".
Nicht an dich rankommen lassen ist wohl leider das einzige, was du machen kannst.

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Hi,
kenne ich...........

Da wird die 85 Jahre alte Näherin gefragt, wo sie ihre Birne aus der Nähmaschine entsorgt, die schmeißt alle Glühbirnen, in den Restmüll, auch LED oder Sparbirnen, anstatt mich zu fragen, die 1 Jahr beim Entsorger gearbeitet hat, und Auskunft am Telefon erteilt hat.

Der Vater sieht aus wie ein Streuselkuchen, vor lauter Bläschen. Ich sage das ist Nesselsucht, und lass die Allergietabletten da. Ja, die waren 6 Monate abgelaufen, er hat es nicht mal probiert. Nach weiteren 4 Tagen ist er endlich zum Arzt, und es gab die gleichen Allergietabletten, nicht abgelaufen....

Da fährt man 32 Jahre Auto, und jedes mal, tut er so, als wäre es meine erste Fahrt................irgendwann stupse ich ihn aus dem Auto. Ich hatte bisher 2 mini Blechschäden, 1997 und 2007, war jedes mal, nicht schuld. Jeder fährt gerne mit mir Auto, aber mein Vater tut so, als würde ich das 1. mal am Steuer sitzen.

Jeder Fremde, damals in der selben Firma gearbeitet, jeder Azubi, in den Himmel gelobt...........oh man. Was da manche für eine Schulkariere hatten. Oder eine Arbeitsmoral...........

Wir haben zusammen mein Haus gebaut........ich ahnte es ja, wie es wird. Es hat ganz schön Nerven gekostet. Aber so konnte ich ein Haufen Geld sparen. Aber, entweder "so doof um ne Tasse Kaffee zu halten", oder alles Wissen sollen. Ich bin oft, wutentbrannt, heulend von der Baustelle. Der Fliesenleger und mein Cousin, waren sehr zufrieden, mit meinen Handlangerdiensten. Der Nachbar, der mir tapezieren, oder spachteln und schleifen der Schlitze, von Trockenbauwänden beibrachte, lobte mich in den Himmel. Ein befreundeter Schreiner lobte unser Klickparkett, und konnte es kaum glauben, das mein Vater und ich, es legten, 90 m². Aber ein mini Lob, von meinem Vater............gibts nicht !!

Ich gebe nur noch konkret Antwort, auf Fragen. Ansonsten Smalltalk. Ich ärgere mich aber auch noch regelmäßig. Und ja, ich kann auch vor Wut heulen, wenn ich dann wieder daheim bin.

Auch war ich als Kind, Teenie immer "zu dick". Jeder war dünner, ALLE waren dünner. Ich 1,75 m, 73 kg, 1-3 Stunden Sport am Tag, Rad fahren, Badminton, Indiaka, Bauch-Beine-Po, laufen...................wenn man die Bilder von damals sieht, sieht man eine schlankes Mädchen, schlanker Teenie, wo alles passte.

Das meine Freundinnen, alle höchstens 1,60 m groß waren, und so zierliche Handgelenke hatten, wie ich zuletzt als Kiga Kind, klar. Aber sie hatten ja auch einen ganz anderen Körperbau.................zum Haare raufen.

Dank der vielen Diäten und späteres Frustessen, wiege ich jetzt, jenseits von gut und böse.....................

Sie hören beide schlecht, und hören nicht zu, und die Hörgeräte sind auch Mist. Ich rede zu leise, oder schrei sie an..... es nervt nur noch.

Meine Eltern können mich so triggern, da komm ich heim, und atme erstmal ne Packung Toffifee ein, um wieder runterzukommen, sonst ...................................

Ich weiß nicht, wie alt man werden muß, um dem gelassener entgegenzusehen.

Außer es nicht mehr an sich rankommen lassen, habe ich aber auch keinen Tipp. Doch Kontaktabbruch, wenn es ganz schlimm wird.

Vielleicht kommt ja noch "die Lösung", im weiteren Verlauf !

Gruß

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<<<Ich weiß nicht, wie alt man werden muß, um dem gelassener entgegenzusehen... >>>

Ich bin nun 55 und kann sagen, seit etwa 2 - 3 Jahren bin ich da gelassener.... also jenseits der 50.... #liebdrueck

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Dann besteht ja noch Hoffnung.......werde noch 50 dieses Jahr.

Dankeschön #winke

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Auch wenn es schwer fällt. Kontakt reduzieren, bis es für dich gut anfühlt und wenn man sich sieht auf Durchzug schalten.
Ich hatte auch so eine Mutter. Sie lebt jetzt nicht mehr und es ist wirklich angenehm. Es tut mir wirklich sehr leid, dass zu sagen...
Wenn sie dich als Erwachsener Mensch nicht ernst nimmt dann musst du sie auch nicht ernst nehmen.

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"Kontakt reduzieren, bis es für dich gut anfühlt und wenn man sich sieht auf Durchzug schalten.
Ich hatte auch so eine Mutter. Sie lebt jetzt nicht mehr und es ist wirklich angenehm. Es tut mir wirklich sehr leid, dass zu sagen..."

So war es bei uns auch. Auf der einen Seite schrecklich, aber auf der anderen Seite auch eine unendliche Befreiung.

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Ich würde da garnichts mehr zu sagen. Wie du schon schreibst, sie ist wie sie ist und das kriegst du nicht mehr geändert. War bei uns auch so, alle anderen hatten immer die tollen Tipps, waren besser in allem, konnten mehr, hatten mehr, wir Geschwister waren immer die Doofen. Unterstützung? Hinter einem stehen? Lob? Anerkennung? Fehlanzeige, und wenn, dann war es dahingeheuchelt, weil man es halt so macht.

Du kannst nur loslassen, das hab ich mit 18 schon gemacht als bei mir der Knoten geplatzt ist. Auch weil ich gemerkt habe, dass andere Eltern anders sind und es daher nicht an MIR liegen kann, sondern dass bei denen irgendwas falsch laufen muss. Akzeptieren und verstehen kann man erst hinterher, das tut weh und ist schmerzhaft, bis heute, wenn ich zu lange Rückschau halte.

Wenn ihr sonst halbwegs klarkommt, versuche es auf dem Level zu halten und schütze dich emotional vor ihr! Du bist nicht falsch.

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Danke für Deine Antwort.

JA, wir kommen sonst gut klar. Oberflächlich halt. Kontaktabbruch kommt niemals in Frage.

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Ich würde den Kontakt nicht mehr suchen und KLAR sagen warum.
Dies ist eine Art der Misshandlung die kein Kind verdient hat.
Stehe zu Dir!

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Meine Mutter war zwar nie näher zu Anderen gestanden - aber ich versteh sehr gut was du meinst. Ich konnte ihr NICHTS recht machen - kann ich heut noch nicht.
In jungen Jahren ist das schon manchmal eskaliert - das Ende sah dann immer so aus, dass SIE zu Heulen begann, wenn man ihr die Meinung sagte... , daß sie damit drohte nicht an irgendwelchen FAmilienfeiern teilzunehmen (Weihnachten, Ostern, Erstkommunion der Kinder...) Immer fand sie da was.
Ja und ich - ich bin dann oft nach Hause gefahren, war fix und fertig - hab den Kontakt für Wochen auf Eis gelegt (meine Mutter, die mich fast nie anruft, hat dann sogar manchmal nach 3 Wochen oder so unter einem fadenscheinigen Anlass hier angerufen.... )
Ein Theater all die Jahre - wahnsinn.
Irgendwann war wieder dieses leidige Thema "Nein ich nicht mit zur ....Feier) Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, welche Feier es war. Und da hab ich einfach nur "Ok" gesagt. Ich hab sie dann nicht mehr angerufen, um die Zeit mitzuteilen, wann die Feier losgeht, mein Vater hat irgendwann nachgefragt, ihm hab ich dann gesagt, dass er sie bitte zuhause lassen soll... - Da kam sie dann natürlich mit und war freundlich, hat nichts bemängelt...

Aber ich könnt dir da Geschichten erzählen, das würde den Rahmen sprengen.
Im Endeffekt hast du recht - du wirst sie nicht ändern. Du musst es an dir abprallen lassen.

Ich hab meine Eltern letztes Jahr 2 Wochen lang rund um die Uhr gepflegt (Corona und andere Krankheitsgeschichte) War also 2 Wochen ohne Unterbrechung bei Ihnen (zusammen in Quarantäne) - hab gekocht, geputzt, aufgeräumt ... einfach alles, was sie so halt nicht mehr gut schaffen. Meine Mutter war auch da stets am nörgeln. Irgendwann hab ich zu ihr gesagt "Gut - dann fahr ich eben heim, wenn ich nix recht machen kann". Da war dann wenigstens für die restlichen Tage der zwei Wochen Ruhe. Es ist auch ein klein bisschen besser geworden seitdem - aber wirklich ändern, tut sich so jemand nicht mehr.

LG

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Also ich glaube dir gerne das sowas nicht leicht ist. Doch wenn du überlegst was du tun kannst: Lockerer damit umgehen? Keine Ratschläge mehr geben?

Wenn sie letztendlich nicht mehr auf dich hört ( und es vermutlich eh nie tat) dann würde ich ihr am besten gar keine Ratschläge mehr geben. Sollte sie speziell um deinen Rat bitten und am Ende doch machen was sie will, dann würde ich ihr beim nächsten Mal keinen Rat mehr geben und ihr eventuell auch sagen wieso. Letztendlich ist es ihre Entscheidung was sie macht, aber auch deine ob du dann noch viel dazu sagen willst.

Ela

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Haben wir dieselbe Mutter? wenn ich meiner Mutter eine medizinische Empfehlung gebe wird abgewunken (obwohl ich vom Fach bin). Aber wenn es die Nachbarin vom Hund vom Briefträger sagt, ist es die allerwichtigste Erkenntnis. Bis vor einiger Zeit habe ich mich über ihr Verhalten geärgert und versucht wissenschaftlich zu überzeugen. Bis mir eine gute Freundin verriet: das ist einfach die Dynamik bei Eltern und ihren Kindern. Du warst und bist ihr Kind. Warum sollte sie Ratschläge von einem Kind annehmen. Inzwischen denke ich wenn ich einen Rat gebe: take it or leave it aber komm hinterher nicht um die Ecke ich hätte es nicht gesagt. Ausserdem habe ich mal gesagt: ihr habt doch in meine Ausbildung investiert, wollt ihr davon jetzt nicht profitieren (das hat sie leider auch nicht interessiert 🥹)

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Bei mir war es was ähnliches. Ich sagte zum Beispiel zu meiner Mutter früher: XY hat mich unfair behandelt, es ist das und das vorgefallen. Die Erwiederung war: Ja da hast DU bestimmt das und das falsch gemacht. Egal worüber ich mit ihr gesprochen habe oder was passiert ist, immer ich war Schuld. Es gab nie eine Situation in der mir meine Mutter mal den Rücken gestärkt hat. Was war das Ende vom Lied? Ich habe nie mit ihr über ernstere oder für mich belastende Sachen mit ihr gesprochen. Ändern kann ich sie nicht, das war für mich die Konsequenz, und ist es bis heute.

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Unglaubliche, GENAUSO war es immer bei mir. Immer war der andere zu mir halt so, weil ich irgendwie die Schuld hatte. Im Enddeffekt war immer ICH Schuld. Und leider geht es mir bis heute so dass ich IMMER zuerst die Schuld bei mir suche.
Das ist sehr schwierig abzulegen.
Und ja bei mir ist es das gleiche. ich rede schon lange nicht mehr mit ihr über für mich wichtige Themen. Dafür habe ich andere Leute. Aber sehr traurig finde ich das trotzdem.

Sie ist ein sehr lieber Mensch und macht das alles TOTAL unbewusst.
Vll. Sollte ich einfach auf Durchzug stellen.

Danke

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Ja, ist sehr traurig. Ich hätte auch so wahnsinnig gerne über Probleme mit ihr gesprochen. Ich mag sie auch gerne. Es ist nun mal so, jeder hat irgendeine Eigenart an sich. Ich kann und konnte sie nicht ändern. Akzeptieren das sie so ist und gut ist es. Man kann nicht alles ändern. Ich kann nur versuchen, es bei meinem Sohn anders zu machen.

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