Muttergefühle, die unerwünscht sind... Erfahrungen und Tipps gesucht

Hallo liebe Forum-Mitglieder,

ich bin Mutter einer zweijährigen Tochter und von Beginn an bin ich total gerne rund um die Uhr mit meinem Kind zusammen.
Ich liebe Kinder und brauche wenig Zeit für mich, weil ich einfach gern mit Kindern zusammen bin und vieles nebenbei mache.

Schon als sie noch ein Baby war, bekam ich ganz ungute Gefühle, wenn zb Schwiegereltern da waren und mir dauernd das Baby abgenommen haben.. es fühlte sich einfach an, als würde man mir ein Stück von mir selbst entreißen...
Nach 2 Jahren ist es damit besser geworden, aber teilweise nagt es jetzt an mir, wenn nicht nur diese Zuneigung der Großeltern zu ihr sichtbar wird, sondern auch andersherum.
Es tut irgendwie weh, wenn das eigene Kind einen abweist, weil die Oma da ist und man weder von Kind noch von Omas richtig beachtet wird. Ist jetzt krass gesagt und so ist es oft auch gar nicht, aber ihr kennt das bestimmt, dass das Kind die Aufmerksamkeit von den Omas und Opas haben möchte und man dann bisschen weggedrängt wird.

Ich weiß, dass das normal ist, dass ich mich freuen kann, Familie in der Nähe zu haben und alles. Ich bin auch dankbar dafür. Gerade wenn man was im Haushalt tun will, ist das natürlich super, wenn Kind gut beschäftigt und umsorgt ist in der Zeit. Ich habe aber solche negativen Gefühle manchmal und ich würde gern Wissen, ob es euch ähnlich geht und was ihr dagegen tut.

Manchmal möchte ich zb einfach allein was mit meinem Kind Unternehmen und Frage nicht die Oma oder Uroma, ob sie mit wollen, weil ich sonst eben kaum Zeit mit meiner Tochter hätte, da diese dann nur die Aufmerksamkeit von den Omas haben will und ich teilweise auch allein Rum sitzen kann .
Ich hoffe , es kommt rüber, was ich meine.

Danke euch fürs Lesen!
Nancy 520

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Liebe TE,

verstehe ich das so, dass wenn die Omas um dein Kind herum sind, dann bist du faktisch Luft für deine Tochter. Dann gebe doch deine Tochter stundenweise an die Omas ab, wenn die damit einverstanden sind. Warum willst du da alleine rumsitzen.
Dann mach doch mal etwas für dich. Man muss auch loslassen können.

Ich sehe das nicht so verkniffen. Wenn mein Großer damals zu Oma wollte, dann bitte. Meine Mutter oder Schwiegermutter meinten, mein Gott, dann geh doch mal ein wenig in der Stadt bummeln oder fahre zur Bücherhalle. Was soll ich denn da rumsitzen. Ich fange mit meiner Zeit dann lieber etwas anderes an.

LG Hinzwife

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Wie oft ist sie denn bei der Oma? Also ich könnte dich verstehen, wenn das jetzt täglich so wäre, dass dir dann deine Zeit mit dem Kind fehlt. Wenn es deutlich seltener ist, finde ich es aber bedenklich.
Es ist gut, dass du gerne Zeit mit deinem Kind verbringst, das ist ja super. ABER dein Kind sollte nie dein einziger Lebensinhalt sein. Denn zwangsläufig muss es dich immer mehr "verlassen", eigene Erfahrungen machen und flügge werden. Das solltest du auf keinen Fall blockieren.

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Dass du auch Zeit alleine mit deinem Kind willst, finde ich normal und auch schön. Exklusivzeit ist wichtig und gut für eure Beziehung. Auch ich konnte meinen Sohn als Baby niemandem als dem Papa geben. Es hat sich bei anderen falsch angefühlt.
Nicht normal finde ich diese negativen Gefühle, die du beschreibst, wenn das Kind sich nur für die Großeltern interessiert. Mich stört das gar nicht. Iich finde das angenehm und entlastend.

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Hi,
ich war da ganz anders gestrickt................

Jeder durfte meine Söhne auf den Arm nehmen, ich hatte sie ja die anderen 23 und mehr Stunden am Tag.
Ich wollte mich nicht so abhängig machen, wie eine Freundin, die sich bei mir ausheulte, das sie auf das Konzert vom Herbert Grönemeyer nicht gehen kann, weil das Mädchen keine Flasche akzeptierte und auch nicht bei der Oma blieb. Die Kleine war 9 Monate, und stillte mehr als sie aß, die Oma wohnte ein Haus weiter. Es war die eigene Mutter, die nicht mal den Kiwa schieben durfte.
Was für ein Gedöns, als die 2. Tochter auf die Welt kam......................die Große wurde 4 Wochen später 2 Jahre.

Versuch es mal als Entlastung anzusehen, und nicht als Wettkampf.

Meine Jungs waren beide sehr sehr gerne bei den Omas. Ja, ich war dann abgemeldet, und konnte mal durch schnaufen. War ja den ganzen Tag alleine, bis mein Mann von der Arbeit kam, war nach 19 Uhr.

Der Große schlief mit 6 Wochen das 1. mal dort, vollgestillt mit Mumi Flasche, der Kleine erst mit 6 Monaten, da er lieber verhungert wäre, als die Flasche genommen.

Die Zeit, die sie mit den Großeltern verbringen, und freiwillig dort schlafen ist so kurz. Sind sie mal über 10 Jahre, ist das vorbei, bei beiden Neffen und Nichten, und auch bei uns. Dann sind sie ganz stolz, alleine geblieben zu sein, mit Microwellen Popcorn und Fanta.

Wenn Du was alleine vorhast, natürlich fährst Du dann alleine dort hin. Man muß ja nicht überall die Ur-Groß-Eltern mitschleifen. Aber auch mal den Zwerg, wenn die Ur-Groß-Eltern das noch können, ruhig mal einen Nachmittag dort lassen. Wenn es nicht mit dem gesunden Menschenverstand geht, dann natürlich nicht. Aber wenn es "nur" Deine Muttergefühle kränkt, dann mal ausprobieren. Sonst schreibst Du in 27 Jahren, das Kind zog aus, es ist so eine Leere. Du hast nur gegluckt, nichts anderes als Kind, Arbeiten und Haushalt gemacht, und Dich selbst verloren.

Ich bin weiterhin zum Motorrad Stammtisch, und auch Motorrad gefahren. Mein Mann spielt schon immer in Bands mit, da bin ich auf das Konzert hinterher gefahren. Sind nur wir Mädels vom Pekip essen gegangen, war das Abends, die Kinder bei den Vätern.

Ab dem 10. Monat, schlief der Große eine Nacht bei den Schwiegerleuten. Ab Abends, nur über 90 km Autofahrt zu erreichen.

In Kleinen Dosen steigern.

Alles Gute

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Ich bekomme ehrlich gesagt etwas Bauchweh bei deinem Text. Es liest sich für mich so als würdest du dich nur auf euer Kind konzentrieren und versteifen und es nicht loslassen können.

Wie schon jemand vorher schrieb ein kidn sollte niemals der einzige Lebensinhalt sein ! Das ist sowohl dir als vor allem aber deinem Kind gegenüber unfair.

Wenn du dich im Beisein der Omas unwohl und nicht gesehen fühlst, geh kurz spazieren, einen Kaffee trinken, etc... erstmal nur 20 min, dann immer weiter ausdehnen. Du wirst sehen, dein Kind freut sich dann umso mehr, wenn du wieder da bist und es kann sich währenddessen ganz auf die Omas einlassen.

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Kenne ich tatsächlich nicht.

Ich verbringe sehr, sehr gerne Zeit mit Motte. Wenn meine Eltern aber einmal die Woche da sind und dann nur Oma alles machen soll, bin ich chic damit. Solang Oma auch will 😅

Hab sie auch gerne anderen auf den Arm gegeben, aber sie auch zurück gefordert, wenn ich wollte.

Sie ist 3, hat bisher 2 mal bei meinen Eltern geschlafen und auch erst, als sie unbedingt wollte!

Wenn du wirklich immer ein Problem damit hast, finde ich es schon bedenklich und würde wohl mal mit einem Profi darüber reden… oder deiner Hebamme oder so.

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Ich verstehe dich. So ging es mir auch. Aber: du wirst bestimmt wissen, das es für dein Kind unbedingt und zwingend notwendig ist, andere Personen, Kinder und auch die Großeltern zu haben und die Erfahrungen machen zu dürfen! Ein Kind braucht zwingend andere Kontakte.

Ich habe mir professionelle Hilfe gesucht. Meine Kinder gehen beide halbtags in den Kiga. Dort haben sie Eindrücke, Erfahrungen, soziale Kontakte und lernen unglaublich viel. Ich vermisse sie und bin unglaublich traurig aber ich weiß, das es gut ist.

Nimm dich zurück und schaue was für deine Tochter gut ist. Du bist immer ihre Mutter. Die beste und einzigartig tollste. Das Kind profitiert unglaublich von anderen Kontakten neben dir.

Alles gute.

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Danke euch allen sehr für eure Beiträge!
Es stimmt, ich habe wirklich ein Problem mit dem Loslassen. Ich möchte auch am liebsten immer kleine Kinder um mich haben, die ich umsorgen kann . Am liebsten so klein, dass sie noch nicht alles allein tun wollen :-D ..
Ich mach mir selber Gedanken darüber, ob meine Gefühle normal sind bzw woher sie kommen.
Ich hatte eine echt schöne Kindheit, intaktes Familienleben, Großeltern um die Ecke, die uns verwöhnt haben.
Ich versteh also gar nicht, warum ich so klammere. Ich weiß nur, dass ich früher unglaublich an meiner eigenen Mutter geklammert habe. Sie war aber eher der Typ autonom. Vllt hat sie mein Nähe Bedürfnis somit nicht komplett gestillt. Nur Vermutungen..

Ich bin in der Tat fast immer dabei bzw in der Nähe, wenn Verwandte da sind und mit ihr Spielen.
Ich möchte sie erst allein lassen, wenn sie es fördert. Das kommt ja zu Hause schon öfter Mal vor.
Sonst geh ich einfach auch gern mit zum Spielplatz oder in die Stadt.
Und ein bisschen ist die Angst da, dass sie mich gar nicht Vermissen würde und dann öfter allein bei anderen sein will..
Und so eine Angst irgendwie, dass jmd anderes ihr wichtiger werden könnte als ich... Weiß auch nicht warum und was daran dann so schlimm wäre. Ich liebe sie einfach so sehr und möchte die Liebe ihrerseits nicht verlieren sozusagen.

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Weißt du, vielleicht solltest du es mal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten.

Was deine Tochter macht, andere Kontakte einzufordern, alleine zeit zu fordern etc ist absolut gesund. Und im Endeffekt zeigt das nur wie stark eure Beziehung ist. Du bist die wichtigste Person in ihrem Leben! Und das ändert sich auch nicht wenn die Oma die mal ne Stunde hat. Durch ihr Verhalten zeigt sie dir wie gefestigt eure Beziehung ist und wie sehr deine Tochter dir vertraut! Sie hat keine Angst das du gehst und nicht wieder kommst, sie vertraut dir zu 100%. Mach ihr das bitte nicht kaputt. Es ist toll wenn du gerne Zeit mit deiner Tochter verbringst und auch sehr lobenswert wenn du sagst du brauchst nur wenig zeit für dich. Ich glaube allerdings, dass es dir sehr gut tun würde wenn du dich auch wieder auf dich konzentrierst. Du bist nicht nur Mutter.

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Danke auch dir für deine Hilfe.
Wie du sagst ist es bestimmt. Wir haben eine feste Bindung und durch das Vertrauen wird sie so offen anderen gegenüber. Das ist richtig und toll.
Ich finde es selber so blöd, dass ich mich nicht richtig bzw nicht immer darüber freuen kann...
Manchmal denke ich, es ist sowas wie Eifersucht in einer Liebesbeziehung. Da möchte man ja auch ungern den Partner oder die Zeit mit ihm teilen.
Ich wünschte ich könnte darauf Vertrauen , dass niemand mir meinen Stellenwert weg nehmen kann.

Wahrscheinlich muss ich wirklich wieder mehr für mich allein machen.. für mich könnte die Symbiose des Anfangs einfach weitergehen. Teilweise werde ich von eigenen Verwandten nicht richtig begrüßt, wenn ich das Kind auf dem Arm habe.. also von daher sind wir ja fast wie 1 oder ich nur noch wie eine Mutter ..
Kennt das auch jemand von euch ?
Finde ich manchmal echt erniedrigend.