Rat wegen Umgangsrecht

Hallo, normalerweise bin ich bei den Urbianern eine stille Leserin, doch jetzt suchen meine Familie und ich dringend Rat, ehe wir handeln.

Um unser Problem zu beschreiben muss ich ein wenig ausholen. Es geht um meinen 8 Jahre jüngeren Bruder bzw. seine Freundin. Als sie vor 5 Jahren zusammengekommen sind, mochten wir sie eigentlich alle sehr gern, bis auf unsere Mutter. Mein Bruder und sie haben Cannabis geraucht, wahrscheinlich täglich. Nach 2 Jahren Beziehung wurde sie unerwartet schwanger und hörte sofort mit den Drogen auf und war dann total dagegen, dass er noch immer täglich konsumiert, weil er Papa werden würde. Seine Freundin hat irgendwann in der Schwangerschaft dann meinem älteren Bruder eine Sms geschrieben (Meine Brüder hatten ein sehr enges, vertrautes Verhältnis zueinander) und ihn um Hilfe gebeten, dass sie meinen Bruder ja liebt, sie aber nicht weiß wie sie mit seinem täglichen Drogenkonsum umgehen soll, wenn dann unser Neffe erst da ist und ob es möglich wäre dass mein Bruder mal mit ihm spricht. Sie hätte auch so nichts dagegen, wenn er ab und an was konsumiert aber eben nicht ständig.

Als mein Bruder mir von der Nachricht erzählt hat, habe ich unsere Mutter eingeweiht und wir haben unserem jüngeren Bruder den Kopf gewaschen, dass er jetzt Papa wird und seinen Konsum einschränken muss! Mein jüngerer Bruder konsumierte weiterhin täglich, zwar nicht in der Wohnung aber trotzdem. Unser kleiner Neffe kam auf die Welt und natürlich wollte ihn jeder knuddeln. Als er ca. 5-6 Wochen alt war, waren wir alle bei meinem älteren Bruder und dessen Lebensgefährtin zu Besuch und ich wollte den Kleinen nehmen, um mit ihm zu kuscheln. Mein Bruder, der daneben saß, fuhr mich an, dass ich ihn gefälligst zu fragen habe, bevor ich sein Kind hochnehme. Bin raus und habe geweint. Verstehe ich und meine Familie bis heute noch nicht, warum wir ihn immer fragen mussten, wenn wir unseren Neffen kuscheln wollten. Ich bin mir heute noch sicher, dass das von ihr ausging und er sich deswegen so veränderte. Meine Mutter war Haushaltshilfe bei einer Freundin des Vaters meiner Schwägerin in spe und unsere Mutter dürfte dort immer sehr schlecht über sie gesprochen haben. Durch die Erzählungen über den kleinen Mann, kam besagte Dame dann drauf, dass es sich um die Freundin meines Bruders handelte und erzählte ihnen davon, wie meine Mutter hinter ihrem Rücken über sie redete.

Da mein Neffe, wenn meine Mutter ihn mal einen Nachmittag hatte, immer auf die Schwägerin in spe losging, also ihr mit einendhalb Jahren, wenn er nach Hause kam angeblich seine Mama ins Gesicht schlug, bildete sich das Mädel ein, es lege daran, dass meine Mutter neben dem Kleinen schlecht über sie redet und sie dürfe alleine nicht mehr auf ihn aufpassen. Sie war total gekränkt, dass sie ihn nur mehr im Beisein von der Freundin und meinem Bruder sehen durfte.

Als der kleine 2 Jahre alt wurde, also vor etwas mehr als einem Jahr, schickten die Lebensgefährtin meines älteren Bruders und ich ihnen dann anonym das Jugendamt. Da kam dann raus, dass mein Bruder zum Drogen konsumieren aufgehört hatte. Seine Freundin hat angeblich einen Freund beim JA, der ihr steckte, dass wir es waren. Glaube ich ihr nicht, hat sie bestimmt nur vermutet. Jedenfalls trennte sie sich gleich danach von meinem Bruder, weil ihr die ganze Situation dann ja  angeblich zu viel wurde. Meinen Bruder sahen wir trotzdem immer seltener, nachdem die Sozialarbeiterin damals bei ihnen war. Wenn er meinen Neffen bei sich hatte (was jedes zweite Wochenende war) sahen wir den Kleinen höchstens noch zu Geburtstagsfeiern.

Vor kurzem hatte ich eine heftige Auseinandersetzung mit meiner Mutter und vor lauter Wut ist mir rausgerutscht, dass wir damals an dem Besuch vom Amt schuld waren. Die dürfte das meinem Bruder dann brühwarm erzählt haben. Er hebt nicht mehr ab, ruft nicht zurück, antwortet gar nicht mehr.

Vor einer Woche habe ich nun erfahren, dass er und sie sich wieder vertragen haben, wieder ein Baby bekommen und in Kürze wieder zusammenziehen. Das Baby soll ein Mädchen werden. Ich habe das einzige Mädchen in der Familie und meine Tochter hat sich bei lauter Cousins immer ein Mäderl dazu gewünscht. Mein Bruder und die Freundin bekommen ihre Tochter nun anscheinend irgendwann gegen Ende des Jahres und wir denken, dass wir die kleine Maus nicht kennenlernen dürfen. Das Baby braucht doch seine Familie und meine Tochter hat doch bitte das Recht eine Bindung zu ihrer Cousine aufzubauen! Sie ist am Boden zerstört und versteht die Welt nicht mehr.

Unser Problem ist nun, ob es da eventuell eine Möglichkeit gibt Umgangsrecht einzuklagen, sodass wir meine kleine Nichte kennenlernen können. Mein Bruder und sie müssen ja keinen Kontakt zu uns haben wollen, aber die Kinder sollten wenigstens Kontakt zu ihrer Familie haben können. Mich beschäftigt das so, dass ich nicht mehr richtig schlafen kann.

Ist etwas lang geworden aber ich hoffe doch so strukturiert wie möglich geschrieben, dass man es gut lesen kann. Vielen Dank schon im Voraus.

pflegemami mit ihrer Lena, 12 Jahre #herzlich

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Wow was seid ihr denn bitte für eine schreckliche Familie? An stelle deiner Schwägerin hätte ich mich wohl auch getrennt und würde euch sicher nicht mehr sehen wollen. Sie hat aufgehört zu konsumieren und wollte auch den kindsvater dazu bringen, vollkommen richtig und verantwortungsvoll. Und ihr mischt euch dann in alles andere ein? Schickt grundlos das Jugendamt? Du meinst du hast das Recht, einfach das Baby zu nehmen? Ganz sixher nciht! Man fragt das ist total normal! Und als Tante und Cousine hat man keinerlei Recht, was für ein unsinn. Damit ihr dann wieder Ärger macht wenn euch was nciht passt? Also bei so einer Familie braucht man ja keine Feinde mehr!

Überdenke mal deine komplette Einstellung und wenn du das getan hast und wirklich einsichtig bist und dich aufrichtig entschuldigst hast du ja vielleicht nochmal eine chance dort eine Verbindung aufzubauen.

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>>>Wow was seid ihr denn bitte für eine schreckliche Familie?<<<

Das habe ich beim Lesen auch gedacht.

Ich kann den jüngeren Bruder samt Freundin sehr gut verstehen, dass sie Abstand von dieser Familie wollen.

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Ups da habt ihr einen schönen Mist beisammen.
Es wurde sich in Dinge eingemischt die euch nichts angingen (den Kopf waschen für andere) und andere, richtige Dinge wurden getan wo dann aber nicht dazu gestanden wurde (Jugendamt wegen Drogenabusus zu Hikfe holen) und in Wut dann alles raus gehauen (der Mutter ggü) zudem wurde offensichtlich vor 3. schlecht übereinander gesprochen. (Do ziemlich jeder über jeden)

Ich glaube nicht, dass eine Klage hier die Lösung ist. Das verschärft die Sache zusätzlich und hat wenig Aussicht auf Erfolg.

Aus dem Wust kommt ihr wohl nur wieder raus indem ihr offen miteinander umgeht und euch aussprecht, vielleicht mit Mediation. Dazu müssten sich aber erstmal alle bereit erklären...

Alles Gute!

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Ui ihr habt richtig Mist gebaut , sorry. Aber ihr habt euch in Dinge eingemischt , die euch überhaupt nix angehen.
Und mal im Ernst, ihr wollt das einklagen eure Nichte zu sehen ?? Wie soll das denn ablaufen. Mit den Eltern keinen Kontakt aber das Kind soll zu euch ? Oder wie stellst du dir das vor ?? Das arme Mädchen tut mir jetzt schon leid.

Sprecht euch aus . Und wenn sie zu euch keinen Kontakt wollen , was ich verstehen kann , dann solltet ihr das auch akzeptieren. Und nicht noch zwischen dem Baby und den Eltern wuseln.

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Ohje das ist echt heftig, was da so bei euch los war. Das Jugendamt auf jemanden ansetzen ist wirklich eine miese Aktion. Sowas bleibt immerhin vermerkt und wenn jemand mich in eine solche Lage bringen würde, würde ich auch alles dafür tun, dass derjenige meinen Kindern nicht zu nahe kommt. Wer weiß was ihr dem Kind einreden könntet oder als Nächstes plant.

Worauf ich hinaus will, wenn ihr wirklich wollt, dass irgendwas besser wird, müsst ihr dafür sorgen, dass euer Bruder und die Frau euch wieder vertrauen können. Zeigt ihnen, dass ihr das vergangene bereut und alles wieder gut machen wollt. Aber aus dem Text geht jetzt nicht hervor, dass Reue da ist.

Zu deiner Frage, das Umgangsrecht werdet ihr sicherlich nicht einklagen können. Sowas kann höchstes die Oma, wenn sie zuvor bereits eine Bindung zum Kind aufgebaut hat, aber da das 2. Kind noch nicht geboren ist, wird das eine sehr unwahrscheinliche Sache und ich denke nicht, dass ihr da gute Chancen habt, noch dazu mit der Vorgeschichte.

Oft kann man mit einem offenen und ehrlichen Gespräch eh viel mehr erreichen als mit einem Anwalt.

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Hey!

Ich denke, ihr habt das Ganze so ziemlich gegen die Wand gefahren. Die Mutter lästert hinter ihrem Rücken bei Fremden, ihr hetzt ihr das Amt auf den Hals.
Bei mir wäre der Ofen nun auch aus.

Umgang könnt ihr nur einklagen, wenn eine Bindung besteht. Eine Freundin der Familie wollte Umgang mit ihrem Enkel einklagen, nachdem sie jahrelang kaum Kontakt hatte und an der Mutter kein gutes Haar ließ. Sie hat kein Umgangsrecht erhalten. Warum auch immer.

An deiner Stelle würde ich diese Zwangaktionen gegen die Kindsmutter einstellen. Du hast die Beziehung im Grunde zerstört, weil du -ohne Grund- die Basis der Familie angegriffen hast. Jetzt wäre es deine Aufgabe, kleine Brötchen zu backen und dich aufrichtig zu entschuldigen, statt mit der nächsten Aktien hintenrum zu kommen. Wenn du das Jugendamt aufgrund des Konsums eingeschaltet hast, dann hast du auch ihr Vertrauen in den großen Bruder missbraucht.
An dich ging die Info, dass er weiterhin konsumiert, nicht.

Nun. Also, entschuldige dich. Vielleicht gibt sie dir eine Chance.

Liebe Grüße
Schoko

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Ohne auf das Chaos weiter einzugehen - nein, Du hast keinerlei Rechte, irgendeinen Umgang einzuklagen. Deine Tochter hat auch keinerlei Recht auf Umgang mit einer Cousine. Null Chance. Ein Kontakt unter Kindern, wenn die Eltern heillos zerstritten sind, was soll das werden? Weiteres Chaos und Hin- und Hergiften? Lasst mal alles ruhen, vielleicht kann man irgendwann mal wieder normal miteinander reden - aber auch das könnte aussichtslos sein, am besten damit abfinden.
LG Moni

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Nein, ihr habt keinerlei Recht darauf, Umgang mit einem euch unbekanntem Kind zu haben, warum denn auch?
An der Stelle deiner Schwägerin würde ich auch einfach nur noch meine Ruhe vor euch haben wollen, ihr seid doch echt nicht mehr ganz frisch.

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Anstatt nun zu klagen und die Situation noch verfahrener zu machen, würde ich mal schauen, dass ihr euch alle an einen Tisch setzt (gegebenenfalls mit Mediator, gemeinsame Freunde, etc.) und mal offen und ehrlich miteinander redet. Einen Neuanfang schaffen.

Ja, ich kann nachvollziehen dass dein Bruder dich angeschnauzt hat wegen dem Kind hochnehmen. Finde ich nicht richtig, das ungefragt bei so einem kleinen Kind zu tun. Nur weil es dir bei deiner Tochter nichts ausgemacht hat, müssen andere nicht genauso drauf sein.

Ich verstehe auch nicht, was der Auslöser war, anonym das Jugendamt einzuschalten.

Und das kleine Mädchen wird zwar deine Nichte, aber dass dein Bruder und seine Freundin nun kein Vertrauen mehr zu dir haben ist - ganz ehrlich - deine eigene Schuld. Nun auf deine Rechte zu pochen finde ich echt dreist. Hast du auch nur ein einziges Mal versucht nachzuempfinden, wie sich dein Bruder fühlt? Nein, ich lese nur von dir, dir, dir...

Um deine Frage zu beantworten: es gibt ein Gerichtsurteil, dass bestätigt, dass Großeltern ein Umgangsrecht haben. Einfach mal googeln. Wie es mit dem Recht einer Tante aussieht weiß ich aber nicht.

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https://www.google.com/amp/s/www.mdr.de/ratgeber/recht/umgangsrecht-grosseltern-enkel-kinder-rechte-pflichten-urteil-urlaub-100~amp.html

Hier ist es schön erklärt

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Zu Deinem letzten Absatz: Nur Großeltern, die eine enge lange Beziehung zum Enkel hatten und das Kind sehr darunter leiden würde, wenn diese abbricht, haben eine Chance! Sonst auch nicht.
Das Kind meines Sohnes kannte mich nur eineinhalb Jahre und sah mich nicht so sehr oft - ich hätte keinerlei Chance gehabt, einen Umgang einzuklagen, als mein Sohn vor 7 Jahren den Kontakt zu seiner ganzen Herkunftsfamilie abbrach. Meine Enkelin(Kind meiner Tochter) verlor ihre Paten, an denen sie unwahrscheinlich hing und was sie bis heute noch nicht versteht - spielt alles keine Rolle.
Diesen unwürdigen Krieg wollten wir auch alle nicht.
So gesehen haben nur Großeltern eine Chance, die ihre Enkel jahrelang gleichwertig mit betreut haben, sonst niemand.
LG Moni

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>>>Das Baby braucht doch seine Familie und meine Tochter hat doch bitte das Recht eine Bindung zu ihrer Cousine<<<

SO eine Familie braucht kein Mensch und deine Tochter hat kein Anrecht auf ihre Cousine.

Das Baby soll erst in fünf Monaten auf die Welt kommen und ihr fangt jetzt schon wieder neuen Stress an?

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Das Baby HAT seine Familie- Mama, Papa, Bruder.
Warum sollte Deine Tochter irgendwelche Rechte diesbezüglich haben?