Alles ist zu wenig. Freundin mit Kindern überfordert.

Hey, ihr 🙂

Habe mich extra hier angemeldet um Meinungen einzuholen.

Zu meiner Situation:

Ich(30) lebe meiner Freundin(31) zusammen die zwei Kinder von einem anderen Mann hat. Die Kinder sind 3 und 4 Jahre alt und meine Freundin teilt sich die Zeit 50:50 auf mit den Vater der beiden, der sich auch wirklich gut kümmert.

Ich unterstütze meine Freundin wo es nur geht. Sei es Haushalt oder egal bei was. Sie kann immer auf mich zählen. Während die Kinder nicht bei uns sind unternehmen wir viel. Schlafen in Wellness Hotels, reisen umher oder gehen sehr oft essen. Sobald aber die Kinder da sind verwandelt sich meine Freundin in eine überforderte, nörgelnde und nicht zufriedenstellende Frau. Unser Verhältnis ist gut und wir verstehen uns super. Aber sobald die beiden da sind verwandelt sie sich. Ich versuche anzupacken wo ich nur kann, räume quasi alles hinterher bzw. mache sauber. Ich koche für alle damit sie das nicht tun muss oder kümmere mich um den Haushalt und mache sauber um sie zu entlasten. Mit den Kindern verstehe ich mich gut. Aber leider hat meine Freundin eine sehr kurze Zündschnur und sagt selbst von sich das sie keine „Kleinkind“ Mama ist. Egal wie viel ich ihr helfe, egal was wir unternehmen .. wenn die beiden da sind ist spätestens am zweiten Tag dicke Luft weil sie extrem gestresst von den beiden ist. Am Anfang der Beziehung (ca 1 Jahr jetzt), war das nicht so. Sie hat sich verändert und geht regelmäßig an die Decke, schreit umher oder lässt den Frust an mir ab. Am Anfang konnte ich das Händeln und wehrte mich nicht allzu viel und zeigte Verständnis. Mittlerweile aber lasse ich mich nicht mehr anbrüllen oder von ihren Launen runter ziehen. Hatte mich eine Zeitlang quasi fast verloren und ihr Leben gelebt ohne dabei auch mal auf mich selbst zu achten. Diese Launen kommen mittlerweile auch wenn die beiden gar nicht da sind. Sie brüllt oder kritisiert mich oft. Wenn ich dann was sage ist sie total irritiert und wundert sich was mir überhaupt einfällt mich quasi zu wehren. Wenn diese Launen nicht wären. Ich versuche dem oft auf den Grund zu gehen und ihr zu helfen wo der Ursprung des Problems ist. Komme immer wieder zu dem Ergebnis das sie unheimlich unzufrieden mit sich selber ist, aber daran nichts ändert. Wir sind beide berufstätig. Sie mit 30 std und ich arbeite Vollzeit.

Vielleicht hat jemand ein paar Tipps ? Achja, wir unternehmen auch öfter was mit den Kindern. Also alle zusammen aber das nörgeln, schimpfen und das wehleidige stöhnen lassen Motivation, Geduld und Lust dahin schmelzen. Deshalb mache ich lieber öfter etwas für mich wenn sie mit den beiden was unternimmt bzw raus geht. Ich komme eben nicht mehr so gerne mit. Ich reflektiere mich viel selber und bin äußerst kritisch mit mir selbst obwohl ich das gar nicht in dem Ausmaß sein muss. Naja. Bin für jeden Tipp dankbar.

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Sorry. Du bist schon ein besonders toller Fang oder? Deine Schilderung ist schon sehr deutlich Lobhudelei.
Selbstverständlich kann sie sich auf dich verlassen bei „Hilfe“ im Haushalt, ihr lebt zusammen, es ist auch dein Haushalt und dein Dreck. Da erwarte ich nicht nur „mal eine Waschmaschine anstellen“.

Ich kann mir nicht helfen, aber bin ziemlich sicher, dass deine Freundin einen sehr anderen Beitrag hier posten würde. Sicher nicht „mein Freund ist so souverän und hilft im Haushalt und ich bin überfordert“.

Ein Partner, der mir helfen wollte, rauszufinden wo mein Problem ist oder von wehleidigem Stöhnen erzählt, der ist ganz sicher keine grosse Stütze.

Ich denke insbesondere, dass du da etwas ganz grundlegend falsch verstehst-wenn sie dich in der Wellnesszeit anbrüllt liegt es nicht an den Kindern und Überforderung sondern zwischen euch stimmt was nicht.

Bei so selbstgefälligen Schilderungen wie hiir könnte ich mir gut vorstellen, dass das ein Aspekt ist.

Vielleicht fühlt sich sich von dir bei den Kindern untergraben und versucht umso perfekter zu sein, vielleicht möchte sie keine unterschwelligen „du bist ja überfordert während ich so ein super Typ bin“ Mitteilungen mehr, vielleicht ist das Gewellnesse ihr einfach in der ruhigen Zeit zwischendurch zu viel.

Ich sehe da ein Partnerschaftsproblem.

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Die neue Freundin meines EX ist aber auch so. Er macht wirklich viel zu Hause, hat er schon immer. Wenn er von seinem Vollzeit Job kommt, übergibt sie die Kinder sofort an der Tür weil sie jetzt auch Mal Zeit für sich braucht. Er macht dann mit den Kindern was im Garten oder dem Haushalt während sie sich mit Freundinnen trifft oder shoppen geht. Sie arbeitet übrigens nicht und hat das auch nicht so bald vor. Wenn die Kinder im Kindergarten sind, muss sie kochen und Aufräumen und sich erholen

Ich verstehe gar nicht, warum hier Männer immer sofort als Lügner dargestellt werden wenn sie der Meinung sind, mehr zu tun als die Frau während Frauen sofort bemitleidet werden wenn der Mann nichts tut oder etwas in der Beziehung nicht stimmt.

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Hallo,

naja, gleich zwei Kids in dem Alter SIND anstrengend. Allerdings hat sie ja zwischendurch Erholung davon - dadurch aber auch weniger "Übung" ;-). Nimmt sich also wahrscheinlich nix.

Du schreibst, es wurde mehr.
Du schreibst auch, du hast immer alles getan und versucht, immer hinterher geräumt.
Letzteres klingt gut - aber vielleicht war das zu viel?

Wir können hier nur mutmaßen. Natürlich ist es toll, wenn der Partner den Haushalt schmeißt, wenn die Kinder da sind.
Vielleicht wäre es aber besser gewesen, eine entspannte Grundhaltung auszustrahlen: macht nix, lass das ruhig liegen, diese Woche ist halt Kinderwoche, da darf das hier so aussehen.

Du scheinst keine Kinder zu haben. Da ist Nervosität auf ihrer Seite fast vorprogrammiert. Auch wenn du das niemals beabsichtigt hast.
Wie reagierst DU denn auf Kinder-Geschrei?
Mein Mann und ich schaukeln uns da z.b. manchmal einfach hoch:
Einer schimpft, weil er grad genervt ist. Der andere will unterstützen (oder zumindest nicht in den Rücken fallen) und schimpft auch oder erklärt dem Kind noch mal, warum xy... Wenn das Kind wirklich großen Blödsinn gemacht hat, ist das ja auch gut so. Aber wenn nicht? (Selbst ein bestätigendes Nicken kann den Schimpfenden manchmal sinnlos anfeuern...)
Oft (manchmal?/meist?) kann man auch gut ein ausgleichendes Element gebrauchen. Jemanden, der schnell genug sagt "ach, ist doch nicht so schlimm. War doch keine Absicht. Das können wir aufwischen und beim nächsten Mal klappts besser".

Wie gesagt: alles nur Mutmaßungen.

Vielleicht sprecht ihr mal in einer kinderfreien Woche darüber, wie ihr euch das mit den Kindern vorstellt. (Dabei kommt es sicher gut, wenn du ihre Kinder mal loben kannst, wie prima die grundsätzlich sind ;-) ).
Und ob dein bisheriger Job des Haushalt-Machens eigentlich wirklich das Non-Plus-Ultra ist, so nett es auch gemeint ist.
Vielleicht würde es mehr helfen, wenn du beim Duplo mit baust und der Spaghetti-Topf bleibt ungespült?

LG

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Aaaah, und noch was:

Du schreibst, dass ihr zwischendurch viel unternehmt.

Wenn ich mir vorstelle, ich hätte meine beiden Zwerge im Kleinkindalter jede zweite Woche auslagern können... da wäre eine gewisse Versuchung da gewesen, auch wenn ich sie eigentlich lieber bei mir hatte ;-).
Wenn ich mir aber vorstelle, ich hätte die entstehende Freizeit in Wellnesshotels, Restaurants etc verbracht... uff. Und dann mit einem relativ neuen Freund, der ja auch auf seine Kosten kommen soll, den man kennenlernen will...

Vielleicht versucht deine Freundin zu viel, alles richtig zu machen.
Und vielleicht wäre ja nach einer Woche mit zwei Kleinkindern eher dran, die Bude wieder aufzuräumen, zu putzen und auszuschlafen?

Die emotionale Achterbahnfahrt darf man auch nicht vernachlässigen:
Sie liebt ihre Kinder mit Sicherheit. Möchte sie bei sich haben. Sie soll sich aber exakt jede zweite Woche auf die beiden freuen und danach froh sein, ungestörte Zeit mit dir verbringen zu können.
Ich halte das, sorry, für emotional unmöglich. Deshalb ist ihr Satz "ich bin keine Kleinkindmama" vielleicht auch eine Schutzbehauptung vor sich selbst.

Wieder nur Mutmaßungen.

Aber vielleicht ist ja das ein oder andere dabei, filtert es euch raus.

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Vielen Dank erstmal für deine Antwort.

Das mit dem Haushalt schmeißen, meine ich so. Ich laufe nicht die ganze Zeit herum und putze sondern helfe quasi einfach. Vor/nach dem Abend/Frühstück oder Mal ne Wäsche anmachen etc. ist ja auch kein Ding. Sie will gerne einen geregelten Ablauf hin bekommen. Logischerweise geht das mit den beiden kleinen nur sehr begrenzt. Klappt was nicht dann geht alles darunter und drüber, weil sie total überreagiert. Wenn die beiden schreien dann bin ich ruhig und versuche zu vermitteln oder zu trösten was bei den beiden nur sehr begrenzt klappt aber immer besser mit der Zeit. Sie wollen halt Trost von Mama was auch normal ist. Es kam auch schon vor das sie sich vor den Kopf gestoßen gefühlt hat als ich mal meinte, ach ist doch nicht so schlimm das du das verschüttet hast. Sie nimmt das dann als Kritik weil sie in dem Moment wieder in Rage ist. Das ist alles nicht so einfach. Ich bleibe lange ruhig, sie schreit .. die Kinder schreien… irgendwann muss ich den Raum verlassen. Diese miese Stimmung tut nicht gut und macht Bauchschmerzen. Da ein Weg zu finden wie ich mich verhalten soll… wenn sie so ist .. eine bisher unlösbare Aufgabe für mich. Ich spiele auch mit den beiden, lache viel mit ihnen und mache Quatsch :) sie aber eben nicht so. Alles soll den Ablauf folgen und klappt das nicht ist Polen offen ..

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Ich finde, du solltest ihr das alles genau so sagen, wie du es uns hier geschildert hast.
Führt ein offenes Gespräch und versucht eine passable Lösung zu finden. Für die Kinder ist es ja wahrscheinlich am aller unangenehmsten, wenn die Mutter so mies drauf ist.
Klar sind die Kinder in einem Alter, in dem es anstrengend ist. Aber es wird sie keiner dazu gezwungen haben, zwei Mäuse in so einem kurzen Abstand zu kriegen.
Da muss sie jetzt halt durch. Die Kinder werden größer und selbständiger.

Halt ihr ihr Verhalten mal vor Augen. Vielleicht schnallt sie es selber gar nicht so richtig, wie sie sich verhält...

Alles Gute!

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Arbeitet ihr beide nicht oder warum könnt ihr so viel rumreisen, in Wellnesshotels übernachten und ständig essen gehen, wenn die Kinder beim Vater sind?

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Doch wir sind beide berufstätig. Sie in Teilzeit und ich ich Vollzeit.

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Ganz ehrlich, überlege dir genau ob du so eine Art der Beziehung auf Dauer möchtest, ich persönlich würde mir das nicht antun. Sprich mit ihr, wenn sie alles beim Alten lassen will, dann lass sie, an deiner Stelle würde ich mich da aber verabschieden.

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Vielleicht sollte man das Wechselmodell kippen und die Kinder ins Residenzmodell mit dem Wohnsitz beim Vater geben. Ich finde die Kinder sehr klein für ein Wechselmodell und irgendwie scheinen ja alle Beteiligten massiv gestresst.
Ich finde es sehr nett von dir, dass du so in die Bresche springst, aber es wird dich auf Dauer sehr unzufrieden machen. Aber 50% deiner Lebenszeit lebst Du ihr Leben so mit und bist dann Haushaltshilfe, Kinderbetreuer und Mediator in einer Person. Das würde ich nicht wollen. Wenn sie mit ihren Kindern und dem Wechselmodell überfordert ist, muss man das ändern.

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Klingt nach einem psychischen Problem.
Sie müsste allerdings selbst bereit sein zur Therapie zu gehen. Es klingt allerdings so, als sähe sie kein Problem bei sich selbst.

An deiner Stelle würde ich keine Kinder mit ihr planen. Sonst bist Du der nächste 50:50 Papa.

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Hast du sie mal in einer ruhigen, neutralen Situation darauf angesprochen und ohne Vorwürfe deine Beobachtungen geschildert?
Es würde mich interessieren, wie sie das selbst wahrnimmt.
Das klingt wirklich unfassbar anstrengend für dich.

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Ihr kennt euch also seit einem Jahr und du hast dich in dieser Zeit schon fast verloren, da du ihr Leben lebst und du bist bereits vollumfänglich als Superdaddy und Superhausmann eingestiegen, der schon jetzt alles besser macht als sie? Und du musst gar nicht so streng mit dir ins Gebet gehen, während sie alles falsch macht?

Wie lange war die Gute denn getrennt von ihrem Mann, bevor du das Kommando übernommen hast?

Nehmt doch mal den Turbo raus. Mein Partner und ich waren erst Mal ein Jahr zusammen, bevor er überhaupt die Kinder kennen lernen durfte. Und ich habe die Zeit gebraucht, um mich überhaupt erst Mal ans Wechselmodell zu gewöhnen. Das ist nämlich nicht nur für die Kinder schwer. So richtig Alltag kriegt man da nämlich schwer rein, finde ich. Erst vermisst man die Kids ne Woche, vielleicht genießt man die Zeit aber auch und hat deshalb ein schlechtes Gewissen, dann setzt man sich in der Zeit, in der sie da sind, total unter Druck, Qualitiytime zu verbringen und merkt, was man die Woche verpasst hat. Es ist ein permanentes Wechselbad der Gefühle. Ich stelle mir gerade vor ein Typ der Kategorie "Strahlemann und Söhne" hätte mir in der Zeit permanent über die Schulter geguckt und mein "Muttersein" bewertet. Ich hätte vermutlich permanent gefaucht und die Krallen ausgefahren, damit er auf Abstand geht und mich und die Kinder erst Mal machen lässt.

Nun heult die Männerwelt sicher auf wie nach "Me too": Nichts machen wir richtig...wir armen Kerle...

Hast du deine Freundin mal gefragt, wie sie das findet, dass du alles kannst und machst und ihr den Himmel auf Erden bereitest? Ich zum Beispiel mag Erde viel lieber als Himmel und brauche nen Partner, der nicht die Erwartung an mich hat, dass ich permanent happy durch den Alltag renne und debil grinsend lächele, wenn meine Kids wie in der dämlichen Werbung, wo sie alle unter der Woche gemeinsam "zaubern", Mehl durch die Küche pusten.
Ich wollte meine Kinder, als sie 3 und 4 waren regelmäßig an der Raststätte aussetzen. Hab ich natürlich nicht gemacht, denn ich hab sie natürlich lieb, aber ich bin eben auch nur ein Mensch mit Geduldsfäden, die reißen können.

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Wenn ich rüber komme wie Superman oder sonst wie, dann tut es mir leid. Ich kritisiere meine Freundin nicht und ich schaue ihr auch nicht über die Schulter und sage dann irgendwas oder hänge ihr im Nacken. Für mich ist es auch das erste mal mit so jungen Kindern. Das sie daran auch zu knabbern hat, übelen Stress hat verstehe ich. Einige Antworten hier habe ich mir zu Herzen genommen und ich mache bestimmt nicht alles richtig und der Haushalt oder schöne Freizeit wertet den Stress mit den Kindern bestimmt nicht auf. Ok, verstanden. Ich muss auch erstmal mit der Situation umgehen, mich da mehr rein finden in meine Rolle als Mamas Freund und nicht als Ersatz super Daddy Mr.Haushalt ich mache alles Mr.Perfekt persönlich. Wie gesagt so wollte ich nicht rüber kommen weil vielleicht auch ich in frage komme als Grund, weil ich sie verunsichere mit meinem eigenen Verhalten, ok das könnte sein. Deshalb frage ich hier nach und bin für jeden Tipp dankbar. Es mal aus einer anderen Sicht zu hören hilft mir schon enorm und das war auch mein Ziel.

Ich rede viel mit ihr, das funktioniert auch und sie mag es selber nicht laut zu werden. Deshalb gieße ich nicht noch mehr Öl ins Feuer wenn es denn so ist. Also mit den Kindern jetzt.

Wir hatten heute einen Ausflug gemacht. Habe an das hier geschriebene gedacht und versucht umzusetzen. Und siehe da, hat schon was gebracht meinem Empfinden nach und war anders als sonst