Sind eure Kinder freiwillig ausgezogen und in welchem Alter

Ich stelle gerade fest, dass ich in meinem Umfeld die einzige bin, deren Kinder mit 19 und 18 beide dabei sind auszuziehen.
Da wird immer gefragt, oh, hattet ihr Stress?
Oder warum ich das nicht verhindert habe und ob das freiwillig war oder ich dahingehend Druck gemacht habe.
Meine Freundin hat einen Sohn , der 26 ist, noch zu Hause wohnt und die ist alles andere als glücklich darüber.
Aber ein offenes Gespräch sucht sie nicht.
Er verdient seit 10 Jahren eigenes Geld, seit 7 Jahren ist er Geselle , aber zu Hause ist es halt bequem, er bekommt die Wäsche gemacht, der Kühlschrank ist voll, warmes Essen und keine Aufgaben zu Hause außer mal einkaufen oder sein Zimmer putzen. Geld abgeben tut er auch nicht.
Den Rest macht meine Freundin.
Bei uns war es so, dass wir schon vor Jahren mit den Kindern gesprochen haben, dass wir sie unterstützen werden, wenn sie während der Ausbildung oder zum Studium ausziehen wollen und wir das befürworten, damit sie selbstständig werden.
Meine Tochter ist 19 und zieht jetzt im Oktober in die Niederlande zum Studium.
Mein Sohn ist 18, fängt jetzt das dritte Lehrjahr an, hat den Ausbildungsbetrieb zum August gewechselt und möchte jetzt auch dorthin ziehen, da dieser 60 km entfernt liegt.
Ist das so ungewöhnlich?
Bleiben heute die Azubid und Studenten überwiegend noch zu Hause?
Sprecht ihr mit euren Erwachsenen Kindern darüber, wann ihr euch wünscht, dass sie ausziehen?
Oder wird das als Tabu betrachtet, weil man als Eltern meint das käme einem Rausschmiss gleich?
Ich stelle fest dass Eltern in meinem Umfeld diese Gespräche meiden und dann aber unzufrieden sind wenn die Kinder keine Anstalten machen, auszuziehen.
Ich selbst bin mit 19 ausgezogen zum Studium , meine Schwester ebenso und mein Bruder mit 21 nachdem sein Zivildienst zu Ende war und er seine Ausbildung anfing.
Ich bin 45 und finde es überhaupt nicht schlimm, jetzt schon große selbstständige Kinder zu haben.
Meine Schwester sagte mir, es gibt bei vielen Müttern ein empty Nest Syndrom, ist es das vielleicht?
Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?

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Meine Kinder (fast 18) und ein Teenie leben noch zuhause. Das wird auch noch ne ganze Weile so bleiben, denke ich. Zumindest so lange, bis sie beide ihre Ausbildungen beendet haben.
Von mir aus können sie gerne bleiben. Das Haus ist groß genug und energiemäßig sind wir ziemlich unabhängig....

Liest man hier im Forum quer, dann ist jeder 5. Beitrag ein "Jammerpost", in dem betont wird, dass ganze Familien oder zumindest ein Elternteil (der sich trennen will) keine bezahlbare Wohnung findet, weil es HIER BEI UNS so überteuert ist.
Und das ist gefühlt in ganz Deutschland so.

Wie sollten dann junge Erwachsene, die grade mal die Ausbildung beendet haben (oder noch nicht mal geschehen) auf eigenen Beinen stehen und sich eine Wohnung leisten können? Wenn Leute, die seit langem im Berufsleben stehen, dies kaum mehr schaffen?!? #zitter

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Meine Tochter zieht in ein WG Zimmer und hat 12 qm für sich, kostet 390 Euro im Monat 200 Euro Kindergeld und von uns 300 Euro, den Rest muss sie selbst finanzieren. Klar ist das teuer, aber war es vor 25 Jahren als ich Student war auch.
Ich hab 250 DM gezahlt, es gab 150 DM Kindergeld und 200 DM haben meine Eltern gegeben.
Mein Sohn bezieht eine 1 Zimmer Wohnung mit 30 qm, nicht gerade die beste Lage und die Wohnung ist halt ziemlich runter gekommen, Bad funktioniert noch ist aber 30 Jahre alt.
Einen Herd hat er geschenkt bekommen, Kühlschrank ebenso.
Tisch hat er bei ebay für 20 Euro gekauft, sein Bett und Schrank nimmt er mit , ebenso den Schreibtisch.
Fernseher braucht er nicht, WLAN wird installiert.
Er verdient 650 Euro plus 200 Euro Kindergeld, die Bude kostet warm 450 Euro, wahrscheinlich durch die stark steigenden Nebenkosten bald mindestens 600.
Wir geben ihm auch 300 Euro dazu dann hat er 1150 Euro , also immer noch 750 zum Leben.
Auto kann er sich natürlich jetzt nicht leisten, er fährt Fahrrad und mit den Öffis, sein AG zahlt ein Jobticket.
Wohnen war schon immer teuer, meine Eltern haben bis Ende der 70er auf 50 qm gewohnt, ich hab meine ersten Lebensjahre dort verbracht.
Es gab keine Heizung, nur ein Elektroofen im Wohnzimmer.
Warmwasser kam aus dem Boiler, der durch Strom geheizt wurde, das waren 5 Liter, reichte also nicht zum Duschen.
Dusche gab es außerdem nicht, nur ein Waschbecken.
Es wurde nur einmal die Woche gebadet bei den Nachbarn.
Wir wohnen zu viert auf 75 qm, Erdgeschoss 3 Zimmer in einer Ruhrpott Stadt in nicht gerade Top Lage
Die Heizung ist eine10 Jahre alte Ölheizung, zum Glück so dass die steigenden Gaspreise uns nicht betreffen.
Hier bezahlen wir 650 warm, plus 100 Euro Strom und 40 Euro Internet.
Strom steigt ab Januar auf 200 Euro und die Nebenkosten auch um 100, also alles bezahlbar.
Viele Leute die jetzt in Schwierigkeiten geraten, nicht alle!, nicht die die jetzt schon bescheiden wohnen und die die exorbitant steigenden Gadpremit ihrer kleinen Rente oder ihrem Durchschnittsverdienst nicht mehr zahlen können, sondern die die große Häuser bewohnen, aber sich auch nicht von ihrem Standard weg bewegen wollen, sind auch ein Stück weit selbst Schuld.

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Ja, klar. Die Kinder werden evtl. selbständiger, wenn sie ausziehen. Aber rein vom Finanziellen her ist ja nix gespart - im Gegenteil.
Kenne allerdings auch "Kinder", die ausgezogen sind, aber wöchentlich ihre Schmutzwäsche zu Mutti bringen und frisch gebügelt im Korb wieder abholen, genauso wie die Frischhaltebehältnisse mit Essen, das Mami für sie vorgekocht hat und bis zum nächsten Besuch reicht. #schwitz

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Meine Kinder sind noch klein. Ich bin nach dem Abitur zum Studium ausgezogen (300 km weit weg). Ich hatte aber finanzielle Unterstützung durch meine Eltern, damit ich mir das Wohnen überhaupt leisten konnte. Ich habe Jura studiert. Da man im Referendariat Geld verdient, war ich dann mit 24 unabhängig von der Unterstützung meiner Eltern und zog mit meinem (späteren) Mann zusammen. Er ist für das Studium (Lehramt) ebenfalls ausgezogen, aber erst im 3. Semester. Er hat nicht weit weg studiert, wollte aber nicht zuhause wohnen, musste es aber komplett selbst finanzieren, was auch nicht leicht war.
Ich hatte keine Probleme mit meinen Eltern, aber ich wollte, ebenso wie mein Mann, nicht mehr ständig "überwacht" werden und eigenständig sein. Wir bereuen es beide nicht. Ich finde, es hat die Beziehung zu meinen Eltern sogar noch verbessert, weil man nicht mehr so aufeinander saß.

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Unsere sind jetzt 18 und 19 und haben dieses Jahr ihre Ausbildungen hier in der Nähe begonnen. Sie wären gerne ausgezogen, aber nachdem die Mietpreise studiert wurden, haben sie sich dagegen entschieden. Mir war es Recht, hatte keine Lust zwei Mietwohnungen finanzieren zu müssen, obwohl hier genug Platz ist. Wir führen da generell keine Gespräch explizit über das Thema, es kommt, wie es kommt.

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Ich habe noch keine Kinder, kann aber sagen wie es bei mir selbst damals war: Ich bin auch mot 18 ausgezogen. Das hatte aber nichts damit zu tun, dass ich meine Eltern nicht geliebt oder ein Problem mit ihnen gehabt hätte 🤷‍♀️
Ich wollte einfach gern meine eigene Wohnung, mein eigenes Leben, in der größeren Stadt wohnen, wo man besser feiern gehen konnte, usw. 😌

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Hallo, meine Kinder sind erst 9 und 12, aber ich selbst bin mit knapp 26 ausgezogen, hatte bis 24 studiert und dann auch keinen fixen Job gefunden. Mein damaliger Freund, jetzt Mann hat damals 60km entfernt gewohnt, an einem Ort, wo ich mit meiner Ausbildung nie einen Job gefunden hätte. In dem Moment, in dem ich einen Job fix hatte, bin ich ausgezogen und er ist dann zu mir gezogen und täglich zur Arbeit gefahren. Ich habe mich mit meinen Eltern sehr gut verstanden, es war immer eine sehr freundschaftliche Beziehung. Kaum jemals eine Reiberei, ich habe auch im Haushalt viel übernommen. Die Beziehung hat sich durch den Auszug nicht verändert. Auch im Nachhinein sagen meine Eltern, dass das so genau gepasst hat. Sie hatten nicht viel Geld um mich während des Studiums zu unterstützen, dh. den Großteil meiner Ausgaben habe ich selbst getragen, auch teilweise Lebensmittel eingekauft, aber ich musste keine Miete oder Wohnungskosten an sie zahlen. Mein Mann und ich haben jetzt eine Wohnung neben einer Universität hier und unser Haus, ich gehe davon aus, dass meine Kinder evt. dann einmal in diese Wohnung ziehen und früher ausziehen als ich, oder dass sie das Studium in eine andere Stadt verschlägt. Das wird sich zeigen.

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Ich weiß nicht mehr, wie das kommuniziert wurde, aber meiner Mutter war es wichtig, dass wir in einer anderen Stadt studieren und so lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich bin mit 21 ausgezogen, meine Brüder auch +- in dem Alter rum. Unsere Eltern haben uns allen in verschiedenen Städten das Studium finanziert, dafür haben sie auch unseren Respekt und unsere Dankbarkeit und wir haben alle ein gutes Verhältnis.

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Meine Tochter wird diesen Monat 18 und ist im Mai ausgezogen.

Auch ich bin damals mit 18 ausgezogen.

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Ich kann auch nur von mir selbst berichten, da wäre es gar nicht gegangen, zun Studium zuhause wohnen zu bleiben, da der Srudienort gute 200km entfernt war. Insofern bin ich selbstverständlich mit 19 ausgezogen. Mein Bruder hat nach Realschulabschluss eine Ausbildung in der Nähe meiner Eltern gemacht und ist deswegen erstmal fort geblieben. Hat dann das Fachabi nachgeholt und ist zum Studium dann ebenfalls ausgezogen, weil der Studienort zu weit weg war. Da er ein sehr familiärer Typ ist ist er jedes Wochenende zu meinen Eltern gefahren. Dort gibt es allerdings eine Einliegerwohnung, die wir schon zu Schulzeoten genutzt haben. Diese hat er, als er nach dem Studium gearbeitet hat, wieder bezogen, dann allerdings Miete dafür gezahlt (Er hat ja auch gut verdient).
Och bin nur zwischenzeitlich mal bei meinen Eltern wieder eingezogen, für eine längerfristige Weiterbildung mit wenig Bezahlung.
Insgesamt sehe ich das Thema rational: ist es sinnvoll möglich, während Ausbildung/Studium zu pendeln? Wenn nein ist klar es muss eine Wohnung her. Wenn ja sehe ich es gerade bei den hohen Mieten als relativ klar an, bei den Eltern wohnen zu bleiben. Länger dort wohnen zu bleiben ginge für mich nur, sofern eine separate Wohnung vorhanden ist. Als Erwachsener Mensch noch im Kinderzimmer zu wohnen und Küche/Wohnzimmer mit den Eltern zu teilen wäre mir im Traum nicht eingefallen.

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Ich bin mit 25 ausgezogen. Meine Jungs sind jetzt noch klein, da stellt sich die Frage nach einem Auszug noch nicht. Ich bin da aber ziemlich offen. Sie können bleiben so lange sie wollen.