Mann zwei Jahre im Ausland. Mit gehen oder nicht?

Folgende Situation: Ich hochschwanger mit erstem Kind. Sobald das Kind etwa 5 Monate alt ist wird mein Mann 2 Jahre beruflich im Ausland verbringen und dann wieder zurück kommen.
Ich habe die Möglichkeit mit Kind und Kegel mit zu gehen, könnte dort aber nichts arbeiten und bekomme natürlich (?) auch keinerlei Leistungen, wobei ich eh keine Ahnung hätte wie es dort mit Kita oder sonstigem aussehen würde. Worst case wäre ich halt 2 Jahre nur in Kinderbetreuung und Haushalt.

Ich hätte aber auch die Möglichkeit mit Kind hier zu bleiben bei meinen Eltern und in deren Haus mit abgetrennter Wohnung.

Pro hierbleiben sehe ich:
- würde Leistungen bekommen und könnte nach einem Jahr wieder arbeiten gehen
- ich bin nicht im Ungewissen in einem ganz anderen Land
- die Großeltern sind da und ich wäre nicht alleine und evtl einsam während mein Mann arbeiten ist
- mir ist es unangenehm NUR von meinem Mann zu leben oder meine Ersparnisse anzuknabbern.
- Ich habe Angst, dass es ewig dauert wieder ins alte Leben hier zu finden nach 2 Jahren. Was Freundschaften, Haus/Wohnung, Arbeit, usw angeht. Ist ja wahrscheinlich nicht so, dass man heim kommt und dann alles ist als ob man nie weg gewesen wäre.

Contra sehe ich:
- unser Kind sieht seinen Papa für so lange Zeit nicht (klar würde er wahrscheinlich zu Weihnachten oder Sommer-Urlaub heim kommen, aber ist ja auch nicht lange)
- ich habe Angst, dass mein Kind keine Bindung zu seinem Papa aufbaut?! Die ersten Jahre sind ja die prägendsten? Könnte man das überhaupt mit Video-Chat abfedern?!
- sobald mein Mann wieder da ist, ziehen wir wieder von den Großeltern weg. Wäre das dann nicht zu traumatisch fürs Kind die Großeltern, die es dann mehr oder weniger 24/7 gewohnt ist zu verlassen?
- ich sehe unsere Beziehung zwar als stabil, aber wer weiß, ob es so gut ist sich so lange nicht zu sehen?
- diese Erfahrung woanders könnte auch eine Bereicherung sein? Freundinnen sagen, so eine Chance bekommst du nicht wieder wo anders zu leben und etwas zu sehen?

Mein Mann wäre mit beidem einverstanden, wobei mein Mann auch oft solche Entscheidungen mir überlässt. Also klar hätte er uns gerne dabei, aber er will quasi immer eher, dass ich mit den Gegebenheiten zufrieden bin. Also soll ich entscheiden. Irgendwie habe ich das Gefühl ich werde es bereuen, egal welche Entscheidung ich treffen werde. :(

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Hallo wow das ist ein hartes Stück. Damit ihr eine Familie bleiben könnt sehe ich nur noch die Möglichkeit das du mitgehst! Da hättest du vorher was dagegen sagen müsse, dass dein Mann für zwei Jahre im Ausland arbeiten will!!! Solange die Kinder noch klein sind und keine Schulpflicht besteht ist ein Auslandaufenthalt noch gut möglich. Wo soll es denn hin? Das wäre auch noch entscheidend? Alles Gute

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Naja, auch schulpflichtig ist es kein großes Problem.
Mein Cousin ist mit 5! Kindern (teils schulpflichtig) für 3 Jahre in die USA zum arbeiten gegangen. Dort wurde sogar noch Kind Nr. 6 geboren. 2x im Jahr Urlaub in der Heimat, Haus wurde vom Unternehmen gestellt und es gab sonstige Unterstützung. Die Familie hat dort durch andere Deutsche recht schnell Kontakte geknüpft und hatte im Endeffekt eine richtig gute Zeit und eine tolle Erfahrung für alle gemacht.

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Hi,
ich würde abklären, wie das beruflich für mich aussieht, wenn ich eine so lange Pause mache und wenn da alles im grünen Bereich ist, würde ich ganz klar mitgehen. Ein Einsatz im Ausland ist ja allermeist karrierefördernd, ich hätte keinerlei schlechtes Gewissen, dort vom Verdienst meines Mannes zu leben und meine Ersparnisse würde ich auch schön in Ruhe lassen. Er hat sich für eine Familie entschieden, jetzt will er beruflich ins Ausland. Gehst du mit, bist du diejenige, die ihm mit seinem Kind den Rücken freihält, gehst du nicht mit, ebenso. Oder wie will er sein Kind betreuen, wenn er weg ist? Wasch mich, aber mach mich nicht nass, geht halt nicht mit Kind.
Ich bin aber abenteuerlustig und hätte einfach Lust auf die Zeit im Ausland, ggf. auch als Vollzeitmutter, wenn sich dort nichts für mich ergäbe.

vlg tina

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Sie kann doch bis zu drei Jahre Elternzeit nehmen.
Ok, es gibt AG, die danach Nachteile mit der Gießkanne verteilen. Aber davon schreibt die TE ja nichts.

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Käme bei mir stark darauf an, um welches Land es sich handelt bzw. wie die Gegebenheiten dort sind.

Aber grundsätzlich tendiere ich eher zum mitgehen.
Wenn das Kind erst mal in der Schule ist, sind solche Ausreißer nicht mehr so leicht möglich.
Und Bindung zum Papa aufbauen klappt über Videochat absolut gar nicht. Das Kind lernt den Papa dann mit 2,5 als Fremden kennen.

LG Claudi

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Hey!

Wo ist denn der neue Einsatzort? Könnt ihr zwischendurch heimkommen?

Liebe Grüße
Schoko

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Puh! Das ist eine schwere Entscheidung.

Welches Land ist es denn? Weit weg? Kannst du die Sprache?

Im ersten Moment würde ich mich wohl für meinen Mann und das Auswandern entscheiden. Immer mit dem Wissen, dass ich jederzeit hin und her reisen kann. Bei deinen Eltern bist du vermutlich immer willkommen oder?

Vielleicht kannst du auch in Deutschland bleiben und wochenweise die Zeit bei deinem Mann verbringen?

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Hallo,

Ich würde 2,5 Jahre Elternzeit einreichen und mitgehen. Aber wir denken auch nicht in mein und dein Geld, sondern denken immer nur in wir und unserer. Also alles geht in einen Topf und daraus wird alles finanziert. Alle Einzelanschaffungen ab 300 Euro werden besprochen Ansonsten einfach gekauft.
Elterngeld steht dir zu, also hättest du ein Jahr 67 % deines aktuellen Gehalts. Oder halt 2 Jahre die Hälfte.

Für mich kommt es auch nicht in Frage 2 Jahre ohne meinen Mann zu leben. Von daher würde ich mitgehen und ggf. eine online Weiterbildung / Studium machen oder die Landessprache intensiv erlernen. Und natürlich die zwei Jahre genießen und die neuen Eindrücke aufsaugen.

LG Morgaine

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Elterngeld gibt's nur bei Wohnsitz in Deutschland.

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Hallo,

Sie kann sich ja bei ihren Eltern melden und trotzdem mit gehen. Dann verliebt ihr erster Wohnsitz hier.

Mein Bruder und Frau haben beide 1,5jahre Elternzeit genommen und sind durch die Welt gereist und haben Elterngeld bezogen, da sie ihren Haus behalten haben und es untervermietet haben.

Ein guter Freund hat 18 Monate in Thailand gearbeitet als ingenieur und trotzdem hatte er seinen erst Wohnsitz in Deutschland.

Nur weil man ins Ausland geht muss man seinen Wohnsitz in Deutschland ja nicht aufgeben.

LG Morgaine

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Mir käme es noch drauf an, welches Ausland es genau ist. Prinzipiell bin ich für Ausland+Vater. Wenn du dich gar nicht wohl fühlst, kannst du immer noch zu deinen Eltern gehen und nach einem Jahr wieder arbeiten.

Freundschaften halten eine zweijährige Trennung normalerweise aus. Würdet ihr denn dahin zurück ziehen, wo ihr auch die Zelte abbrecht? Dann sehe ich erst recht kein Problem.

Vom lesen her hab ich den Eindruck, dass du eher dagegen bist, ins Ausland zu gehen. Dann wird es dir auch nicht helfen, wenn hier jeder schreibt, das Ausland sei die bessere Lösung. Du musst für dich wissen, was du positives für dich dort mitnehmen kannst. Wenn du da nichts positives siehst (Langeweile als Hausfrau, finanziell abhängig) solltest du dich dagegen entscheiden.

Für dein Kind ist es m. E. "schlimmer", vom Vater zwei Jahre getrennt zu sein und dann auch noch von den Bezugspersonen (Großeltern) weggerissen zu werden, wenn der Vater zurück kommt. Aber das hängt wohl auch vom Charakter ab.

Liebe Grüße!l

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Es käme darauf an
- wo ist das Land
- wie ist dort die medizinische Versorgung
- könnt ihr die Sprache
- wie sieht dort sein Wochenablauf aus?
24/7 für den Beruf
oder 7-15 Uhr arbeiten, 4-5 Tage pro Woche und der Rest Familienzeit?
- wie gefährlich ist es vor Ort
- wie wichtig ist ihm der Beruf
- wie viele Umzüge stehen euch noch bevor?
also wenn er wieder kommt, zieht ihr erst mal um. Für wie lange? zwei Jahre, vier Jahre usw?
hat er nach der Rückkehr einen festen Arbeitsplatz bzw. festen Wohnsitz?

Ich kenne Familien, in denen die Familie mitgegangen ist. Das kann durchaus gut klappen. Allerdings sind da im Vorfeld einige Punkte schon geklärt und auch wie es nach der Rückkehr weitergeht. Z.B. aushandeln eines festen Arbeitsplatzes danach und kein ständiger Wechsel nach dem Motto - bisher hat er es ja mit Kind und Kegel mitgemacht, dann werden ihm die nächsten 14 Jahre mit zweijährlichem Wechsel auch nichts machen.

Wie sieht es mit deinem Beruf aus?
Kannst du das im Rahmen der Elternzeit tun oder müsstest du komplett kündigen?
Was passiert beruflich, wenn du 2-3 Jahre raus bist, statt wie geplant eines?
Wie verlässlich ist dein Mann, wenn er sagen würde: nach zwei Jahren kommt er wieder und dann steht nur noch dieser eine Umzug an? Ist er beim nächsten Angebot wieder unterwegs und du sitzt mit Kind und Kegel am neuen Wohnort (Inland) aber er ist wieder nicht da?
Welche Absprachen habt ihr bisher getroffen zum Thema Umzüge und sprecht ihr Jobangebote an? Nimmt er sie an und überlässt dir die Wahl, ob du mitkommst - oder besprecht ihr gemeinsam, welche Auslandsaufenthalte er annimmt und welche nicht, da Familie?

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Hallo,

was meinst du denn mit "keine Leistungen"? Denkst du, es interessiert irgendein Amt, wo du dich in der Elternzeit aufhältst? Es läuft natürlich alles weiter, warum auch nicht...

Wenn du nach einem Jahr (oder anderthalb als Kompromiss?) wieder arbeiten möchtest, dann melde doch einen Platz in Deutschland an und komm einfach zurück. Dann seid ihr aber nicht ganz so lange getrennt.

Für mich wäre aber auch interessant, ob es ein Land ist, in dem ich mit Baby leben möchte. Eher dritte Welt oder vernünftige medizinische Versorgung?

VG