Frustriert von Tanten und Onkeln

Hallo!

Ich kann dich verstehen- und die betreffenden Onkel/Tanten auch 😅

Wie sieht es denn mit eignen Kindern aus? Haben die betreffenden Personen selbst Kinder? Wollen sie welche?

Die Distanz ist natürlich auch echt eine große Hürde. Bei meinen Geschwistern ist es so: meine Schwester hat Kinder, ich war immer eine engagierte und aktive Tante. Sie nie. Sie ist einfach völlig mit sich und denen beschäftigt und stößt da stellenweise an ihre Grenzen. Da ist an meine Kinder erst garnicht zu denken. Wenn wir aber mal nen Guten Moment bei meinen Eltern haben interessiert sie sich schon mal für die Kids. Aber ganz ehrlich? Bindung zueinander besteht echt keine. Von beiden Seiten. Da müsste sie auch echt viel Zeit und Fürsorge investieren die sie einfach nicht übrig hat.

Mein kleiner Bruder hat ne Frau und die lieben unsere Kinder. Wir selbst haben aber auch als Erwachsene/Paare eine sehr enge Beziehung zueinander. Aber auch da: es ist zwar Bindung vorhanden, aber die Zeit die mein Bruder investiert ist eigentlich zu wenig. Er ist beruflich extrem eingebunden und an den Wochenenden leben sie noch ihr lediges Leben mit Freunden, Reisen, Partys. Nächstes Jahr soll es Nachwuchs geben, da werde ich dann gespannt sein, welcher Wandel sich evtl einstellt.

Mein großer Bruder ist ledig und hat keine Ahnung von Kindern. Wenn sie nicht machen was er will wird er grantig. Er mag unsere Kinder, kann aber nix mit ihnen anfangen. Ne recht gute beziehung hat er zu unseren großen Neffen seit sie etwa 14 Jahre alt sind. Bin da auch voll fein mit...


Wie du siehst verschiedene Personen, Beziehungen, Gründe, Persönlichkeiten und Belange 🤷‍♀️ aber wir wohnen tatsächlich alle etwa 15km zueinander entfernt. Also meine ganze Familie sogar in einer Stadt und nur wir etwas ab 😅

Falls ihr selbst Onkel/Tante seid stellt sich natürlich die Frage ob ihr den Kontakt entsprechend inniger pflegt und ob ihr vielleicht "erwartet" das Gleiche zurück zu bekommen wie ihr gegeben habt

Lg

Hallo,

ich kenne es nur zu gut.
Die zwei Brüder meines Mannes sind ähnlich, der eine wohnt im gleichen Ort und der andere ca. 1 1/2 Stunden entfernt.
Wir waren die ersten die Nachwuchs bekommen haben und es war keinerlei Interesse da. Ich fand dies komisch da ich es aus meiner Familie anders gewohnt bin aber ich habe mit der Zeit gelernt damit umzugehen bzw. es zu ignorieren. Am Anfang hat es mich sehr traurig gemacht, da sie mir unter anderem unser erstes Weihnachten kaputtgemacht haben durch Aussagen die mich sehr verletzt haben. Aber ich bin ehrlich inzwischen haben sie auch Kinder und es interessiert mich nicht. Da kümmert sich mein Mann um Geschenke usw. Ich habe damit abgeschlossen. Selbst als unser Kleiner im Krankenhaus lag und es ihm wirklich nicht gut ging haben sie sich nicht einmal gemeldet. ( sie wussten davon). Ich glaube ein stückweit ist es auch einfach eine familiäre Sache, die Eltern meines Mannes sind genauso. Interessieren sich nicht für einen und so gibt man es halt weiter. Mein Mann hat am Anfang unserer Beziehung oft gesagt, so ein familiäres Interesse kennt er nicht. Ich erwarte nichts von ihnen und gebe auch nichts zurück. Sie sind mir inzwischen wirklich egal.

Ein inniges Verhältnis haben unsere Kinder zu Tanten und Onkeln auch nicht.
Wir aber auch nicht zu unseren Neffen und Nichten. Man sieht sich alle paar Monate mal und das ist für alle in Ordnung. Ich muss zugeben, ich hätte gar nicht soviel Zeit.
Bei euch spielt die wohnliche Distanz alleine schon eine Rolle. Sollten eure Verwandten kinderlos sein, haben sie wahrscheinlich auch anderes zu tun. Sie werden nicht darauf gewartet haben Onkel und Tante zu werden.
Haben sie selbst Kinder ist Freizeit noch dünner gesäht.
Außerdem kommt es noch auf das eigene Verhältnis mit der Verwandtschaft an.
Ist das nicht intensiv, wird es zu den Kindern nicht anders sein.
Eure Kinder kennen sie kaum, dann geht ihnen auch nichts ab. Bezugspersonen müssen nicht verwandt sein.

Meine Schwester samt Schwager und drei Kindern wohnt nicht am anderen Ende Deutschlands, sondern nur ca. 50km entfernt und wir sehen uns ebenfalls lediglich an Feiertagen und Geburtstagen. Ich vermute, es liegt z.T. an unserem ziemlich großen Altersunterschied, meine Schwester ist auch schon früh ausgezogen und wir nicht wirklich zusammen aufgewachsen. Mein Schwager hat einen "kleinen" Bruder mit noch etwas mehr Altersabstand und ähnlich wenig Kontakt mit ihm. Ist eben so. Sie interessieren sich auch nicht für mein Leben.

Geschenkelisten für die Kinder führt meine Schwester übrigens seit Jahr und Tag, das hat in erster Linie damit zu tun, dass man eben keinen nutzlosen Schund schenken will und sich "im Zweifelsfall" orientieren kann. Für die älteren beiden wird mittlerweile auch mal zusammengelegt, wenn die Geschenke größer/teurer ausfallen.

Ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht ganz, was dir da "leid" tut. Eure Kinder kennen es nicht anders, daher werden sie wohl auch nichts vermissen. Und ja, die Entfernung spielt in eurem Fall sicherlich mit rein, ist aber auch gut möglich, dass es mit der persönlichen Bindung zum Bruder (also deinem Mann) zu tun hat. Womöglich war diese eben auch nie sonderlich eng.

Ich kann dir nur die Sicht eines Kindes bieten:
Meine Tante hat sich für mich und meine Geschwister gefühlt nie interessiert. Wir hatten schon Kontakt aber immer über meine Oma und es gab glaub ich nie eigene Anrufe oder sowas. Obwohl sie selbst auch ein Kind hat. Sie ist auch offiziell meine einzige Tante.

Ist mir aus heutiger Sicht egal. Und war mir glaub ich immer egal. Mein Vater telefoniert ab und zu mit ihr. Aber mir fehlt sie nicht. Man kann nichts vermissen was man nicht kennt.

Ich hab sie halt auch nicht zu meiner Hochzeit eingeladen. Meine Geschwister auch nicht. Hat aber auch kaum jemand kommentiert (Oma war damals leider schon tot.).

Aber dafür hab ich eine super liebe Taufpatin die mich immernoch jedes Jahr anruft, meine beiden Kinder kennt, uns auch mal zu sich einlädt und wir sie zu uns. Also für mich hat die die Rolle meiner Tante. Sie war auch mit der ganzen Familie zur Hochzeit geladen. Meine Schwester hat es ähnlich mit ihrer Taufpatin. Nur mein Bruder hatte mit seiner leider Pech.

Also in Summe: Mir als Kind ist meine Tante egal und sie fehlt mir nicht. Aber wenn du als Mutter eine Lücke siehst, vielleicht möchte ja jemand abseits der Verwandtschaft die Rolle einnehmen? Wäre aus meine Sicht aber auch kein Zwang. Mein Bruder beklagt auch auch nicht. Mach dir keinen Kopf.

Für deinen Mann kann es natürlich sehr hart sein. Mein Vater knabbert da glaub ich schon daran.

Wo wohnen denn die Onkel und Tante / Nichten und Neffen, zu denen ein besseres Verhältnis besteht.

Hallo, wie du halt selber schreibst, sowas kann man nicht erzwingen. Und ihr seid eben auch geografisch weit auseinander. Ich glaube auch nicht, dass es für deine Kinder belastend ist. Zu Onkel und Tanten, die man als Kind sehr selten sieht, da baut sich auch keine große Beziehung auf und deine Kinder werden da auch nicht groß darüber nachdenken.
Ich kann dir auch nur raten, versuche es einfach hinzunehmen, wie es dein Mann macht. Es ist eben so und es ist auch keine Tragödie.
Alles Gute noch

Vielleicht hilft dir die Strategie, den Fokus von den Geschwistern deines Mannes weg zu nehmen und zu akzeptieren, dass es letztendlich unmöglich ist, über die Distanz alle auf emotionaler Ebene zusammen zu bringen. Nur schon logistisch wäre es eine Heidenaufgabe, auch von eurer Seite. So traurig es ist, die meisten Menschen können sich im Alltag nur auf ihre Bubble konzentrieren. Nicht umsonst klappen Fernbeziehungen zwischen Mann und Frau selten 🙂. Man lebt einfach in einer anderen Bubble die meiste Zeit, und es gibt wenige Verbindungspunkte.
Dafür habt ihr bestimmt andere in eurer Nähe? Und Familie besteht ja nicht nur aus Blutsverwandten 😉.