Ich bin am Ende

Ich kann nicht mehr.

Ich habe zwei Kinder, das erste etwas über zwei und das zweite sieben Monate alt. Und ich bin komplett am Ende.

Ich bin unter der Woche von 10.30-20.30 mit den Kindern alleine.

Mein Baby ist von morgens bis abends nur am nörgeln oder schreien. Ich trage es schon die meiste Zeit herum, aber sobald ich es ablege, sofort Genörgel. Im Auto wird dauernd geschrien. Ich war heute Kleidung für mein älteres Kind kaufen. Der Rückweg von der Stadt dauerte wegen Verkehr ca. 30 Minuten. Ich habe im Auto gesungen, ruhig geredet - nichts. 30 Minuten lang am Stück Geschrei. Mein älteres Kind hat sich schon die Ohren zugehalten...

Zu Hause dann unter Genörgel noch schnell die Wäsche angestellt und Abendessen vorbereitet. Abendessen hat mal wieder ca. 45 Minuten gedauert. Baby schreiend auf meinem Schoß, weil ich es eigentlich herumtragen müsste. Und K1 nimmt sich Zeit... Viiiel Zeit. Heute waren wir nach 45 Minuten fertig, oft dauert es länger.

Dann musste K1 baden, da dreckig - Farbe in den Haaren und am Arm nach Fingerfarbenaktion. Alles kein Problem - wenn sich K1 die Haare waschen lassen würde. Ich habe zehn mal geduldig gebeten, dass ich die Haare ausspülen darf. Habe Alternativen gegeben: Möchtest du die Haare ausspülen oder ich? ("Nein"), Soll ich die Haare mit dem Becher oder der Brause spülen? ("Nein"). Ich habe versucht, geduldig zu bleiben - während K2 weint und weint, weil es ins Bett muss. Irgendwann hab ich die Nerven verloren und K1 einen Becher Wasser über den Kopf geschüttet, um das Shampoo wenigstens grob auszuspülen. Ich weiß, das ist nicht in Ordnung, das ist Gewalt und ich fühle mich schlecht deswegen. Aber ich konnte irgendwann nicht mehr und musste das Baden beenden. Daraufhin hat K1 natürlich geweint und sich gewehrt, aus der Wanne zu kommen. Also wieder geduldig sein, warten, gut zureden... Irgendwann war es so weit und Kind kam aus der Wanne. K2 währenddessen übrigens unzufrieden auf dem Boden am meckern. Dann wollte K1 eine "Babymassage". Die musste leider äußerst kurz ausfallen, weil K2 sich derweil in Rate geschrien hat... Dann ging es ums Zähne putzen. Jeden Abend das gleiche Theater. K1 soll Zahnbürste und Zahnputzbecher holen. Trödelt rum, bringt dies und das und jenes, aber nicht die Zahnbürste. Kommt endlich, K1 putzt selber, wir machen unser Zahnputzlied an, putzen Zähne. Ich mache quatsch a la "Oh, da sehe ich ja noch eine Nudel!" Aber sobald ich ca. die Hälfte der Zähne fertig habe, fängt das Theater an. Die oberen Zähne werden leidlich bis gar nicht geputzt, weil sie sich weigert. (Hab schon an neue Zähne gedacht, aber es kommen keine.) Theater und nein und nein und mehr Theater. Manchmal lasse ich es einfach, aber ab und zu muss ich einfach mal ALLE Zähne putzen. Also wieder gegen ihren Willen geputzt. Heißt also wieder Gewalt. Und ich fühle mich wieder wie der letzte Dreck. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie furchtbar es wird, wenn K2 auch Zähne hat, die geputzt werden wollen.

Hab dann die Zahnbürste aus Versehen ausgespült. Trotzanfall K1. Baby weint. Ich versuche, K1 zu erklären, dass sie die Zahnbürstenauch ausspülen kann. Hilft nichts. Ich muss langsam K2 stillen, bevor K2 wieder weint... Ich sage zu K1, dass wir jetzt im Bett noch ein Buch lesen können. Nein... Ich sage ok und gehe ins Schlafzimmer. Theater und Geschrei aus dem Flur, weil ich vorgegangen bin. Und das ist erst der Anfang, denn dann kommt das Einschlafproblem. K2 schreit und schreit, wie es eigentlich herum getragen werden muss. K1 will aber liegen und kuscheln und zwar genau so, wie es das möchte, egal, ob das für mich bequem ist oder nicht. Zum Beispiel mit dem Fuß auf meinem Bauch, sodass sich die Ferse in meine Rippen bohrt, was mir weh tut. Das sage ich auch - zeigt aber keine Wirkung (ich weiß, mit zwei Jahren haben Kinder keine Empathiefähigkeit). Und so zieht sich das einschlafen... Wie jeden Tag seit der Geburt. Wenn ich ganz ganz viel Glück habe, schläft K1 nach 30 Minuten. Meistens dauert es aber eine Stunde oder länger. Heute waren es zwei Stunden. (Und ja, wir haben schon an allem geschraubt - Mittagsschlaf, kein Mittagsschlaf, früher ins Bett, später ins Bett - es macht keinen Unterschied.)

Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende und könnte jeden Abend nur noch heulen und fühle mich wie die schlechteste Mutter. Ich bräuchte abends ein unendliches Kontingent an Geduld, aber ich bin abends einfach kaputt, weil die Tage wirklich anstrengend sind, und ich kann nicht mehr.

Was kann ich tun, um aus dieser Spirale raus zu kommen? Entlastung o.ä. gibt es nicht, weil wir keine Familie in der Nähe haben.

Ich möchte nicht mehr, dass jeder Abend so furchtbar endet und ich mich wie die schlechteste Mutter auf Erden fühle. Ich habe das Gefühl, ich zerstöre die Kindheit meiner Kinder, weil meine Zündschnur mittlerweile so kurz ist... Ich möchte geduldig sein. So sehr. Aber ich bin am Ende.

Ich bin für jegliche Tipps dankbar...

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Meine kinder sind 4, 3 und 1 und lass mich dir aus erfahrung sagen:

Du lässt der großen zu viel durchgehen.

Wenn du sagst es ist fertig mit baden, dann ist es fertig (zu lange baden ist eh nicht gut).
Wenn DU sagst, dir tut es beim Kuscjeln weh, dann wird sich anders hingelegt.
Wenn DU sagst essen, dann wird gegessen, und das hat sich nicht 2h in die Länge zu ziehen.

Du brauchst klare Regeln und nicht vor dem Kind "kuschen". Es gibt Sachen, die hat ein Kind (in dem alter) einfach nicht zu bestimmen, auch wenn es hart klingt.

Meine kinder gehen um 18:30 ins bett, davor wird gekuschelt, ein buch gelesen, ein Hörspiel angemacht. Es wird nicht mehr erzählt, dafür haben sie abends/den Tag über genug Zeit.

Wenn Sie nicht Haare ausspülen Wollen, sorry, dann steig ich mit in die wanne, sie dürfen ihr Gesicht an meine Beine pressen und dann werden die Haare ausgespült. Und zwar dann, wenn ICH es sage und nicht wenn die Herrschaften sich nach 2 Stunden mal dazu entscheiden, dass sie fertig sind. Gebadet wird hier 30 min höchstens. 2x die Woche mit Haare waschen, da können die meckern wie sie wollen, das gehört dazu und das wird gemacht und zwar RICHTIG und nicht notdürftig, dass die Hälfte shampoo noch auf dem Kopf hängt.

Zähne werden hier 2x täglich GRÜNDLICH geputzt. Wenn das Kind nicht will, setz ich mich aufs Klo, Kind zwischen die Beine und ich mache es selbst. Klar gibt es Theater, aber Zähne putzen ist WICHTIG. Da sind wir wieder beim Thema, Dinge, die ein Kind in dem Alter nicht zu entscheiden hat.

Zu Abend gegessen wird hier aller höchstens 30 min(und das ist schon die schmerzgrenze) dann wird abgeräumt. Wer denkt er muss beim Essen aufstehen, spielen, sich ablenken lassen, hat fertig gegessen. Bei uns gibt es aber auch nur Vesper, also belegtes Brot bisschen Gemüse, also wäre sogar in unter 10 min zu schaffen.

Was du versuchst ist Bedürfnisorientierte Erziehung. Aber bei aller Liebe, das läuft bei dir falsch. Denn Bedürfnisorientiert bedeutet, dass auf die Bedürfnisse ALLER geachtet wird, nicht dass die Mutter kuscht und dem Kind puderzucker in den Hintern pustet. Wie soll das denn klappen mit 2 so kleinen Kindern, wo bleibst du dann?

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Ich lasse es ja nicht durchgehen, ich mache ja dann was (Beispiel Haare waschen). Bloß hab ich dann eben ein riesen Geschrei hinterher und fühle mich wie der letzte A**, der grob zum Kind ist. 😏 Vorhin bin ich beim ins Bett bringen dann aufgestanden, weil ich mich nicht treten lassen wollte. Ergebnis: Ein Mörder Geschrei, als würde ich hier wen abschlachten. Und genau das ist mein Problem, dass hier abends jede Kleinigkeit in einem ausgewachsenen Wutanfall endet. Nicht ein bisschen meckern, nicht unzufrieden, sondern wirklich Gebrüll und keine Chance, zum Kind vorzudringen...

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Aber das machen andere Kinder auch, ein Riesendrama, aber eben nur 1-2-3 Mal bis sie kapiert haben, das es so ist.
Du musst es ein paar Mal aushalten.
Meine 2jährige hatte heute einen Tobsuchtsanfall, weil sie ihre Sommerschuhe gefunden hat und damit in den Schnee wollte - obwohl wir eigentlich auf den Weg ins Bett waren. Sie hat getobt und geschrien und mich sogar weggeschubst. Ich hab ihr immer wieder erklärt, warum es nicht geht, sie hat weitergebrüllt, dann hab ich es nochmal erklärt und gesagt, ich lasse dich jetzt und gehe ins Schlafzimmer, wenn du willst, komm kuscheln. Sie hat noch 15 Minuten im Flur getobt, ich habe immer wieder gesagt, wenn du kuscheln willst, komm zu mir. Irgendwann kam sie dann und hat gesagt, Mama, die Schuhe für den Sommer.

Das ist jetzt nur ein Beispiel.

Meine Kinder schreien mir auch manchmal die Bude zusammen, aber trotzdem bleibe ich konsequent.

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Nachtrag, nur, falls jemand sich fragt, wieso man sich nicht vorher überlegt, wie man die Abende alleine schaffen kann:

Die Arbeitszeiten meines Mannes haben sich geändert, während ich bereits mit K2 schwanger war. Wäre die Situation mit seiner Arbeit vorher schon so gewesen, hätten wir es nicht aufs zweite Kind ankommen lassen. Vorher war er um 18.30 zu Hause und die Abende waren komplett entspannt (und könnten es auch mit zwei Kindern sein, wenn ich nicht alleine wäre).

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Du hörst dich wirklich wie am Limit an, lass dich mal drücken #liebdrueck
Für mich liest du dich, als wärst du eine tolle, liebevolle Mama.
Aber wie viele hier schon schreiben, vllt ein bisschen "zu" liebevolle. Vergiss deine Bedürfnisse nicht, das darf auch deine große merken.
Du hast hier zwei super tolle Tipps bekommen: babysitter und trage.
Beides wird wunder wirken, ich weiß wovon ich rede 😙
An den Tagen wo kein babysitter da ist, kleines in die trage, am besten auf den Rücken, dann kannst du mit der großen ohne Probleme hantieren und die kleine genießt deine nähe und schlummert im besten fall friedlich ein, ganz ohne nörgeln.
Du schaffst das, und die Zeit wird vieles richten.

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Ich könnte dich jetzt ganz dreist fragen, was du erwartet hast mit so einem kleinen Abstand. DESHALB wählen ja so viele Eltern gerade nicht so einen kleinen Abstand!!
Entschuldige. Das ist nicht hilfreich aber war mein 1. Gedanke 🤦🏻‍♀️
Also, was kannst du tun. Aus deiner Erzählung kommst du sowieso schon sehr liebevoll und geduldig bei mir rüber. Das machst du absolut perfekt.
Was du brauchst ist Hilfe und Entlastung.
Wie wäre es mit einer regelmäßigen Babysitterin, die 1-3 Mal pro Woche kommt, vielleicht gerade wenn Baden oder Bettbringen ansteht? Oder bei Arztterminen, Einkaufen oder wenn es eben besonders stressig mit 2 so kleinen Mäusen wird.
Dein älteres Kind kann vielleicht 2 Mal pro Woche in eine Spielgruppe gehen und du hast Zeit für nur ein Kind.
Das wären jetzt mal Ideen, die mir einfallen.
Bleib weiterhin so stark und geduldig (und das mit dem Becher Wasser übern Kopf war meiner Meinung nicht anders zu lösen 🙈
Allerdings darfst du auch gerne mal nicht jeder Geschichte deiner Großen bis zu Ende lauschen oder einfach sagen, dass du jetzt das Baby beruhigst, damit ihr wieder in Ruhe weitermachen könnt, wenn das Baby schon brüllt wie am Spieß. Das muss deine kleine Große leider jetzt schon lernen. Anders wirst du ja wahnsinnig.

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Mal ganz abgesehen davon, dass die Schwangerschaft sich schneller eingestellt hat, als gedacht (hatten auf Grund meiner hormonellen Vorgeschichte damit gerechnet, dass es länger dauert), haben sich - siehe Nachtrag - während der SS die Arbeitszeiten meines Mannes geändert. Wir wussten, als ich schwanger wurde, nicht, dass ich jeden Abend alleine sein würde und das komplette Abendprogramm inkl ins Bett bringen.

Um also auf deine Frage zu antworten: Ich hatte erwartet, dass abends zwei Erwachsene zwei Kinder ins Bett bringen, nicht ich alleine, falls das deine Frage beantwortet. Und genau um die Abende geht es. Den restlichen Tag komme ich gut zurecht, auch, wenn das Baby nen schlechten Tag hat und das Kleinkind gleichzeitig trotzt.

Hätten wir das mit den Arbeitszeiten gewusst, hätten wir wohl tatsächlich noch gewartet. Nur bringt mir das ja jetzt auch nichts mehr. :-)

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Tipps:
Versuch den Abend zu entlasten und Baden zum Beispiel vorziehen, damit da Druck rausgeht...
dann Betreuung suchen, z.B.Kita und/oder Babysitter
Mittelfristig: faire Aufteilung bei Job und Care Arbeit... Dein Mann reduziert die Zeit und du gehst dafür arbeiten, dann bist du sicherlich ausbalancierter

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Hi erstmal,

also dass deine erste gerade völlig am Rat dreht, klingt erstmal normal. Ist trotzdem nervig. Zum Thema Gewalt. Es gehört auch zur Verantwortung als Elternteil dazu Sachen zu tun, die nicht im Willen aber zum Besten des Kindes sind. Und wenn es halt nicht geht dass man 2Std. badet dann ist es auch so. Ich würde dass jetzt noch nicht als Gewalt werten. Eher im Gegenteil du bist ja sehr Geduldig. Ich würde Mal mit deinem Mann reden oder er seine Berufliche Situation nicht verändern kann bzw. auch absprechen, dass er klare Aufgaben übernimmt. Bspw. Sich morgens um die Kinder zu kümmern.

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Morgens hilft mein Mann mit, die Kinder anzuziehen, beim frühstücken usw. Das ist tatsächlich nicht das Problem. Es geht wirklich um die Abende, an denen mein älteres Kind völlig am Rad dreht und ich deswegen auch. 🙈 Die Tage sind nicht so das Problem, da komm ich auch mit Meckerbaby und Autonomiephase zurecht. 😅 Aber die Abende sind Horror im Moment...

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Ich kann dich soooo gut verstehen !
Meine sind mittlerweile 2 und 4 und mir geht es abends auch So oft so!
Und ich will dir keine Angst machen aber es wird echt noch schlimmer !
Wenn beide Kinder ihren eigenen Willen haben … wenn beide trotzen … wenn beide ihren Dickschädel durchsetzen wollen …
Ich kann dir leider keinen Tipp geben, aber ich kann dir sagen, du bist nicht allein!! Ganz ganz ganz ganz ganz vielen Mamas geht es so ! Auch wenn es viele nicht zugeben.

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Ohje 🙈😅 Ich hoffe, bis dahin haben sich die Arbeitszeiten meines Mannes vielleicht wieder geändert bzw er sich beruflich verändert. 😬

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„Es wird noch schlimmer“
Naja, bei euch vllt. Bei uns ist es seit diesem Alter sehr entspannt geworden, mit Baby jedoch so ätzend wie die TE es beschreibt. Es muss also nicht.

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Es ist bestimmt mega anstrengend mit zwei so kleinen Kindern und ich kann da aus eigener Erfahrung auch keine Tipps dazu geben, weil ich bisher nur eines habe.
Allerdings kommt es für mich so rüber, als würdest du sehr viel vom älteren Kind bestimmen lassen, wie z.B. wann es aus der Wanne kommt, wie die Haare gewaschen werden, wie das Einschlafen läuft, etc.
Ich bin der Meinung, dass Kinder in dem Alter eine klare Ansage brauchen und Konsequenzen.
Und generell eine konsequente Erziehung.
Natürlich alles so liebevoll wie möglich, aber den Ton solltest schon du angeben.
Z.B. beim Baden: da würde ich gar nicht lange herumeiern, wann das Kind rauswill. Da kommt eine Ansage, z.B. 3 Minuten darfst du noch drin bleiben, dann kommst du raus.
Und dann kommt es auch raus, ob es will oder nicht.
Oder beim Haare waschen. Klar kann man versuchen, ob es mit Waschlappen oder Becher besser funktioniert. Aber wenn nichts hilft, dann halt lieber schnell erledigen, als das ewig in die Länge zu ziehen.
Oder beim Essen: so lange geht das halt nicht. Wenn du merkst, dass das Kind herumtrödelt, kannst du ja sagen: „wenn du nur noch herumspielst, bist du anscheinend nicht mehr hungrig. Wenn du noch essen willst, iss jetzt, sonst räum ich weg.“ und dann machst du das auch. Und zwar immer.
Wenn das Kind wegen Konsequenzen, die du vorher ruhig angekündigt hast, weint, kannst du es trösten, nochmal kurz zusammenfassen, warum das so passiert ist. Aber auch standfest bleiben.
Klar lässt man sein Kind nicht verhungern und gibt etwas später noch einen Apfel oder so.
Aber das ist schon wichtig, dass du die Führung übernimmst, auch für dein zweites Kind, dass ja sonst immer warten muss. Und wenn deine Kinder wissen, was Mama sagt, passiert auch so, ersparst du dir viel Ärger.

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Nein, natürlich bestimmt mein Kind nicht alles. Aber das genau ist eben das Problem - dass alles(!) abends immer in einem riesen Geschrei endet und ich hier abends wirklich einen Wutanfall nach dem nächsten habe und sich das ins Bett gehen dadurch unendlich in die Länge zieht.

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Zieh doch das abendliche Programm an paar Tagen hintereinander knapp und konsequent, nach deinen Vorgaben und immer gleich durch, ohne zwischendurch 100x zu fragen "Möchtest du es so oder so?". Ja, das gibt am ersten Tag viele Tobsuchtsanfälle und am zweiten weniger und nach einer Woche gar nicht mehr. Dann ist es Routine und dein Kind weiß wo es lang geht.
Ich hab das Gefühl, dass sie inzwischen weiß, dass genug Wut auch bei dir zum Erfolg führen kann und sie so immer mehr probiert ihren Willen durchzusetzen. Das geht aber nun Mal nicht bei so essentiellen Dingen wie Zähneputzen oder Haarewaschen. Das ist das klassische Problem bei Inkonsequenz.

In dem Alter hab ich auch gnadenlos angefangen, die Vorlesezeit oder anderes Schönes im Anschluss zu reduzieren, wenn so dermaßen getrödelt wurde. Sag ihr, "Wenn der Zeiger oben ist, stille ich das Baby. Da ist keine Zeit mehr für YZ".Wenn sie 2-3 Mal erfahren hat, dass es beim Trödeln abends danach nicht mehr schön für sie ist (ja, auch da wird sie 2 Abende toben), dann wird sie abends einen Zahn zulegen.

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Hi, ja das ist negativ anstrengend.
mach dich aber jetzt nicht verrückt damit, dass du nicht liebevoll genug wärst, bzw. gewalttätig bist.
Kinder brauchen Grenzen, Linien, Rituale.
Du solltest nicht alles mögliche von deiner Tochter bestimmen lassen. Sie muss lernen : schmutzige Haare werden gewaschen - basta.. wenn sie dies weder mit Waschlappen noch mit Becher will , dann entscheide Du! Ebenso entscheidest du, wann Badewannenzeit um ist.
Wenn du ständig fragst "so oder so", "jetzt oder später" ...usw. machst du dir und deiner Tochter das Leben schwer. Sie ist noch zu klein, ständig entscheiden zu müssen, dafür hat sie eine Mama, die ihr Regeln und Linien vorgibt.
Auch wenn das nicht immer einfach ist, gibt es ihr doch Sicherheit und dir irgendwie auch.
setz dich durch, du musst sie ja deswegen nicht anschreien oder hauen.
Du kannst das.

Sei ruhig etwas selbstbewusster in deinen Entscheidungen

Versuche einigermaßen feste Bettgehzeiten einzuhalten, ebenso die Zeit für Mittagsschlaf. Nicht ständig rumprobieren...Stell dir vor, du würdest Schicht arbeiten, und dich nie auf eine schlafens-geh-Zeit einstellen können, das würde dich auch quengelig machen.



Kannst du nicht einkaufen gehen, wenn dein Mann zuhause ist?

weint das Baby wirklich soo viel, oder empfindest du es nur so?
LG

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Das mit dem Einkaufen machen wir normalerweise am Wochenende, wenn mein Mann auch da ist, das war heute tatsächlich eine Ausnahme. Darum ging es auch gar nicht so sehr, ich wollte damit nur deutlich machen, dass ich zu Beginn des Abendrituals eigentlich schon bedient war durch die Autofahrt. 😬

Ich bestimme ja die Dinge. Ich wasche ja die Haare, putze die Zähne, wechsle die Windel. Nur ist alles echt ein einziger Kampf abends...

Mein Baby weint normalerweise nicht so viel (vor allem nicht im Vergleich zu K1 damals 🙈), aber wir haben hier gerade irgendeinen Schub, wie es scheint, dann haben wir alle laufend irgendeinen Infekt, und ich glaube, Zähne kommen auch gerade. Darum ist es gerade ziemlich anstrengend...

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Du Arme, das hört sich sehr anstrengend an. Ich habe eine Pädagogische Ausbildung und finde es toll, dass du gewaltsensibel beim Umgang mit deinen Kindern bist und dass du deinem Kind Selbstbestimmung und Mitspracherecht einräumst.

Ich bin mir sicher, dass du nicht die "schlechteste Mutter" bist und ich würde dir raten erstmal nicht so hart mit dir zu sein. Wenn das Shampoo ausgewaschen werden muss oder die Zähne mal sauber werden müssen gehört das ja irgendwie auch in den Bereich der schützenden Gewalt. Ich kenne einige tolle Pädagogen denen es auch ganz schlecht damit geht, weil sie gerade beim Zähneputzen auch Gewalt anwenden bei ihren eigenen Kindern.

Ich würde dir raten deinem Kind Selbstbestimmung und Mitspracherecht gezielt dann verstärkt zu ermöglichen, wenn es die Situation gerade gut hergibt. Am besten wäre natürlich vor der Abendroutine. Oft hilft das, dass die Kinder dann in Situationen wo es drauf ankommt besser kooperieren können. Weil das entsprechende Bedürfnis dann schon gesehen und befriedigt ist.

Und ich weiß, dass es schwierig ist diesen schmalen Grad zu finden, aber wenn es nicht anders geht weil es dir weh tut, das andere Kind dringend etwas braucht oder du nicht mehr kannst, dann ist das auch ein ausreichender Grund, dass du entscheidest, Nein sagst und dich auf dein Bedürfnis oder das des anderen Kindes beziehst. Aber das weisst du bestimmt.

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Ich danke dir für diese Sichtweise. :-)

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Hey,
Erstmal wollte ich dir sagen, dass du damit nicht allein bist. Ich denke, es geht vielen so, vor allem mit Kindern im kurzen Abstand.
Meine sind 3,5 und 1, 5. Zeitweise ist es die Hölle. Wobei ich noch Glück habe und mein Partner k1 abends ins Bett bringt. Das war ein langer Kampf, denn k1 schreit oft nach mir.
Was mir half, als beide noch zu Hause waren (k1 ist jetzt 4std in der Kita, es ist sooo entlastend)
Meinen (!) tagesplan machen und durchziehen. Frühstück bis neun Uhr, Zähne putzen (horror hoch 5, geht hier auch nicht ohne festhalten, aber ohne geht ja auch nicht,dann lieber kurz hinter sich bringen).... Feste schlafzeiten für beide, mittags und abends. Wenn ich sehe k1 ist so verdreckt, dass gebadet werden muss, passiert saß vor dem Abendessen, da ist die Müdigkeit noch nicht zu groß und die Kooperation besser. Das führt dazu, dass es natürlich auch freste essenzeiten gibt, plus minus 10 minuten. Nix da 45 min trödeln. Essen oder halt nicht, nach spätestens 30 min wird abgeräumt. Ich erinnere oft daran jetzt zu essen, nicht zu spielen, träumen, etc.
Ich habe beide kurz nacheinander im Bad fertig gemacht(gebadet habe ich sie allerdings immer gleichzeitig, am Anfang war ich auch noch mit drin, als k2 noch nicht so sicher war) , beide dann ins bett, stillen und kuscheln, so wie es für mich und damals baby gepasst hat. K1 trat auch gern um sich, sofort unterbinden. Ich lasse mich nicht stören. Ich gebe zu, das gab viele Tränen, denn wenn es nicht geklappt hat, war das kuscheln vorbei. Das war auch für mich hart, aber ich wollte auch nicht, dass k2 ständig gestört wird, warten muss, leidet. Ein größeres Kind kann nun mal länger abwarten als ein Baby. Nach einer Weile war das kuscheln wieder möglich, k1 hatte sich eine Ecke an meinen Füßen gesucht, ich konnte k2 stillen. So schliefen beide dann ein. K2 meist zuerst, dann gab es noch extra kraulen, vorlesen für k1. Das wirkt auch als Anreiz, k2 nicht ständig vom einschlafen abzuhalten.
Ich fand es sehr gut, als k1 freiwillig ins eigene Bett, aber im gemeinsamen Zimmer umgezogen ist, da konnte es recht bald ohne körperkontakt einschlafen, ab da war es abends noch mal leichter.

Noch als Gedanke :
Dein älteres Kind will selbst entscheiden, aber irgendwann kann es einfach nicht mehr. Entscheide Du, erkläre, was Du tust. Ja, Geschrei, ständig nein sagen zu allem ist doof für dich, für das Kind aber auch. Ich glaube, das Kind braucht mehr Leitung, Führung. Das entlastet euch beide.

Der Satz :meine Grenze ist dein Halt
Passt da gut.