Anmerkung zu "Rücksichtnahme in Familie"

Ach herrje, ich habe ja irre viele Antworten bekommen. Danke dafür! Ich möchte aber doch noch mal etwas klarstellen, ich bin in dem Thread ja auch nur auf das Thema Geburtstag eingegangen, da das eben der aktuelle Punkt ist, der mich beschäftigt.
Für meine Eltern und meinen Bruder bin ich scheinbar immer noch das kleine Kind, dass anzutanzen hat. Früher waren mein Mann und ich auch oft auf Besuch, wir hatten alle ein enges Verhältnis. Dass das aber so spontan und mit Kind nicht mehr so einfach ist, mag niemand in der Familie verstehen.
So habe ich nach der Geburt im Wochenbett keinen Besuch meiner Eltern oder meines Bruder bekommen, sondern wir sind mit dem Kleinen durch die Gegend gefahren. Das hat mehr schlecht als recht funktioniert, daher wollten wir das erste Weihnachten dann auch bei uns zu Hause feiern und haben alle eingeladen. Sowohl mein Bruder als auch meine Eltern kamen dann mit 100 Ausreden um die Ecke und letztlich habe ich meine Familie nicht gesehen.
Auch Geburtstagsfeiern meiner Eltern oder meines Bruders letztes Jahr im Mini-Familienkreis wurden immer auf Abends gelegt, es gab keine Bereitschaft, vielleicht schon mal mit Kaffee und Kuchen anzufangen.

Der 40. Geburtstag ist jetzt irgendwie der Tropfen auf dem heißen Stein. Es besteht schon Unverständnis, warum wir nicht einfach unseren Sohn mitnehmen. Immer wieder muss ich mir anhören, wir würden das Kind verhätscheln und sollen ihn doch einfach schreien und jammern lassen, er lernt das dann schon.
Mein Bruder und meine Schwägerin haben Gästezimmer im Haus. Aber da schlafen die Schwiegereltern meines Bruders, da ihnen nicht zuzumuten ist, nachts noch in die Pension zu fahren, sie wollen ja alle Alkohol trinken. Uns gegenüber gibt es Null Entgegenkommen, auch wenn ich alleine komme. Ich muss auch von der Pension zur Feier mit dem Taxi hin und her fahren, dass mich jemand mit nimmt wurde schon abgelehnt, da scheinbar schon Nachmittag der Alkohol fließt. Meine Eltern diskutieren, dass die Pension und der Bahnhof ja nicht in ihrer Richtung liegt und das für sie dann zeitlich alles so stressig wird und sie können dann erst spontan sagen, ob sie mich mitnehmen könnten.

Ja, mir hat es die Lust auf diesen Geburtstag verhagelt. Ich muss mir immer nur anhören, was ich alles tun muss, wenn mir meine Familie wichtig ist, aber ich bekomme eben auch nie ein Entgegenkommen von ihnen.

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Man kann natürlich nicht sein ganzes Leben in einem Post darlegen, aber klar ist auch, dass in den Antworten nur die Infos verarbeitet werden, die man hat. Die Antworten waren alles andere als weltfremd, sondern gut gemeint und ich finde auch immer respektvoll formuliert.

Ich bleibe aber auch nach dieser zusatzinfo bei meinen ursprünglichen Gedanken: du willst nicht hin! Aus vielleicht nachvollziehbaren Gründen, aber du willst halt nicht. Und den Widerwillen versuchst du hinter deinem Sohn zu verstecken und das finde ich dann auch nicht fair und das kommt bei deiner Familie nicht so gut an.

Du willst nicht als kleines Kind wahrgenommen werden, dann zeig auch den Rückgrat eines Erwachsenen. Steh für dich ein. Sprich es deutlich aus, dass du enttäuscht bist. Dass du dich ausgegrenzt fühlst. Dass du andere Prioritäten hast. Dass du dir Respekt wünschst. Und ich glaube, klare Worte wird man mehr respektieren als dieses geeiere: ich habe keinen Führerschein, mein Kind schläft nicht, kann nicht alleine beim Papa bleiben…
Und falls man da immer noch nicht die Reaktion bekommt, die man sich wünscht, sollte man sich tatsächlich auf die bei urbia viel gelobte und praktizierte „Kernfamilie“ konzentrieren und glücklich werden!!

Dir alles gute!

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Du musst dich nicht rechtfertigen. Stell die Menschen in den Fokus, für die du auch zählst. Beziehungen sind immer ein Geben und Nehmen, wer immer nur die Hand aufhält, sollte sich nicht wundern, wenn sie irgendwann leer bleibt.

Alles Gute.

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Ich verstehe dich sehr gut. Ich wäre total enttäuscht von meiner Familie. Ich bin mir sicher, dass meine Familie alles Mögliche tun würden, damit ich wenigstens alleine kommen könnte und dass dein Bruder es dir nicht möglich macht in seiner Wohnung zu schlafen finde ich sehr traurig. Dass deine Eltern dich nicht mal in eine Pension fahren würden kann ich gar nicht verstehen.

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Ich habe einige Antworten in deinem anderen Thread gelesen und bin ehrlich gesagt auch irritiert. Kommentare, dass du deinen Sohn einfach schreien lassen sollst, finde ich total daneben.
Ich selbst habe kein Kind, aber bei Feiern haben wir immer versucht Rücksicht auf die Gäste mit Kind zu nehmen. Und wenn es nicht ging, dann haben wir eben nochmal klein nachgefeiert.

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Du musst dich nicht rechtfertigen.
Ich hab einige der Kommentare in dem anderen Thread überflogen und konnte nur den Kopf schütteln.
Zieht euer Ding durch. Hast du keine Lust mehr auf den Geburtstag, dann lass es sein. Kommt die Gegenfrage warum, dann antwortest du einfach und ehrlich. Sind sie dann beleidigt, dann ist das eben so. Du musst dir wohl ein hartes Fell anlegen.

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Das ändert ja aber schon einiges. Das konnte man im anderen Thread ja nicht erahnen, da ging es halt nur um den Geburtstag und du hattest halt auch 1000 ausreden parat, warum was nicht geht ;)

Wenn deine Familie aber NIE bereit ist, zu euch zu kommen, wäre meine Bereitschaft natürlich ne ganz andere, als wenn es immer gegenseitige Besuche gibt und ihr euch jetzt „nur“ beim Geburtstag so quer stellt. Oder halt, wenn ihr mal dran seid.

Wenn deine Bereitschaft daher rührt, weil deine Familie auch nie zu euch kommt und selbst wenig „gibt“, würde ich halt auch daheim bleiben und sie zetern lassen 🤷‍♀️

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Ich bin da ein wenig zwiegespalten. Das liegt vor allem an deinen Antworten in dem Thread vorher.

Und auch bei diesem Text habe ich weiterhin das Gefühl, dass du nach Ausreden suchst. Die Frage ist ja, ob du das mal ganz offensiv bei deiner Familie angesprochen hast. Wissen die alle, dass du das Gefühl hast, dass nur du was machst? Wissen die, dass du irgendwie verletzt bist? Ich vermute, dass dem nicht so ist. Steh doch zu deiner Meinung und schieb da nichts vor!

Du hättest im Wochenbett ja nicht hin fahren müssen (ich selber war 2 von drei mal im Urlaub in der Zeit). Andere möchten in der Zeit niemanden sehen. Wo war denn da das Problem zu sagen, dass gerne wer vorbei kommen möchte, aber dir noch nicht danach ist?!

Ich würde auch nie Kaffee und Kuchen anstatt einer Feier am Abend machen. Das finden selbst meine Kinder furchtbar. Wenn du gerne so feiern möchtest ist das prima, aber da musst du anderen auch „gestatten“, dass sie kein Kaffee und Kuchen machen. Was war ich froh als meine Jüngste (9) dieses Jahr gefragt hat, ob wir die Familie abends einladen können. Ich mag es nicht und würde definitiv nicht für einen Gast so feiern. Ich habe nur das eine mal im Jahr Geburtstag und feier so, wie es mir gefällt. Du kannst ja Kaffee und Kuchen machen.

Und ja, die anderen Gäste möchten die Feier genießen, eben auch mit Alkohol. Es ist ja nun nicht deren Problem, dass du scheinbar kein Auto fährst. Meine Schwester fährt trotz Führerschein seit 20 Jahren auch nicht. Es ist dann eben ihr Pech, wenn sie niemand kutschieren kann. Wobei ich bei solchen Feiern sowieso auf ein Taxi zähle.

Ich fand in dem anderen Strang keine Antwort von Teilnehmern bösartig oder unter der Gürtellinie. Es waren viele tolle Vorschläge dabei, und Erklärungen warum das für den ein oder anderen suspekte Ausreden sind. Dir gefallen die Antworten nicht, was durchaus okay ist. Aber es war niemand fies.

Immer nur machen hilft nicht. Man muss auch sprechen. Ehrlich, ohne Vorwände und Ausreden! Alles in allem musst du da für dich einstehen und ein „Machtwort“ sprechen. Wenn du hinter dem stehst dürfte das kein Problem sein. Und dann musst du auch aushalten können das deine Familie bei „kann ich nicht verstehen“ bleibt und untereinander redet. Da ist ja nichts schlimmes dabei. Es ist nur die Wahrheit. Du verstehst die Einstellung deiner Familie ja nun auch nicht und hetzt öffentlich bzw online.

Bearbeitet von Mamoebe
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Wo suche ich denn Ausreden? Für mich bedeutet der Geburtstag eben Aufwand, den ich nicht mehr bereit bin auf mich zu nehmen. Natürlich muss man wegen uns am Geburtstag nicht extra Kaffetrinken und es ist auch in Ordnung, wenn man wegen mir nicht 10 km Umweg auf sich nimmt. Aber dann soll man mir eben auch nicht vorwerfen, dass mir die Familie nicht wichtig ist, denn ich bin scheinbar auch niemandem wichtig 🤷‍♀️

Bearbeitet von Cupcake855
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Das gilt eben umgekehrt genauso. Wenn du für einen 40. deines Bruders keiner der Ideen hier annimmst, dann ist dir deine Familie auch nicht wichtig!

Genauso wenn du nicht ehrlich bist!

Du siehst es anders, hab ich „verstanden“. Aber ich bleibe dabei „wo ein Wille, da ein Weg“,

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Hallo,

unter deinem anderen Beitrag wollte ich nicht mehr antworten, aber hier liest du meine Antwort vielleicht eher.

Wer ein unkompliziertes Kind hat (oder gar kein Kind), kann nicht nachvollziehen wie das ist, wenn das Kind aus dem gewohnten Rhythmus genommen wird.

Mein Sohn war auch so. Er musste um 19 Uhr im Bett liegen, sonst war sowohl die Nacht und der nächste Tag total im Eimer. Er brauchte seinen festen Tagesablauf, Abweichungen konnte er nicht ab un quittierte sie entsprechend mit Gebrüll. Wer hat da schon Bock drauf?

Damals war mein Sohn das zweite Baby in der Familie. Das Kind meiner Schwester war so ein anpassungsfähiges Kind, das selten schlechte Laune hatte und schon früh durchschlief. Verglichen damit war mein Sohn erst recht „nicht normal“ und ich hatte Schuld an allem.

Bleibt zu Hause, wenn es für euch nicht machbar ist. Wenn deinem Bruder deine Anwesenheit so wichtig ist, kann er dir auch entgegenkommen.

Alles Gute,
ez