Würdet ihr eure Kinder selbst betreuen, wenn ihr keine "Nachteile"dadurch hättet?

Hallo :)

Ich bin grade dabei einen interessanten Beitrag bei Youtube zu hören.
Dort geht es unter anderem darum, dass Frauen die Wahl haben sollten, ihre Kinder selbst zu betreuen. Haben sie theoretisch ja, aber oftmals scheitert dies wohl an folgenden Dingen.
Hauptsächlich geht es hier um die Krippenzeit in dem Beitrag. Aber auch darüber hinaus. Also bis zum 6./7.Lebensjahr.

Und es viele machen würden, wenn sie finanziell nicht benachteiligt würden.
Oder wenn sie diese Zeit bezahlt bekommen würden, keine Nachteile haben, wenn sie beruflich wieder einsteigen,der Mann genug verdient, etc.

Ich kann hier gar nicht so weit einsteigen.
Arbeit ist sicher auch für viele ein Ausgleich. Und jeder soll machen was er möchte und was für ihn richtig ist.
Und ich möchte es nicht bewerten, beurteilen oder sonstiges.

Mich würde einfach mal interessieren, wer seine Kinder (länger) selbst betreuen würde, wenn eben diese aufgeführten Nachteile nicht wären.

Daher die Umfrage.
Es kann natürlich auch gerne geantwortet werden.

Ich bin gespannt!

Würdet ihr eure Kinder selbst betreuen, wenn ihr keine "Nachteile" dadurch hättet?

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Ich lese nur was von finanziellen Nachteilen. Das ist mir eine zu einseitige Sicht.
Ich selbst war nur 6 Monate in Elternzeit und habe dann Vollzeit wieder begonnen. Nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil ich gerne arbeite und das für mein Selbstwertgefühl brauche. Ich bin nicht nur Mutter / Betreuungsperson.
Mich würden die anderen im Beitrag genannten Nachteile interessieren.
LG N.

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Wenn es finanziell möglich gewesen wäre, hätte ich sicherlich nicht nach dem 1. Geburtstag wieder angefangen zu arbeiten. Dann hätte ich uns wenigstens bis zum 2. Geburtstag Zeit gegeben. Soll aber nicht heißen, dass ich zwingend zuhause geblieben wäre. Es wäre für mich auch völlig ok gewesen, wenn mein Mann das übernommen hätte. Bis zum Schuleintritt hätte ich aber nicht gewartet, dazu mache ich meinen Job zu gerne und meine Arbeitszeiten sind relativ gut mit Schul- und Kindergartenzeiten abstimmbar.

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Wenn es beruflich keinerlei Nachteile hätte, würde ich die Kinder in den ersten 3 Jahren daheim betreuen. Ab 3 Jahren überwiegen für mich die Vorteile des Kindergartens. Kind 1 habe ich nach einem Jahr in die Krippe gegeben. Das würde ich nicht mehr machen. Kind 2 mit 3 Jahren. Das war toll für uns beide. Ich war aber allerdings nicht 3 Jahre in Elternzeit, sondern habe abends und am We gearbeitet. Von daher war das auch schon stressig. Bis 6 oder 7 Jahre könnte ich mir nicht vorstellen. Ich arbeite jetzt Teilzeit und finde, das ist ein perfekter Mix aus Beruf und immernoch genug Zeit für die Kinder.

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Kind 1 habe ich 3 Jahre zu Hause betreut. Er kam mit drei in den Kindergarten, konnte ausdrücken, wenn und was ihn stört. Das war mir sehr wichtig. Genauso wichtig finde ich aber ab dem Alter (ca) auch einen regelmäßigen Umgang mit gleichaltrigen. Und das "von außen" auf die Kinder geschaut wird und diese gefördert und gefordert werden. Zu oft sieht man Kinder, die in die Schule kommen und z.b. kein Deutsch können, eine lernschwäche haben, oder Sprachfehler (wäre im Kindergarten schon aufgefallen und hätte gefördert werden können, die Eltern sind leider manchmal nicht in der Lage Probleme zu erkennen und zu reagieren) auch um später besser in der Schule klar zu kommen finde ich es nicht verkehrt, wenn Kinder diese Gruppenstruktur im Kindergarten kennen lernen.

Das nächste Kind wird leider aus finanziellen Gründen früher in den Kindergarten gehen, vermutlich mit zwei.

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Ich würde gerne die ersten drei Jahre voll Zuhause sein und mich um mein(e) Kind(er) kümmern bzw würde ich mir das mit meinem Mann teilen wollen so dass beide nur wenig arbeiten. Aber erstens geht das finanziell nicht (wir schaffen, wenn mein Mann das zweite Jahr übernimmt, gut zwei Jahre, immerhin) und außerdem sind hier im Umfeld ALLE Kinder mit zwei in der Kita, vormittags gibt es also keinerlei Angebote oder Möglichkeiten zum Treffen anderer Eltern und Kinder und auch nachmittags sind nicht viele da, weil die kleinen alle noch platt von der Kita sind.

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Für mich wäre es ein Nachteil gewesen meine Kinder NICHT selber zu betreuen bis Ü3 . Die meisten wollen unbedingt arbeiten länger als 1 Jahr will kaum eine Mutter zu Hause bleiben . Das arbeiten gehen reden sich viele Mamis auch gern schön

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Wieso ? Es ist nicht mehr wie früher das man im Mehrgenerationenhaus lebt und viel Unterstützung hat. Hier liest man auch immer wieder das viele Familien GAR KeINE Unterstützung haben. Die Kita ersetzt sowas halt. Eine Mutter ist auch nicht dazu gemacht ganz alleine ihre Kinder zu erziehen, es heißt nicht umsonst es braucht ein ganzes Dorf. Die Männer sind den ganzen Tag arbeiten und viele Mütter dann komplett alleine auf sich gestellt, da kann ich schon verstehen das einige auf die Kita als Unterstützung zurück greifen, wobei ich auch KEINE Mutter kenne, die schon unter 1 Jahr abgegeben hat.

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Nee Unterstützung hatte ich keine nur ein U 3 Platz hätte mein Gehalt aufgefressen

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Hallo,

ich betreue die ersten drei Jahre meine Kinder zuhause (zumindest 3 und 4, Nr. 1 ging ab 9 Monate zur Tagesmutter und Nr. 2 mit 18 Monaten in die Krippe 5 Stunden, da ich da noch gearbeitet habe).

Allerdings sind Nr. 3 und 4 Herzenskinder, d.h. Pflegekinder, die schon sehr vieles erlebt haben, bevor sie zu uns kamen. D.h. hier ist eine Menge an Bindung, Vertrauen, Nachreifen, Nestwärme und vieles mehr noch aufzuholen gewesen. Unsere Kleinste kam mit 8 Monaten zu uns und wir sind jetzt mit über 3 Jahren in der Eingewöhnung im Kindergarten.

Es ist einfach toll, diese Zeit mit den Kindern zu erleben. Allerdings ist hier mit vier Kinder mit je 5 Jahren Altersabstand auch immer etwas los, es ist nie langweilig. Drei der Kinder haben auch gesundheitliche Beeinträchtigungen, welche regelmäßig Therapie benötigen.

Ich sehe in unserem Fall keinerlei Nachteile. Ich liebe das, was ich mache. Die Kinder haben andere Kinder um sich rum, lernen Sozialverhalten. Wir singen, basteln, malen, reiten, tanzen, haben ein Klettergerüst im Wohnzimmer, Flußsteine zum Turnen, gehen zum Reiten (auch die Kleine), zum Voltigieren, zum Turnen..... Vieles würde nicht gehen, wenn ich zusätzlich noch außer Haus arbeiten würde. Wir haben noch drei Hunde und zwei Katzen, sind viel draussen. Die Kleine ist für ihre drei Jahre sehr pfiffig und fit, sowohl motorisch als auch sprachlich. Aber das wichtige ist, sie sind glücklich und wachsen geborgen und in Sicherheit auf.

Wir haben keine Familie in der Nähe welche uns bei der Betreuung unterstützt, haben dies aber auch noch nie benötigt. Seit 2016 bin ich allerdings auch Vollzeitmama (Hausfrau trifft es nicht so ganz, ausserdem bin ich eine grottige Hausfrau :-)). Einige Jahre habe ich dann auch noch Bereitschaftspflege für das Jugendamt gemacht, das war auch eine schöne Aufgabe. Also auch wieder Mama, wenn auch auf Zeit.

Ich denke, dass muss jede Familie/jedes Elternteil selber entscheiden dürfen, ob und inwieweit es die Betreuung der Kinder bis zu einem gewissen Alter selber übernimmt und inwieweit man damit selbst glücklich ist. Denn eine unglückliche Mama, ein unglücklicher Papa ist nie gut für die Kinder.

Für uns (meinen Mann, meine Kinder und für mich) ist es so optimal, auch die Großen (18, 13 und 9) genießen es sehr, dass immer jemand zuhause ist. Trotzdem sind alle Kinder für ihr Alter sehr selbständig und sozial, das bringt auch das Zusammenleben mit vielen Kindern mit sich.

Wie gesagt - ich spreche nur für mich bzw. unsere Familie. Diese Entscheidung muss jede Familie für sich selber treffen. Meine beste Freundin hat auch drei Kinder und geht arbeiten, die Kinder wurden auch sehr früh fremdbetreut. Ich glaube nicht, dass die Kinder unglücklicher sind als meine. Auch meine Freundin ist glücklich mit ihrem Leben.

Liebe Grüße
Delenn

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Auch gut

Bearbeitet von hallo2323
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Ich würde wahrscheinlich bis zum Kita-Start mit 3 zu Hause bleiben.

Länger aber auch nicht.

Ich möchte nicht so werden wie viele Frauen aus der Generation meiner Mutter, die gar nicht mehr arbeiten gegangen sind. Die sind fast alle, freundlich ausgedrückt, sehr weltfremd geworden.

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Ich find diese Aussage tatsächlich etwas merkwürdig verallgemeinert. Es gibt schließlich mehr als nur die Arbeit. Ich denke es macht ein Unterschied, ob man nur daheim ist oder sich noch am Leben beteiligt. Diese Frauengeneration hatte schließlich ganz andere Lebensbedingungen. Bin seit 5 Jahren daheim. Pflege Freundschaften, angagiere mich in Vereinen, nehme Anteil am Leben in außen. Ich denke nicht dass ich dadurch weltfremd geworden bin. Da fand ich mein Büro Job 8 Std am Stück am Rechner im einzelbüro eher zum verblöden

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Und wer zahlt Deine Sozialabgaben?

Du,wir haben auch Freundschaften und sind in Vereinen…

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Ich finde es eigentlich optimal, wie wir es bislang hatten:
Wir studieren beide noch und haben einfach beide unsere Power reduziert. So haben wir beide unsere Tochter zu gleichen Teilen betreut. Wir wollen sie noch nicht fremdbetreuen lassen und wir wollen beide auch "beruflich" vorankommen.
Auf lange Sicht würden wir es eigentlich auch gerne im Beruf so machen, aber dafür habe ich mir den falschen Beruf ausgesucht (da ist eine 50-%-Stelle eine 100%-Stelle mit 50% Gehalt, und die Arbeitszeiten sind chaotisch). Deshalb wird auf dann mein Mann aus dem Job aussteigen. Er hängt weniger an seinem Beruf als ich.

Mir geht es nicht so sehr ums Geld, sondern darum, dass ich einen Traumberuf gefunden habe.
Ich würde also mehr Betreuung übernehmen, wenn mein Beruf besser mit Teilzeit und Familie vereinbar wäre. Ist er aber leider nicht.

Ich finde es schön, dass ich jetzt gerade für 1 Semester komplett aussetze, damit mein Mann seine Masterarbeit schreiben kann (danach andersherum). Ich freue mich auf die 100% Familie. Aber für mehr als 3 Jahre am Stück (man bekommt ja vielleicht auch mehr Kinder als nur eins) könnte ich mir das nicht vorstellen.
Ich bin froh, dass es meinem Mann da anders geht (und er einen Beruf hat, den er auch gut in Teilzeit ausüben kann).

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Das klingt wirklich toll, also wie ihr das aufteilt und euch gegenseitig den Rücken freihaltet. Darf ich fragen, wie ihr das finanziert? Ich frage wirklich bloß aus Neugierde, weil ich mir das überhaupt nicht vorstellen kann. In meinem Studium bin ich trotz Bafög, Nebenjob und finanzieller Unterstützung meiner Eltern immer nur gerade so eben über die Runden gekommen. Zeitlich war ich auch immer gut ausgelastet und oft erst abends Zuhause. Zumindest an meiner Hochschule gab es auch regelmäßig am späten Nachmittag oder manchmal sogar abends noch Vorlesungen. Ein Kind wäre weder finanziell (ausser mein Partner hätte quasi alle Kosten alleine übernommen) noch zeitlich drin gewesen.

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Tatsächlich mit BAföG.

Mein Mann bekommt den Höchstsatz, ich fast. Dazu kommen ja die ganzen Zuschläge, die man bekommt. Kindergeld, Kinderbetreuungszuschlag, im ersten Jahr auch Elterngeld.
Wir wohnen sehr günstig.
So geht es ganz gut. Wir haben das Geld nicht Dicke, aber wir leben nicht am Limit.

Für uns war es ein Segen, dass es bis abends Veranstaltungen gab. Dann war der eine morgens an der Uni und der andere abends.