Hallo, inspiriert doch den anderen Beitrag zum Thema, habe ich eine konkrete Frage:
Mein Mann ist Versorger und in unseren 15 Jahren wechselte seine Arbeitszeit von 5Tage/Woche auch mal auf 3Tage/Woche, jetzt zu Corona wieder 5-6Tage. Und tägliche Stunden sind ca. 10
Ich bin Hausfrau und komplett zu Hause.
Durch zwei kleine Kinder am Anfang der Ehe (da war Kita auch noch nicht halbtags kostenlos wie jetzt also die Kinder tatsächlich erst ab 3 J. In einer Einrichtung) hatte sich schnell eine Rollenverteilung eingestellt wie in den 80ern. Ich mache also ALLES. Er übernimmt nicht mal die typischen Männer- oder Papaaufgaben, wie Fahrrad reparieren, Rasenmähen oder Lampe anbohren. Ja ich weiß, selbst ist die Frau. Aber mittlerweile fühle ich mich eher lost. Denn die mental load ist manchmal noch schlimmer als die tatsächlich Aufgaben die ich hier zu erledigen habe.
Jetzt zu meiner Frage:
Wie seht ihr die Aufteilung zwischen Mann (Vollverpfleger) und Hausfrau-Mam?
Irgendwie komme ich aus dieser Rolle gar nicht mehr raus, je nach Alter ging das ja auch mal die halbe Nacht weiter. Keinen Morgen ausschlafen, Ferien durchgehend präsent und so weiter.
Er differiert ja auch nicht nach Zeiten wie Ferien oder wenn die Kinder mal alle nacheinander krank waren, oder sogar ich selber (für eine Hausfrau-Mam nimmt er sich doch nicht frei, ich bin ja eh zu Haus und hab nicht wirklich was zu tun).
Ich meine die richtigen Aufgaben in Haushalt und Erziehung, plus die Dinge die man ständig im Kopf hat und bei mehreren Kindern jedes Alter an viel denken muss (welche Impfung ist noch dran, Sportverein soll gewechselt werden, wo ist also eine Möglichkeit dass der Große allein hinkommen kann und so weiter). Nicht mal diesen blöden Antrag für die neue Grundsteuer hat er übernommen, ich musste wieder alle Unterlagen raussuchen und mich mit beschäftigen. Ihn an den TÜV unseres Autos erinnern, den Geburtstag seiner Mutter sowieso.
Haushalt und Mental Load Aufteilung
Wir haben ein etwas andere Modell.
Mein Mann arbeitet die klassischen 40-45 Stunden in der Woche, ich 28 Stunden und immer so, dass wir uns ergänzen.
Es ist also immer jemand da für die Kinder.
Die kinder sind 4 (geistig schwerbehindert, Autismus, adhs und ehemalige Klumpfüße), 3 (verdacht auf adhs) und 1.
Heißt selbst wenn die Kinder krank sind ist immer jemand da.
Papierkram mache ich, Termine organisiere ich, steuern, Anträge, das alles eben.
Zu den wichtigen Terminen (Arzt, spz, pädaudiologie, Chirurgie usw) geht er mit den Kindern, nimmt sich extra frei dafür. Oder ich lege es so, dass es mit seiner Schicht passt
Der Große hat ergo und logo, der mittlere ballsport, die kleinste spielgruppe. Das übernimmt immer derjenige der da ist. Die Termine sind alle nachmittags, also wenn ich spät habe übernimmt das mein Mann, wenn er spät hat übernehme ich das.
Anträge (z.B. kita) übernehme ich, die Eingewöhnung macht er. Genauso diverse Anträge zur Post bringen oder so macht er.
Thema haushalt: Wäsche mache nur ich, Bad macht nur er, ansonsten wird alles aufgeteilt bzw der, der es sieht erledigt es schnell.
An 2 Tagen im Monat (meistens samstags) machen wir einen halben Tag putztag. Da packen alle mit an (die Kinder versuchen es zumindest 😅) da werden Betten überzogen, richtig gründlich geputzt, staubgewischt, Fenster geputzt die dreckig sind. Waschmaschine und spülmaschine gereinigt, so zeug eben was man nicht immer mal wieder sowieso macht.
Thema klamotten:
Wir haben eine große tüte im Kleiderschrank der Kinder, da kommt immer direkt rein, was zu klein ist. So hat man einen besseren Überblick und sieht gleich was besorgt werden muss. Da er auch die Kinder morgens fertig macht bzw eben abends fürs Bett, hat er da auch einen ganz guten Überblick und besorgt auch oft was, wenn er was schönes sieht was wir gebrauchen können.
Also alles in allem kommen wir da super zurecht.
Zu deiner Frage: ich sehe deine Rolle kritisch und denke dein Mann ruht sich darauf schön aus. Wahrscheinlich kommt auch sowas wie "ich war den ganzen Tag arbeiten ich brauche erstmal Ruhe mimimi" ? Ich würde ab jetzt einfach mal nichts mehr machen und zur Not den Streit riskieren. Dann wird er recht schnell merken wie viel das alles ist. Oder wie ich es nach dem ersten Baby gemacht habe: warten bis zu seinem Urlaub, ihm eine Liste in die Hand drücken, was alles gemacht werden muss, das Baby in den Arm drücken und mal ein paar Tage wegfahren. So hab ich meinem Mann diesen Mist recht schnell ausgetrieben
Nein ich könnte nie ohne die Kinder gehen.
(Urlaub). Allesamt, selbst der Teenager, kleben an mir und haben keine 100% Bindung zu ihm. Und da er ätzende Arbeitszeiten hat, ist er auch noch Langschläfer und könnte das - vorallem so abrupt - gar nicht hinbekommen mit dem Ablauf am Morgen.
„Ich würde ab jetzt einfach mal nichts mehr machen und zur Not den Streit riskieren.„
Mein Problem ist tatsächlich, dass ich mittlerweile ganz durcheinander bin. Selbst nicht mehr weiß was ich will, was ich fordern kann und was eigentlich fair wäre.
Ich habe beim ersten Kind viel verlangt und gestritten. Erfolg gab es immer nur wenige Wochen. Jahrelang habe ich versucht verschiedenes einzufordern, gehalten hat nie was. Nun bin ich echt ganz ausgelaugt und funktioniere nur noch. Und da er mir immer sagt dass er sich ja für uns den Popo aufreißt und er alles verdient was wir so haben wollen und ich quasi vormittags frei habe und kaum was tun muss, bin ich nun selbst total unsicher.
Habe ich es nicht eigentlich gut, in meinem Eigenheim, mit genug Zeit für die Kinder?! Aber ist auch echt stressig mit der Bande, da alle ein unterschiedliches Alter haben, also unterschiedliche Bedürfnisse. Und wie gesagt, ich hier echt wie eine Alleinerziehende agiere, mit dem mega Vorteil, mir finanziell keinen Kopf machen zu müssen.
Wenn das Gefühl des Unglücklichsein nur nicht wäre…
Dann rede mit ihm und mach ansagen 🤷🏼♀️ mach die Sachen einfach nicht mehr für ihn, fordere auch von ihm ein. Dein Mann klingt leider nicht so, als würde er von alleine seinen Teil beitragen. Such Dir nen Job (falls du das nicht wieder hast) und ändere die Rollen.
PS: kommst du aus D? Bei uns ist keine Krippe/Kita kostenlos. Wo muss ich hin, dass ich mir das Geld spare? 😃
Das hab ich mich auch gefragt @ Kita. Hier zahlt man zw. 150-500 Euro monatlich abh. vom Haushaltseinkommen bis zum 3. Lebensjahr. 🙈 Bei zwei kleinen Kindern muss man schon fast rechnen, ob dafür nicht einer zuhause bleiben kann 😬
bei uns kostet die Tagesmutter/Kita halbtags ca 230 und ganztags knapp 400, allerdings kommt bei der Kita meist noch 50-90 Euro essen drauf. Daheim bleiben rechnet sich bei mir nicht, aber bei meiner Freundin vor 15 Jahren kurz nach der Lehre als Floristin… halbtags hätte sich va wegen der schlechteren Steuerklasse kaum gelohnt, daher hat sie dann nen Nebenjob samstags gemacht 🤷🏼♀️
Nun bist du nicht seine Muddi - wenn er an Geburtstage nicht denkt, ist das doch sein Problem! Zumindest, wenn er sich auf deinen "Services" ausruht, würde ich da einen Riegel vorschieben.
Wir stecken noch voll in der Kleinkindphase, trotz 10 Stunden Arbeit am Tag hilft mein Mann mit der Wäsche, den Kindern und dem Haus. Gleichzeitig versuche ich, uns die Wochenenden freizuschaufeln, damit wir befreit Familienzeit machen und was unternehmen können. Und jeder bekommt im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten Zeit für sich.
Ab Mitte des Jahres wird getauscht - ich bin wieder Vollzeit weg und er macht Kinder & Haus - und gewöhnt am Jahresende unseren Sohn in der Kita ein.
Wir sind ein Team. Wenn was nicht passt, reden wir. Klar, klappt nach einem harten Tag auch mal schlechter ... Wir kennen alle die Nerven, die man verliert, wenn mehrere Kinder gleichzeitig 2 Wochen krank sind... 😅 Aber dann muss man sich eben auch wieder raffen, sich mal ne kleine Paarzeit gönnen und dann geht's weiter.
Hart aber Herzlich: andere können nur das mit einem machen, was man mit sich machen lässt.
Wenn freundliche, kooperativ gesinnte Gespräche nicht fruchten, wenn kein bisschen Wille und Verständnis auf der anderen Seite da ist...dann würde ich in Streik gehen und so mal glasklar abbilden, was an Dir eigentlich alles hängt.
Keiner zwingt Dich dazu, Ihn an den Geburtstag seiner Mum zu erinnern. gratuliere Du ihr, lass ihn hängen. Auf wen ist das Auto zugelassen? Auf ihn? Er zahlt die Strafe für verpassten TÜV.
Die Unterlagen zur Grundsteuer hast Du rausgesucht, weil? Dann lass es. Machs einfach nicht. klar wird das am Ende vielleicht eine Strafe kosten, aber mit welchem Recht nimmt er sich da völlig raus? steht er nicht mit im Grundbuch?
Ich finde diese Rollenaufteilung zum Schreien. Ich finde auch Männer zum Schreien, die sich schluffig hinter ihrem Job verstecken und sich nicht um ihre Familie kümmern bzw. glauben, dass der finanzielle Beitrag genügt. Für mich ist es unvorstellbar, einen Mann an meiner Seite zu haben, der meinen Wert nicht schätzt, der über seinen eigenen Tellerrand nicht hinausschaut. Liebe bedeutet doch auch, dass man den anderen unterstützt, dass man füreinander da ist, sich gegenseitig fördert. Was Männer wie Deiner machen ist nicht viel mehr, als sich von ihrem Gehalt eine preiswerte Haushaltmanagerin mit besonderen Servicediensten zu halten. 10h Arbeitszeit im Angestelltenverhältnis? Warum tut er nichts dagegen?
Was würde denn passieren, wenn Du selber wieder gerne arbeiten gehen würdest, sei es um drohender Altersarmut vorzubeigen, oder weil Du einfach Lust darauf hast? Würde er das fördern? Wäre er dann kompromissbereiter?
Wie gesagt, ich würde in Streik treten. Die Tätigkeiten im Haushalt auf das nötigste beschränken, klassische Männeraufgaben nicht mehr mit übernehmen, mich um gewisse Dinge die Ihn betreffen nicht mehr kümmern...so dass einiges von dem vielen NICHTS was Du so den ganzen Tag machst aufläuft und sichtbar wird.
Wenn so gar keine Kooperation da ist, muss man vielleicht auch mal den Wert einer Beziehung hinterfragen und darüber nachdenken, ob man so wirklich bis zum Ende aller Tage aushalten will... Ich weiß gar nicht, was man da raten soll...für mich sind solche Konstellationen unvorstellbar.
"Ich finde auch Männer zum Schreien, die sich schluffig hinter ihrem Job verstecken und sich nicht um ihre Familie kümmern bzw. glauben, dass der finanzielle Beitrag genügt. Für mich ist es unvorstellbar, einen Mann an meiner Seite zu haben, der meinen Wert nicht schätzt, der über seinen eigenen Tellerrand nicht hinausschaut." Finde ich auch
Ich habe noch das Beispiel meines verstorbenen Vaters vor Augen (Jahrgang 1934). Psychisch schwer kranke Ehefrau (unsere Mutter) zwei kleine Kinder (meinen Bruder und mich), er Chefarzt im Krankenhaus (natürlich mehr als 50 Stunden in der Woche) Er hat wirklich alles erledigt bei uns Zuhause, was möglich war. Kein Wunder, dass er irgendwann nicht mehr konnte, er ist daran zerbrochen. Und er stammt noch aus einer Zeit, in der die meisten Männer diese Arbeiten als "Frauensache" abgetan haben.
Dieses Ungleichgewicht finde ich von beiden Seiten unmöglich.
Das ist krass Sehr stark und modern von Deinem Papa als Mann dieser besagten Generation und gleichzeitig so unvorstellbar kraftraubend und traurig.
Dass es zuhause mal unterschiedliche oder altmodische Rollen-Verteilung gibt, ist ziemlich gängig, denke ich.
Es kann auch mal ok sein. Ist bei zuhause gerade ein bisschen so, wobei mein Partner abends doch viel mit dem Kind macht.
Aber die Haltung dahinter ist für mich ausschlaggebend. Wenn dein Mann sich darauf so ausruht und dein Tun klein redet und nicht sieht, dass du einen 24/7 Job machst, dann würde ich tatsächlich mir einen Coach / Therapeuten suchen, der mich so stärkt, dass ich da rauskomme und mir dann einen beruflichen Weg bilden.
Was ist, wenn ihr euch trennt?
Hallo Magmara,
an Trennung habe ich die letzten zwei Jahre immer öfter gedacht. Auch weil noch andere Themen dazu kommen. Aber letztendlich muss ich sagen wie es ist: ich traue mich nicht.
Ich frage mich (deswegen auch die Frage hier im Forum), ob ich nicht jammere auf hohem Niveau. Ich habe doch alles. Naja außer einen Partner an meiner Seite (er ist zum Beispiel nur 1 Tag/Woche abends zu Hause), von dem ich mich geliebt fühle.
Und ich könnte uns (Kinder und mich) selbst mit dem Mindestlohn nicht finanzieren.
Keine Ahnung wie das bei einer Trennung wäre. Er hat selbst mal im Streit gesagt, dass für ihn dann alles zusammenbrechen würde. Dass er dann nicht mehr funktionieren und arbeiten würde (Einkommen) und nur noch saufen. Ich habe das als Drohung verstanden.
Mich würde erstmal das Alter der Kinder interessieren. So wie du es beschreibst, müssten sie ja zumindest keine Kleinkinder mehr sein, sondern in Kindergarten oder Schule gehen.
Die Jüngste ist gerade 4 geworden und das ist tatsächlich eine Entlastung. Die Geschwister sind 5, 11 und 13. Mein Ältester hat Depressionen und hängt sehr an mir. Er macht auch keine Nachmittagskurse in der Schule (schlimme Mobbingerlebisse, zeitweise wollte er daher die Schule verweigern) sondern kommt zum Mittagessen nach Haus.
Also zeitlich ist es aktuell so:
8:30 Uhr sind alle raus. Zur Schule gefahren (die Großen selbstständig) und Kita gebracht. Dann kaufe ich alle 2-3 Tage ein oder fahre direkt nach Haus. Räume das Frühstückschaos weg, lüfte die Zimmer. Dann frühstücke erstmal ich weil ich das in dem morgendlichem Stress nicht schaffe. Auch wenn der Große die Schule nicht mehr verweigert, ist es täglich ein Akt ihn aus dem Bett zubekommen und zu starten. Die Fünfjährige reagiert immer eifersüchtig wieso denn der Große die ganze Aufmerksamkeit bekommt.
9:30/10 uhr ist entweder Wäschetag, detailliertes Putzen oder einfach etwas chilliger nur das ganze Chaos vom Wochenende beseitigen.
Zudem ist auch irgendwie immer was am Laptop zu tun, Überweisungen oder Anträge weil neue Schule und Vereinseintritt erledigen, die neue Grundsteuer oder Stromanbieter wechseln.
11-13 Uhr habe ich tatsächlich Freizeit, wenn mich nicht die dreckigen Fenster ärgern und ich doch schnell wische oder die Betten neu beziehe weil ich weiß dass ich es am frühen Abend wieder vergesse (in dem Stress weil 5 Jährige wieder nur klebt und die Großen sich streiten oder vom Training abgeholt werden müssen).
Ab 13 uhr kochen weil Großer 13:45 uhr zum Essen kommt. Zwischenzeitlich die „Kleinen“ abholen.
Hausaufgaben checken, Malen/Basteln mit den Mädels, dann kommt auch das letzte Kind heim.
Wieder Hausaufgaben (zumindest erinnern und bei dem einen oder anderen Punkt helfen, aber nicht täglich).
Einmal die Woche mit den Kleineren zum Turnen, jeweils zwei andere Tage einen der Großen vom Training abholen (arbeite an einer Busfahrt, war mir bisher zu dunkel bei recht langer Fahrt). Schauen ob die Kleinen mitkönnen und nicht im Auto einschlafen, oder Opa bei uns kurz aufpasst.
Zwischendurch Abendessen vorbereiten, die Mädels zwar oft Brot aber die Jungs wieder warm.
Ab 19:30 uhr Bettgehzeit für die Mädels. Die Große schläft aber erst 21 Uhr ein und ruft mich ständig zu sich oder ich bleib gleich da.
21 Uhr Sohn 1 ins Bett schicken (klappt super)
21:30 Sohn 2 ins Bett schicken - zieht sich 1 bis 1,5 Std. Wieder Chaos mit ihm (zeitweise war er aggressiv Gegenständen gegenüber und hat sein Zimmer halb zerlegt, als Frust weil an nächsten Morgen die Schule wartet), ständiges aufstehen (mag die Unruhe dann nicht mehr), immer wieder Themen zu besprechen die ihm ja sooo auf der Seele brennen. Das würge ich mittlerweile schon ab weil es bessere Zeiten dafür gibt.
Mein Mann arbeitet dann noch außerhalb. Oder ist Pokern.
Weißt du was ich an deiner Stelle machen würde?
Eine Putzfrau für 2-3x die Woche einstellen und irgendwas machen. Ob ehrenamtlich oder 520E Basis, oder, oder, oder....
Du kannst nicht nur Zuhause sitzen und genau das bricht dir das Genick.
Deine Gedanken kreisen nur um Kinder und Haushalt, das ist nicht gesund. Arbeit in welcher Form auch immer, würde dir Abwechslung, Anerkennung und vorallem Selbstwertgefühl geben. Nicht nur Mama und Frau von... und genau das fehlt dir.
Zeit für Mental Load hast du am Mittag zwei Stunden, dein Mann hat diese täglichen zwei Stunden wahrscheinlich gar nicht, aber du nutzt sie nicht effektiv.
„ Wie seht ihr die Aufteilung zwischen Mann (Vollverpfleger) und Hausfrau-Mam? “
Ich finde allein die Tatsache, dass es „Hausfrau-Mam“s wie dich gibt kritisch. 😉 Für Kinderbetreuung müssen wir alle zahlen. Das hättet ihr auch machen können. Du hättest auch ab 3 wieder arbeiten gehen können. Du kannst jetzt wieder arbeiten. Aber du machst es nicht. Warum nicht? Was spricht für dich dagegen?
Deine Kinder scheinen bereits älter zu sein, vermutlich mindestens Schulalter. Wenn sie so alt sind, dann ist eure Rollenverteilung gar nicht so ungerecht, finde ich. Du hast kein Baby mehr, was dich 24/7 benötigt, sondern den Vormittag „frei“, um dich um den Haushalt zu kümmern und auch mal zu werkeln.
Dein Argument mit den Impfterminen empfinde ich als dumm, sorry, wenn ich es so sage. Wie oft müssen Kinder geimpft werden? Entweder man trägt es sich in den Kalender ein und das Handy erinnert dich daran, man wartet bei der nächsten Untersuchung darauf, dass der Arzt es checkt oder man überlebt, wenn die Impfung mal einige Wochenspäter stattfindet.. Da hängst du dich für mein Empfinden zu sehr dran auf. Das gehört zu den Aufgaben der Bezugsperson der Kinder, ansonsten ist es ein heilloses Durcheinander.
Wo ich aber bei dir bin ist die Tatsache, dass dein Mann nicht mit Fallenlassen des Stifts in den Freizeitmodus verfallen darf. Grundsätzlich sollte er (und andere Väter) sich also schon einbringen. Aber bei den Punkten, die deine Kinder betreffen, bist du die erste Ansprechpartnerin, nicht er.
Was macht er denn, wenn du sagst er soll die Grundsteuersachen machen oder mal das Fahrrad reparieren o.ä.?
Hallo Ella,
Ja warum gehe ich nicht wieder arbeiten. Ich weiß es auch nicht genau. Denke mal, dass ich faul bin, dann wieder dass es die Umstände sind. Grundproblem ist, dass ich nichts vernünftiges gelernt habe. Und vom Studium in die Ehe gestolpert bin. Also keine Berufserfahrung außer Kellnern in Semesterferien.
Ich habe zwischenzeitlich immer mal wieder in Büros ausgeholfen. Aber Kind Nummer 3 wollte ich auch nicht als Einjährige in die Krippe geben, also zog es sich auch wieder hin. Und das gleiche Spiel nochmal. Ja nun ist sie 4 aber in der Zeit gab es ja auch Homeschooling.
Das Beispiel mit Impfung war nur ein Platzhalter für all diese Care-Termine (und kam mir in den Sinn weil ich zwar gerade bei den Kleinen durch bin, dafür die Großen mit HPV wieder ran müssen). Bis ich mit allen beim Zahnarzt durch bin (ich gehe nicht mehr mit 4 Kindern!), muss der nächste zur Sehschule und der andere zum Psychologen. Dann habe ich zwar nicht mehr 4 U-Termine im Jahr aber trotzdem bin ich ständig in Praxen (Hautarztkontrolle ist bei einem nötig, eine Phase immer wieder Hörtests beim HNO für den anderen, Orthopäde gar nicht mal so selten für unser Fußballtalent, das aber besondere Einlagen braucht.). Ich habe bestimmt was vergessen. Und Haare schneiden kann ich bei den Kindern auch nicht selber.
Wenn dann die Phasen zweimal im Jahr mit Elternabenden kommen (zwei mal Kita als die Gruppen noch unterschiedlich waren, zweimal Schule, mind einmal Sport), bekomme ich schon Sprüche vom Mann zuhören warum er ständig seine Arbeitszeit unterbrechen muss. Aber ja, ich möchte auch hingehen, ich bin doch „zu Haus“ geblieben um mich voll in die Care-Arbeit zu stützen. Bin sogar 1x Elternvertreterin. Zu den Terminen frag ich dann aber direkt den Opa ob er abends aufpassen kann. Ratet mal, wer dann abends zu Hause einheult dass Mama weg ist.
Die Lernentwicklungsgespräche (auch 2x/Jahr von den Klassenlehrern) habe ich noch nicht erwähnt. Und einen Tag der offenen Tür, wenn ein Kind in die Schule wechselt.
Ich merke selber, wenn mein Mann vernünftiger Arbeitszeiten hätte und wenigstens abends da wäre, wäre vieles einfacher. Aber das „wenn“ ist begraben.
Achso vergessen, bei Bitten zur Reparatur oder Rasenmähen macht er es entweder schlicht gar nicht. Oder ich muss wochenlang hinterher sein. Meist ersteres. Er möchte auch der Kleinen nicht im Winter Fahrradfahren beibringen weil es kalt ist. Das war neulich tatsächlich mal eine Bitte von ihr direkt an ihn (sie als Jüngste ist die aufgeschlossenste). Pfandflaschen will er auch nicht mitnehmen, das können die Jungs machen. Er hat zu allem eine Ausrede oder andere Lösung.
Dann soll ich aber das Mathelernen mit Sohnemann sofort unterbrechen, wenn er nach Haus kommt, um für seinen neuen Mitarbeiter einen neuen Arbeitsvertrag zu schreiben. Das kann er alles nicht weil Deutsch nicht die Muttersprache ist, das kann ich doch mal schnell ad hoc machen. Er hat ja auch Recht, mir fällt es leicht. Aber irgendwie springe ich immer sofort und unterbreche mein unwichtigen Kram während er auf keine Bitte reagiert.
es sollte nicht so sein und ich finde es auch ungerecht. ich kenne aber sehr, sehr, seeeehr viele familien bei denen es so ist (sogar wenn die frau keine hausfrau ist). vor allem der mental load bleibt oft bei den frauen hängen in meinem bekanntenkreis. bei uns ist es nicht ganz so schlimm aber ähnlich und es nervt mich auch.
dieses an (fast) alles denken ist extrem anstrengend.
früher war es so dass ich ständig gesagt habe: mach dies mach das und irgendwann hat er’s auch gemacht. aber mittlerweile ist mir das diskutieren zu blöd, da mach ich’s gleich selbst. klar könntest du es einfach nicht mehr machen und dann werden gewisse dinge eben nicht gemacht und es kommt mal ne strafe aber auch das habe ich auch keinen bock, deshalb mache ich es einfach. es ist jetzt aber noch nicht so dass ich mir denken: „es geht nicht mehr. ich schaffe es nicht.“. in dem fall würde ich auf den tisch hauen und gewisse dinge einfach nicht mehr machen.