Gesundheitssituation Großeltern

Hallo zusammen,

folgende Familiensituation:
Meine Großeltern (80) haben zwei Kinder. Der Sohn lebt zusammen im Haus, meine Mutter wohnt ca. 4 Stunden entfernt. Außerdem haben sie drei erwachsene Enkel (mein Bruder, meine Schwester und ich), welche auch 4-6 h entfernt wohnen.
Mein Opa ist ein sehr schwieriger Mensch und hat mehr Feinde als Freunde. Mein Opa ist schon lange krank, aber nun geht es ihm gesundheitlich immer schlechter.
Meine Oma hat nach einem Schlaganfall seit Jahren ihren Lebenswillen verloren und lässt keinen außerhalb der Familie ins Haus. Sie geht nicht mehr zum Arzt und verweigert jede Hilfe (kein Essen auf Rädern, keine Putzfrau, keine Pflege).
Mein Opa pflegt meine Oma (kochen, putzen etc ) und schafft das alleine nicht mehr.
Der Sohn im Haus hilft nicht mit. Laut meiner Mutter haben sie untereinander ein sehr schlechtes Verhältnis (bei meinen besuchen ist er nie anwesend). Meine Mutter und ihr Bruder haben auch keinen Kontakt.

Nun ist der Gesundheitszustand von meinem Opa so schlecht, dass er sogar ins Krankenhaus gehen würde (was er ansonsten immer ablehnt). Allerdings geht er nicht, da er seine Frau pflegt und keine Hilfe annehmen will bzw. wahrscheinlich auch nicht weiß, wie es gehen kann.

Nun sitze ich hier mit meiner Familie (Mann, 2 Kinder - 1M und 2 J) und fühle micht machtlos. Hinfahren mit Baby und Kita-Kleinkind ist durch das Ansteckungsrisiko keine Option - ich kenne mich in der Region auch nicht aus.
Es ist für die Zukunft nichts geregelt.
Ich Stelle mir die Frage wie es weitergehen kann - wie geholfen werden kann wenn keine Hilfe gewünscht ist.

Zunächst denke ich muss mein Opa schleunigst ins Krankenhaus. Meine Mutter ist der Meinung, er wird dieses nicht lebend verlassen - aber ist Zuhause alleine sterben die bessere Option statt es nochmals zu versuchen?
Kann die Oma miteingewiesen werden für den Zeitraum?

Sonstige Ideen für die Zukunft (die viel zu spät kommen, da Sie immer abgelehnt wurden):

- Pflegeheim (wird von beiden abgelehnt)
- Pflegestufe beantragen (Oma lehnt jeden Arzt ab)
- Essen auf Rädern ("den Fraß ess ich nicht")
- Putzhilfe (wird von Oma abgelehnt)
-ambulate / stationäre Pflege (Ablehnung Oma)

Was kann man als Außenstehende tun wenn Hilfe abgelehnt wird?

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Vorweg, deine großeltern müssen gar nichts, sie haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, sie haben das Recht Hilfe abzulehnen, sie haben sogar ein Recht auf Verwahrlosung.
Sie haben ein langes Leben hinter sich und solange keine Gefahr für Außenstehende besteht, sollte man sie einfach machen lassen....so hart das auch klingt.
Wir neigen dazu, der alten Generation ihre Entscheidungsfreiheit abzusprechen, weil es ihnen (aus unserer Sicht) gut gehen soll. Dabei verlieren wir oft den Blick dafür, was für diese alten Menschen wirklich gut ist. Wir blenden aus, was sie sich wünschen.

Sollte der Opa jetzt wirklich ins Krankenhaus wollen(!), dann besteht die Möglichkeit der Kurzzeitpflege für die Oma. Den Vorschlag kann man machen, aber die Entscheidung treffen die beiden. Du kannst dafür Informationen in ihrer Nähe einholen, mehr nicht.

Essen auf Rädern klingt gut nicht wahr? Aber hast du dieses Essen schon einmal im realen Leben gegessen, gesehen, gerochen? Kennst du die Preise für das, was da geliefert wird? Ich kann deinen Opa verstehen und viele aus seiner Generation verzichten da lieber drauf und begnügen sich mit dem, was sie noch selber machen können.....solange es irgendwie geht.

Viele denken auch, das wenn ein Pflegedienst kommt alles geregelt ist, das ist schlichtweg falsch. Sie kommen für das, wofür sie beauftragt werden. Ihr könnt da einiges privat beauftragen, denn eine Pflegebescheinigung wird es ja nicht geben da Oma diese ablehnt, aber niemand wird zu etwas gezwungen....ihr bezahlt und sie verlassen das Haus unverrichteter Dinge.

Mir geht der Satz deiner Mutter nicht aus dem Kopf, das der Opa die Klinik nicht lebend verlassen würde. Ich denke, du solltest dich an ihr orientieren, sie kennt ihre Eltern länger/besser und hat durch ihre Lebenserfahrung vielleicht einen ganz anderen Blick auf die Dinge.

Man kann nur helfen, wenn die betreffenden Personen sich helfen lassen wollen.

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Meine Schwiegermutter bekommt Essen auf Rädern und wir total begeistert. Das ist nicht wie „früher“, meine Schwiegermutter war auch erst skeptisch weil ihre eigene Mutter das mal bekommen hat. Es gibt mittlerweile 5 Menüs aus denen man sich sein Wochenplan zusammen stellen kann und die Kosten alle unterschiedlich. Meine SchwieMu hat nicht den größten Appetit und wählt deshalb immer ein kleines Menü, zahlt dafür einen sehr fairen Preis und das Essen schmeckt toll. Zudem sind die Fahrer(innen) super nett und sehr hilfsbereit.
Also ausprobieren geht immer über Vorurteile 😇

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Hallo

Schwierig. Wenn keine Indikation besteht, geht es nicht, das deine Oma mit ins Kh geht. Möglicherweise gibtves eine Kurzzeitpflege bei euch, die ist für sowas zuständig.
Wenn der Opa versterben sollte, wird deine Oma ins Heim müssen. Sie kommt ja allein nicht zurecht.
Aber ohne Pflegegrad und Heimnotwenigkeitsbescheinigung wird es schwer. Allein schon wegen der Kosten.

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Ich würde den psychosozialen Dienst verständigen, der bei sowas weiterhilft. Ist denn für eure Großeltern keine Vorsorgevollmacht gemacht worden?