Den Kindern keine Familie bieten können

Hallo.

Ich bin Alleinerziehende Mama von 3 Kindern.
Den Kontakt zum Kindsvater habe ich abgebrochen und selber habe ich auch kaum Kontakt zu meiner Familie. Also wachsen meine Kinder ohne Vater, Oma, Opa, Tante, Onkel ect auf. Halt nur mit mir und ihren Geschwister.
Es tut mir leid wie es gelaufen ist und ich hätte mir es für meine Kinder anders gewünscht.
Ich habe das Gefühl irgendwas fehlt im Leben. Vorallem wenn ich von Freunden höre, dass die Kinder bei Oma oder Opa sind oder Oma die Kinder vom Kindergarten abholt. Wenn ich auf Kitafesten bin, dann sehe ich auch immer wieder "ganze"Familien, Papa, Oma, Opa ect.

Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen, ob es jemandem ähnlich ging.

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Für mich ist Blutsverwandtschaft überhaupt nicht wichtig.
Ja ich hab meine Schwester und unsere Kinder dadurch eine Tante und einen Onkel.
Aber Familie haben sie dennoch: unsere Freunde, die mehr Familie sind als unsere Blutsverwandten.

Das ist tatsächlich das was für mich wichtig ist.
Familie kann doch heutzutage so bunt sein und Freunde zur Familie gehören.

Ich würde da ansetzen, mir „meine“ Familie aufzubauen. Menschen, die für einen da sind und da ist es doch egal, ob in den Adern das selbe Blut fließt.

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Was waren denn die Gründe?

Ich finde es für die Kinder sehr schade.

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Die Gründe für den Kontaktabbruch zum Kindsvater sind ziemlich schwerwiegend. Möchte hier ungern zu weit darauf eingehen, aber Polizei und Jugendamt sind involviert und er darf auch nur noch begleitenden Umgang haben. Dafür müsste er sich aber mit dem Jugendamt in Verbindung setzen, was er bis jetzt nicht getan hat.
Das Verhältnis zu meiner Familie war schon immer recht schwierig. Ich bin zeitweise im Heim aufgewachsen, meine Mutter ist Narzisst und mein Vater schwer psychisch krank.

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Kommt halt drauf an. Waren wirklich ALLE anderen die A....? Oder hast du mit dem Kontaktabbruch überreagiert?

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Bis auf meinem Vater der echt toll ist, aber leider aufgrund seiner Krankheit auch echt schwierig, hatte ich kein wirkliches Glück mit meiner Kernfamilie.
Auch der Vater meiner Kinder entpuppte sich leider erst viel zu spät als riesen A....
Er führte ein Doppelleben, wie sich durch eine Hausdurchsuchung der Polizei rausstellte.
Nach etlichen Konflikten mit ihm, bei denen er sehr aggressiv mir gegenüber war, habe uch den Kontakt abgebrochen.

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Na, dann ist es ja kein Negativpunkt, dass deine Kinder keinen Kontakt mit diesen Personen haben.
Im Gegenteil. Du schützt sie.


Alles Gute!

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Naja, es wird ja Gründe haben warum du mit diesen Menschen kaum bzw keinen Kontakt haben möchtest. Nicht immer ist der Kontakt zur Familie das beste für die Kinder.

Bei uns ist es so, dass die Familie meines Mannes sehr weit weg wohnt. Ja, man hat Kontakt per FaceTime usw. Aber es ist doch was anderes, als wenn man sich regelmäßig sehen würde.
Meine Familie wohnt zum Großteil fast um die Ecke. Allerdings haben weder meine Mutter noch mein Bruder Interesse an mir und meiner Tochter, zudem haben beide starke narzisstische Züge, also absolut nicht das, was ich in der Nähe meiner Tochter haben will.
Mein Vater ist Alkoholiker und lebt nur noch für den Alkohol. Auch das möchte ich weder in meinem Leben noch im Leben meiner Tochter.
Also hat unser Kind auch kaum Kontakt zur Familie. Dafür haben wir viele Freunde um uns herum, in allen Altersstufen. Manche übernehmen ein bisschen die Rolle der Großeltern usw. Alles Menschen, die, im Gegensatz zu meiner Familie, einen positiven Impuls in unser Leben bringen. Damit ist der Kontakt zu ihnen viel mehr wert, als zur eigentlichen Familie.

Und ja, ich hätte es mir auch anders gewünscht. Aber es ist nun mal wie es ist und man muss damit leben lernen. Auf Teufel komm raus eine Beziehung/Kontakt erzwingen ist nicht das richtige.

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Liebe Autorin,
das hört sich wirklich so an, als hättest du eine schwere Zeit hinter dir. Ich denke aber: lieber wenige, dafür gesunde Beziehungen für dein Kind und dich, als auf Teufel komm raus Kontakt, der schadet.
Gibt es bei euch vielleicht so etwas wie Leihomas-oder Opas?
Vielleicht wäre das ja eine Option.

Alles Gute,
Lexi

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Hallo.
Ich würde abwarten. Es heißt ja immer man braucht ein ganzes Dorf um Kinder fros zu bekommen. Und manchmal lernt man das Dorf auch erst nach und nach kennen.
Deine Kinder werden Freunde finden und dadurch auch neue Kontakte.
Unsere kinderlosen alten Nachbarn waren nachher auch wie Großeltern mit uns.
Oder die Mutter einer Freundin wird zur bezugsperson.
Es müssen keine blutsverwandte sein, nur Leute die zu einem passen.
Alles gute

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Familie hat nicht unbedingt was mit Blutsverwandten zu tun, bau dir dein eigenes Dorf auf!
Heute wohnen doch Großeltern oft weit weg, arbeiten noch oder gehen in Rente auf Dauerteisen, ich sehe nicht allzuviele Familien mit Doppelgroßeltern etc.

Als ich zur Welt kam waren 3 von 4 Großeltern schon gestorben, die eine Oma teilte ich mir mit drei Cousinen, jeweils 300km Entfernung zwischen uns, da gab es auch kein monatliches Treffen, sondern nur die großen Familienfeiern.
Mein Vater war viel auf Montage, meine Mutter hat in Schichten gearbeitet.
Dafür gab es zum Beispiel die Nachbars-Omi und die Eltern meines ersten Kindergartenfreundes, die wie Familie für mich waren.

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Eine Familie hilft nur dann wenn sie interessiert sind und wollen. Wenn das nicht der Fall ist bzw. sogar eine Gefahr für die Kinder darstellen ist kein Kontakt sicher besser. Aber neben der leiblichen Familie gibt es ja auch andere Bezugspersonen und das fände ich an deiner Stelle schon wichtig dass deine Kinder andere erwachsene Bezugspersonen haben die ggf. auch mal unterstützen. Keine Ahnung wie du das machst wenn ein Kind zum Arzt muss oder sogar mal über Nacht ins Krankenhaus? Oder du selber krank bist? Daher fände ich ein Netzwerk wichtig und wenn da Personen sind die nicht mit eigenen Terminen und Kindern beschäftigt sind kann man diese ja auch zum Kindergartenfest mitnehmen. Es gibt sowas wie Leihomas, das kann aber auch eine Freundin von dir sein, …
Die Freundin meiner Tochter hat Leihgroßeltern. Die leiblichen Großeltern sind alle in Indien. Die Leihgroßeltern waren bei der Einschulung dabei, sie sind an Geburtstagen da, das Mädchen übernachtet dort hin und wieder, der Leihopa holt sie einmal die Woche aus der Schule ab … wo sie sich genau gefunden haben keine Ahnung. Aber es geht auch ohne leibliche Familie.

Und ansonsten hat jedes Kind das was es hat. Die einen haben noch lebende Großeltern die anderen nicht. Manche Kinder haben Tanten und Onkel andere nicht. Das ist wie es ist …

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Naja ich habe leider niemanden wirklich. Wenn ein Kind ins Krankenhaus muss, muss es da allein bleiben (hatten wir leider schon mehrfach den Fall). Wenn ich krank bin, muss ich trotzdem funktionieren. Wenn es so schlimm ist, dass ich komplett ausfalle oder ins Krankenhaus muss, dann würde das Jugendamt die Kinder wo anders unterbringen. Ich habe Depressionen und kann leider aufgrund fehlender Kinder Betreuung keine richtige Therapie machen. Würde gerne in einer Klink/Tagesklinik gehen, aber da müsste ich 8 Stunden täglich bleiben und dann kommen noch die Fahrtzeiten von.ca 1,5 Stunden dazu.
Freunde sind selber alle berufstätig mit Familie und habe kaum Zeit.
Dazu kommen regelmäßige Arztttermine der Kinder, die such alle chronisch Krank sind bzw. Entwicklungsverzögerungen und Vergaltensauffälligkeiten haben.

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Kenn ich aber hab zumindest den Vater.
Wenn du in die Klinik musst (Tagesklinik) hast du Anspruch auf eine Haushaltshilfe die deinen Haushalt schmeißt und sich in der Zeit um die Kinder kümmert wenn du keine Betreuung hast.

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Ich habe einen Freund (ü70), der seinen Vater nicht kennengelernt hat und keine Geschwister hat. Dadurch hatte er schon als Kind kaum Verwandtschaft, inzwischen gar keine mehr (seine Mutter hatte, soweit ich weiß, keine Geschwister oder der Kontakt war nicht sehr eng). Er hat keine Kinder.
Aber er hat einen unfassbar großen Freundes- und Bekanntenkreis. Fast jeden Mittag geht er mit Bekannten essen, sogar seine Buchhändlerin ist inzwischen so eine Freundin geworden, dass er sie regelmäßig zum Essen trifft. Abends ist er immer unterwegs, bei Kulturveranstaltungen, bei Freunden und deren Familien... Er kennt "Gott und die Welt".
Ich könnte mir schon vorstellen, dass das auch etwas mit diesem Fehlen der Familie zu tun hat - im positiven Sinne.
Aber ich geb ehrlich zu: als ich das erste Mal gehört habe, dass er gar keine Verwandten hat, wirklich niemanden mehr, war ich bestürzt. Aber warum eigentlich?