Wie mit unerzogem Kind umgehen

Die Schwester meines Mannes hat einen 3 jährigen Sohn. Die Erziehung würde ich als antiautoritär bezeichnen. Der junge darf alles.
Wenn wir uns bei Oma und Opa treffen ist es immer super schwierig. Das Kind steigt beim Familienessen auf den Tisch. Grabbelt das ganze essen an. Er beißt und springt auf allen Rum. Es ist einfach nur anstrengend und niemand sagt etwas.
Er räumt alles aus und um und wenn der Opa sagt ich möchte das nicht sagt die Mutter des Kindes warum nicht... er könnte das ja schließlich wieder wegräumen und das wäre ja kein Problem.
So viel dazu. Wir sehen uns nicht oft und sagen nichts dazu.

Jetzt möchte mein Mann bald seinen Geburtstag feiern und eben alle zu uns nach Hause einladen und ich mache mir Gedanken und Sorgen wie das werden wird. Ich habe gesagt dass ich nicht möchte dass das Kind hier so ausflippt. Bei mir wird nichts ausgeräumt oder auseinander genommen oder auf dem Tisch gelaufen. Wir haben selbst ein Kind. Mit viel aufgebautem Lego und tollem aufgebauten Spielzeug. Wie das halt eben so ist. Ich habe nun gesagt dass das nicht geht dass das Kind dort ins Zimmer gelassen wird wenn das da alles so steht. Dass wir die Sachen schützen müssen, wegräumen oder so.

Wie würdet ihr das machen? Was kann man da verlangen besonders auch von der Mutter? Würdet ihr da was sagen wenn eure Grenzen überschritten werden?
Mein Mann hat sofort gesagt dass er dann eben nicht seinen Geburtstag feiert aber das finde ich auch absolut falsch

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Nenn mich bösartig/unsensibel aber ich würde der Schwester vorher eine klare Ansage machen, entweder ihr Sohn benimmt sich wie ein normales Kind oder er bleibt gleich zu Hause( wenn sie dann nicht kommen will ist das auch ok) Mein Haus meine Regeln!! Ich lasse mir von fremden Kindern meine Wohnung jedenfalls nicht zerlegen.

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100% !:)

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👍

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Bei uns zu Hause gelten unsere Regeln. Rambo und Mutter Rambo würden hier zurecht gewiesen werden.
Sie dürfen ruhig merken, dass sie nicht überall Anklang finden.

Deine Eltern sollten übrigens bei sich zu Hause auch mal eingreifen. Wenn deine Schwägerin nach dem Warum fragt, bekäme sie von mir ein Darum.

Im Kindergarten oder später in der Schule kann ihr Sohn auch nicht machen was er will.
Spätestens da wird er wieder ordentlich anecken und als "Problemkind" gelten. Wollen seine Eltern das?

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Die Mutter meines Mannes unterstützt die Tochter noch. Wir sitzen einfach nur still und halten aus. Bzw ich sitze die ganze Zeit angespannt und hoffe dass ich nichts abkriege.
Ich werde mich da nicht einmischen. Woanders geht mich das ja widerrum nichts an. Ich bin schon froh dass das hier im Forum bisher keiner normal findet. :D

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Natürlich wollen die Eltern das.
Wir waren bei einem Spielbesuch zuhause und holten gemeinsam das Kind aus der Kita ab. Die Erzieherin erzählte, dass Tim-Tom (zu dem Zeitpunkt Vorschulkind) sich heute nicht gut benommen hätte, er hätte einem anderen Kind voller Wucht den Stuhl unterm Hintern weggezogen und das Mädchen sei gegen die Heizung mit dem Kopf geknallt und er hätte er nur gelacht.

Mutti war komplett entsetzt vom Verhalten. Allerdings vom Verhalten der Erzieherin.

Wie es die Erzieherin wagen könnte, ihr sowas zu erzählen. Was genau sie das angehen würde, sie wäre ja zuhause gewesen, wenn ihr Kind Spaß machen würde. Ihr Tim-Tom würde sowas halt gerne machen. Und vielleicht hätte das andere Kind ihn ja auch geärgert, das könnte man ja nie wissen (das Mädchen war 2).

Jetzt geht Tim-Tom auf eine Montessorischule, weil Regeln und Benimm und so wirklich schädlich für Kinder sind und Tim-Tom freie Entfaltung braucht.

Naja, nachdem Tim-Toms und Mama Tim-Toms Verhalten an dem Nachmittag so weiter ging war das dann unser letztes Treffen. Ich hoffe den anderen Kindern (und Lehrern, die Armen) auf Tim-Toms neuer Schule geht es gut...

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Ich stimme dir zu.

Aber

Toxische Familienverhältnisse bzw. toxische Menschen hassen Grenzen. Du merkst ja schon, dass dein Mann anfängt zu bocken. Seine Schwester wird 100% sauer sein, weil du sie damit konfrontierst, dass ihr Sohn keine Grenzen kennt. Am Ende mischen sich noch die Großeltern ein blablabla.

Ich bin so ein Mensch, der Streit nichts ausmacht und ich lasse es auch eskalieren. Du musst wissen, ob du mit dem Gegenwind klar kommst.

Lg

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Ja so vor der Feier werde ich nichts sagen. Das muss entweder mein Mann selbst machen wenn er das möchte oder wir warten die Feier ab.

Ich selbst bin da auch absolut auf Krawall. Deshalb wollte ich Mal wissen ob ich übertreibe wenn ich sage das geht hier so nicht und ich muss das Zimmer meines Kindes schützen. Ich würde auch absolut selbst zupacken wenn die Eltern das nicht machen. Ich lasse mich weder beißen noch lasse ich Sachen kaputt machen

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Ich würde von Anfang an OHNE Kinder einladen! Ist ein Erwachsenen Geburtstag!

Fertig

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Kann ich meinem Mann ja mal vorschlagen :D
Leider wird das nicht so einfach umzusetzen sein weil wir ja selbst Eltern sind ;)

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Es ist ja auch der Papa der Geburtstag hat. Da sind die eigenen Kinder natürlich anwesend.

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Kann ich sehr gut verstehen, ich habe so eine Bekannte mit 2 solcher Kinder. Wir treffen uns nur noch draußen zum Spielen und selbst da eskaliert es. Wenn mein Sohn nicht ständig nach seinem Kumpel fragen würde, würde ich sie gar nicht treffen 😅 Hier habe ich aber eher den Eindruck, dass es ihr zu anstrengend ist. Beispiel: großes Kind spritzt mich und Baby mehrfach nass und reagiert nicht auf mein Stopp: seine Mama „oh, da hast du dich jetzt auch erschrocken, du wolltest die 2 gar nicht treffen!“ ja, schon klar!

Vielleicht könnt ihr einfach bestimmte Räume abschließen und auf Nachfrage sagen, dass die Zimmer tabu sind: Schlafzimmer, Kinderzimmer, Badezimmer (falls ihr ein Extra Gäste Bad habt). Nehmt vielleicht ein paar Spielsachen mit raus, womit er spielen darf und der Rest bleibt im Kinderzimmer. Wenn die Schwester alles zulässt, kannst du ruhig sagen, dass du das nicht möchtest in deinem Haus und fertig.

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Ja das kann ich absolut fühlen :D ich habe manchmal das Gefühl diese Eltern merken gar nicht wie schlimm das für andere ist und was sie damit tun.

So ähnlich habe ich das auch geplant. Also zumindest die Räume die abgeschlossen werden können. Wenn er dann im Wohnzimmer ausflippt, muss die Mutter halt dazwischen gehen oder ich mache das. Meistens ist es ja auch leider so dass die Sachen die kaputt gehen dann auch nie ersetzt werden

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"seine Mama „oh, da hast du dich jetzt auch erschrocken, du wolltest die 2 gar nicht treffen!“ ja, schon klar!"

Da hatten wir neulich auch so ein Erlebnis: Mein Mann, unsere Tochter (14) und ich waren am Sonntag in einer gut besuchten Eisdiele. Mein Mann ist z.Zt auf einen Rollator angewiesen und auch damit noch nicht komplett sicher auf den Beinen. Beim Verlassen der Eisdiele fiel uns schon Gruppe auf: 3 Frauen, 6 ziemlich wilde Kinder. Eines dieser Kinder (Grundschulalter) stieß ziemlich heftig gegen den Rollator meines Mannes, worauf dieser lediglich "Vorsicht!" sagte. Darauf hin hat sich eine der Frauen aufgeführt und über die intoleranten alten Leute geschimpft, der arme ... wäre jetzt schon zum 3. Mal so angemeckert worden, er könne doch auch nichts dafür, dass die alten Leute nicht mehr laufen könnten... Meine Tochter war so sauer, die hat im Auto noch über diese Leute geschimpft (O-Ton: Ich wünsch der, dass sie vors nächste Auto läuft und auch auf den Rollator angewiesen ist!"). Mein Mann und ich waren zwar auch etwas pikiert, regen uns aber über solche Dämlichkeit nicht mehr auf ;-)
Das Ganze passierte übrigens in einem relativ kleinen Kurort (knapp 8000 Einwohner) mit insgesamt 3 Reha-Kliniken (Insgesamt ca. 900 Patienten) - hier muss man mit gebrechlichen Menschen rechnen!

LG

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So einen Fall hatten wir auch mal in der Familie.
War mein Neffe und auch die Eltern waren "antiautoritär" eingestellt (oder eher: sie hatten weder die Kraft noch die Lust, das Kind zu erziehen). Der Junge durfte alles und es wurde noch darüber gelächelt, wie "Willensstark" er doch ist.
Furchtbar.
Sagen durfte man natürlich auch nichts und am besten sollte man ihn noch loben, wenn er etwas vom Tisch schmiss oder einen Biss oder anders Angriff.
Dann kam eine Feier bei uns und ich bin aus der Hose gesprungen. Aber richtig.
Das Kind ging über Tisch und Bänke, riss meine Schränke auf, räumte meine Schubkästen leer, rannte ins Zimmer meines Sohnes und zerstörte dort.
Mir ist der Kragen geplatzt und ich hab den Jungen gepackt und so dermaßen angefaucht, dass er anfing zu weinen. Kannte er ja nicht.
Sofort kamen die Eltern und Großeltern angerannt, wie ich so böse sein könnte.
Hab den Kleinen dann nur meiner Schwägerin in die Arme gedrückt mit den Worten, "erzieht endlich euer Kind!" und sie dann gebeten zu gehen und ich war damit beschäftigt, das Chaos zu beseitigen.
Eine Woche haben sie gebockt und ich war der absolute Buhmann, bis dann mein Schwager mal zu uns kam und das Gespräch mit mir suchte. Ich hatte ihn nur Bilder von den Zerstörungen gezeigt und ja, auch eine Rechnung in die Hand gedrückt, weil mein Neffe eine teure Figur meines Sohnes (er sammelt diese Anime Figuren) kaputt gemacht hatte, als man mal eine Sekunde nicht hinschaute (und das passierte aus bloßer Zerstörungswut! Es war kein versehen, es war kein Unfall. Er hat das mit purer Absicht gemacht).
Das gab ein umdenken bei den Eltern und danach gingen sie zu einer Erziehungsberatung.
Heute ist mein Neffe immer noch recht wild, aber umgänglich und hält sich an Regeln und Grenzen.

Bearbeitet von Eingreifenuerziehen
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Waaaahnsinn! Bei deiner Erzählung und der Vorstellung davon gruselt es mich schon. Wie alt war der Junge bei seiner Zerstörungs-Attacke bei euch?

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Er war etwas über 6 Jahre und sollte das Jahr dann auch eingeschult werden.
Es war also absolute Eisenbahn das ENDLICH etwas unternommen und das Kind erzogen wird.

Mir tat mein Ausbruch dann schon leid, ich hab ihn sehr heftig und laut angefaucht. Hab auch innerlich richtig gekocht, aber zumindest hat er seitdem eine gehörige Portion Respekt vor mir.

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Ich habe eine Freundin die gleich zwei solche Kinder hat. Sie scheut Konflikte, bzw. findet sie stressig und lässt sie deshalb machen was sie wollen. Wirklich alles. Konsequenz für mich ist, wir treffen uns prinzipiell nur ohne Kinder und (wenn sie mal dabei sein müssen) definitiv nicht bei uns. Das hatte ich einmal. Das geht nicht. Alle anderen Freunde sehen es auch genauso (wir waren zusammen in der Schule und kennen uns seit 30 Jahren) und laden sie auch nicht mehr ein.
Nur mal als Beispiel für die Personen die jetzt denken "die armen Kinder": es wird gespuckt, Tapeten von den Wänden gerissen, unter den Tisch (oder wo man auch steht) gepinkelt, anderen Kindern ins Gesicht geschlagen, Sachen mit Absicht zerstört etc. Das brauche ich nicht.

Es ist euer Haus und eure Feier. Vielleicht könnt ihr das Kinderzimmer (und andere Räume) einfach abschließen und (wenn das Kind unbedingt mitkommen muss) zerbrechlich und wertvolle Sachen wegräumen. Von der Mutter kannst du verlangen sich angemessen um das Kind zu kümmern und das zu Hause, welches nicht ihres ist, zu achten. Hat sie damit ein Problem, kann sie mitsamt dem Kind gehen.
Dein Mann sollte seinen Geburtstag feiern. Wenn ihr euch sowieso nur selten seht, besprecht es im Vorfeld und wenn sie dann nicht kommen will, ist das so.

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Nun gut das Benehmen am Tisch ist schon echt mies, vor allem wenn die Eltern nicht einschreiten da versteh ich dich voll.

Euer Zuhause, eure Regeln.
Dass würd ich ihm einfach sagen:
Hier ist dein Teller, alles andere bleibt unberührt, wenn du was haben möchtest sagst du es Tante Susi.

Vielleicht könnt ihr dem Kind etwas geben/aufbauen mit dem es sich beschäftigen kann bei euch in der Nähe.
Etwas was er ausräumen und einräumen kann, macht meiner auch gern. Halt etwas ausgewähltes.

Versuch ruhig und Vorurteilsfrei zu bleiben.
Oft ist es effektiver wenn du als Gastgeberin etwas sagst als die eigenen Eltern.

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Schütze dein Kind und deine Familie. Ich würde alle Zimmer absperren, vor allem die Kinderzimmer und das Kind nur im Bereich der Feier (und unter Aufsicht) lassen. Also z.B. Wohnzimmer/Terasse/Küche.
Und dort eben sofort etwas sagen, wenn er etwas macht, dass du nicht willst.
Oft checken die Kinder das bei anderen und von anderen ja schneller und hören da evtl eher drauf.
Du kannst ja etwas (robustes) Spielzeug anbieten, aber in die Kinderzimmer oder irgendwelche Räume die keiner im Blick hat, würde ich das Kind nicht lassen.
Deine Kinder sind so vermutlich schon genug schockiert, wenn sie das Verhalten des Jungen immer sehen, da sollten sie nicht auch noch Angst um ihre Spielsachen haben müssen.