Hallo Ihr Lieben,
heute wende ich mich mit einem familiären Problem an euch. Ich weiß wirklich keinen Rat und kann mich nicht entscheiden.
Ich bin als Kind unter anderem bei einer Alkoholikerin aufgewachsen, die eine Familienangehörige ist.
Diese Zeit war für mich sehr schlimm und traumatisierend.
Ich leide bis heute unter Ängsten und Depressionen.
Viele meiner psychischen Probleme sind auf diese Person zurückzuführen. Das Verhalten hat sich, als ich älter wurde nur wenig gebessert. Es gab immer gute Tage, an denen alles sehr ausgeglichen war, aber auch Tage, an denen ich die Polizei rufen musste, weil sie betrunken war, mich bedroht hat und meine Wohnung nicht verlassen wollte.
Nun trinkt diese Person schon lange nicht mehr in meiner Anwesenheit und ist auch nicht betrunken, dennoch hat sie starke narzisstische Züge und ist manchmal sehr übergriffig. Schafft es aber an vielen Tagen, sich auch ganz gut zu benehmen.
In meiner Schwangerschaft habe ich zu dieser Person den Kontakt abgebrochen, weil es wieder einmal zu Streitereien und Übergriffigkeiten (per Aussagen) kam. Sie hat nun erfahren, dass mein Kind auf der Welt ist und gefragt, ob sie uns besuchen dürfte. Nebenbei hat sie weder gefragt, ob es mir oder meinem Kind gut geht oder sonstiges. Es kam mir eher so vor, als würde sie glauben, einen Anspruch zu haben und möchte diesen nun nutzen.
Prinzipiell möchte ich keinen Streit und bin auch nicht nachtragend, möchte aber in diesem Punkt sowohl mich als auch mein Kind schützen. Auch wenn ich nicht glaube, dass sie dieses Verhalten in der Nähe meines Kindes an den Tag legen würde. Wobei ich mir da aber auch nicht sicher sein darf.
Sie ist selbst krank, hat Depressionen und ist Alkoholikerin. Und ich glaube zu wissen, dass sie im tiefsten innern wirklich ein guter Mensch ist. Es gab auch Zeiten, an denen niemand für mich da war, sie sich aber um mich gekümmert hat.
Zudem hat sie außer mir tatsächlich niemanden in ihrem Leben. Keine Freunde, keinen Partner etc.
Ich habe tatsächlich auch Angst davor ihre Bitte abzulehnen, denn eventuell könnte sie sich suizidieren. Sie sagte bereits mehrfach, dass sie Suizidgedanken habe und nur noch da ist weil es mich gibt.
Was also würdet ihr tun? Würdet ihr die Konfrontation vermeiden oder geht bei euch Familie über alles?
Mit Angehöriger wegen Geburt wieder versöhnen?
Hey!
Ich bin auch bei einer Alkoholikerin aufgewachsen und würde an deiner Stelle den Kontakt nicht wieder aufnehmen.
"Sie sagte bereits mehrfach, dass sie Suizidgedanken habe und nur noch da ist weil es mich gibt."
Das ist emotionale Erpressung- von Leuten, die mich emotional erpressen, halte ich mich fern.
"Zudem hat sie außer mir tatsächlich niemanden in ihrem Leben. Keine Freunde, keinen Partner etc." Das hat einen Grund, nehme ich an.
"Auch wenn ich nicht glaube, dass sie dieses Verhalten in der Nähe meines Kindes an den Tag legen würde."
Als Kind hat sie sich dir gegenüber so verhalten, dass du nun nachhaltig traumatisiert bist und mit den Folgen weiterhin kämpfst. Wieso meinst du, wird sie sich deinem Kind gegenüber anders verhalten?
Diese Person scheint ein sehr schädlicher Mensch zu sein- von meinem Kind würde ich sie fern halten.
"Und ich glaube zu wissen, dass sie im tiefsten innern wirklich ein guter Mensch ist." Menschen haben oft gute Seiten und sind nicht komplett boshaft oder schlecht. Unter dem Strich zählt ihre langfristige Wirkung:
"Ich leide bis heute unter Ängsten und Depressionen.
Viele meiner psychischen Probleme sind auf diese Person zurückzuführen."
Wenn du das für dein Kind nicht wünschst, sollte die Antwort klar sein.
Liebe Grüße
Schoko
Liebe TE,
herzlichen Glückwunsch zur Geburt! Ich hoffe, es geht dir gut und du genießt die Zeit mit deinem Baby.
Du hast so unendlich viel geschafft, hast dich frei geschwommen, bist Mutter geworden. Da ist so viel Hoffnung, so viel Glück!
Jetzt machen sich all die alten, schädlichen Geschichten wieder an dich ran. Bitte schütze dich und dein Kind! Hast du einen Partner oder vertraute Menschen, die dich unterstützen und stärken?
So hart es sich anhört - du solltes diese Person nicht wieder in dein Leben lassen. Allerhöchstens mal einen kurzen gemeinsamen Spaziergang, aber nicht jetzt. Du bist nach der Geburt und die esten Monate mit deinem Kind so verletzlich, so voller Emotionen, dass du wahrscheinlich nicht gut gegenhalten kannst.
Ja, die Person (ist es deine Mutter, Pflegemutter, Verwandte?) hat auch gute Seiten, hat sicher auch ihr eigenes Paket zu tragen - es ist nicht deine Verantwortung, sie gücklich zu machen. Soltle sie konkret mit Suizid drohen mußt du wohl oder über die Polizei informieren. Auffangen kannst du sie nicht.
Die Aussage, das sie nur wegen dir noch lebt - das ist emotionale Erperssung. Zieh dir diesen Schuh bitte nicht an. Du darfst dir die Dankbarkeit im Herzen bewahren. Das genügt.
Bitte paß gut auf dich und dein Kindlein auf! Mach es besser!
Liebe Grüße
Eine wunderbare Antwort!
Du sprichst es selbst an. Es geht jetzt nicht mehr nur um dich, sondern auch um dein Kind. Bringt diese Frau deinem Kind irgendeinen Mehrwert? Nein.
Auch ein "ich lebe nur noch weil es dich gibt" , würde mich nicht beeindrucken.
Sollte sie ihre Äußerung in die Tat umsetzen, ist das ganz sicher nicht deine Schuld.
Zieh dir diesen Schuh nicht an.
Du musst nun primär für deine Kernfamilie schauen, für dein Kind, deinen Partner und dich. Das Kind ist nicht das Unterhaltungsprogramm für Leute, die nichts mit sich anzufangen wissen, sondern ein eigener Mensch mit eigenen Bedürfnissen. Ein Neugeborenes ist auch nicht wirklich geeignet, um die offensichtlich gravierenden Probleme deiner Verwandten zu behandeln. Wenn du den Kontakt trotz allem als bereichernd und wertvoll erachtest, nimmst du ihn wahr, ansonsten nicht. Ich bin von der Arbeit darauf geschult worden, Leute mit Suizidgedanken an den Notfallpsychiater weiterzuleiten. Wenn es erst mal so weit gekommen ist, ist das aus meiner Sicht nicht mehr die Kragenweite von Laien.
"...Mit Angehöriger wegen Geburt wieder versöhnen?..."
"...möchte aber in diesem Punkt sowohl mich als auch mein Kind schützen..."
Du beantwortest die Frage quasi selber.
Das ist Grund genug den Kontakt nicht wieder aufzunehmen.
Diese Person ist ganz alleine für ihr Leben verantwortlich, Du solltest Dich da in keinster Weise zu etwas verpflichtet fühlen.
Sie hat außer dir keine mehr. Warum wohl? Sie erpresst dich damit, dass du für ihr Leben und Sterben verantwortlich wärst, das ist einfach total daneben. Setz dein Kind bitte nicht so jemandem aus und fühl dich nicht verpflichtet, weil dir mal geholfen wurde. Das bedeutet nicht, dass man einem Freifahrtschein hat dich runter zu putzen.
Ich denke du weißt das alles selber, aber hast noch Schuldgefühle, die kannst du getrost ablegen.
Alles Gute dir und dem Baby.
Ich würde die bitte ablehnen!
Sollte sie Suizid begehen, bist du trotzdem nicht Schuld! Sondern diese Person - sie muss sich Hilfe suchen!
Du hast genug unter ihr gelitten, du bist NICHT für sie verantwortlich. Bleibe beim Kontaktabbruch und zwar endgültig und lies Nachrichten von ihr erst gar nicht mehr (am besten überall blockieren).
Du öffnest sonst nur erneut die Büchse der Pandora und davor solltest du dich UND dein Kind (!) schützen!
Alles Gute zur Geburt 😊
Die Suizidandrohung ist Emotionale Erpressung damit du machst was sie möchte. Lass dich nicht manipulieren, sie ist erwachsen. Sollte sie sich tatsächlich suizidieren ist das ihre Entscheidung. Bei kuter Androhung eines Suizids ruf die Polizei die können mit dem Ordnungsamt und RTW abklären ob sie in die Klinik muss.