Hallo liebe Community,
ich muss mich hier einfach mal auskotzen.
Mein Baby ist jetzt 8 Monate alt. Seit es ca 4 Monate ist, wollte es im Kinderwagen nicht mehr schlafen. Daher bin ich auf eine Trage umgestiegen und dort macht es tagsüber die Schläfchen (oder ich leg mich mit dem Baby hin und mache Einschlafstillen). So jetzt ist aktuell bzw schon seit einem Monat die typische Fremdelphase mit teilweiser Anhänglichkeit. Meine Eltern sind der festen Überzeugung, dass das natürlich daran liegt, dass ich das Baby zuviel getragen hätte. Sie wollen einfach nicht checken, dass dieses Verhalten ganz normal ist. Sie behaupten außerdem mein Baby wäre von Geburt an immer so anhänglich. Was auch absolut nicht stimmt. Ich hatte kein Schreibaby, geweint wurde immer nur bei Hunger/Müdigkeit oder Windel. Sie behaupten außerdem steif und fest, dass meine Geschwister und ich natürlich nie so waren. Meiner Meinung nach haben sie das aber einfach nach über 35 Jahren vergessen. Mich ärgert es schon so, dass mich das überhaupt so beschäftigt.. grrr
Ich habe auch Nichten und Neffen, aber die wohnen teilweise woanders oder waren Coronababys. Da haben sie das einfach nicht so mitbekommen. Und meine eine Nichte ist auch recht anhänglich. Aber das liegt dann laut meiner Eltern natürlich an ihrem Charakter (sie ist 2 und wurde auch viel getragen, aber das haben meine Eltern eben nicht so mitbekommen).
Habt ihr auch so Konflikte mit euren Eltern?
So, das musste einfach mal raus
Eltern werfen mir vor ich Trage zu viel (8 Monate) *silopo*
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie so oft irgendwo in der Mitte.Auf der einen Seite ist es dein Kind und du machst es so, wie es für euch passt! Du brauchst dich da weder rechtfertigen noch geht es deine Eltern was an.
ABER manchmal hilft es vielleicht auch, mal zu reflektieren, was von außen "gesehen"
wird. In meinem Umfeld vermehrt Mütter, die sich völlig für ihr Kind aufgeben. Will nicht im Wagen schlafen, okay dann wird getragen! Muss Einschlafbegleitet werden, okay lege ich mich dazu. Nur schafft man damit natürlich auch langfristig Erwartungen, die du irgendwann nicht mehr erfüllen willst / kannst.
Wenn das für dich im Moment so richtig ist, dann ist das fein. Aber in einem halben Jahr vielleicht nicht mehr und oft wird es dann schwer, sich wieder ein bisschen freier zu machen.
Ich gebe dir da grundsätzlich natürlich Recht. Aber, dass das Kind aktuell einfach in der Fremdelphase ist, ist normal. Wenn ich mit anderen Müttern unterwegs bin, ist mein Baby meistens mit Abstand das entspannteste.
Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch mal andere Sachen ausprobiere oder reflektiere. Aber meine Eltern machen es wirklich null!
Und das ärgert mich einfach. Zumal es um zwei Tagesschläfchen geht, die eben in der Trage gemacht werden.
Was hat es denn mit sich aufgeben zu tun, wenn das Kind Nähe braucht (beim schlafen, etc.)?
Es geht hier um ein kleines Baby, das einfach ein Bedürfnis hat.
Mein Mann und ich haben in dem Alter ausschließlich getragen und es wurde Einschlafbegleitet. Kinder werden aber auch älter und irgendwann brauchen sie das von sich aus nicht mehr.
Der Witz an der ganzen Sache ist au h noch, wenn meine Mama mit meinem Kind alleine mit dem Kinderwagen unterwegs ist, schläft es dort prima ein. Ich verstehe also das Problem nicht mal. Aber meine Eltern sind der Meinung ich wäre ja ständig so angespannt, weil ich das Kind „immer“ trage.
DAS kenne ich auch 🙈
Meine Freundin erzählt heute noch von unserem 2stündigen Spaziergang mit müdem Baby und keine 2min im Tragetuch hat sie geschlafen.
Und Oma rüttelt zweimal am Kinderwagen und Kind schläft 🤪
Ich bin auch schuld, dass die Große so schüchtern ist, weil ich ihr im Weg stehe 🤷♀️ Jeder der uns besser kennt, weiß das es nicht so ist (eher das Gegenteil. Ich versuche sie sehr zu ermutigen).
Das die Kinder vor 35Jahre problemlos geschlafen haben, glaube ich hingegen sofort.
1. Wurden die Kinder häufiger als heute schreien gelassen und irgendwann haben sie aufgehört/aufgegeben.
2. Es gibt die Kinder wirklich, die man ins Bett legt und sie schlafen einfach friedlich (meine nicht 🤣. Ich stehe auch jedes Mal fasziniert davor, wenn ich Tageskinder habe bei denen das geht 😂)
P. S. Mein Kleiner ist so alt wie dein Baby und bei uns läuft schlafen ganz genauso wie bei euch 🤗 - die Große (fast 8J.) trage ich übrigens schon lange nicht mehr in den Schlaf 🤣
Ja, meine Eltern würden es auch niemals zugeben, wenn sie uns haben schreien lassen. Aber was ich sicher weiß ist, dass sie nachts das Schlafzimmer abgesperrt haben, damit wir nicht stören können (hatte als Kind oft Angst in der Nacht).
Und das ist auch ein Punkt den ich gesagt habe. In 3,4 oder 5 Jahren interessiert es niemanden mehr, wie oft ich das Kind als Baby (!!!) getragen habe 🙈
Danke für deinen Zuspruch und Beitrag 😊
Ohja, Mini (14 Monate alt) und ich kriege immer noch solche Kommentare, allerdings aktuelle eher solche wie „oh ist der aktiv,dass kann ja nicht gesund sein das er nicht mal still sitzt“ „er mag den Kinderwagen nicht, dann muss er halt mal weinen gelassen werden“ „ohje, nicht mal ein Buch lesen kannst du mit ihm? Bestimmt ADHS“ gepaart mit „du bist ja nur hinter her, du musst dich doch auch mal ausruhen“ 🫠
Tja, geht schlecht wenn das Kind nun mal laufen will und keiner mal kurz übernehmen möchte wenn wir zu Besuch sind. An manchen Tagen wo ich echt gestresst bin, da bin ich dünnhäutiger und dann machen mich diese Aussagen wütend. Aber insgesamt denke ich mir „was solls“. Mini ist das erste Enkelkind, meine Eltern sind beide um die 70, mein Vater war als wir klein waren viel beruflich unterwegs. Wie verwundert der teilweise über kindliches Verhalten ist, belustigt/bestürzt mich zu gleicher Maßen, denn der hat halt wirklich sichtbar kaum Care Arbeit übernommen als mein Bruder und ich jünger waren. 😂
Ja, ich muss mir dahingehend wirklich ein dickeres Fell anlegen! Bin eher ein sensibler Mensch und manche mir dann viele Gedanken.
Viele denken eben auch immer noch Kinder sind kleine Erwachsene.
Und was du zu deinem Vater sagst. Das war bei uns genauso. Mein Vater hat damals auch keine Care Arbeit gemacht, aber jetzt will groß mitreden 🤦🏼♀️
Sie sind halt eine andere Generation. Damals hat man nicht getragen und auch stillen war eher out. Deswegen ist es für sie komisch, wenn Kinder heutzutage so viel getragen werden.
Wie schon jemand schrieb: am besten zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Erziehungsweisheiten ändern sich mit jeder Generation. Bei vielem, was mir meine Mutter und Schwiegermutter erzählt haben, muss man sagen: zum Glück.
Ja, das ist so wahr und wird ja auch immer so bleiben.
Meine Mutter findet es immer befremdlich, wenn die Mamas die leeren Kinderwägen rumschieben und das Baby in der Trage ist. Und wie du sagst, heutzutage weiß man wissenschaftlich auch wieder viel mehr und man kann froh sein, dass einige Erziehungsmethoden überholt sind.
Hallo Julinka,
Irgendwie ändert es sich nie.
Meine Kinder sind 27 und 25 und wir mussten uns das alles auch anhören. Von meinen Schwiegereltern und auch deren Freunden.
Ihr verwöhnt sie zu sehr.
Ihr müsst sie schreien lassen.
Ihr seid schuld das sie fremdelt ( als meine Tochter 8 Monate alt war).
Ich sag nur Blablablubb.
Wenn ein Baby fremdelt ist das ein gesundes Verhalten und natürlich braucht es die Sicherheit seiner Bezugsperson.
Dann entwickelt sich Vertrauen und dann lernt man in die Welt hinaus zu gehen.
Das tragen am Körper gibt diese Sicherheit.
Wir haben den beiden irgendwann gesagt, dass ist jetzt unser Kind und wir machen es so wie wir es für richtig halten.
Und sollten wir alles falsch machen, tragen wir die Konsequenzen.
Und Überraschung.
Kein Kind wurde zur Uni "getragen " und keines schlief mit 18 noch in unserer Besucherritze.
Allerdings finde ich es auch manchmal befremdlich wenn viel zu große Kinder noch im Tuch getragen werden und die Mutter fast zusammen bricht .
Hallo Daune,
DAS hab ich meinen Eltern auch schon gesagt. Es bleibt ein ewiger Kreislauf. Meine Kinder werden sicher auch Sachen wieder anders machen. Wenn ich sage, meine Oma hats ja auch anders gemacht, dann war das aber was ganz anders (war damals ja eine gaaaanz andere Situation 🤦🏼♀️).
Bin mir auch sicher, dass ich mein Kind später nicht in der Trage zum Kindergarten, in die Schule oder zur Uni tragen werde! 😄
Ich habe meine Tochter vor 24 Jahren geboren! Ich habe sie gestillt, nicht schreien lassen, habe sie viel getragen, wir haben im Familienbett geschlafen und ich habe sie bedürfnissorientiert erzogen. Meine Mutter, über 70 Jahre alt zu diesem Zeitpunkt, hat sich nie darüber gewundert, wie ich es gemacht habe. Im Gegenteil, sie war allem Neuen, sehr aufgeschlossen. Nur, von außerhalb meiner Familie, habe ich einige dieser Methoden empfohlen bekommen, von denen hier geschrieben wird.
Ich kenne einige Großeltern, alle so ungefähr im Alter von Ende 50 bis Mitte 70, die es toll finden, wie ihre Kinder und Schwiegerkinder, es heutzutage handhaben. Besonders eine Großmutter ist total begeistert, von der Trage. Sie durfte ihre Enkelin, in einem Urlaub, manchmal darin tragen. Sie war so begeistert, von diesem Körpergefühl, das Baby so nah, bei sich zu haben. Und sie ist ihrer Schwiegertochter so dankbar, dass sie dies erfahren durfte. Diese Großmutter ist 75 Jahre alt.
Ich habe einige Freundinnen, deren Kinder sind ca. 10 Jahre älter, wie meine Tochter und die haben es auch schon so gemacht, wie ich, mit ihren Babys. Eine hat ihre beiden Kinder, jeweils über ein Jahr gestillt. Und das war Ende der 80er Jahre.
Ich weiß, das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus meinem Umfeld und das hilft dir jetzt nicht. Ich möchte, damit nur sagen, dass nicht alle älteren Menschen so sind, wie diejenigen, die hier beschrieben werden.
Danke für deinen Beitrag!! Ich wünsche so sehr meine Eltern wären auch aufgeschlossener und würden auch die Vorteile sehen. Ich habe auch gesagt, dass sie sich doch freuen sollen, dass es heute mehr Möglichkeiten gibt (Hebamme, Stillberaterin… ) und man durch Elterngeld etc auch die Möglichkeit hat sich so intensiv dem Kind zu widmen (obwohl meine Mutter war ca 15 Jahre daheim).
Ich weiß auch, dass längst nicht alle dieser Generation so sind. Es macht mich einfach nur traurig, dass meine Eltern nicht mal versuchen mich zu verstehen und auf ihren Meinungen beharren.
Es freut mich, dass du so ein tolles Umfeld hast.
Dankeschön! Das ist lieb von dir! Ich weiß natürlich, nicht alle Großeltern, sind so, wie diejenigen, die ich kennengelernt habe. Ich verstehe dich wirklich, es muss richtig anstrengend sein, immer wieder dieselben Bemerkungen zu hören. Ich glaube, viele wollen diese Vorteile einfach nicht sehen, die jungen Müttern heutzutage zur Verfügung stehen. Einige lassen sich vielleicht noch von Hebammen oder Ärzten überzeugen. Ich glaube, das ist jetzt aber nur meine persönliche Meinung, viele Großeltern sehen das als Angriff, wie sie ihre Kinder erzogen haben, obwohl das damals der wissenschaftliche Stand war.
Ich habe mich bei meiner Tochter, viel auf mein Bauchgefühl verlassen und auf meine Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs, die war echt toll. Eine andere und schon ältere Hebamme, die ich kennengelernt hatte, die hatte tatsächlich noch altmodische Ansichten, ich war richtig entsetzt über ihre Tipps.
Ich finde es wirklich faszinierend, dass ich fast nur aus meinen Bauchgefühl heraus, vor 24 Jahren, bei meiner Tochter, genau das gemacht habe, was heutzutage empfohlen wird.
Alles Gute!
Mein Schwiegervater meinte öfters, ich würde die Große „verwöhnen“, weil ich sie so viel trage und prompt reagiere.
Wir haben einfach schlicht „Ja!“ dazu gesagt und somit hatte er irgendwann keine Lust mehr zu diskutieren 🙃