Hallo,
ich habe mal gelesen, dass es psychische Gewalt ist,wenn man ignoriert wird.
Und ja,es ist echt immer wieder aufs neue erschreckend. Mittlerweile bin ich Anfang 30 und werde immer noch ab und zu von meiner Mutter ignoriert. Schon als Kind (als wir noch zusammen gewohnt haben) ignorierte sie mich tagelang. Einmal sogar 4 Wochen am Stück. Als Kind war das sehr schlimm für mich und ich fühlte mich schuldig. Mittlerweile weiß ich,dass sie das Problem hat. Denn Ignoranz ist keine gesunde und erwachsene Art der Kommunikation. Vor 3 1/2 Wochen hatten wir eine Meinungsverschiedenheit und der Streit (telefonisch) ist etwas ausgeartet. Seitdem kein Kontakt. Ich habe zwei Kinder(4 und 1) die ihre Oma sonst eigentlich mindestens 1x die Woche sehen. Ich glaube das große Kind wird sich irgendwann wundern,warum wir Oma plötzlich nicht mehr treffen.
Ich habe das Thema bereits mit einem Psychologen besprochen. Dieser sagte mir,dass ich mich nicht zuerst melden soll,da ich schon mein ganzes Leben in der aufgezwungenen Schuldrolle bin.
Habe etwas Angst meine Mutter z.b. zufällig auf der Straße zu treffen. Ich denke sie würde an mir vorbei gehen.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Also frage an die,die mit Ignoranz Erfahrungen gemacht haben.
Wie geht man am besten damit um,wenn man von Leuten aus seiner Familie ignoriert wird?
"...ich habe mal gelesen, dass es psychische Gewalt ist,wenn man ignoriert wird..."
Nun ja, kommt aber auch ein bischen darauf an von wrm und warum oder? So ist es schon ziemlich pauschal und nicht richtig.
"...Schon als Kind (als wir noch zusammen gewohnt haben) ignorierte sie mich tagelang. Einmal sogar 4 Wochen am Stück...."
DAS ist allerdings sehr sicher psychische Gewalt!
"...Vor 3 1/2 Wochen hatten wir eine Meinungsverschiedenheit und der Streit (telefonisch) ist etwas ausgeartet. Seitdem kein Kontakt..."
Ich finde da kommt es auf den Grund an und was Du mit ausgeartet meinst.
Manchmal kann Abstand ja auch recht heilsam sein und helfen die Gemüter abzukühlen.
"...Habe etwas Angst meine Mutter z.b. zufällig auf der Straße zu treffen. Ich denke sie würde an mir vorbei gehen..."
Wovor hast Du Angst? Ich würde sie ganz normal grüssen. Entweder sie antwortet und benimmt sich erwachsen, oder eben auch nicht. DU musst Dir dann aber nichts vorwerfen. Ein Mindestmaß an Höflichkeit tut nämlich nicht weh.
Alles in allem scheint das ja aber ein bevorzugtes Mittel von Deiner Mutter zu sein um... Ja um was? Warst Du bisher dann immer diejenige die nachgegeben hat auch wenn Du im Recht warst. Oder soll das einfach nur Bestrafung sein?
Wenn Du Dich im Recht fühlst (ob Du es bist weiss ich ja nicht) würde ich nichtmehr(!) zuerst ankommen.
Im Gegenteil, ich würde mir überlegen ob ich dauerhaft mit so einem Verhalten umgehen kann und welchen "Mehrwert" Dir ansonsten der Kontakt zu Deiner Mutter bietet. Du musst diesen Kontakt nicht aufrecht erhalten "nur" weil es Deine Mutter ist wenn es Dich einfach immer wieder Energie kostet und darüber hinaus nichts positives davon kommt.
Der Grund für den Streit war,dass ich mein Mann und ich darum gebeten haben,dass unsere Regeln im Bezug auf den Umgang mit unseren Kindern eingehalten werden und das wir finden,dass unsere Autorität als Eltern ab und zu untergraben wird.
Du stellst hier eigentlich zwei Fragen:
Was sollst du äußerlich tun und sollst du emotional damit umgehen?
Ich kenne das Problem wie beschrieben nicht, hatte aber eine Verwandte, die mich öfter treffen wollte (älter) und die dann oft nicht antwortete, wenn ich etwas sagte oder einfach irgendwo abbog, wenn ich sprach, so dass ich dann ein paar Sekunden mit mir selbst redete und mich schämte, weil das deutlich den Umstehenden demonstrierte, dass ich wohl nicht interessant oder sogar lästig sei. Später hat sie mich öfters ins Café eingeladen (!) und holte dann ihr Handy raus und war ab da nur noch auf Whatsapp und sprach gelegentlich über das, was andere Menschen ihr da schrieben.
Da habe ich mich auch immer zu Tode geschämt und fragte mich, wie das die anderen Gäste und Servicekräfte wohl aufnehmen würden. Da treffen sich zwei im Café und eine ist so uninteressant, dass die andere ständig am Handy ist.
Meine Lösung war dann ein E-Reader.
Wenn sie am Handy war, holte ich den Reader oder ein Notizbuch raus und las oder schrieb (Wochenplanung usw., also keine Texte).
Nach einiger Zeit bemerkte SIE dann, dass ich ständig den Reader raus holte - inzwischen war SIE nämlich zum Gespräch bereit! Also, nicht nach einiger Zeit am Tisch, sondern nach einigen Wochen, in denen das so ging.
Mein Tipp wäre: Mache dir und deinen Kindern demonstrativ - vor dir - eine schöne Zeit! Genieße die Zeit! Überlege, was du für dich tun kannst, Richtung Self-Care, Richtung Hobby, Richtung Freundetreffen.
Triffst du deine Mutter unterwegs, grüßt du sie freundlich, so wie jeden anderen Menschen und gehst weiter. Kommt da ein Kommentar, sagst du ruhig (also nicht pampig, nicht "passiv-aggressiv" etc.): "Ach, ich dachte, wir reden zur Zeit nicht miteinander?" ODER du sprichst das Thema gar nicht an.
Wenn sie das dann tut, bist du überrascht: "Oh, wir reden nicht miteinander? Sorry, das war mir gar nicht bewusst gewesen!" Du hattest also so viel zu tun, so viel im Kopf, dass dich die Funkstille gar nicht getroffen hat! DAS ist doch dann das "Schlimmste" für sie.
Dein Therapeut empfieht dir mMn da gerade einen Machtkampf!
Darauf würde ich mich NICHT einlassen!
Lasse es an dir abgleiten.
Du hast das gar nicht bemerkt, du hattest viel zu tun, du dachtest, sie hätte einfach viel um die Ohren oder viel im Kopf und dich daher auf der Straße gar nicht bemerkt.
(Das geht mir übrigens so. Ich bin meist unterwegs so in Gedanken, dass ich oft Bekannte, Freunde oder Verwandte übersehe, bis sie direkt vor mir stehen. Die wissen das inzwischen und nehmen es nicht krumm. Also: Das kann durchaus vorkommen!)
Frage ggf. mal am Ende von Telefonaten: "Wann sprechen wir wieder miteinander? Gibt es wieder eine Funkstille?" Und wenn dann eine pampige Antwort kommt, sage nur "ich wollte nur wissen, was ich so einplanen kann!"
(Das wäre allerdings "passiv-aggressiv".)
Und dann TUE das bitte auch!
Mache etwas Schönes für dich, laufe nicht mit schlechtem Gewissen herum. Telefoniere mir Freundinnen, befasse dich mit Themen, lies Bücher, treibe Sport, gehe deinem Hobby nach, gehe schön mit deinem Partner essen, unternimm Ausflüge mit den Kindern - genieße die Zeit, warte nicht, bis es Mama wieder genehm ist, mit dir zu reden. Du hast auch ein Leben neben Mama!
Solltest du Geschwister haben, frage, ob man sich in solchen Phasen beim anderen "auskotzen" kann. Dann ist es von der Seele und jemand, der das auch hautnah kennt, konnte einen ein bisschen aufbauen!
Ich würde heute anfangen und mir eine Liste anlegen auf dem Handy: "Dinge, die ich für mich tun kann, wenn Funkstille herrscht". Schreibe immer etwas dazu, wenn dir wieder etwas einfällt. Gib der Liste einen unschuldigen Namen wie "Saisonale Rezepte" oder "Autowartung". Danach wird dann keiner fragen.
Ich habe leider keine Geschwister.
Ich bin gerade etwas sprachlos.
Toschkalee hat sich richtig viel Zeit genommen und dir eine ausführliche, verständnisvolle und wirklich interessante Antwort geschrieben. Deine Reaktion darauf ist wirklich dünn.
Frag doch bitte selbst, ob du echte Hilfe möchtest. In diesem wie in anderen Beiträgen sind tolle Vorschläge und unterstützende Worte gefallen.
Oder wolltest du dich nur mal ausheulen. Das ist auch völlig ok. Dann bist du nur leider noch nicht soweit und genug distanziert von der Situation, um so zu reagieren wie es dir langfristig gut täte.
Bitte meinen Beitrag nicht als Angriff sehen.
Das, was dir passiert ist mit deiner Mutter in deiner Jugend ist wirklich schlimm.
Ich kann mir vorstellen, dass man daran auch als erwachsener lange zu knabbern hat.
Aus dem Muster auszubrechen ist wahrscheinlich sehr sehr schwierig.
Hallo.
Das kennen wir in meiner Familie nur zu gut.
Mein Opa straft uns nun seit 13 Jahren mit Ignoranz. Wir können es ihm aber auch nicht recht machen. Egal was man macht, man macht es sicher falsch.
Daher ist ein Leben mit ihm nicht möglich. Ist ein Leben mit deiner Mutter möglich. Möchtest du im Leben immer wieder für ein geglaubten "vergehen" ignoriert werden?
Ja wir wohnen mit meinem Opa in einem Dorf, und er wechselt auch im Supermarkt noch den Gang. Er hat es einfach nicht besser gelernt.
Daher hier mein Rat, wenn du damit leben kannst, dann versuche den Kontakt zu halten, sei dir aber sicher, dass wahrscheinlich du immer den Kontakt suchen musst.
Wenn du es nicht möchtest, würde ich eine harte kalte Schulter zeigen und schauen ob sie einknickt.
Ich wünsche dir alles Gute
Meine Kinder möchten sicherlich Kontakt und ich nur unter bestimmten "Bedingungen ".
Dein Psychologe hat recht.
Gehst du wieder auf sie zu ändert sich nichts.
Lässt du sie schmoren fängt sie vielleicht mal an nachzudenken.
Wenn sie draußen an dir vorbei läuft, dann geh einfach weiter.
Für deine Kinder ist das natürlich blöd und es braucht eine altersgerechte Erklärung. Erfinden würde ich nichts, denn solche Situationen könnte es noch öfter geben. Oma schadet sich nur selbst. Deine Kinder werden sich auch von ihr abwenden.
Einige merken es erst wenn sie ganz alleine sind, andere merken es nie.
Bei deiner Mutter könnte ich mir gut vorstellen, dass sie kaum Kontakte hat, wenn sie mit jedem so umgeht.
Betrifft es nur dich, ist es noch schlimmer.
Ich finde deine Mutter richtig fies und ich würde sie stehen lassen.
Ja,sie bestraft sich selbst,da sie ja ihre Enkelkinder aktuell nicht mehr sieht.
Sie behandeln "nur" mich und meinen Vater so. Gibt es einen Streit,dann folgt immer Ignoranz.
Ich habe mich nach einem Streit auch nicht mehr bei meiner Mutter gemeldet--davor bin ich IMMER angekrochen gekommen! Nun, das ist jetzt über 11 Jahre her und ich fühle mich wahnsinnig befreit von diesem kranken Irrsinn.
Wir wohnen aber nicht im gleichen Ort und meine Kinder wurden schon ignoriert wo wir noch Kontakt hatten. Mein ältester Sohn hat ihr damals zum 60.Geburtstag eine Karte geschickt....keine Reaktion. Wer nicht will, der hat offenbar schon. Nicht mehr mein Problem!
Meinem Mann ging es wie dir. Der wurde schon als Kind teils wochenlang mit Schweigen gestraft.
Das hat er mir aber erst erzählt, als wir nach der Geburt des ersten Kindes mehr Kontakt mit seinen Eltern hatten und damit diverse Konflikte und besagtes wieder Strafschmollen regelmäßig stattfand.
Wir haben die Hände in den Schoss gelegt und gewartet. Keine Telkos, keine Fotos der Kinder. Kein Ohr für irgendwelche Geschichten. Am Ende des Tages haben sie sich selber die Bühne genommen und sich von den Kids abgeschnitten. Wenn sie sich wieder eingekriegt hatten haben wir hier nicht alles stehen und liegen lassen und sehr klar gemacht dass wir ihre Strafe nicht als solche empfinden. "Hey. Wie gehts euch. Bei uns wars so busy grad..."
Es hat sie einige Jahre gekostet. Inzwischen haben sie aber verstanden dass das ganze keine Strafe für uns ist und sie sich damit nur selber ins Knie schießen.
Seitdem verkneifen sie sich das.
Und wenn du kannst... Genau so würde ich das auch fahren. Wenn du sie triffst, im Vorbeigehen grüssen. Vielleicht wirfst du noch über die Schulter dass du es eilig hast.
Ein Kind wochenlang zu strafen IST Gewalt. Aber du bist jetzt in einer anderen, unabhängigen Rolle und kannst dich aus dem Muster lösen. Das Spiel funktioniert nur wenn mitspielst. Also steig aus.
Kenne ich von meinem Ex und dem Vater meiner Kinder.
Immer, wenn ihm irgendetwas nicht passt, stellt er die Kommunikation komplett ein. Ist natürlich super, wenn man das gemeinsame Sorgerecht hat.
Das hat er damals schon in der Beziehung gemacht, war mit ein Trennungsgrund.
Letztendlich schneidet er sich damit ins eigene Fleisch. Auf Schulfesten steht er allein rum, seine Mutter und seine Schwester haben sich von ihm abgewendet.
Das schlimme ist, dass er die Kinder in einen loyalitätskonflikt bringt. Aber das versteht er nicht.
Freunde hat er keine mehr und wenn die nächste Partnerin keine Lust mehr auf seine Spielchen hat, sucht er sich die nächste.
Letztendlich wäre es für dich gut, wenn du aus der Kinderrolle rauskommst. Lass sie. Meldet sie sich von sich aus, kannst du schauen was du draus machst. Aber von dir aus würde ich gar nichts tun. Außer wie schon geraten, auf der Straße freundlich hallo sagen und busy sein.
Ich grüße ihn auch immer ganz normal. Neulich wollte er unsere Campingsachen ausleihen, da konnte er auf einmal wieder reden. Ich stecke da keine Energie mehr rein und bin auch den Kindern gegenüber mittlerweile ehrlich. Habe ihn früher oft gedeckt und Ausreden erfunden
Dir tut ihr Verhalten weh, dir tut es nicht gut. Hat sie jemals gesagt wieso sie sich so verhält? Aber so ein Verhalten ist ganz sicher nicht gesund. Letztendlich wirst du sie vermutlich nicht ändern, aber du kannst nur dich selbst ändern. Denn du musst dir das nicht gefallen lassen.D.h. sie verhält sich so, lass sie stehen und sag nur das sie ihre Kinderreien woanders ausleben soll. Dann geh einfach ohne sonst noch was zu sagen.
Sie kann sich ja wieder melden wenn sie sich vernünftig verhalten kann. Gut, manche Leute können, egal aus welchen Gründen schlecht kommunzieren, aber das hier ist schon eine andere Hausnummer wenn man sein Kind 4 Wochen anschweigt.
Sonst muss sie ihr Leben leben, du lebst deines. Versuch ihr nicht hinterher zu rennen wenn sie letztendlich an ihrem Verhalten nichts verändert. Du hast nur ein Leben!
Ela
So wie ich sie kenne sieht sie keine Fehler bei sich.
Sie sagt öfter,dass ich schwierig bin und sie sich bei meinem Verhalten oft auf die Zunge beißen muss.
Sie muss sich also bei deinem Verhalten auf die Zunge beißen? Hmm, so so du bist also nun schuld. Ich finde sie macht es sich zu einfach, gerade weil sie dieses Verhalten auch schon zeigte als du Kind warst. Dann hätte sie andere Lösungen suchen müssen. Ich finde die Geschichte von ihrer Seite aus zu einseitig Aber das ist natürlich leichter als einzusehen das sie selbst Fehler macht.
Aber wenn sie dieser Meinung ist wirst du sie nicht ändern können, aber zumindest dich selbst wie ich vorher schon schrieb. Somit ist es an dir zu überlegen welches Spiel zu mitspielen willst bei ihr?!
Ela