Meine Familie machte mich krank

Hallo zusammen :)

Ich möchte hier gerne meine Geschichte erzählen und einfach mal hören/lesen, was Außenstehende dazu sagen. Ich hoffe, dass es mir irgendwie hilft, weil mich innerlich so ein ganz doofes Gefühl so stark verfolgt und mich in meinem jetzigen Leben immer wieder heimsucht. Ich habe das Gefühl, dass ich psychisch nicht ganz dicht bin aufgrund meiner Kindheit.

Ich bin 27 Mama eines vierjährigen Sohnes und glücklich verheiratet.

Als Kind musste ich schnell Verantwortung übernehmen und habe mich früh um meinen kleinen Bruder gekümmert sowie um den Haushalt. Meine Eltern trennten sich als ich 9 war und meine Mutter arbeitete von morgens bis abends. Ich habe meinen Bruder morgens aufgeweckt und abends schlafen gelegt. Wenn ich mal den Abwasch nicht gemacht habe wurde ich geschlagen. Generell wurde ich mit sehr viel Gewalt und Geschrei aufgezogen.
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht wie sich eine ehrliche, liebevolle Umarmung von einer Mama anfühlt.
Später erfuhr ich während eines Streits, dass mein Vater nicht mein leiblicher Vater ist und ich aus einer Affäre entstand. Mein Ziehvater lernte sie in der Schwangerschaft kennen und er akzeptierte mich als seine Tochter. Wenige Jahre nach der Trennung meiner Eltern lernte sie einen Mann kennen. Dieser neue Freund meiner Mutter hat jedes Geld verzockt was er in die Finger gekriegt hat und war ihr gegenüber handgreiflich. Ich habe früh angefangen zu arbeiten, habe mein eigenes Geld verdient und früh angefangen für meine eigene Wohnung zu sparen (ich wollte sobald es geht raus). Er hat öfter mal Geld von mir verlangt und als meine Mutter Rechnungen nicht bezahlen konnte musste ich diese übernehmen. Er hat mich einmal unten angefasst. Als ich es meiner Mutter gesagt habe, stand sie jedoch zu ihm und verlor kein Wort mehr darüber.
Auf sein Drängen, damit er auch ein leibliches Kind hat, bekamen sie dann meine kleine Schwester. Meine Mutter war 45 als sie meine Schwester bekam, sie hat in der Schwangerschaft geraucht und war/ist in einer absolut ungesunden Beziehung. Ich war da schon ausgezogen und brachte ca. 2 Jahre später meinen Sohn zur Welt.

Sie sind seit Jahren beide arbeitslos gemeldet, arbeiten unangemeldet und beziehen Geld von Ämter und und sind auch noch mächtig stolz darauf und denken Sie hätten das System geknackt. Mein Bruder, heute 20 Jahre alt, ist leider genauso verantwortungslos geworden, kümmert sich um nichts und ist null selbstständig. Die Kleine kennt keine Routinen und keine Grenzen. Ging fast nie in die Kita, spricht nicht Deutsch, nimmt keine Rücksicht und ist auch in Ihrem Verhalten schwierig. Von einer Schule wurde sie bereits abgelehnt. Ich habe den Kontakt sehr eingeschränkt, bin mit meinem Mann und Sohn weiter weg gezogen und besuche sie ca. 1x im Monat und an Feiertagen mit meinem Sohn. Zu meinem Ziehvater habe ich regelmäßig Kontakt. Er war immer sehr liebevoll und interessiert sich für mich und mein leben heute. Er hat während der Ehe mit meiner Mutter sehr viel gearbeitet, war kaum zuhause und hielt meine Mutter dann irgendwann nicht mehr aus und flüchtete regelrecht vor Ihr als ich 9 war..

Meine Mutter interessiert sich schlichtweg gar nicht was gerade bei mir los ist. Wenn ich es mal schaffe, etwas über mein Leben zu erzählen, dann verdreht sie die Augen. Wir leben halt einen anderen Lebensstil. Wir haben beide Karriere gemacht, verdienen unser Geld auf ehrliche Weise, sind bodenständig und verantwortungsbewusst. Wir gehen liebevoll miteinander um. Keine Gewalt, kein Geschrei, keine Schimpfwörter. Klar wird auch bei uns mal gezofft aber wir schreien uns dabei nicht an.
Sie könnte stundenlang über Ihre Konfrontation mit Verwanden, Ärzten, an der Supermarktkasse usw..erzählen und wie sie denen ihre Meinung gegeigt hat. Nur sie hat recht und alle liegen falsch. Sie ist durch und durch streitsüchtig und legt sich mit jeden immer und überall an. Familiendrama liebt sie über alles und ist stolz drauf mir dann stundenlang drüber zu erzählen wie toll Sie alle „fertig gemacht“ hat. Dabei ist selbst natürlich die schlauste in den Geschichten.

Meine Familie und Verwandtschaft fand mich und meine Art von klein auf komisch,. Ich war sehr zurückgezogen und sagte immer „Bitte“ und „Danke“. Wenn jemand nieste, sagte ich „Gesundheit“. Solche einfachen Höflichkeiten lernte ich durch das Fernsehen. Ich benutzte keine Schimpfwörter und war gut in der Schule. Ich habe innerhalb der Familie nie Anschluss gefunden und war immer die „komische“.
Man redet und erklärt den Kindern in meiner Familie/Verwandschaft nichts. Kinder haben keinen Wert und nichts zu sagen. Sie haben zu gehorchen und wenn sie es nicht tun, gibts Schläge und psychische Manipulationen. Allen meine Cousinen und Cousin hat diese Art von Umgang nichts ausgemacht. Sie haben alle ein gutes und stabiles Verhältnis zu Ihren Eltern. Mit deren Mütter sogar ein liebevolles, da die Väter meist die strengen sind. Sie übernehmen diesen Umgang und Erziehung nun auch bei Ihren eigenen Kindern und finden es so richtig.

Ich habe mein Sohn als Baby viel im Tagebuch bei mir gehabt und ihn nie schreien lassen. Das fanden alle sehr komisch. Später wurde ich von allen aus der Familie ausgelacht, weil ich mit meinem Sohn auf Augenhöhe runter gehe und mit ihm spreche oder ihm Dinge die gerade passieren erkläre. Hände waschen vor dem Essen, Zähne putzen, 1. Zahnarztbesuch…all sowas ist lächerlich. Als ich nicht wollte, dass vor meinem Kind geraucht wird, hieß es, ich soll nicht übertreiben. Die verkauften mich für dumm und als schlechte Mutter, weil ich meinem Kind in den ersten Lebensjahren nur Wasser und keine zuckerhaltigen Säfte und Süssigkeiten gab.

Ich denke jeden Tag darüber nach auch den Kontakt zu meiner Mutter und meinen Geschwistern abzubrechen aber es fällt mir sehr schwer und ich habe Angst vor der Konfrontation und den Konsequenzen. Mein Mann hat eigentlich keinen Kontakt zu meiner Familie und wenn, dann nur wenn es nicht anders geht oder zum Weihnachtsessen. Er findet es bei meiner Familie unangenehm und so muss er natürlich auch nicht mitkommen. Neben der Sache mit meiner Mutter, wurde ich im Alter von 7 bis 11 Jahren auch regelmäßig von einem Onkel ständig berührt, was ich aber niemandem erzählt habe, weil ich keinen Streit in der Familie verursachen wollte und Angst hatte, das man mir nicht glaubt. Das hörte auf, als meine Eltern aus anderen Gründen keinen Kontakt mehr zu dieser Familie hatten.

So ca. 1-2x im Monat überkommt mich eine tiefe Traurigkeit, in der ich nicht in der Lage bin, mich um irgendetwas zu kümmern. Oft ist es so, dass ich nachts richtige Anfälle bekomme und sehr viel weine und am nächsten Tag komme ich einfach nicht aus dem Bett und bin todtraurig und angeschlagen. 1 Tag später gehts mir dann wieder gut und ich kann wieder am Familienleben teilhaben. Mein Mann kennt diese Zustände von Anfang an und wir haben auch viel darüber gesprochen. Er ist verständnisvoll und kümmert sich dann an diesen Tagen um alles alleine (Kind,Haushalt, Hund und Katze), was mir unendlich leid tut aber ich sehr dankbar bin, mich immer auf ihn verlassen zu können. Ich war früher mal unter medikamentöser Therapie und nahm Antidepressiva ein, weil ich unter ständigen Panikattacken litt. Nun habe ich mich nach Therapiestellen umgehört und dem endlich ein Ende zu setzen, aber muss leider feststellen, dass das ganze viel zu teuer ist und ich keine Garantie dafür habe, dass es mir helfen wird. Kassenärzte betreffend Psychotherapien gibt es in unserer Umgebung nicht. Ich versuche es daher viel über das Thema Selbstheilung/Kindheit aufarbeiten usw. zu lesen und vieles aufzuschreiben sowie mit Sport und Meditation.

Ist zwar jetzt die Kurzfassung (da ist noch viel viel mehr passiert) aber ist trotzdem sehr lang geworden😅. Vielen Dank fürs lesen! Über offene Meinungen zu meinen Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.

Bearbeitet von SchwarzesSchaf.
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Das hört sich wirklich übel an. Ehrlich gesagt, du solltest dein Kind davor schützen. Das ist wirklich auf einem Niveau, wo man den Kontakt ganz abbrechen sollte. Selbst bin ich mit Kind ins Ausland gezogen, um meiner Famlie aus dem Weg zu gehen. So sah man sich höchstens einmal im Jahr. Aber wie gesagt, so übel war es bei mir nicht. Schlimm genug, aber was du hier hast, ist wirklich ganz furchtbar.

Ich würde dir auch raten, weit weg zu ziehen, wenn es geht, und den Kontakt abzubrechen. Bevor dein Sohn allzu viel davon mitkriegt. Und du soltest auch dringend eine Therapie machen. Nicht Antidepressiva sondern eine Gesprächstherapie. Vielleicht musst du etwas weiter fahren dafür, oder wie gesagt, ihr zieht vielleicht mal um.

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Hi, ganz lieben Dank für deine Antwort.

Ich würde mein Kind nicht eine Sekunde mit denen unbeaufsichtigt alleine lassen. Da wir so selten zu Besuch sind, reißen die sich da schon sehr für die paar Stunden zusammen und er bekommt von ihren „wahren Gesichtern“ nichts mit. Er wird dann beschenkt, bekuschelt und spielt mit meiner Schwester. Tatsächlich wäre es mein größter Wunsch irgendwo in ein anderes Land zu ziehen aber das klappt aus beruflichen Gründen zurzeit nicht..wir müssen 1-2x die Woche ins Büro. Wir sind auch beide in gewissen Positionen aufgestiegen, sodass wir unsere Jobs nicht einfach aufgeben können und wollen. Zu uns kommen die nie, weil es denen zu weit ist und die nicht 1,5 Stunden fahren wollen,was mir ee ganz recht ist. Ich fahr lieber selbst hin und habe die Kontrolle wieder zu gehen.

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Bitte rede dir nicht ein, du seiest "nicht ganz dicht". Irgendeine Diagnose würdest du bei der Vorgeschichte sicher bekommen (habe selbst auch eine), aber "nicht ganz dicht" ist eine sehr harte, dich selbst abwertend Formulierung.

Anhand welcher Kriterien legt man fest, wer "normal" ist und wer "nicht ganz dicht"? Viele sind, umgangssprachlich gesagt, letzteres und merken es nicht (zb bei einer Psychose, das merkt die Umwelt schneller als man selbst), andere fallen nie irgendwie auf, weil einfach keiner weiss, dass sie jeden Abend auf die Heimkehr der sieben zwerge warten, weil sie denken, sie sind Schneewittchen.

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Ich nehme dieses „nicht ganz dicht“ gerne so ein bisschen mit Humor. Das hilft mir irgendwie kein großes Buch draus zu machen. 😊 Aber ja du hast schon Recht. Alleine, dass ich nicht damit alleine bin und es grundsätzlich eine abwertende Bezeichnung für alle ist die mit irgendetwas zu kämpfen haben. Danke Dir für fürs lesen!

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Du liebes schwarzes Schaf,
selten hab ich eine so reflektierte Geschichte gelesen, wie du sie schreibst. Das da noch viel, viel mehr war ist mir klar, ich mag dich einfach in den Arm nehmen, wenn du magst!
Was Therapie betrifft, kannst du vielleicht mal nach so Zentren schauen, in denen angehende Psychologen unter Supervision arbeiten. Damit habe ich gute Erfahrung und wird von der kranken Kasse übernommen. Eine Garantie kriegst du nirgendwo. Wenn dir da wer was verspricht - lieber Finger weg.
Du machst das gut. Du bist bei dir. Du suchst Wege. Du findeat deinen Eigenen. Trotz allem, was dir in deinen Ruucksack gepackt ist. Es tut miir im Herzen weh. Aber was rede ich da. Es geht um dich. Hab keine Angst. Du hast nichts zu verlieren, außer Zwängen.
Nur Mut! Sei frei, sei du selbst, sei so glückliich wie du nur kannst und wenn du mal nicht kannst, dann nimm die Schulter zum Anlehnen.

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Das ist so so lieb! Danke Dir vielmals für Deine Worte!🙏 Ich werde mir das zu Herzen nehmen und mich mal bei so Zentren informieren 😊

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Also ich finde auch das du diesen Kontakt nicht halten musst. Aus welchem Grund auch? Du brauchst keine Mutter die so ist. Du brauchst keine Geschwister/Halbgeschwister die so sind. Du brauchst keinen Stiefvater der so ist. Aus welchem Grund hälst du an etwas fest, das du so im Leben nicht brauchen kannst und dir auch nicht gut tut?
Ich glaube du hoffst innerlich noch immer irgendwie oder bist zumindest auf der Suche nach der Mutter die du nicht hast. Doch sei ehrlich zu dir selbst, glaubst du wirklich sie wird sich ändern? Halte nicht an etwas fest das du nicht ändern kannst!!!

Ela

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Liebes SchwarzesSchaf,


nach dem ich deinen Betrag gelesen habe stelle ich mir eine Schafherde mit einem schwarzen Schaf. Das schwarze Schaf ist etwas ganz besonderes. Unter den Schafen vielleicht nicht. Vielleicht grenzen sie es auch aus weil es anders ist, oder sagen wir besser es sieht anders aus. Aber alle die an der Schafherde vorbei gehen werden zu dem schwarzen Schaf schauen. Familien werden stehen bleiben und die Kinder werden sich freuen wenn sie es streicheln dürfen. Irgendwie sehe ich dich in diesem schwarzen Schaf. Du bist etwas besonderes. Du hebst dich von der " Herde" durch positive Eigenschaften und Einstellungen ab. Deine Herkunftsfamilie ist in meinen Augen die Schafherde. Sie trotten einem alten Schema hinterher und sehen in dir die Außenseiterin.

Versuche die Rolle des Schwarzen Schafes anzunehmen. Die Rolle des besonderen Schwarzen Schafes das trotz widriger Umstände einen sehr erfolgreichen Weg gefunden hat.

Deine Kindheit war von Gewalt und Vernachlässigung geprägt. Dazu kam noch sexuelle Nötigung wenn nicht noch mehr. Du hast es aber als Kind schon geschafft grundlegende Verhaltensregeln aus dem TV anzunehmen. Dazu kann ich nur sagen: Alle Achtung! Du hast etwas geschafft was schweinbar in deiner Familie niemand für nötig hält.

Du hast deine eigene Familie und bist eine sehr gute Mama. Ja, zu Kindern auf Augenhöhe gehen sehe ich als ganz wichtig an. Ich mache es auch. Ich versuche mich in das Kind hinein zu versetzen. Für mich wäre es auch sehr unangenehm oder sogar beängstigen wenn jemand zu mir kommt der ca drei mal so groß ist wie ich. Ich achte auch darauf das wenn man sich mit Handschlag begrüßt auch Kindern die Hand gereicht wird. Aus meiner Sicht wird es leider oft vergessen.

Ich vermute wenn dich die tiefe Traurigkeit überkommt, das dann im Unterbewusstsein Dinge aus deiner Kindheit hochkommen. Eine therapeutische Aufarbeitung wäre sinnvoll. Ich weiß aber auch, das es sehr schwer ist frei Plätze zu bekommen. Dir wurden hier ja schon Ratschläge gegeben. Es gibt auch Beratungsstellen an die du dich wenden kannst. Das Personal dort ist meist auch gut geschult und man bekommt dort schneller Termine.

Wenn ich richtig liege muss auch die gesetzliche KK die Kosten für private Therapeuten übernehmen wenn es keine Kassen- Therapeuten gibt.

Du fühlst dich bei deiner Herkunft Familie nicht wohl und solltest dich nicht zwingen mit ihnen in Kontakt zu sein. Der Kontakt tut dir nicht gut und somit solltest du dir überlegen ob du diesen Kontakt wirklich brauchst oder ob es nur eine Art Pflichtgefühl ist.

Es kann auch hilfreich sein sich alles von der Seele zu reden oder zu schreiben und ich weiß auch das der eigene Partner nicht immer der richtige Ansprechpartner ist weil es ihn einfach auch überlasten kann. Wenn du möchtest kannst du mir gern alles schreiben was dich belastet und was du loswerden möchtest. Ich vermute das das was du in deinem Beitrag geschrieben nur die Spitze eines sehr großen Eisbergs ist.


Viele Grüße

blaue-Rose

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Danke Dir vielmals für deine Worte! Ich kann auch sagen, dass ich echt stolz bin, mich irgendwo selbst erzogen zu haben und mir meine Einstellung zu verschiedenen Dingen selbst angeeignet habe und zwar so wie ich es als richtig empfinde. Ich bin heute selbst Mama und verstehe wirklich nicht, wie ich als Kind nicht so geworden bin wie die. Ich war standfest und war bereits als Kind absolut überzeugt davon, dass so eine Einstellung zum Leben und der Umgang Kindern und auch anderen Menschen gegenüber nicht richtig ist. Das ist mir echt ein Rätsel 😅 und ja ich habe mich wirklich als Kind wie eine Außenseiterin gefühlt. Heute sehe ich das nicht so. Ich bin einfach nur froh, dass ich nicht so bin wie meine Familie es von mir erwartet hätte und mir gegenüber immer treu geblieben bin. Ich möchte den Kontakt abbrechen aber die kleine Schwester hängt trotz wenigem Kontakt sehr zur mir und freut sich über beide Ohren mich zu sehen. Um meinen Bruder habe ich mich über Jahre hinweg, wie eine Mutter, gekümmert. Mein Sohn ist jetzt genau in diesem Alter. Ich hänge an meinen Bruder obwohl ich heute überhaupt keine Bindung zu ihm habe. Es fällt mir wirklich schwer den Kontakt abzubrechen. Es passierte seit meinem Auszug ja im Grunde gar nichts mehr außer das mal die Augen verdreht werden und ich mir Geschichten anhören muss wo ich mir innerlich ständig auf die Stirn klatsche..aber meine Entscheidungen und ich werden akzeptiert ohne Geschrei, Streit oder Gewalt. Ich muss zugeben, ich weiß, es ist richtig den Kontakt abzubrechen, weil es wirklich nur ein Pflichtgefühl ist aber ich bin einfach zu Faul es durchzuziehen. Weil es irgendwo eine Konfrontation geben wird. Ich beschütze meinen Sohn extrem vor denen und sollte jemals nur die kleinste Kleinigkeit vorfallen, wird es mir mit größter Sicherheit nicht schwer fallen für immer den Rücken zu kehren. Für meinen Sohn möchte ich auch endlich mal was dagegen tun und mir helfen lassen, damit er nicht immer wieder meine Zustände mitkriegen muss.

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Hallo Du,

du bist "nicht zu faul", um dich von deiner Familie loszusagen. Es ist halt trotz allem deine Familie und ganz tief in dir hängst du vielleicht noch an denen. Vielleicht nicht du als Erwachsene, aber dein kindliches Du. Deshalb bist du auch manchmal einfach so doll traurig. So würde ich es mir erklären. Du als Erwachsene hast dich gelöst von den Leuten. Das kleine Kind aber nicht. Deshalb würdest du auch ohne zu zögern den Kontakt abbrechen, wenn dein Kind da mit reingezogen werden würde. Da bist du dann nämlich wieder auf der Erwachsenen-Ebene.

Ach Mensch, es ist nicht einfach. Ich drücke dich mal unbekannter weise und du kannst echt stolz auf dich sein :-)

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Krass! Krass! Krass!

Ich frag mich wirklich ständig, wie Menschen, die so aufwachen wie du, es schaffen da raus zu kommen und "gesunde" Leben zu führen, wenn man sowas nie vorgelegt bekommt.

Ganz großen Respekt!

Ich würde versuchen den Kontakt zu beenden.
Was geben diese Leute dir heute noch, was haben sie dir jemals gegeben?
Leider nur Leid und Schmerz und es wird nicht besser ...