Partner droht mit Trennung weil es zwischen ihm und Tochter (Pupertät) ständig eskaliert

Hallo,

ich bin sehr verzweifelt und stehe zwischen den Stühlen......

Es geht um meinen Mann und unsere gemeinsame Tochter (bald 14). Es eskaliert ständig und die ganze Familie leidet darunter, es gibt noch 3 Geschwister. Er ist der Meinung, dass ich ihm in den Rücken falle weil ich ihr öfter auch mal recht gebe vor ihm (ich weiss, macht man nicht). Er findet sie total respektlos, was öfter auch so ist. Er hat heute gesagt, dass wenn es nochmal so eskaliert wie gestern, dass er dann weg ist und das er ab jetzt kein Wort mehr mit ihr wechselt. Wie würdet ihr reagieren?

Lg

Bearbeitet von werweisswas
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Oha.

Also dein Mann erwartet jetzt, dass eure pubertierende Tochter sich auf Kommando einkriegt und wenn sie nicht spurt oder du nicht in der Lage bist, sie ordentlich einzunorden, ist deine Tochter Schuld, wenn der werte Herr sich vom Acker macht.
Krass. Ich würde ihm wahrscheinlich empfehlen, direkt seine Koffer zu packen.
Ganz im Ernst, er ist ein erwachsener Mann, da sollte man auch ein richtig schön ätzendes Pubertier aushalten können.
Hat er aber kein Bock drauf, jetzt will er dir und deiner Tochter Angst machen, um seinen Willen durchzusetzen. Nee, bei allem Verständnis dafür, dass man seine Teenies zum Mond schicken möchte, so geht das nicht.
Starke Nerven für dich!

Bearbeitet von laeufermaedel
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fragen warum er jetzt auch noch Pubertär wird.

Spaß bei Seite. Er sagt damit ja nur kindisch, dass wenn du ihn in Rücken fällst, er dir dann auch in Rücken fällt.
Analysiert eben die Situationen wie man sie besser lösen kann. Es ist nicht ganz verkehrt wenn das Kind eine Partei von beiden hinter sich hat, zumindest in sinnigen Situationen. Ist eben nicht immer einfach den Mittelweg zu finden. Wird aber eben nicht leichter wenn Töchterchen ganz dicht macht.
Ultimaten sind ungesund und sollte er auch reflektieren dabei und ihr eine Lösung finden.

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Meldet euch bei der Erziehungsberatung gemeinsam an und lasst euch beraten. Alleine werdet ihr das nicht schaffen.

Bei uns gilt der Grundsatz: Wer beim Kind ist, der hat Recht und dem wird auch nicht in den Rücken gefallen.

Differenzen bespricht man im Nachgang unter 4 Augen! Lass es einfach sein mit "in den Rücken fallen" und wenn du seinen Erziehungsstil nicht gut findest, dann fi den ohne Kiddies einen guten Kompromiss. In dem Alter spielen die Kinder die Eeltern gegeneinander aus. Lasst euch nicht zum Spielball machen. Auch Jugendliche brauchen Grenzen.

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Du hast es gut erkannt, er benimmt sich oft kindisch und deshalb mag unsere tochter sein verhalten auch oft nicht. Unter anderem eskalierts auch deshalb.

Lg

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Ich habe auch eine 14-jährige Tochter und zwischen ihr und meinem Mann knallt es im Moment auch oft. Wenn ich sehe, dass meine Tochter recht hat, stelle ich mich natürlich auf ihre Seite. Hat sie wirklich was verbockt und er hat recht, mische ich mich einfach nicht ein.

Geh mal in dich und überleg, ob du vielleicht in Situationen zu deiner Tochter stehst und deinen Mann in den Rücken fällst, wo er vielleicht recht hat. Ich kann mich gut in meine Tochter hineinversetzen, daher tut sie mir auch oft einfach leid, weil ich weiß, dass sie einfach nicht weiß wohin mit ihrer Wut. Sie ist ja gerade mitten in der Pubertät. Ich habe mir aber auch fest vorgenommen, mich weniger einzumischen. Wie gesagt nur wenn etwas wirklich unfair ist dann kann ich auch nicht anders. Würde mein Mann mir deshalb mit Trennung drohen, wäre hier was los. Ich glaube, alle drei müssen sich selbst reflektieren.

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Meint dein Mann es ernst, dass er nicht mehr mit eurer Tochter sprechen will? Vielleicht hat er das nur aus der Wut und Hilflosigkeit heraus gesagt? Wenn nicht ist das einfach kein angemessenes Verhalten für einen Erwachsenen.

Eure Tochter ist mit 14 Jahren mitten in der Pubertät. Natürlich ist das auch nicht immer eine Entschuldigung für respektloses Verhalten, aber es ist eben ein wirklich schwieriges Alter in dem die meisten Kinder es nicht immer schaffen mit Konflikten gut umzugehen. Da würde ich etwas mehr verzeihen und immer wieder ins Gespräch gehen.

Dein Mann ist aber wohl nicht mehr in der Pubertät und da finde ich so ein Verhalten richtig schwierig.
Nicht mehr mit ihr reden.... das ist schon mehr als schwierig.
Er hat damit recht, dass man sich nicht vor den Kindern in den Rücken fallen sollte. Auf der anderen Seite muss man seine Kinder ja auch irgendwie schützen wenn der andere völlig unverhältnismäßig reagiert. Wenn er schon auf die kindische Ideen kommt nicht mehr mit ihr zu sprechen lässt das ahnen, dass er vielleicht auch so nicht allzu gut reagiert?
Vielleicht liegt es sogar auch an seinem Verhalten der Tochter gegenüber, dass die manchmal so ausflippt?

Vielleicht könnt ihr vereinbaren, dass ihr so Situationen in dem Moment abbrecht und unter 4 Augen sprecht.
Da muss dein Mann dann aber auch mitziehen. Man könnte zum Beispiel sagen "jetzt ist Pause", dann zieht ihr euch zurück, atmet tief durch, findet eine gute gemeinsame Position und sprecht dann weiter mit eurer Tochter.

Ist er denn in der Lage sein Verhalten zu reflektieren und Fehler zuzugeben? Kann er sich auch mal entschuldigen wenn er Fehler gemacht hat?

Wenn gemeinsame Positionen schwierig sind oder sich die Situation mit eurer Tochter zuspitzt könnt ihr mal nach einer Erziehungsberatung schauen. Das ist recht niederschwellig und man bekommt in der Regel schnell einen Termin.
Da könnte man so Sachen moderiert ausdiskutieren und bekommt auch gute Tipps zum Umgang mit eurer Tochter.

Bearbeitet von talena
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Ich persönlich finde es auch blöd wenn man den Partner quasi in den Rücken fällt vor den Kindern. Bei meinem Mann und mir war das ganz am Anfang genau so. Kind und Vater hatten Streit und ich ging dazwischen oder auch mal umgekehrt. Das ist nicht gut. Wir standen auch kurz vor der Trennung. Dem Kind wurde jedes Mal bestätigt, dass der andere gerade der „böse“ ist und derjenige stand dann alleine da. Versetz dich mal in die Lage deines Partners. Er diskutiert gerade mit ihr und du mischt dich ein und stellst dich dabei auf eine Seite. In diesem Fall auf der Seite der Tochter. Dein Mann fühlt sich Hintergangen und im Stich gelassen. Genau so wie wenn du dich auf seine Seite stellen würdest, wäre deine Tochter auch frustriert.

Mein Mann und ich haben das dann so gelöst: Immer wenn einer von uns mit dem Kind diskutiert mischt sich der andere einfach nicht ein. Empfindet der eine oder andere den Umgang gerade als falsch sprechen wir es gegenseitig an ABER nicht vor dem Kind. Dann können wir uns gegenseitig reflektieren. Dabei ist natürlich wichtig es vorsichtig anzusprechen und nicht dem anderen vorzuwerfen!! Schlussendlich hat es auch nur geklappt, weil wir beide willig waren etwas zu ändern und liebevoller miteinander umzugehen, was wir mit viel miteinander sprechen super geschafft haben.

Auch ganz wichtig natürlich: Mit dem Kind sprechen und herausfinden warum sie sich überhaupt so verhält. Meist fühlen sich Teenies einfach unverstanden und rebellieren. Anstatt dann als Eltern hinzugehen und zu fragen was den überhaupt los ist, wird sofort diskutiert und gebrüllt. Da braucht man sich nicht wundern, dass Kinder dann „respektlos“ sind. Kommt aber natürlich auch auf das Verhalten der Eltern und der Situation drauf an. Wenn es extrem eskaliert, würde ich natürlich auch dazwischen gehen. Es müssen natürlich beide Elternteile mitziehen und zusammenhalten. Wenn der eine dann selber wie ein Teenie handelt und nicht bereit ist, etwas zu ändern, wie ich eben so gelesen habe, wird es schwierig 😅 Ich würde ihn dann gehen lassen, wenn er nicht bereit ist, zusammen eine Lösung zu finden und stur bleibt..

Liebe Grüße

Bearbeitet von Hi.
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Warum soll denn das Kind nicht lernen, dass die Eltern auch unterschiedliche Ansichten haben können und dass Mama das Kind gerade besser versteht als Papa? Warum kann Mama denn nicht Papa erklären, was das Kind gerade möchte, wie es ihm geht? (Und in anderen Situationen das Ganze umgekehrt?)

Das klingt so nach alter Erziehung, "man darf nie zugeben, dass man Unrecht hatte!" Vielleicht hat Mama eine Info oder Idee, die Papa nicht hat oder Mama kann einfach gerade eher nachvollziehen, wie es dem Kind geht. Warum soll sie das nicht vor dem Kind sagen? Das ist doch kein "Papa-Bashing". Das ist es nur, wenn man einen Streit grundsätzlich als Kampf ansieht, bei dem der Verlierer beschämt raus geht. Sieht man ihn als Diskussion mit dem Ziel des Kompromisses und der Verständigung, gibt es keine Verlierer und da könnte Papa auch mal erklären, warum man bspw. mit einer halben Stunde Zocken nicht weit kommt und das Kind die Zeiten ausdehnen möchte und einen Kompromiss vorschlagen (2 h am Samstag und dafür unter der Woche nicht oder so). Nur mal als Beispiel.

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Sehe ich auch so. Es geht hier nicht um ein Kleinkind, sondern um ein 14-jähriges Kind. Sie ist in der Lage altersgerecht mit den Eltern fast schon auf Augenhöhe zu diskutieren. Ich muss vor ihr nicht mehr so tun, als wäre ich mit meinem Mann immer einer Meinung.

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In den Rückenfallen fände ich auch nicht cool.

Da würde ich den anderen Elternteil eher zur Seite nehmen und sagen, dass ich wegen xyz auf der seite der Tochter bin und dann als eltern zusammen eine Lösung suchen.

Vielleicht solltet ihr mal zur einer Erziehungsberatung gehen (hier gibt es einige kostenlos von der Stadt) um eine gemeinsame Strategie bei diesen Konflikten zu finden. Pubertät ist auch für Eltern eine Herausforderung, viele haben in ihrer eigenen Jugend von ihren Eltern auch keinen "gesunden" Umgang damit erlebt und sind deswegen überfordert.

Die bockigkeit von deinem Mann klingt natürlich übertrieben, aber wir haben ja auch nur deine Perspektive und kenne nicht die ganze Vorgeschichte.

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Wieso ist es "in den rücken fallen" wenn der Vater im Unrecht ist und man es dann auch so sagt?
Fällst du nicht damit deinem Kind in den Rücken, weil du es glauben lässt, es macht was falsch, obwohl du der meinung bist, dass es recht hat?

"Da würde ich den anderen Elternteil eher zur Seite nehmen und sagen, dass ich wegen xyz auf der seite der Tochter bin und dann als eltern zusammen eine Lösung suchen." -> wie machst du das? Sagt ihr dann timeout und geht aus dem Zimmer, bespricht alles und geht wieder rein? Oder wie darf ich mir das vorstellen?

"Die bockigkeit von deinem Mann klingt natürlich übertrieben, aber wir haben ja auch nur deine Perspektive und kenne nicht die ganze Vorgeschichte." -> welche Geschichte würde es rechtfertigen, dass der Vater erpresst, dass er die Familie verlassen wird, wenn das Kind nicht funktioniert?

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Wenn es sich zuspitzt und ich das Gefühl habe, dass meine Tochter meine Unterstützung benötigt würde ich auch eingreifen. Es kommt ja auch drauf an, welches Ausmaß vorraus ging, dass du die Notwendigkeit empfunden hast einzugreifen. Klar sollten Eltern am einem Strang ziehen, das bedeutet aber nicht, nicht für mein Kind einzustehen, wenn gerade eine akute Situation vorliegt. Schwierige Situation, ich kenne das.