Zu viel getratscht

Ich habe in der Vergangenheit keinen großen Hehl darum gemacht, dass das Familienleben mit ADHS Mann und dem einen der zwei Kinder nicht immer ein Zuckerschlecken ist.
Nicht überall, aber wo es sich ergab, habe ich versucht darauf aufmerksam zu machen, dass ADHS nicht nur eine "Konzentrationsschwäche" ist, und das möglicherweise mit Real Life Beispielen untermauert. 🙈 Außerdem muss ich auf hin und wieder auch mal Luft rauslassen.

Nun überlegen wir uns, das 3. Kind zu bekommen und ich habe Angst davor, was die Leute denken. 🙄
Ist mir normalerweise total egal ... Aber hier jetzt plötzlich nicht, zumindest im Moment.

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Du hast also 'wo es sich ergab' so richtig über Dein Kind und Deinen Mann abgelästert. Das ist per se schonmal ein mieser Charakterzug und Du hast Sorge, dass es Dir jetzt auf die Füsse fällt. Das wird es vermutlich.

Das einzige, was Du jetzt noch tun kannst, ist 'wo es sich ergibt' das Bild von Deinem Mann und Deinem Kind wieder gerade zu rücken.

Grüsse
BiDi

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Lebst du, oder jemand den du sehr gut kennst, mit ADHS?

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Ich bin nicht Bidi aber hier! Ich würde genau was sie sagt schreiben und aufgemerkt: mein Vater, mein Schwiegervater, meine Schwägerin, meine Schwester, mein Mann, ich, unser eines Kind, das bewegt sich auch noch im Autismusspektrum.
Allesamt verhaltensabweichend, sprunghaft, vergesslich, wenn was passieren muss, dann sofort, aber nicht bis zum Ende. Aufbrausend usw. Volles Programm.

Und trotzdem nehmen wir hier jeden an wie er ist und wenn es mal wieder klassisch hakt erinnern wir uns auch mal, dass es Gründe gibt, warum derjenige so ist.
Es ist sehr einfach, immer alles auf die Diagnose zu schieben. Man könnte auch einfach den Menschen als den der er ist annehmen und lieben oder eben gerade nicht.
Warum müssen denn alle wissen, wie schwer du es doch hast? Wolltest du Mitleid? Hilfe? Dampf ablassen? Bewunderung?
Was meinst du, wie wohl sich dein Mann und Sohn fühlen mit den Schwächen, die sie nicht in den Griff bekommen, selbst wenn sie es möchten? Klagen sie anderen ihr Leid, wie es ist, mit einem neurotypischen Menschen zu leben, der Erwartungen hat, die sie nicht (immer) erfüllen können? Immerhin ist eure Familie ja 50:50 geteilt, warum glaubst du, dass du und das eine Kind die Norm sind an der sich orientiert wird? Mit etwas Glück ist k3 auch neurospicy und dann kippt die Dynamik weiter.

Jetzt kommt eben der Boomerang und ja, ich versteh das. Es hat dich ja keiner gezwungen, mit deinem Mann eine Familie zu gründen, wenn es doch so schwer ist mit ihm zu leben. Er ist eine deiner Entscheidungen und jetzt hast du Sorgen, dass eine weitere deiner Entscheidungen angezweifelt wird, weil du die vorherigen schlecht hast dastehen lassen. Ich würde mal ganz gut in mich gehen, ob deine Sicht der Dinge die einzig wahre ist.

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Du scheinst Dein Herz auf der Zunge zu tragen. Kenne ich.
Aber Du führst Deinen Mann in der Öffentlichkeit ja auch vor, was auch kein netter Zug ist. Weiß er, was Du über ihn erzählst?
Dass ihr euch für ein drittes Kind entschieden habt, lasse ich mal unkommentiert. Das ist eure Entscheidung.
Du musst jetzt damit leben Gegenwind zu bekommen Leg Dir gute Argumente und ein dickes Fell zu und heul Dich in Zukunft gezielt bei den Menschen aus, die für Dich Verständnis haben.

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Hast du wirklich Angst, was die Leute denken oder eher, dass mögliche Kritik/zweifel, die an dich getragen werden, „berechtigt“ sein könnten und deine inneren Zweifel bestätigen?

Ist nur ne Vermutung, da du sagst, sonst ist es dir egal, was die Leute denken.

Wenn du ganz fest überzeugt bist, das 3. Kind zu wollen und auch mit 3 Kindern jede noch so schwierige Situation irgendwie meistern zu können, dann steh ganz selbstbewusst zu deiner Entscheidung 😊

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Also ich glaube das hat nicht immer was mit Lästern und Tratschen zu tun, ganz ehrlich. Ein ADHSler ist nicht ganz einfach und viele labern immer so daher das sind doch Männer die sind so und und und.... Ne ist es eben nicht. Die sind anders und man versucht nur klarzumachen das es eben eine völlig andere Sache ist damit die Leute besser verstehen können.
Aber da es doch eine persönliche Sache ist, würde ich mir überlegen die Leute eben labern zu lassen und nichts zu sagen. Denn es ist eben doch eine "intime" Sache und da würde ich nur mit bestimmten Leuten reden. Der Rest ist nervig und zum Kotzen manchmal aber wenn sie reden wollen dann lass sie tratschen. Es geht sie schlichtweg nichts an.

Ela

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Ach, ich wusste gar nicht, dass das nur Männer betrifft. Ich werde meine Diagnose dann einfach zurückziehen.
Und warum muss man sich ausjammern über die Besonderheiten des Menschen, mit dem man auf eigenen Wunsch lebt?
Die einen ziehen sich an falsch ausgedrückter Zahnpasta hoch, die anderen an abweichendem Verhalten, der Punkt ist ja: wenn man es so gar nicht ertragen kann, kann man ja eher besser jemanden finden, über den man sich nicht ausjammern muss.
Warum muss man Verständnis heischen? Das ist kein Zwang wie ein gemeiner Lehrer, eine miese Arbeitsstelle oä. Man kann verzichten und sollte vielleicht einfach auch, wenn man so wenig damit leben kann.

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Ich finde deine Antwort etwas zu einfach gestrickt. Außerdem bin ich nicht die TE. Letztendlich darf diese aber auch mal reden wenn sie etwas belastet finde ich. Und hier gehts nicht drum das eine Diagnose weggezaubert werden soll. Denn das geht natürlich nicht, aber es sollte auch Verständnis herrschen wenn man sich schwer tut mit manchen Dingen zu leben.

Ela

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Als Mutter von Kindern habe ich immer genau DAS nie gemacht. Gezeigt wie schwer es mal ist und ich die Nase voll habe. Denn ich wusste der Wunsch nach einem nächsten Kind war noch da. Natürlich wird dann getratscht, wenn man vorher schon immer gemeckert hat, wie scheiss schwer es ist. Warum man dann nun noch eins will...

Ist dann eben nicht ganz so nachvollziehbar. Ich finde das sollte man mit sich selbst oder im Inner Circle ausmachen und nicht mit der Außenwelt...das gehört da nicht hin.

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Ich kenne diese Art von Menschen, die aus ihrem "Leid" eine Art Selbstdarstellung um ihre Aufopferung machen. Da werden Symptome und Diagnosen zum Besten gegeben. Und ich mache keinen Hehl: du willst noch ein drittes Kind?

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Hallo

Die Geister die ich rief, werde ich nicht mehr los.

Meine ganz ehrliche Meinung. Du hast dich deinem Mann und deinem Kind gegenüber total respektlos und verletzten verhalten.
Wir haben eine ganz klare Einstellung " Probleme in der Familie werden nicht weiter getrascht oder breitgetreten. Sie werden mit einem bestimmten Personenkreis besprochen".

Würde mein Mein unsere Probleme so breit treten und schlecht / abwertend über unser Kind sprechen, dann hätte ich die Kinder längst genommen und wäre gegangen. Das wäre ich meinen Kindern und auch mir schuldig. Du hast einfach Glück einen so toleranten und verzeihenden Mann zu haben. Wobei ich es sehr kritisch sehe, dass er nichts unternimmt um euer Kind vor deinen Lästerataken und Verletzungen zu schützen.

Ich denke über Leute wie sich, dass sie einfach Mitleid erwecken wollen, weil sie mit ihrem Leben entweder nicht klar kommen oder das Leben zu langweilig ist und sie so Aufmerksamkeit bekommen.

Was du tun solltest. Dich aufrichtig bei Mann und Kind entschuldigen. Dann eine Verhaltenstherapie machen und die Ursachen zu finden warum du so traschst und lästert. Auf keinen Fall solltest du vor der Klärung ein drittes Kind bekommen. Sondern erstmal die Schäden an eurer Ehe und der Kinderseele heilen.

VG

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"Wir haben eine ganz klare Einstellung " Probleme in der Familie werden nicht weiter getrascht oder breitgetreten. Sie werden mit einem bestimmten Personenkreis besprochen"."

Ja, das ist ja schön und gut. Die Probleme sind ja nicht "in der Familie", sondern vor allem außen. In der Familie läuft es uU noch relativ gut, aber die Herausforderungen treten dann im nt Umfeld auf. Wie die TE oben geschrieben hat: Das Kind, das in der Kirche steil geht.
Das Kind, dem der Kindergeburtstag zu viel ist oder der moderierte Waldspaziergang mit Programm. Da biste mitten außerhalb deines bestimmten Personenkreises.

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Hallo,

Da muss ich dann aber nicht traschen wie anstrengend, schei*e und wie unfähig das Kind/ Partner ist. Sondern einfach nur kurz sagen, dass eine Erkrankung / Besonderheit vorliegt.
Aber was die TE macht ist allen ihren ach so harten Alltag auf die Nase zu binden und die betreffenden Personen in einem schlechten Licht darzustellen. Das hat nichts mit i formieren zu tun, sondern mit sich profilieren bzw. Aufmerksamkeit/ Mitleid zu suchen.
Das ist ein ziemlich großer Unterschied.

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Wir haben hier eine klare Regel und das seit wir zusammen leben.. das seit 20 Jahren.

Man redet nicht über Erkrankungen/ Diagnosen anderer Familienmitglieder wenn sie es nicht selbst tun!
Selbst Schuld wenn die Leute nun ein gewisses Bild von euch haben wenn du es jedem unter die Nase reibst.

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Jetzt musst du wohl das auslöffeln, was du dir selbst eingebrockt hast. Dass dein Verhalten nicht sonderlich schön war, ist dir vermutlich selbst klar oder wie ginge es dir, wenn dein Mann es andersrum so gemacht hätte und über dich tratscht. Ich nehme mal an du bist auch nicht komplett fehlerfrei und dein Mann fände bestimmt auch Punkte, die er zum besten geben könnte.
Dass die Leute sich nun ihren Teil denken, ist jetzt eben so. Ganz ehrlich: Habe ich auch schon gemacht. Ich habe auch eine Freundin, die sich ständig über ihre zwei Kinder beschwert hat und wie anstrengend alles ist. Sie bekommen nun auch das dritte. Ich war etwas verwundert, aber hey „Not my business“ und ich habe deshalb auch nichts gesagt. Was soll das auch bringen. Die beiden sich erwachsen und werden sich das gut überlegt haben. Genauso wie du und dein Mann