Hallo ihr Lieben,
Ich habe zwei Kinder mit recht großem Altersunterschied. Große ist 9, kleiner Mann ist 1.
die große hatte 8 Jahre absolute Alleinstellung und das sehr genossen. Ich habe es aber auch sehr genossen mit ihr viel Zeit zu verbringen, viel zu unternehmen und mich ganz auf sie einzulassen. Trotzdem war da immer noch ein Kinderwunsch der letztes Jahr endlich in Erfüllung ging.
Bin mit dem Kleinen Räuber auch sehr glücklich, allerdings fehlt mir die Zeit mit der Großen sehr. Manchmal bin ich richtig traurig darüber.
Er ist noch ganz zuhause, ich habe zwei Jahre Elternzeit genommen und wir haben keine Familie vor Ort, die mir ihn mal abnehmen könnte. Mein Mann arbeitet von früh bis spät. Er kommt gegen 19 Uhr nach Hausec dann schnell essen und die Kinder gehen ins Bett.
Ich versuche schon was schönes mit ihr zu machen, wenn der kleine schläft, aber manchmal schläft er nur vormittags wenn sie in der Schule ist - umso anstrengender sind dann die Nachmittage.
Am Wochenende möchte mein Mann natürlich dass wir alle zusammen sind oder er auch mal was von der Großen hat. Manchmal arbeitet er auch am We ein paar Stunden vom. Zuhause aus und dann hängen beide wieder an mir, außer die Große ist selbst unterwegs.
Habt ihr Tipps oder selbst Erfahrung aus der Situation?
Selbst das gemeinsame Plätzchen backen ist unter der Woche am Nachmittag eine Riesen Herausforderung 😢
Viele Grüße
Zeit mit größerem Kind fehlt so sehr :-(
Ich finde auch, dass man dann eben am WE mal Exklusivzeit schaffen muss.
Familienzeit und Exklusivzeit schließen sich ja auch nicht gegenseitig aus.
Am Samstag machst du was Schönes alleine mit deiner Großen, am Sonntag könnt ihr etwas als Familie unternehmen.
Oft reicht ja auch eine Stunde als Exklusivzeit aus.
Ich finde aber auch, dass deine Große ja bereits 8 Jahre Exklusivzeit genossen hat. Der Kleine braucht dich nunmal auch.
Und freut sich die Große nicht, dass sie kein Einzelkind mehr ist?
Klar, so ein 1-jähriges Kind schlaucht ganz schön.
Aber gerade wenn das Wetter gut ist, kann man es doch auch mal in den Buggy packen und zusammen mit der Großen zum Spielplatz / Weihnachtsmarkt / in die Bibliothek gehen.
Und last but not least: deine Große ist 9. Da wird sie doch bestimmt auch gerne mit anderen, gleichaltrigen Kindern spielen. Vielleicht sogar noch lieber, als etwas mit dir alleine zu machen.
Kann es sein, dass du die Exklusivzeit mit ihr mehr vermisst, als andersherum?
Sehe ich nicht so, es geht hier um paar Stunden. Die Mutter möchte nicht 7 Tage am Stück mit ihrer Tochter verreisen, sondern lediglich einen kleinen Ausflug oder so machen. Das Mädchen war jahrelang alleine und es war sicherlich auch eine Umstellung für sie. Sie muss sich übrigens auch nicht über den Bruder freuen, denn der war der Wunsch der Eltern. Ich finde es ganz schlimm, wenn man so viel erwartet und die Kinder sich freuen müssen. Nein, müssen sie nicht! Nur weil es jetzt ein Geschwisterkind gibt, heißt es nicht, das die Tochter jetzt keine Exklusivzeit mehr mit ihren Eltern verbringen darf. Der Kleine hat doch die Mama oft genug für sich gerade am Vormittag unter der Woche, da tun paar Stunden am Wochenende doch niemanden weh.
Und nur weil man „schon“ 9 ist, hat man doch trotzdem Interesse was mit seinen Eltern zu machen. Sie ist 9 und keine 14. Mit Freundinnen kann sie ja trotzdem was machen, es geht doch nur um paar Stunden.
Ich sage doch, sie soll gerne auch Exklusivzeit mit ihr verbringen. Das kann mal ein Ausflug sein, das kann aber auch ein Besuch der Eisdiele um die Ecke sein. Es muss nicht jedesmal ein Tagesausflug sein. Qualität vor Quantität.
Aber der Bruder ist jetzt nunmal auch da - das kann man nicht ignorieren.
Und du weißt ja nicht, ob sich das Mädchen ein Geschwisterchen gewünscht hat, oder nicht.
Alle Einzelkinder in meinem Umfeld, die ich kenne, wünschen sich oder haben sich ein Geschwisterchen gewünscht.
In einem Fall haben sogar tatsächlich die Eltern dem jahrelangem Wunsch der Tochter nachgegeben und haben "auf Wunsch" ein Geschwisterchen produziert.
Es ist also gar nicht gesagt, dass sie es "schlimm" findet, dass jetzt der Bruder da ist.
Und auch mit 9 spielen Kinder am liebsten mit Kindern. Da muss man nicht erst 14 sein, um Freunde den Eltern vorzuziehen.
Deswegen können sie natürlich trotzdem auch mal etwas Schönes zu zweit machen.
Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass es die Mutter mehr stört, als die Tochter.
Ganz ehrlich gemeinsame Zeit am Wochenende ist ja schön und gut und es ist ja grundsätzlich toll, dass deinem Mann das so am Herzen liegt. Allerdings würde ein Samstag ohne gemeinsame Zeit als komplette Familie auch niemand weh tun. Im Gegenteil, ich denke deiner Tochter würde das sogar ganz gut tun. Sie war jahrelang alleine und musste sich jetzt umstellen, da wäre es doch schön wenn ihr beiden mal ein gemeinsamen Mädelsausflug macht. Ich verstehe das Problem von deinem Mann auch gar nicht, hier geht es nicht um 24 Stunden Abwesenheit, sondern um paar Stunden. Ihr könnt ja in die Trampolinhalle oder ins Spaßbad zum Beispiel, da ist man ja auch nicht den ganzen Tag.
Ich würde das einfach morgen oder nächsten Samstag mal einplanen und dein Mann vor vollendete Tatsachen setzen. Wie gesagt, es geht hier nur um paar Stunden und man hat ja dann noch genug Familienzeit. Erklär das deinem Mann und dann würde ich das einfach machen. Da gibts ja eigentlich nichts zu diskutieren, das tut doch niemandem weh.
Ganz hart gesprochen finde ich, dass Dein Mann hier den Kürzeren ziehen muss. Er ist nicht in der Lage, seine Prioritäten in der Woche richtig zu setzen, warum in aller Welt stellt ihr euch dann am WOchenende auf den Kopf um seinen Wünschen gerecht zu werden?
Wenn er erst 19 Uhr daheim ist, dann hat er ja theoretisch ausreichend Puffer am Morgen. Ich mein...in Deutschland bedeutet 40h/Woche = Vollzeit. pendelt er jeden Tag 2 Stunden pro Strecke? Er könnte ja durchaus 1-2 mal in der Woche zeitiger im Job anfangen, solange der Job das hergibt und zeitiger daheim sein...Dir so die Möglichkeit auf Exklusivzeit mit Deiner Tochter ermöglichen. Bekommt er das, warum auch immer, nicht hin...dann muss diese Zeit eben am WOchenende gewährleistet werden. Dann muss er am Wochenende für ein Zeitfenster den Kleinen übernehmen und Du kannst eine schöne Unternehmung mit der Großen machen.
Was/wer genau erfordert, dass Dein Mann 60h die Woche arbeitet? Ist er selbstständig - dann wäre auch da eine zeitliche Felxibilität drin. Ist er angestellt? dann gelten vertragliche Regelungen und ich möchte den Vertrag sehen, der 60h/Woche und/oder Wochenendarbeit auf Freiwilligenbasis regelt. Vermutlich sollte Dein Mann mal über seine Prioritäten nachdenken.
Tatsächlich arbeiten einige Menschen durchaus so viel. Nennt sich Vertrauensarbeitszeit und Überstunden sind automatisch abgegolten.
Im den meisten Fällen verdient man dann aber wenigstens genug Geld um sich Babysitter oder AuPair leisten zu können.
Hä? Weil man viel arbeitet verdient man in den meisten Fällen viel Geld? Was ist das denn für eine bizarre Logik?
Ich kenne es eher so das Leute im höheren Management eher entspannt arbeiten und alles nach unten diktieren/delegieren. Die verdienen dann aber wirklich richtig viel.
Wenn du von Ärzt:innen oder Ähnlichem sprichst, dann kannst du nicht viel Geld meinen..
Dein Mann arbeitet ja sehr viel. Ist denn genug Geld für einen Babysitter vorhanden?
Dann würde ich den Kleinen Schritt für Schritt an eine Babysitterin gewöhnen.
Einmal die Woche einen Nachmittag exklusiv für die Große und am Wochenende vielleicht vormittags zusammen auf den Markt gehen oder abends zusammen einem Film anschauen und dein Mann bespaßt solange euren Sohn?
Hallo, ich habe dieses "Problem" auch. Jeden Abend bringt einer von uns das große Kind ins Bett mit vorlesen, Tonie und kuscheln. Am Wochenende darf unser Kind länger wach bleiben, da machen wir sobald die 2 kleinen schlafen dann ein kinoabend, spieleabend etc. Mein Mann arbeitet auch oft am Samstag, da gibt es dann excl. Zeit während dem mittagsschlaf oder wir gehen direkt nach Feierabend was unternehmen Kino, Eis essen usw manchmal auch einfach ins Zimmer Lego bauen. Oft ist mein großes Kind am Samstag mit Papa arbeiten /werkeln.
Außerdem bin ich immer zur Hausaufgaben Zeit da und überwiegend mit am Tisch
Ich würde mir sowas unter der Woche ersparen, wenn das nur Stress bringt - da hat doch dann keiner was davon, wenn beim Plätzchenbacken einer heult, der nächste genervt ist und der dritte sich wünscht, nie damit angefangen zu haben.
Da muss das Wochenende herhalten, anders geht es ja aktuell nicht. Mein Mann ist auch sehr viel weg, aber gerade deswegen ist es extrem wichtig, dass beide Kinder auch mal alleine mit einem Elternteil unterwegs sein können. Es ist für unser großes Kind das Highlight schlechthin, den kleinen Bruder mal nicht an der Backe zu haben. Und das verstehe ich völlig. Deswegen gucken wir, dass es jede Woche mal so zwei, drei Stunden Exklusivzeit gibt. Die Kinder haben auch eine Wunschliste, was sie mal in der Zeit mit uns machen wollen.
Gerade der Elternteil, der so viel weg ist, sollte da nicht nur die eigenen Wünsche im Blick haben. Denn seine Abwesenheit generiert ja das Problem - was kein Vorwurf ist, bei uns läuft es ja nicht besser, im Gegenteil. Aber gerade dann muss man gucken: Was braucht das Kind? Was hält hier die Truppenmoral hoch? Und ich glaube, dass da alle sehr viel davon haben. Es ist einfach so viel entspannter, wenn man nur zu zweit weg ist. Da kommen einfach nicht so viele Bedürfnisse zusammen. Das Wochenende ist doch auch lang. Zwei ganze Tage. Da finden sich doch ein, zwei Stunden für beide Elternteile, um mal alleine mit dem Kind zu sein.