Hallo ihr Lieben,
Ich muss mal mein Herz ausschütten und hoffe auf Zuspruch.
Mein Sohn ist 5 Jahre alt und war immer das totale Mama Kind. Unsere Bindung war so eng, da hat kein Blatt zwischen gepasst.
Ich bin nun im 9. Monat Schwanger und unser 2. Sohn kommt in ein paar Wochen.
Wir freuen uns alle riesig!
In den letzten Wochen hat sich aber die Beziehung zu meinem Sohn irgendwie verändert.
Ich bin körperlich durch die Schwangerschaft nicht mehr so fit und viel auf der Couch.
Ich habe das Gefühl mein Sohn wendet sich komplett von mir ab und bevorzugt nur noch den Papa.
Der Papa tobt und spielt natürlich mehr mit ihm um mich zu entlasten, worüber ich sehr dankbar bin.
Aber mein Sohn sagt so Sachen wie : ich habe nur noch Papa lieb, ich vermisse nur Papa und Mama nicht.
Umarmen, Küssen und kuscheln darf ich ihn auch nicht mehr, dafür bekommt Papa umso mehr liebe.
Es zerreißt mich innerlich und ich habe Angst wenn unser 2. Sohn da ist, das die Beziehung zu Kind 1 komplett bricht und er mich komplett ablehnt, weil ich dann noch weniger Zeit habe und mich zwischen 2 Kindern teilen muss. Auch die Zeit im Krankenhaus macht mir Angst, dass er mich danach garnicht mehr braucht.
Es ist zwischen uns nichts vorgefallen, außer das ich in der Schwangerschaft etwas langweilig geworden bin für ihn… wahrscheinlich spielen meine Hormone auch eine Rolle, aber grade fühlt es sich an wie Liebeskummer, als würde ich meinen kleinen Prinzen verlieren.
Ich gönne es dem Papa natürlich sehr nach 5 Jahren auch endlich so gebraucht und geliebt zu werden ( das war wirklich lange nicht so und ich musste wirklich alles machen und Papa durfte nichts ), aber dafür bin ich nun die Leidtragende…
Habt ihr so Phasen auch gehabt?
Habt ihr Tipps und Ratschläge?
Es wird ja nicht besser werden sobald das Baby da ist und mein Gedankenkarussel dreht jetzt schon…
Liebe Grüße
Extreme Papa Phase seit Schwangerschaft-Mama abgeschrieben
Ich würde erstmal durchatmen. Es ist eine aufregende Zeit für euch alle. Am meisten natürlich für den Großen, der so garnicht weiß was auf ihn zu kommt. So sehr ich dich und den Herzschmerz verstehe, würde ich das aktuell eher als die Elternvariante von "Du bist nicht mehr mein Freund" verbuchen. Vielleicht in Kombi mit dem Testen, wie sehr kann ich Mama abstoßen, ohne dass sie wirklich weg geht, ist meine Bindung immer noch so sehr, dass sie wirklich nicht weg geht.
Ich würde versuchen ruhig zu bleiben, meine Nähe und gemeinsame Aktionen mit 1:1 Aufmerksamkeit, egal wie klein, anbieten. Und das beibehalten, auch wenn der Kleine kommt. Wie dann die Dynamik ist, werdet ihr sehen.
Wir hatten das Gegenteil zum Ende der Schwangerschaft, der Papa durfte plötzlich NICHTS mehr. Ich war echt am Ende hochschwanger und allein gefragt. Das wurde schlagartig besser, als ich mit dem Baby zu Hause war. War wohl alles doch nicht so wild, wie der Große befürchtet hatte 😉
Sehe ich auch so.
Wenn meine Kinder mit 'ich hab dich nicht mehr lieb' ankommen kontere ich mich "Aber ich hab dich lieb, gaaaanz viel!" Dann schmunzeln sie und nach einiger Zeit kommt dann wieder ein "ich hab dich doch lieb".
Bleib im Kontakt, zeig das du da bist, immer. Er testet gerade, lass dich nicht verunsichern.
Und lass Papa ruhig mal ran, ohne Konkurrenzdenken.
Bei uns war auch der Papa mehr für den Großen da als die Kleine geboren wurde. Es ist alles in Ordnung.
Ich kann den Herzschmerz gut nachvollziehen. Ich hatte ihn auch. Mein Großer war 2 bei der Geburt und auch bei uns fing die Phase kurz vor der Geburt an.
Ich durfte auch nachts nicht mehr zum Trösten in sein Zimmer. Er schrie bei mir wie am Spieß. Wenn er sich weh tat, durfte ich ihn nicht mehr in die Arme schließen. Bisher hatte ich Zauberarme. Einmal in den Arm genommen und er hörte auf zu weinen. Es war schwer und für mich tatsächlich auch ein Abschied von ihm als Kleinkind.
Mit der Geburt gewann ich dem Ganzen etwas Positives ab: Er gab mir Raum um mich um das Baby zu kümmern. Vorher klammerte er nämlich noch sehr an mir.
Es war besser, wenn ich mit ihm allein war und der Papa nicht da war. Da durfte ich dann wieder einiges. Ich spielte und bastelte viel mit ihm, wenn das Baby schlief. Versuchte immer wieder auf ihn zuzugehen.
Nach 1 Jahr ließ die Phase nach. Ich durfte ihn abends auch wieder schlafen legen.
Jetzt mit 4,5 ist es aber immer noch so, wenn er wählen kann, macht er die Sachen lieber mit Papa, während der nun Zweijährige lieber Mama wählt.
Ich denke mir dabei auch Folgendes: Unter der Woche betreue vor allem ich. Mama ist nichts Besonderes. Etwas was mit immer haben kann. Papa ist dagegen seltener da und dann vielleicht ja auch logischerweise begehrter.
Mal schauen, ob es irgendwann mal wieder so ganz ausgeglichen wird.
Wenn wir zu zweit was machen ist es aber so eng und unbeschwert wie früher zwischen uns.
Meine Große ist auch 5, fast 6 und die Kleine inzwischen 2. Auch ich durfte und darf oft nur einiges machen und Papa ist doof - und manchmal ist es umgekehrt (inzwischen).
Ich denke, dass das ggf. auch ohne Geschwisterkind so gekommen wäre 😅
Ich habe immer gedacht, diese „Wackelzahnpubertät“ sei ein Mythos und bisschen übertrieben - hier trifft sie tatsächlich voll zu und es ist immer grade der blöd und gemein, bei dem nicht alles nach der eigenen Vorstellung läuft 🙈
Schwangerschaft ist zudem ein nicht ganz so greifbares Thema, aber bei uns war’s immer irgendwie ok.
Mein Rat: nimm es dir nicht so zu Herzen und fühle dich nicht schuldig - in irgendeinem Rahmen wäre das alles auch ohne Schwangerschaft vielleicht Thema geworden ;)
Ich verstehe vollkommen, wie du dich fühlst. Obwohl es normal ist, dass Babys sich während der Schwangerschaft von ihren Müttern entfremden, ist es wichtig, dass du dich nicht verloren oder allein fühlst. Es kann hilfreich sein, mit einem Freund oder deinem Partner darüber zu sprechen, wie du dich fühlst und wie ihr beide diese Situation gemeinsam meistern könnt. Es ist auch ermutigend zu wissen, dass dein Sohn immer noch Gefühle für seinen Vater hat und dass dies eine normale Entwicklung und kein Widerspruch ist. Ich wünsche dir für die nächsten Wochen viel Geduld und Kraft. https://retrobowlonline.co/
Huhu
Werde einen Blick in die Zukunft. Deine Kinder werden sich zwar immer weniger " brauchen" aber dennoch genauso lieben! Nur ein sicher gebundenes Kind hat keine Angst sich auch mal von der Mama zu entfernen, weil es sich der Liebe sicher ist. Was sich also erstmal ganz furchtbar für dich anfühlt heißt nur, dass er weiß, wie sehr er geliebt wird. Nun musst du entspannt bleiben. Dein Sohn wird dich weder vergessen, noch ewig nicht zurückkehren. Kinder brauchen Mama UND Papa und dein Mann ist nicht deine Konkurrenz sondern dein Partner. Solange er bei einem von euch beiden seine Zuneigung holt, ist alles super.
Wenn dir die Zeit im Krankenhaus Sorgen macht, dann fahre doch gleich wieder heim! Ich fand es eigentlich immer überflüssig nach den Geburten noch länger im Krankenhaus zu bleiben. Sogar nach dem Kaiserschnitt bin ich nach 18 Stunden heim. Ich habe nie verstanden was so toll oder entspannend daran sein soll dort, am besten noch mit einer anderen frischgebackenen Mutter und deren regen Besuch, zu hocken und Däumchen zu drehen
Das ist ganz normal und hier auch so. Ich las, dass die Jungs sich in diesem.alter mehr an Papa orientieren weil sie feststellen, dass er ihnen auch körperlich "näher" kommt und man sich mehr mit ihnen identifizieren kann, also sie nehmen jetzt mehr war "ich bin ein Junge und gehöre zu den Männern". Sei wohl eine typische Phase. Ist hier wie gesagt auch so. Darf nicht mehr ins Bett bringen. Früher musste ich es immer sein.
Hi,
er ist 5 und wahrscheinlich einfach etwas sauer, dass du nicht mehr so kannst. Er kann das noch nicht anders ausdrücken also sagt er es eben so.
Das ist genauso wie im Kindergarten, wenn sie Streit mit einem Freund haben: Du bist nicht mehr mein Freund, ich lade dich nicht mehr zu meinem Geburtstag ein usw.
Das ist in dem Moment einfach das empfinden, legt sich aber schnell wieder.
Versuche die positiven Seiten zu sehen. Wenn er immer noch so auf dich fixiert wäre, dann wäre es für ihn viel schlimmer, wenn du im KH bist. So hat er jetzt den Papa und hängt an dem. Der Papa ist jetzt kein Notnagel mehr, wenn das Baby frisch geboren ist, sondern die Person Nr. 1, du kannst dich guten Gewissens ums Baby kümmern und das legt sich auch alles wieder, sobald du wieder fitter wirst.
Du kannst ja evt. versuchen tagsüber mal ne tolle Bastelaktion zu machen, oder einen schönen Ausflug mit ihm. Ich denke solange Papa nicht dabei ist, ist Mama ja auch gut, oder?
Solche Phasen kommen immer wieder, sie äußern sich unterschiedlich, aber die kennt jeder.
Dein Kleiner braucht im Moment wohl eine extra Rückversicherung, die er von dir wahrscheinlich nicht annehmen kann, weil du quasi der Grund für die Verunsicherung bist. So ein Baby ist einfach was sehr abstraktes für einen 5 jährigen.
Unser Sohn war damals erst 3 und ich habe ambulant entbunden, wir haben ihm also abends gesagt, wir fahren ins KH, mein Mann hat ihn zu seinen Eltern rüber gebracht, damit er da noch was essen konnte und dann sind wir ins KH. Nachts um 3 Uhr waren wir wieder mit Baby zu Hause. Die lag also morgens da in ihrem Beistellbett, als er zu uns rüberkam. Er hat sie sich kurz angeschaut, wollte sie aber auch nicht anfassen und meinte nach 5 Minuten. Können wir jetzt runter gehen was spielen? :D Papa ist dann mit ihm runter, damit ich noch etwas schlafen konnte. Es dauerte bis er das Prinzip Baby ist da und bleibt jetzt richtig verstanden hat. Wir haben für ihn seinen Alltag ganz normal gelassen, daher war es keine große Umstellung für ihn und es gab zum Glück auch keine Probleme. Aber man hat schon gemerkt, wie das Kind da jetzt versucht hat diese Verbindung zwischen Mamas dickem Bauch und dem nun daliegenden Baby herzustellen. Das ist ja für uns Erwachsene schon eine Umstellung, aber für Kinder eben auch ziemlich anstrengend und neu und aufregen.