Entscheidung: Haus am "richtigen" Wohnort oder ausreichend Geld??

Hallo,
ich weiß, dass ihr mir meine bzw. unsere Entscheidung nicht abnehmen könnt, aber ich würde einfach ein paar Meinungen hören, was euch wichtiger wäre!

Es ist so: Wir sind vor drei Jahren umgezogen (350km von unserem Heimatort entfernt), da sich uns in dieser Stadt gute Arbeitsmöglichkeiten geboten hat und hier auch die Familie von meinem Mann lebt.
Nun wohnen wir mit ihnen zusammen in einem 2-Familien-Haus (keine Angst, das ist nicht das Problem, das "Zusammenleben" in einem Haus klappt gut, ist aber manchmal nervig!), haben unsere eigene, schöne Wohnung und mein Mann eine tolle Arbeitsstelle.

Eigentlich wäre alles ganz toll - eigentlich!
Wenn ich nicht so furchtbares Heimweh nach unserem alten Wohnort hätte!!
All unsere Freunde sind dort und hier haben wir auch nach drei Jahren noch keine "Ersatz-Freunde" gefunden!

Nun haben wir schon oft überlegt, ob wir nicht versuchen, wieder zurückzugehen.
Mein Mann wäre es egal, er fühlt sich zwar auch hier wohl, aber würde auch gerne wieder bei unseren Freunden sein.
Ich würde mich sehr freuen, wieder in "unserer" Stadt zu sein (hier wohnen wir mitten auf dem tiefsten Land) und vor allem wieder bei unseren Freunden und meiner Familie zu sein!

Wir überlegen uns nun, ein Haus zu kaufen und, wenn mein Mann an unserem alten Wohnort eine Stelle findet, dort wieder hinzuziehen.

Das Problem ist nur, dass das zwar sehr schön wäre, aber auch eine negative Seite hat.
Wenn wir hier wohnen bleiben würden, müssten wir keine Miete bezahlen, mein Mann hätte einen super Job, wir hätten ausreichend Geld (da eben Raten fürs Haus wegfallen) und wenn wir Kinder haben, könnten wir uns gut leisten, die ersten Jahre für die Kinder zu Hause zu bleiben.
Wenn wir wieder zurückziehen, könnten wir uns das nicht leisten, ich müsste ein Jahr nach der Geburt wieder arbeiten gehen, da ja das Haus abbezahlt werden muss.
Eine Mietwohnung wollen wir beide nicht, da wir hier eben in unserem "eigenen" Haus leben.

So, nun weiß ich nicht, wie wir uns richtig entscheiden sollen!
Hier zu bleiben, wäre eine sehr vernünftige Lösung!!
Aber es gibt so viele Dinge, die mich hier nerven...
Zurückzugehen würde bedeuten, 30 Jahre aufs Geld zu schauen...
Wir können uns zwar ein Haus "leisten", müssten aber dazu beide arbeiten gehen...

So, mein Herz sagt "zurückgehen", mein Kopf sagt "hierbleiben"!!

Und nun die schwierige Frage: Was würdet ihr machen??
Würdet ihr hier bleiben und Einschränkungen hinnehmen, aber auch ein finanziell einfacheres Leben zu haben oder zurückgehen in unsere Stadt, die so viele Möglichkeiten bietet?
Was wäre euch wichtiger?

Finanziell abgesichert zu sein, euch auch einiges leisten zu können oder in einer Stadt zu leben, wo eure Freunde und zum Teil auch eure Familie lebt?

Danke für eure Meinungen!!

Sorry, dass es so lang geworden ist!!

LG,
Heidi

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Ich kann deine Sehnsucht nach deinem Heimatort, der vertrauten Umgebung, FAmilie und Freundeskreis sehr gut verstehen - natürlich ständet ihr euch finanziell bessesr, wenn ihr bleiben würdet, aber das ist eine reine Kopfsache - wenn dein Herz etwas anderes möchte und ihr bereit seid, die finanziellen Einschränkungen in Kauf zu nehmen, würde ich auf jeden Fall zurück ziehen - denn ehrlich gesagt, ich würde auch nie woanders wohnen wollen als dort, wo ich aufgewachsen bin.
Lg
Nini

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Danke, Nini, für deine Antwort!!

Aber ist es in der heutigen Zeit klug, finanzielle Einschränkungen, die nicht unbedingt sein müssten, in Kauf zu nehmen?
Ich denke dann immer daran, was wäre, wenn mein Mann oder ich in unserer Heimatstadt arbeitslos werden würden?

Wäre es kein schöneres Leben, ohne dieser ständigen Angst?
Wenn wir hier bleiben, könnten wir auch eine Arbeitslosigkeit überbrücken, könnten unsere Kinder für die Zukunft finanziell absichern?

Hm, ich weiß einfach nicht, was richtig ist??? *seufz*

Ich würde soo gerne zurückziehen, aber gleichzeitig habe ich Angst, uns ins "Unglück" zu stürzen...

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Arbeitslos werden kann man immer und überall - man weiß nie was kommen wird, das gilt, wenn ihr geht, das gilt aber genauso, wenn ihr bleibt - und was nutzt euch alle finanzielle Sicherheit, wenn du nie wirklich glücklich dort bist, immer diese Sehnsucht mit der rumträgst - das würde mein Leben deutlich mehr belasten als das, was theoretisch finanziell in Zukunft passieren könnte...

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Wir haben grad ne etwas ähnliche Situation.
Wohnen in Bremen.Meine Mama und meine Heimat ist ne gute Stunde von hier entfernt,die Familie und Heimat meines Mannes gute 1 3/4 Std. Vor Ort haben wir uns,die Nachbarn und unsere Jobs(wobei ich in Elternzeit bin und bis Dezember nen halben Tag die Woche arbeite).Es gefällt uns schon sehr gut hier,aber ist schon einsam.
Nun ziehen wir im Dezember in meine Heimat.In dem Haus,in dem meine Mom wohnt,ist ne Wohnung frei geworden und wir haben sie gekriegt.#freu
Mein Mann wird zumindest vorübergehend täglich ca.ne Std.zur Arbeit fahren,was auch hohe Spritkosten bedeuten.Aber er weiß,was es mir bedeutet.
Und meine Mom freut sich auch sehr,da während der SS mein Paps und meine Oma verstorben sind,und meine Schwester sich von dem Rest der Familie gelöst hat.
Allerdings kommt für uns ein Hausbau nicht in Frage.

Finanzielle Absicherheit schön und gut.Muß natürlich auch sein,aber ist nicht alles.Und wenn Ihr ein Haus baut,seid Ihr örtlich gebunden.
Habt Ihr denn noch Kontakt zu den alten Freunden? Denn das kann auch anders laufen,wenn Ihr nach langer Zeit zurückkommt.
Schwierige Sache.
Ihr solltet wissen,wo Eure Prioritäten liegen.Heimat oder Geld?
Was sagt denn Dein Mann und der Rest der Familie? Ist ja Eure Entscheidung,aber würde mich interessieren.
LG,Antje+Nele*23.06.06(auf die sich die Oma ganz dolle freut)

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Hallo,
danke für deine Antwort!

Mein Mann sagt eben, dass er auch gerne wieder zurückgehen würde, ihm auch aber die finanzielle Seite wichtig ist!
Meine Eltern und unsere Freunde würden sich riesig freuen, wenn wir wieder zurückkämen, seine Eltern weniger.
Sie haben fest damit gerechnet, dass wir das Haus hier mal übernehmen.

Ja, mit unseren Freuden haben wir noch Kontakt, sehr guten sogar.

Die Lösung, umzuziehen und zur Arbeit zu fahren, bietet sich bei uns leider nicht, da wir ca. 4 Stunden fahren müssten.
Das ist dann doch ein wenig zu weit... ;-)

Ich weiß halt nicht, ob ich mich an das Leben hier nicht "gewöhnen" kann...
Es ist ja nicht soo, dass es mir überhaupt nicht gefällt!
Unsere Wohnung ist toll, mit meinen Schwiegereltern haben wir ein super Verhältnis (bis auf Kleinigkeiten).
Aber in unserer Stadt zu wohnen, war einfach schöner!!
Wir waren "freier" (sind dadurch, dass meine Schwiegereltern mit im Haus wohnen und das ihr Haus ist, in manchen Entscheidungen eingeschränkt), hatten unsere Freunde und ein aufregendes Leben.
Wir waren mit unseren Freunden weg, unternahmen mit meiner Familie Ausflüge, gingen sonntags brunchen, ins Kino, ...
Hier müssen wir erstmal 20 Minuten zum Kino fahren und das nächste Café, das Brunch anbietet, ist 30km entfernt.
Das ist sooo nervig!!

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Man merkt schon deutlich,daß Du zurückwillst.Und daher ist es fraglich,ob Du dort,wo Ihr jetzt wohnt,auf Dauer glücklich bist/wirst.
Klar,man kann sich an einiges gewöhnen.Aber ist das dann DAS WAHRE?
Geld und einigermaßen und gewöhnungsbedingt glücklich?Oder weniger Geld mit Einschränkungen(die nicht negativ sein müssen),aber glücklich,ohne sich dran gewöhnen zu müssen?

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Hallo Heidi,
von mir bekommst du eine andere Antwort.
Heimweh ist schon blöd. (Gerade lief ja auch Heidi auf dem ersten ;-))
Aber ich würde nicht verzichten wollen.
Ich finde es auch kleinkariert zu denken, nur dort glücklich zu sein wo ich aufgewachsen bin. (Sorry) Natürlich ist es dort immer anders als in der Ferne aber ich habe auch woanders ein neues zu Hause gefunden.
Was hast du denn schon alles gemacht um dich "heimeliger" zu fühlen? Hast du es auch wirklich versucht? Oder war es einfacher gleich Heimweh zu bekommen?
Das hört sich vielleicht hart an aber manchmal lassen Menschen einfach nicht los.

Mein Vorschlag wäre:
- Geh ins Fitnessstudio
- Such dir etwas was dich beschäftigt
- Gib ein Inserat auf o.ä.
- Besuche öfter mal deine Eltern und Freunde
- Mannschaftssport

Auch wenn du jetzt in deiner sorgenvollen Zeit so denkst. Keiner gibt sich gern mit weniger zufrieden als er bisher hatte. Und die Zeiten werden schwieriger, nicht leichter...
Auch wenn sich das was ich schreibe jetzt etwas biestig anhört. Verstehen kann ich dich trotzdem #liebdrueck

lg Tanja

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Hallo Tanja,
danke für deine Antwort!
Ich bin froh, dass du das geschrieben hast, weil ich eine ähnliche Meinung wie du habe!!
Wie ich vorhin schon geschrieben habe, ich habe Angst, wenn wir umziehen, dass wir es bereuen!
Das wir bereuen, dass wir ständig aufs Geld schauen müssen!
Das wir bereuen, wieder umgezogen zu sein, weil wir es hier so einfach hatten!
Das wir bereuen, unsere Kinder nach einem Jahr von anderen Menschen betreuen lassen zu müssen, weil wir einfach beide arbeiten müssen, um unser Leben finanzieren zu können!
...

Unsere Freunde und meine Familie werden nicht ständig für uns Zeit haben...
Und du hast recht, die Zukunft wird nicht leichter...

Hm, was ich versucht habe, mich hier heimisch zu fühlen?
Ja, ich war im Fitnessstudio, habe ich aber schnell wieder aufgegeben! #gruebel
Zu lange Wegstrecke nach der Arbeit und zu große Anstrengung! #hicks ;-)
Mannschaftsport? Hm, ich bin nicht besonders sportlich...

Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich gar kein Interesse mehr daran habe, mit Leuten hier aus dem Ort in Kontakt zu kommen.
Hier dreht sich alles nur um irgendwelche Vereine und wir sind keine Vereinsmenschen.
Und hier in einem kleinen Ort wird oft getratscht und das kann ich überhaupt nicht ab!
Ich habe immer Hoffnung, neue Leute kennen zu lernen, wenn ich mal schwanger bin und später dann in Krabbelgruppen, Kindergärten, ... unterwegs! #hicks Vielleicht ergibt sich dann etwas...

Und öfter unsere Freunde und Familie treffen?
Hm, ich weiß nicht, ob das soo gut ist!!
Wir treffen uns vielleicht alle 2 Monate und dazwischen habe ich kein so großes Heimweh (nur wenn ich darüber nachdenke), aber wenn wir in unserer alten Stadt sind, möchte ich überhaupt nicht mehr weg und bin fest davon überzeugt, da wieder hinziehen zu müssen! #gruebel
Schwierig!!

Wir wissen wirklich nicht, was wir machen sollen!!
Wahrscheinlich werden wir einfach mal abwarten und hier so leben, wie wenn wir bleiben würden...
Und dann sparen, damit wir unseren Traum vielleicht noch später verwirklichen können...

Außerdem spiele ich jede Woche Lotto - vielleicht klappts ja mal und unsere Entscheidung ist klar!! ;-)

9

Hallo,

also ich würde die finanzielle Sicherheit vorziehen.

Ich würde mal abwarten und das mit dem eigenen Haus nicht überstürzen. Kind, Haus finanzieren, gleich wieder arbeiten?

Wenn du erst mal Kinder hast, findest du sehr schnell Anschluß und neue Freunde.

LG#sonne

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Hallo, Heidi

Um mich der Diskussion auch anzuschließen, erzähl ich Dir mal Folgendes:

Ich war bis vor ca. 8 Jahren alleinerziehend und hab im hintersten Dorf Deutschlands gewohnt (die Miete war sehr günstig und die Wohnung super). Mein damaliger Freund und jetziger Mann zog mir zuliebe aus der Stadt dorthin. Wirklich wohlgefühlt hat er sich nie. Also bin ich ihm zuliebe mit ihm zurück in die Stadt gezogen. Inzwischen haben wir unser gemeinsames Kind bekommen (ich hatte dann also zwei), Kontakt im Kindi hatte ich trotzdem kaum (wahrscheinlich ging es mir wie Dir: ich wollte gar keine Freundschaften, weil ich mich absolut nicht wohlgefühlt habe in der Stadt und dachte, dass ich da sowieso nicht lange bleibe). Mein Mann merkte dann, dass ich bald eingehe und wir haben uns wieder auf Wohnungssuche gemacht. Ich bin nunmal absolut kein Stadtmensch. Ich brauche eine gewisse Weite um mich und genug Luft zum Atmen. Wir haben uns um einen Kompromiss bemüht, d. h. nicht mehr gar so "ab vom Schuß" aber auch nicht grad mitten in der Stadt. Wir hatten natürlich auch Glück, dass wir etwas Passendes gefunden haben. Allzu viele Kontakte habe ich auch hier nicht, aber es reicht, um ab und zu einen "Gartenzauntratsch" zu halten. Ich habe mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt und gehe nun regelmäßig zum Bogenschießen. Das war Anfangs sicher ein blödes Gefühl, da allein hinzugehen aber auch hier findet sich der ein oder andere nette Gesprächspartner - ganz unverbindlich. Ansonsten bin ich viel in meinem Garten, ich hab mir letztes Jahr sogar zwei Stallhasen zugelegt. Du siehst: Man muss nicht dauernd "Action" um sich rum haben, um zufrieden zu sein und ganz ehrlich: allzu viele Bekannte bzw. Freunde bedeuten oft auch Verpflichtungen. Lieber sehe ich meine früheren Freunde längere Zeit mal nicht, dann hat man sich auch viel mehr zu erzählen. Als wir damals in die Stadt zogen, mussten wir fast das Doppelte an Miete zahlen und deshalb unheimlich rumgeizen. Es blieb kaum was übrig, das ich dann hätte in sportliche Aktivitäten oder Hobbies investieren können. Mir fiel die Decke auf den Kopf, die Leute rings um uns rum waren total bornierte Vollidioten (tschuldigung). Also überleg Dir ganz genau, ob Du nur Deiner Familie und Freunde willen zurückziehen willst, dabei finanziell sehr zurückstecken musst und es womöglich bitter bereuen wirst, dass Du die Zeit mit Deinem ersten Kind in spe kaum genießen kannst, weil Du schnell wieder in den Beruf zurückmusst. Wer weiß, was die Zeit bringt: vielleicht sind DIE Freunde, die Ihr damals zurückgelassen habt, nicht mehr dieselben, haben sich verändert, genau wie Ihr, und Ihr liegt gar nicht mehr auf der selben Wellenlänge (ging uns übrigens genauso, als wir in die Stadt gezogen sind. Plötzlich waren wir einsamer als vorher).
Also lange Rede, kurzer Sinn: Ich würd`s bleiben lassen!

Alles Gute
C.

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Ich glaube,ich würde dort bleiben.Vor allem bis dann ein Kind da wäre usw. Dann ist vieles nochmal anders,man lernt wieder neue Leute kennen.

So lange aufs Geld schauen zu müssen,kann schon belastend sein oder auch,wenn du nach der geburt wieder so schnell arbeiten müsstest.

Wir wollen wahrscheinlich auch von unserem Wohnort wegziehen.Mein Mann muss jetzt jeden Tag hin und zurück 150km am Tag fahren und wir möchten gerne ländlicher wohnen und hätten gerne ein haus mit Garten.Das können wir hier nicht bezahlen.
Dort ist es wesentlich günstiger.Und ich denke,das ich dort genauso neu anfangen kann.Auch,wenn ich mir die Entscheidung nicht leicht gemacht habe.Für uns bedeutet das alles mehr Lebensqualität.Mein Mann wäre mehr zuhause,die Kinder hätten mehr Platz usw.Dafür gebe ich dann hier alles auf.
lg Julia