Ich könnte platzen vor Ärger mit der Schwieger-Familie

Hallo,
muss mich mal ausheulen.

Ich könnte mal wieder platzen vor Wut über meine Schwiegerfamilie.

Leider wohnen wir alle so dicht beisammen.
Die Schwiegereltern und wir teilen uns einen Hof.
Ich mache schon morgens die Rolladen gar nicht vor 11 Uhr auf, da Schwiegermutter sonst gleich wieder durchs Fenster schaut und ihren Kleinen am liebsten abholen möchte. (und das täglich). Im Moment arbeitet sie Gott sei Dank von 12 bis 18 Uhr.

Am Samstag musste ich mir von meinem Schwiegervater vorwerfen lassen, ich hätte kein Vertrauen in andere, die auf meinen Sohn aufpassen. Nein, habe ich auch nicht.
Vertrauen ist ja gut, aber Kontrolle ist besser. Und hätte ich am Samstag auf andere vertraut, dann wäre mein Kleiner (knapp 14 Monate) die Marmortreppe im Treppenhaus (ca. 10 Stufen) bei meiner Schwägerin runtergepurzelt.

Wenn zuviele nach einem Kind schauen, dann verläßt sich der eine auf den anderen. Und da ich meistens dabei bin, habe ich immer ein Auge drauf, was mein Sohn macht. Und wenn ich nicht dabei bin, habe ich immer ein ungutes Gefühl.

Ich weiß nicht, aber bei meinen Eltern passiert das einfach nicht. Und bei uns zu Hause auch nicht.

Sohnemann ist immer so lediert, wenn er bei den Schwiegereltern war. Die unterschätzen einfach seine Schnelligkeit. Er ist ein richtiger Wirbelwind.

Bei meiner Schwägerin ist er von der Anrichte gefallen, weil sie seine Schnelligkeit auch unterschätzt hat. Gott sei Dank aber nicht kopfüber, sondern mit den Beinen zuerst und auch bei ihr am Bein entlang. So ist ihm nichts passiert.

Ist es denn da verwunderlich, wenn ich meinen Sohn nicht gerne hergebe und am liebsten selber auf ihn aufpasse ?

Mir reicht es ja schon, dass mein Mann eher das leichtsinnige Modell ist und schon Dinge mit Konstantin macht, wo ich vielleicht frühestens in einem halben Jahr dran denken würde.

So, musste mal sein. Und vielen Dank für's zuhören.
Jetzt geht es mir wieder etwas besser.

LG Susanne

1

Hallo,

das ist der ALLTÄGLICHE WAHNSINN.

Nein, mal im ernst.

Mir ging es nicht anders wie dir. Aber mitlerweile sehe ich das nicht mehr so eng.
Ich hab auch immer gedacht, keine kann so gut wie ich oder meine Eltern auf die KInder aufpassen. Bei meinen Schwiegereltern sind auch ständig irgendwelche Sachen vorgefallen. Oder eines der Kinder hat sich verletzt, oder meine Schwiegereltern haben nicht so obacht gegeben wie ich. Das liegt vielleicht daran, das es in dem Sinne "fremde" sind für dich. Auch wenn du nun zur Familie gehörst. Deine Eltern kennst du dein leben lang, und die Scwiegis nicht. Anfangs hatte ich immer stress mit´meinen Schwiegereltern. Und jetzt verstehen wir uns super #herzlich. Wir haben uns ausgesprochen. Jeder seine Ansichten erläutert. Wir haben drüber geredet, was wir in der Erziehung wollen und was nicht. Ich denke, man beobachtet bei anderen mehr als in der eigenen Familie selber. Daher wenn die Kinder sich bei den eigenen Eltern verletzt oder fällt, sieht man es nicht so schlimm. Ignoriert es wielleicht. Und bei "fremde" geht man hoch wie ein HB Männchen.

Vielleicht denkt dein Mann genauso, nur andersrum.

Das die Männer mit den Kindern anders umgehen als wir Mütter ist auch klar. Wenn mein Mann unsere kleinste hochwirft, bleibt mir jedes mal der Atem weg. Dann mecker ich immer. Aber die kleine hat tierischen Spaß dran.

Verstehst du was ich damit meine? Ich denke wir Mütter müssen lernen auch auf "fremde" (Schwiegerfamilie) zu vertrauen, sonst gibt es immer nur Stress. Lass los, es wird dir auch gut tun.

Glaub mir, ich hab das alles durch. Bei uns war es soweit, das ich mich von meinem Mann getrennt hätte, aber dann zog mein Mann die Reißleine und hatten dieses klärende Gespräch. Ich dachte immer alle tun mir und meinen Kindern mit Absicht schaden. Dabei lieben meine Schwiegerfamilie mindestens genauso unsere Kinder wie meine Eltern.

Und Heute bin ich Glücklich das wir ein Prima Verhältnis zueinander haben.

Vielleicht ist bei Euch noch der Faktor, das ihr zusammen lebt. Beine Schwiegerfamilie wohnt 30km entfernt. Sehen uns zwar regelmäßig, aber nicht jeden Tag.

Ich wünsche dir alles Gute. Mach das beste draus. Nur, trau den anderen auch was zu. Sie haben immerhin auch schon Kinder gross gezogen. Und die leben noch und sind gesund;-)

lg

Nicole

4

Hallo Nicole,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ja sicher hast Du Recht. Ich sehe das ganze wahrscheinlich viel zu eng, weil es eben nicht meine Eltern sind.
Nur muss ich dazu sagen, würden meine Eltern auch auf bestimmte Dinge einfach nicht kommen. Und das war schon immer so. Selbst als wir noch kein Kind hatten, gab es hier oft Differenzen. Manchmal denke ich, meine Schwiegereltern stellen ihren Verstand ab.

Beispiel: Im Moment ist Konstantin sehr auf seine Oma (Schwiegermutter) fixiert. Gut ich gebe zu, ein bischen Eifersüchtig bin ich schon. Es gibt jedes mal tierisches Theater, wenn er drüben war und ich will ihn holen. Also habe ich beschlossen, mal einen Omafreien Tag einzulegen. Und was passiert ? Prompt steht sie heute mittag wieder am Fenster und Konstantin war nicht mehr zu halten. Ich musste ihr ja die Tür aufmachen. (gebietet ja schon die Höflichkeit). Konstantin durfte nicht mit ihr mit, weil ich mit ihm spazieren gehen wollte.
Habe ich auch dann getan. Wir kommen zurück und was passiert ? Steht sie doch schon an ihrer Küchentür (Tür zum Hof mit Sicht zu unserer Haustür) und wartet auf uns.
Wieder Gezeter.
Muss das denn sein ?
Muss sie es mir denn eben so schwer machen, wo sie genau gemerkt hat, dass Konstantin so ein Theater macht ?

Meine Mutter würde einfach nicht auf die Idee kommen. Die hat viel mehr Taktgefühl.

Und solche Dinge passieren einfach viel zu oft.

Ich möchte z.B. nicht, dass Konstantin Süßigkeiten bekommt.
Was macht sie, sie gibt es ihm heimlich. Ich sehe das doch an seiner schokoladenverschmieten Schnute. (Gott sei Dank mag er noch nicht soviel davon)

Ich finde das einfach Respektlos.

Man kann aber auch mit ihr nicht darüber reden. Erstens ist sie dann erst mal beleidigt und zweitens macht sie es später doch so, wie sie das will.

Oje, dass ist escht ein Endlosthema. Wie das noch weitergehen soll, weiß ich auch nicht.

Naja, aber trotzdem Danke für Deinen Ratschlag.

LG Susanne

5

Auweia,

auch wenn´s hart wäre. An deiner Stelle würde ich zu sehen, das ich da weg ziehe. Rede mit deinem Mann. Denn diese Situation tut keinem gut. Muss ja nicht weit weg sein. Hauptsache aber, das ihr mal "ruhe" habt. Man kan sich ja trotzdem regelmäßig sehen.

Wenn ihr zusammen da wohnen bleibt. Wird das immer so weiter gehen. Ich denke für deinen Mann ist die Situation auch nicht ganz einfach.

Mach das beste draus. Auch wenns sehr schwer ist. Aber im Grunde bleibt euch nichts anderes übrig. Ansonsten musst du damit leben

LG

Nicole

weitere Kommentare laden
2

Hast schon Recht. Wenn bei denen Dinge passieren, die Deinem Kind wirklich schaden könnten (Treppensturz etc.) dann ist es nicht nur gut von Dir, dass Du ihn nicht hergibst, sondern sogar Deine Pflicht.
Wenn man sein Kind jemandem anvertraut, dann kann man erwarten, dass man es unbeschadet zurückbekommt. Und genau so würde ich das auch den Schwiegereltern sagen. Ich würde ihnen nett aber bestimmt sagen, dass sie das Kind ungern bekommen, weil sie nicht ordentlich genug darauf aufpassen. Und wenn sie dann Besserung geloben, dann würde ich es testweise mal versuchen.

3

Hallöchen,
also ich finde, Du solltest Dich etwas entspannen. Schließlich haben Deine Schwiegereltern ja auch schon mal mindestens ein Kind großgezogen und Du erfindest das Rad damit ja nun nicht neu.
Sicherlich finde ich gut, dass Du aufpasst, wie man mit Deinem Sohn umgeht und ob man genügend auf ihn aufpasst, aber ich glaube, dass Du andere auch ein bisschen vor den Kopf stößt mit Deinem Verhalten.
Vielleicht sind Deine Schwiegis verletzt, weil Du ihnen nicht zutraust, dass sie ausreichend auf den Kleinen aufpassen.
Sicherlich ist Kontrolle besser als pures Vertrauen..aber mal ehrlich: Wenn Dein Sohn nicht gerade ein anatomisches Wunder ist, das bereits dreimal so schnell als seine Altersgenossen ist, dann kannst Du Dich bestimmt auch mal entspannen.
"Overprotected" ist genauso wenig gut wie sein Kind zu vernachlässigen.
Aber vielleicht sprichst Du wirklich mal über Deine Sorgen mit den Schwiegis...
Gruß
Heike

6

Hallo Heike,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich glaube, Du hast mich da ein bischen Missverstanden.
Bisher habe ich nämlich nie etwas dazu gesagt, wenn Konstantin mal wieder ein blaues Horn am Kopf hatte etc.
Und ich habe auch am Samstag bei dem Beinahe Treppensturz nichts gesagt. Ich habe lediglich meinem Schwiegervater zugestimmt, als er sagte, ich hätte kein Vertrauen in die Leute, die auf mein Kind aufpassen würden. Und in der letzten Zeit wurde ich ja auch in meiner Sichtweise bestätigt.

Ich habe nun mal große Angst um mein Kind. Und ich weiß, dass ich diesbzgl. vielleicht auch nicht immer das Richtige tue. Ich arbeite an mir, da es ja für mein Kind schädlich sein kann.
Kinder brauchen Freiheiten genau wie sie Grenzen brauchen.

Aber wer meine Vorgeschichte kennt, der kann mich ein bischen verstehen. Und komischerweise werde ich immer nur von meiner Schwiegerfamilie belächelt. Und das ist jetzt wirklich objektiv betrachtet.

Meine Nichten, die im Schnitt 15 Jahre jünger sind, sind nicht so ängstlich mit ihren Kindern. Sie finden vieles nicht gut, was ich tue, aber sie verstehen es und versuchen mir, die Angst zu nehmen. Daher bin ich auch oft mit ihnen und ihren Kindern zusammen.

Aber wer 10 Jahre (mit Fehlgeburten) auf sein Wunschkind gewartet hat, dass dann auch nur mit Hilfe einer künstlichen Befruchtugn auf die Welt kommen konnte, der hat ein Recht auf ein bischen Angst.


LG Susanne

9

Hallo Susanne,

ich wollte Dir auch auf keinen Fall zu nahe treten und ich verstehe, dass Du selbstverständlich Deine Gründe für Dein Handeln hast. Du machst sicherlich nicht mehr oder weniger Fehler wie andere Mütter auch und Du hast natürlich auch ein Recht darauf nach einer so langen "Probezeit" etwas umsichtiger und kritischer mit der Erziehung Deines Kindes umzugehen.
Ich meinte das auch gar nicht mal so als Kritik, vielmehr als meine eigene Meinung.
Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute für Dich und Deine kleine Familie und hoffe, dass auch Deine Schwiegereltern irgendwann mal etwas mehr Verständnis für Dich entwickeln können.
Ich drück Dir die Daumen.
Alles Gute.
Gruß
Heike