Als Mutter mit Kindern und Beruf hält man lange alle Bälle in der Luft, auch wenn das nach Jahren ganz schön an die Substanz geht. Hat schon mal jemand den Beruf ganz aufgegeben oder einen Mittelweg gefunden, damit das Leben wieder lebbar wird? Eine spannende Frage, die sich vielen Müttern irgendwann einmal stellt.
Ein Tipp vom urbia Team

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Nein, Hausfrau werden ist ganz sicher nicht die Lösung für Deine Probleme, mit denen Du ja nicht alleine bist, wie Du schon gemerkt hast.

Der Fehler ist das "Sich-Verantwortlich-Fühlen" für alles - das haben Männer meistens einfach nicht und richten sich deshalb guten Gewissens in ihrem vermeintlich so wichtigen Berufsleben ein, neben dem sie einfach kaum noch was schaffen können außer mal den Müll raus zu tragen. #gaehn

Ich hab vor Jahren selbst den ganzen Mist durch (Depression) und kann sehr gut nachvollziehen, wie so nach und nach dunkle Wolken sich in Deinem Kopf ausbreiten und nichts mehr richtig Spaß macht. Zieh die Bremse, aber mach es richtig.

Du weißt ja schon, dass die starke Beanspruchung im Job zeitlich begrenzt ist. Setz Dir selbst ein Ziel, bis wann die Kollegen eingearbeitet sind.

Danach lässt Du Dich eine Weile krankschreiben - beginne mit 2 Wochen, dann wissen alle, dass es was Ernstes ist und Du kannst bequem noch mal 2 Wochen dranhängen.

Schon vorher such Dir auf jeden Fall jemanden für den Haushalt, nimm den kinderfreien Abend dankbar an und lern erstmal runterzukommen - wie auch immer. Wenn Yoga hilft, mach es, aber es kann auch reichen, ein Buch zu lesen (wenn Du das noch hinkriegst - ich konnte das damals schon nicht mehr). Fühl Dich einfach - spazieren, baden, aus dem Fenster schauen - was immer Du willst, aber bloß kein Druck (nach dem Motto: "Ich muss unbedingt Yoga machen, das muss mich dann sofort entspannen.")

Es ist schwierig, ggf. psychotherapeutische Hilfe zu bekommen, um Deinem Verhalten auf den Grund zu gehen, was aber recht schnell geht, ist ein Termin in einer Familienberatungsstelle. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, denn es nimmt erstmal den Druck und gute Anregungen bekommt man auch.

Gib auf keinen Fall Deinen Job auf, denn er macht Dir Freude - es ist wichtig, dass Du Dir da nicht reinreden lässt, sondern ganz klar vertrittst, dass er gut für Dich ist. Die Summe aller Dinge ist wohl zuviel, aber lass Dir nicht am Job drehen und lass Dir nichts von Deinem Mann einreden.

Lass die Kinder ruhig länger in der Schule - das ist ok, denn sie sind da gut betreut und haben Spaß. Nutz die Zeit ihrer Abwesenheit für Dich oder für Erledigungen, dann bist Du entspannter, wenn sie heimkommen.

Mach Dich in Deiner Sicht der Dinge und Deiner Meinung unabhängig von dem, was Dein Mann sagt. Er ist selbst gestresst und fällt damit möglicherweise selbst irgendwann aus (ist mir genauso passiert) und dann muss er sich auch selbst um sich kümmern. Ihr seid in einer Spirale, in der Ihr Euch umeinander dreht und sorgt - das bringt keinen von Euch weiter.

lg
lillebi

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Hallo lillebi,
Danke auch für deine Antwort. So wie du hab ich mir das auch gedacht. Nicht ganz aufhören, Stunden so bald es geht reduzieren, eine Haushaltshilfe finden und einen Abend übernimmt mein Mann die Kinder. Wenn Sonntags sonst nichts ist gehe ich alleine zum Schwimmen. Falls es damit nicht besser wird, hole ich mir Beratung.

Auch wenn es verlockend ist einfach mal nicht zu arbeiten..grade wenn es theoretisch möglich wäre,sich eine Auszeit zu nehmen... dauert wahrscheinlich 3 Monate und dann fehlt mir was.
Ansich mag meinen Job wirklich, nur grade ist es schwierig wg Personalmangel. Das wird hoffentlich dann besser. Muss.

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Und hinterfrage ernsthaft noch mal euer Rollenverhältnis. Wieso muss der Mann nichts machen mit Kids & Haushalt oder von mir aus nur mit Kids und Haushalt über Putzhilfe.

Hier hat ja auch eine Frau geschrieben, dass ihr Mann als Ingenieur und Führungskraft in Teilzeit arbeitet. Ich kenne sogar eine Führungskraft, ein Mann, der alleinerziehend ist.

Glaub nicht alles, was dir dein Mann erzählt, warum er so viel arbeitet. Man kann auch nach 8 Stunden nach Hause kommen und dann sich um die Kids kümmern..

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Hallo liebe Karla,

ich kenne deine Situation eigenlich nur aus der Sicht die ein Partner darauf hat.

Meiner Frau und auch mir habe ich einen Mix vorgeschlagen.

Wir suchen gemeinsam kleine Hilfen im alltag, Kinder auswärts spielen lassen, dafür dann halt auch mal mehr fremde Kinder bei uns...

Robotter zum Staubsaugen und Rasenmähen.

Ich selbst habe mich arbeitstechnisch anders organisiert um mehr Zeit bei meiner Familie sein zu können.

Tatsächlich verbringe ich jetzt auch mehr Zeit mit meiner Frau und sehe das uns das beiden gut tut, da wir uns jeweils weniger allein fühlen. Das macht andere Dinge wieder einfacher.

Einfach "DURCHHALTEN" halte ich für gefährlich und fahrlässig. Versuch in jedem Fall die kleinen Dinge zu verbessern wo es möglich ist, das wird dir so oder so eine Erleichterung bringen und dann schau ob du deinen Job anders organisieren kannst, ggf. kann ja auch dein Partner was ändern?

LG
Ano

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Durch die Trennung meines Mannes war ich gezwingen von Voll auf Teilzeitkraft zu gehen. Und zu meiner eigenen Überraschung war es das Beste was mir passieren konnte.

Bin ich 3 Tage die Woche arbeiten ist unsere Tochter bei ihm,Rest bei mir.

Mir ist soviel entgangen von meinem Kind, ich habe nicht gemerkt wie sehr sie gelitten hat unter den Zeitdruck und der Hektik die ich verbreitet hatte.

Ganz Hausfrau kann ich nicht aber Teilzeithausfrau ist was tolles. Arbeit ist mein Ausgleich zum restlichen Chaos.

Ich kenne Mütter die sind mit Leib und Seele Hausfrau und ich kenne Mütter, die 3 Kinder haben, Vollzeit arbeiten und es noch schaffen ins Fitnesstudio zu rennen jeden Tag.Ich kenne Mütter die studieren und zwei Jobs haben inklusive Kind.

Jede Familie muss ihren eigenen Weg finden.

Wenn du dir nicht Vorstellen kannst ganz 100% Hausfrau zu sein ,dann such dir einen Job bzw.sprich mit deinen Chef wo du im Teilzeitkräfte kannst. So hast du noch immer ein Türchen offen ohne zu bereuen. Kündigen kann man dann immer noch.

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Gibt es denn etwas anderes, was du beruflich noch machen wollen würdest? Dann könntest du jetzt beruflich aussetzen und vllt. noch eine Weiterbildung oder en Fernstudium machen und danach vielleicht sogar besser bezahlt arbeiten. Wie sieht es denn damit aus?

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Hallo, eine Weiterbildung ist fest in Planung zu bald ich die Kinder selbstständiger sind. Ich werde nicht ewig im Gruppendienst bleiben. Ich weiß nur noch nicht was... im sozialen Bereich ist fast alles nicht gut bezahlt oder in selbstständiger Arbeit. Für Tipps bin ich dankbar.

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Aber dann kannst du doch wirklich aussetzen und dir die Zeit nehmen, solang es finanziell klappt, um deinen weiteren beruflichen Werdegang zu planen. Was sind denn deine Stärken und was machst du gerne. Du schreibst von nicht gut bezahlt. Was hast du denn für Vorstellungen, wie viel du mal verdienen solltest. Das sind viele Fragen und genau diesen könntest du dich auch widmen, wenn du wirklich aussetzen möchtest.

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Hallo,

ich kenne es sehr gut. Durch die Arbeit meines Mannes (bis zu 13 Stunden am Tag im unsteten Schichtrhythmus) fühle ich mich manchmal wie alleinerziehend.
Ich habe eine gute Arbeit, aber leider auch eine lange Fahrstrecke.
Manchmal bleiben nicht mal 2 Stunden zwischen Heim kommen und Kinder Bettfertig machen.

Mir bricht es immer das Herz, wenn die Große sagt, dass ich wieder keine Zeit für sie hatte, oder die Kleine beim Schlafengehen klammert.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich emotional so erschöpft bin, dass ich den ganzen Tag nur weinen könnte. Nehme ich mir ausschließlich Zeit für die Kinder, denke ich, dass ich faul bin, weil der Haushalt liegen bleibt.

Viele haben mir eine Mutter-Kind-Kur empfohlen, aber erstens ist es mehr als schwer eine zu bekommen und zweitens ist das Problem dann ja nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.

Jeder sollte es für sich selbst entscheiden, wichtig ist, dass man auf die Stimmen des Umfeldes (also Dein Mann) hört. Wenn er schon eine Veränderung festgestellt hat, dann ist Gefahr in Verzug.
Setzt Euch zusammen und besprecht, welcher Weg zu Euch passt und was Dir gut tut und hilft. Vielleicht kannst Du Dir zusätzlich ärztlichen Rat einholen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Ihr einen Weg findet und wünsche Dir alles Gute!!!!

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Hallo,

ich kenne genau diese Stressfallen auch. Ich habe eine Reinigungskraft 1x/Woche 2 Stunden fürs "Grobe" und alle drei Monate einen Fensterputzer.

Seit zwei Wochen einen Rasenmähroboter und ein Gärtner hat uns die Büsche im Garten geschnitten (das hätte auch wieder viele Abende/Wochenendtage eingenommen).

Auch Dein Mann kann sich am Hauhalt beteiligen, auch wenn er mehr als Du verdient. Vielleicht kann er nach Feierabend einkaufen gehen?

Komplett den Job aufgeben werde ich nicht. Wenn in 10-15 Jahren die Kinder keine Unterstützung mehr brauchen, bekomme ich meinen Job sicher nicht zurück. Bis zur Rente sind es aber noch 20 Jahre (oder länger).

Wenn sogar Deinem Mann die Veränderung auffällt, sollte auch er etwas von der Familienbealstung tragen. Vielleicht kann auch er seine Arbeitsbelastung reduzieren. Es sind auch seine Kinder.

Liebe Grüße Andrea

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Ich habe eigentlich auch vor Hausfrau zu werden. Allerdings ist es bei mir etwas anders: Ich habe zwar auch einen Partner der viel arbeitet und gut verdient, aber wir wollen dafür auch mehr als 2 Kinder und ich bin eben auch berufsunfähig und müsste quasi nach dem letzten Kind mit über 40 neu ins Berufsleben einsteigen, was ich für nahezu ausgeschlossen halte.

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Ich muss noch mal meinen Senf dazugeben. Ich habe sogar einige Single-Männer Freunde, die gute Jobs in guten Firmen haben, und die fangen um 6 Uhr früh an und gehen am Nachmittag nach Hause. Und dann gibt es auch ganz viele Single Männer, die zig verschiedene zeitintensive Hobbys haben.

Also, dein Mann verarscht dich nach Strich und Faden und du kapierst es einfach nicht. Er kann definitiv mehr Zeit für die Familie investieren.

Wenn sogar Singles Zeit haben für alles mögliche obwohl sie keine Verpflichtungen haben und nicht nach Hause gehen müssten am Nachmittag...

Außerdem sagtest du er ist Führungskraft. Kann er da sich nicht durchsetzen? Falls nicht ist er keine Führungskraft, sondern eine Witzfigur.

Ich bin mir absolut sicher er will einfach nicht weniger arbeiten, und er will nicht zu Hause sein. Oder aber er ist ein Waschlappen, der nicht fähig ist sich durchzusetzen und sich ausnutzen lässt.

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Och nö White.trash,
Bitte nicht das Niveau... ist das echt so schwer vorstellbar das es Männer gibt die mitunter viel (zu viel )arbeiten müssen? Komisch.. viele andere fanden das jetzt nicht so exotisch.

Macht nichts, es ist einfach meine Realität.
Ob du dir das vorstellen kannst oder nicht, mein Mann und ich begegnen uns auf Augenhöhe und jeder von uns hat Respekt für den Anderen. Auch wenn mein Mann nicht so kann wie er möchte, möchte er mich doch immer schützen.

Warum maßt du dir an beurteilen zu können mit welcher Intension mein Mann was macht? Kennst ihn? Oder seine Arbeit? Nein? Ich schon..Daher kann ich das leider nicht ernst nehmen..
Und meine Frage war nicht: "Müsste mein Mann trotz seines Jobs früher nach Hause kommen?"
Gäbe es so eine Lösung in der Richtung würden wir sie auch schon umgesetzt haben..Es gibt bestimmt welche die sich drücken vor Haushalt und Kinder.. aber meiner hilft schon wo er kann.

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Wie du meinst. Ich glaube es aber nicht.

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Ist zwar schon lang her, aber hast du mal an eine Mutter- Kind Kur gedacht?

Ich war in derselben Situation und die Kur hat mir sehr geholfen hinsichtlich Entschleinigung und Prioritäten setzen 😉

Da klappt auch der Alltag hernach wieder besser.

Viel Kraft!