Beste Freundin ist wie eine Schwester aber....

Ganz dringend muss ich mir mal den Kummer von der Seeleschreiben. Entweder hagelt es gleich Ohrfeigen oder auch ein kleiner Trost von euch.

Meine liebste Feundin und ich, wir kennen uns schon ewig und kennen uns in und auswendig. Doch jetzt ist irgendwie alles anders, so, das es mir sehr im kleinen Herzen weh tut.
Nach über 2 Jahren ist meine Freundin endlich mit Ihrem Liebsten zusammen (ich bin maßgeblich an ihrem Glück verantwortlich). Bis es soweit war, ist sie emotianal wahrlich sehr am Abgrund gegangen. Depressive Phasen, Heulkrämpfe, unzufrieden mit sich und allem... immer war ich für sie da. Hab sie getröstet, aus ihren tiefen Löchern geholt, spontan auch abends noch zu ihr gegangen damit sie nicht alleine ist, hab ihr Mut zugesprochen... manchmal war es mir auch zu viel, aber ich war dennoch immer für sie da. Jetzt ist sie wie gesagt in einer Beziehung und nun braucht sie mich nicht mehr. Ich fühle mich, obwohl ich schon in einem gestandenen Alter bin vernachlässigt. Fast 20 Jahre kennen wir uns und haben alles miteinander geteilt. Ich gönne ihr ihr Glück wie niemand sonst. Doch hab ich es nicht auch "verdient" das sie zumindest mal 5 Minuten für mich übrig hat? Seit ein paar Monaten wohne ich sehr weit weg von ihr, somit keine spontanen Treffen ect. möglich und unsere Wiedersehen sind sehr selten. Nach einem halben Jahr hatten wir vor kurzen endlich wieder ein Mädelstreffen. Doch kurz darauf wurde ein "Dreier" daraus und ihr Freund kam dazu. Ich habe im Vorfeld soviel Energie egegeben, damit aus beiden tatsächlich ein Paar wird und hatte gedacht, dass sich nun trotzdem an unserer Freundschaft nichts ändert. Leider ist dem nicht so. Jetzt bräuchte ich sie einmal und ihr ist es nicht wichtig. Vor ein paar Tagen schrieb ich ihr und bat um ihre Seelenhilfe. "Ich antworte dir in den nächsten Tagen, wenn ich mal alleine zu Hause bin" So wie es ausschaut also nie... Sie hätte mich in 5 Minuten auffangen können, mir ein paar tröstende Worte spenden können, nichts kam. Ja ich fühle mich vernachlässigt. Ich erwarte keine stundenlangen Telefonate, wie sie noch bis vor kurzem, ich erwarte keine Romane, ein bisschen Trost, das wäre es was mich aufbauen würde. Wieder einmal zeigt sich, das wahre Freundschaft nur von einem getragen wird. Ich könnte gerade heulen...

Danke fürs zuhören! Und sorry fürs ausheulen und jammern.

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Das tut mir leid für dich. Ich kann deine Sicht verstehen, denn wie eine Freundin verhält sie sich nicht.

Ich würde ihr mal einen Brief schreiben, wie du dich fühlst und wie ihre Reaktionen und das 3er Treffen sich für dich anfühlen und wenn sie das nicht versteht mich konsequent zurück ziehen.

LG

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Find ich auch, ein Brief ist effektvoller und persönlicher, wenn der sie nicht aufweckt , ist die Freundschaft für die Tonne.

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Die Menschheit wird immer egoistischer.
Eine wahre Freundin erkennst du daran, wenn sie sich nicht nur bei Kummer, Einsamkeit oder Hilfe meldet oder präsent ist, sondern einfach auch meldet und "dich" fragt, wie es "dir"auch geht und die sich auch für deinen Alltag /Leben interessiert. Wie es aussieht, brauchte sie dich (als einsamer Single), für die Freizeitgestaltung und als Kummerkasten.

Ich habe viele Freundinnen (alle in Beziehungen) , aber im Enddedefekt nur zwei "wahre" Freundinnen, die sich regelmäßig auch von selbst melden, sei es nur um zu Quatschen oder für ein Treffen. Wo man bei ehrlicher Meinung nicht aneckt etc.

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Ich finde es keinen schönen Zug von deiner Freundin. Man hat immer mal 5 Minuten Zeit für ein Gespräch. Und ganz ehrlich, dass Leben besteht nicht nur daraus mit einem Partner zusammen zu sein. Vielleicht solltest du ihr einen lieben Brief schreiben und sagen wie du dich fühlst.

Wahre Freundschaften sind echt selten. Ich habe eine Freundin, die kenne ich seit weit über 40 Jahren. Wir sehen uns nicht so häufig, Sie hat wie ich Kinder. Natürlich drehte
sich vieles um die Kinder und man nicht soviel Zeit hatte sich regelmäßig zu treffen.

Aber es gibt auch Freunde, die man wie du über 20 Jahre kennst, sich dir nicht mir nichts einfach verabschieden. Nicht auf Schlag, sondern immer ein Stückchen. So
eine hatte ich auch mal. Beim ersten Kind war es kein Problem, beim zweiten wurde es
auf einem Schlag weniger. Ich sah sie weit über 3 Jahre nicht mehr, hatten aber weiterhin regelmäßig Telefonkontakt (so einmal im Monat, wir riefen uns immer gegenseitig an. Irgendwann sah ich sie dann wieder regelmäßiger, aber nicht privat zu
Hause, sondern in der Mittagspause. Sie arbeitete schon jahrezehntelang bei der ARGE
und ich wurde damals von meinem Dienstherren abgeordnet für knapp 3 Jahre, aber in
einer ganz anderen Abteilung. So nach knapp einen halben Jahr verabschiedete sie sich
durch irgendwelche Ausreden, keine Zeit zur Mittagspause zu kommen. Dann verlierten wir uns komplett aus den Augen. Kurz bevor meine Abordnung endete, lief sie mir nochmals über den Weg. Kurzes Hallo konnte ich ihr entlocken. Sie wollte keine Unterhaltung. Und das Paradoxe, meine Freundin, die ich über 40 Jahre kenne, kennt sie auch. Manchmal trafen sie sich auch am Bahnhof, klönten mit einander, ja fuhren auch
bis zu Bahnstation zusammen, wo einer ausstieg. Und seitdem meine ehemalige Freundin nicht mehr mit mir reden wollte, war auch meine Freundin Luft für sie bis auf ein Hallo. Ich weiß ja noch nicht mal was ihr getan hatte.

Und was soll ich sagen, meine ehemalige Freundin ist mir heute über den Weg gelaufen.
Habe sie angesprochen und hallo gesagt. Und was soll ich sagen, es hat sich nicht viel
geändert. Kurze knappe Begrüßung, hat noch etwas gesagt, dass sie immer noch da
arbeitet bei der Arge, am selben Ort wohnt. Das war es.Und noch nicht mal Schüß gesagt. Wenn ich jetzt 30 Jahre jünger wäre, hätte ich wohl gesagt, mein Gott ist die plötzlich eingebildet geworden. Fakt, sie will mit einem nicht reden. Und das nach über
7 Jahren.

Freunde für die Ewigkeit, ja das wäre schön. Ist aber leider nicht so. Das lehrt uns das Leben. Im schlimmsten Fall kann ein heftiger Streit eine Freundschaft beenden oder eben einfach aus dem Leben verschwinden ohne irgendein Grund.

Wichtig wäre für dich, dass du nicht nur auf deine Freundin fixiert bist. Hast du noch andere Freunde und Bekannte? Suche dir ein schönes Hobby und lerne neue Leute kennen, wenn du weiter wegezogen bist. Mache etwas ehrenamtliches. Da lernst du
auch Menschen kennen. Mach dich von deiner Freundin nicht so abhängig.

LG Hinzwife

5

Das kenne ich auch.
Ihre Lebensumstände haben sich geändert, deine nicht. In ihrem jetzigen Leben hast du nur noch wenig bis kein Platz mehr.
Das ist Schade, aber leider auch alltägliches.

Vielleicht schreibst du ihr mal einen Brief?