Mutter gibt uns ihr Haus nicht

Hallo zusammen
Der Titel tönt etwas krass, deshalb möchte ich gerne folgendes berichten und nach eurer Meinung fragen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Thema die Gemüter spalten wird.
Meine Mutter und mein Vater haben vor 18 Jahren ein Haus gebaut. Sie wohnen im gleichen Dorf wie ich mit meiner Familie. Wir haben ein Baby und ein Kleinkind und unsere Wohnung platzt seit der Geburt des 2. Kindes echt aus allen Nähten. Wir suchen schon länger ein Eigenheim, was sich aber leider in unserem Dorf als sehr schwierig herausstellt. Die Häuser gehen praktisch unter der Hand weg und selbst für alte Häuser zahlt man noch ein riesen Vermögen. Wir sind deshalb nach jahrelanger Suche noch immer nicht fündig geworden. Vor 10 Jahren starb mein Vater unerwartet an einem Herzinfarkt. Seither lebt meine Mutter alleine in diesem 5.5 Zimmer Haus. Wir haben schon vor der Geburt des 1. Kindes unser Interesse an ihrem Haus kundgetan. Sie sagte uns, dass sie nicht ausziehen möchte, weil sie die Nachbarn mag und sie nirgends günstiger wohnen könne (Haus abbezahlt). Das ist für meine Familie sehr ärgerlich, weil wir den Platz so gut brauchen könnten und sie ja die meisten Zimmer im Haus gar nicht benutzt.
Grundsätzlich ist das ja so zu akzeptieren, da es ihr Haus ist. Nur ist es so, dass ich als mein Vater starb auf tausende Franken (wir wohnen in der Schweiz) verzichtet habe, damit sie nach dem Tod trotzdem im Haus bleiben konnte, weil das damals ihr Wunsch war. Hätte ich den Erbverzicht nicht unterschrieben, hätte sie mich auszahlen müssen, was sie aber nicht gekonnt hätte und sie deshalb das Haus hätte verkaufen müssen. Sie hat es also mir zu verdanken, dass sie überhaupt noch im Haus wohnen kann. Für mich war das damals selbstverständlich. Ich habe ihr damals geholfen als es für sie nötig war und die gleiche Hilfe hätte ich nun gerne auch von ihr. Gerade weil ein Immobilienkauf in unserem Dorf so schwierig ist und ein Umzug in ein anderes Dorf nicht in Frage kommt, wäre es nett, wenn sie nun für uns Platz machen würde. Das schwierige ist auch, dass sie sich nicht klar äussert, wann sie nun definitiv in eine Wohnung ziehen wird. Sie wird nächstes Jahr 70ig. In diesem Alter kann es ja plötzlich schnell gehen, aber wir wünschen ihr ja nichts schlechtes nur um an ihr Haus zu kommen.
Das Haus von ihr wäre für uns auch finanziell ein Gewinn, denn "günstiger" würden wir hier kein Haus bekommen. Was denkt ihr zu dieser Situation?

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Tja - irgendwie wünsche ich deiner Mutter, das sie sich Knall auf Fall in einen zwanzig Jahre jüngeren Mann verliebt, den vom Fleck weg heiratet, seine 3 noch minderjährigen Kinder adoptiert und für die nächsten 30 Jahre glücklich und zufrieden in ihrem Haus wohnt ...

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Du hast offenbar nicht verstanden um was es hier geht. Es geht mir um die Immobilie und nicht um das Geld. Sollten sich deine Wünsche an meine Mutter bewahrheiten ist das doch toll! Dann würde das Haus auch wieder voll benutzt werden und dann hat es seinen Zweck erfüllt. Es geht mir ja darum, dass ich nicht verstehen kann, warum sie alleine in einem grossen Haus sitzt und die Räume nicht nutzt und wir die so gut nutzen könnten.

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Doch, dir geht es ums Geld, du hast schließlich klar und deutlich geschrieben, dass sie aus dem Haus raus soll in eine Wohnung, deren Miete du selbstverständlich NICHT bezahlen wirst.

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Ich kann euer Problem verstehen, aber es ist IHR Haus! SIE hat es (mit-)finanziert, sie hat da jahrelang drin gelebt, vielleicht erinnert sie das Haus auch an ihren verstorbenen Mann. Zudem heißt es nicht umsonst „einen alten Baum pflanzt man nicht um“. Für alte Menschen ist es nicht mehr so einfach, sich von alten Gewohnheiten loszureißen und sich an neues zu gewöhnen. Zumal sie das mit den Nachbarn ja schon erwähnt hat. Es scheint ihr wichtig zu sein, eine gute Nachbarschaft zu haben (das ist in der Tat ein Segen - vor allem in dem Alter!). Alte Menschen knüpfen nicht mehr so leicht Kontakte wie junge und sie hat zu recht Angst, in einer neuen Umgebung zu vereinsamen.

Wenn sie es euch angeboten hätte, ok. Aber erwarten kann und darf man das auf keinen Fall!

Wie wäre es denn, wenn ihr dort mit einzieht? So hätte jeder etwas davon...

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Oh Gott bewahre! Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter, aber wieder gemeinsam unter einem Dach leben kommr für uns definitiv nicht in Frage.

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Dann kann die Not nicht groß genug sein wenn du nicht mit deiner Mutter unter einem Dach leben möchtest.
So könntest du sie im Alter gleich pflegen oder wer macht das dann?

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Hallo,

Puh, wie soll ich es knapp sagen: schäm dich. Deine Mutter ist jung. Es ist ihr Haus. Vertreib sie dort nicht. Du willst ihr Haus und das sogar unter Wert...

Ein Baby braucht nicht viel Platz. Wie groß ist eure Wohnung überhaupt?

Ich finde es schlimm, dass du deine Mutter so drängst.
Ja du hast auf 25% des Vermögens verzichtet, aber ist sowas nicht normal?
Arbeite bitte an dein Karma.
VG

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"Ja du hast auf 25% des Vermögens verzichtet, aber ist sowas nicht normal?"

Das ist also normal, aber andersrum dem Sohn helfen nicht? Schämen sollte sich die (sehr wohl alte) Dame, die lieber in leere Räume glotzt, als Sohn und Enkeln ein schönes Zuhause zu ermöglichen

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Ey wenn Du nicht der/die TE bist, Fresse ich nen Besen 😂😂😂

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Erstmal sehr mutig, dass du hier schreibst! Bevor der shitstorm über dir hereinbricht, schnell meine Meinung und Unterstützung : ich finde das Verhalten deiner Mutter hochgradig egoistisch. Ein Problem unserer Gesellschaft, in der die jungen zwar auch nicht mehr für die alten sorgen wollen (volle Altersheime) andersrum aber der gleiche egoismus herrscht. Hab ähnliches grad mit meiner eigenen Mutter durch. Wir hätten sie als bürgen für das Eigenheim für unsere junge Familie gebraucht. Haben sehr gute, sichere jobs, aber schon der "stress" war ihr zu viel...sie habe ja immer für uns zurückstecken müssen (naja, viel hatten wir auch nicht und sie wollte auch viele Kinder)...
Zu deiner Mutter: ich frage mich, was in einem Menschen vorgeht, der da allein mit seinen kaum genutzten Zimmern sitzt, während Sohn, Schwiegertochter und die kleinen Enkel ein echtes Platzproblem haben?! Weil sie die Nachbarn mag 😂?? Sie sollte eher DICH lieben! Gehe ich richtig in der Annahme, dass du auch noch ihr einziger Sohn bist?
Dein Beispiel mit dem Erbe zeigt leider, dass man heute gegenüber niemandem mehr großzügig sein sollte...Nicht mal bei der eigenen Mutter. Kommt hart auf hart, steht man nur blöd da😣 ich wünsche dir und deiner Familie, dass sie noch zur Vernunft kommt!

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Es ist mir durchaus bewusst, dass es sicher einige Leute gibt, welche eine andere Meinung haben als ich. Wenn es einen Shitstorm gibt, ist das natürlich schade. Wenn aber schon etwa im 2. Post jemand schreibt ich solle mich schämen, wird wohl noch einiges kommen :-)

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Ja genau ich bin das einzige Kind.

Du scheinst mit deinen Aussagen recht zu haben. Da ich das Haus damals ja nicht brauchte, war es für mich total ok, wenn die Mutter weiterhin dort wohnte. Der Tod meines Vaters war für beide ein Schock. Da war es das Beste für meine Mutter, wenn sie einfach mal weiter dort wohnen konnte. Aber jetzt sind die Zeiten anders und nun wäre es für mich auch das Beste mit meiner Familie dort zu wohnen.

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Ich wohne bald mit Baby und derzeit nur mit 9 jähriger auf 50qm in einer 3zimmer Wohnung.

Ich würde meine Mutter nie rausdrängeln. Das würde mir der Anstand schon verbieten. Höchstens bitten, ob man für geraume Zeit das Haus mitnutzen dürfe. Wenn es 5,5 Zimmer hat benötigt sie 1... ihr 3.. bliebe noch 1 Zimmer übrig.
Ein Mehrgenerationenhaushalt.
Sie hat dieses Haus mit ihrem Mann gebaut, der plötzlich und unerwartet starb. Sicherlich erinner sie ALLES dort an glückliche Zeiten mit ihm, an Niederlagen, an Kämpfe und Versöhnung. Ihr Mann lebt in jeder Pore dieses Hauses und es ist ihr gutes Recht daran festzuhalten bis sie bereit ist ihn gehen zu lassen.
Wer würde denn die Miete für ihre Wohnung zahlen? Doch hoffentlich ihr! Denn derzeit zahlt sie ja nur die NK für das Haus.

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Nein die Miete würden wir bestimmt nicht bezahlen. Sie hat ja meine die letzten 10 Jahre auch nicht bezahlt, obwohl ich die Hälfte des Hauses geerbt hätte. Ich finde nicht, dass ich keinen Anstand habe, wenn ich die Mutter bitte mir nun das Haus zu überlassen. Hätte ich nicht so viel Anstand vor 10 Jahren gehabt, hätte sie das Haus bereits dann verkaufen müssen.

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Unglaublich
Um so mehr ich lese
Da wird mir echt schlecht
Alleine Deine Frage zeigt wie unsicher Du Dir selber bist
Vielleicht ist in Dir noch ein Funken Anstand
Da braucht der Mensch keine Feinde hat er so eine Tochter

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Sollte einer meiner Eltern heute sterben, würde es mir im Traum nicht einfallen meinen Erbteil zu verlangen. (Wir suchen auch Eigenheim). Auch wenn das Erbrecht vielleicht etwas anderes vorsieht, es ist das Vermögen meiner Eltern und nicht meins. Ich würde auch nier verlangen, dass sie /er aus ihrem Haus auszieht, welches sie zusammen gebaut haben und ihre Kinder großgezogen haben.

Meine Eltern habe als ihr Eltern gestorben sind auch nicht auf die Auszahlung des Erbes bestanden, sondern es den "überlebenden " überlassen. Alles andere find ich persönlich auch als egoistisch.

Ihr seit erwachsen und selbstverantwortlich für euer Leben und eure Entscheidungen. Ihr lebt in einer Mietwohnung ist klein ist und habt trotzdem ein zweites Kind bekommen und jetzt soll deine Mutter deine Probleme lösen. Sie ist erst 70 wie du schreibst sie kann noch 10, 20 oder mehr Jahre haben. Das Haus ist auch ihre zusätzliche Altersvorsorge (z.B. Kapital wenn die mal in Pflege muss, was ich ihr nicht wünsche). Und was noch viel wichtiger ist es ist ihr Zuhause und dein Elternhaus. Wenn sie eines Tages stirbt wird es dir gehören zu 100%, aber solange ist sie die Mehrheiteignerin und kann dort leben so lange sie will.

Also mache das was erwachsene Menschen machen, löse deine Probleme selbst. Zieht in eine größere Wohnung, sucht weiter nach einem Haus. Du hast vor Jahren eine Entscheidung getroffen, die du jetzt anscheind bereust, aber so ist das Leben nun mal. Wir treffen Entscheidungen und leben mit den Konsequenzen.

LG Morgain

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Ja das ist dein gutes Recht auf dein Erbe zu verzichten. Aber wie du sagst, es gibt Gesetze welche klar regeln, dass dir auch ein Erbteil zusteht. Wer diesen annimmt, muss sich weder schämen noch ist er egoistisch. Es grhlrt einfach ihm.

<<Mach das was erwachsene Menschen machen und löse deine Probleme selbst>> hättest du das vor 10 Jahren auch meiner Mutter gesagt? Dann hätte sie damals schon verkaufen müssen.
Und ja es stimmt, ich bereue es. Hätte ich damals gewusst, dass sie mir später nicht auch entgegen kommt, hätte ich nicht auf meinen Erbteil verzichtet. Es ist ein Geben und Nehmen.

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Doch, ich finde, derjenige, der vom überlebenden Elternteil Erbauszahlung fordert ist egoistisch. Egal, ob es rein rechtlich so ist. Was geht dich das Geld deiner Eltern an - richtig - NICHTS. Meine Eltern haben sich als solche nicht wirklich mit Ruhm bekleckert und finanziell haben wir weder jemals was "gefordert" noch etwas bekommen - sicher wären ein paar Unterstützungen hier und da nett gewesen, war aber nun mal nicht so und schult auch die Eigenverantwortung und die Fähigkeit, sich in miesen Situationen selbst zu helfen.

Aber auch hier, solange nicht beide Eltern tot sind, kämen weder meine Schwester noch ich auf die Idee, da irgendwas zu fordern. Und wenn sie uns gar nichts vererben, weil sie das Haus vorher verkaufen und alles Geld verbraten würden, wäre das ihr Ding.

Erben kann man das, was übrigbleibt, wenn die Vorfahren hin sind. Verpflichtet sind sie nämlich zu nichts. Deiner Mutter würde ich nicht mal verübeln, wenn sie das Haus verkauft und das Geld ausgibt - sie wird es sicher nicht tun, ich würde es auch nicht. Aber abwarten, bis sie geht, DAS kann man erwarten. Aber wie gesagt, ich halte dich sowieso nicht für echt.

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Hallo,

wäre es vielleicht möglich, so um-/anzubauen, dass Deine Mutter in einer Art Einliegerwohnung im Haus bleiben kann?

Viele Grüße

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Nein das Haus (Doppeleinfamilienhaus) ist baulich nicht so zu ändern, dass eine Einliegerwohnung entstehen könnte. Das wäre sonst die optimalste Lösung.

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Ich habe letztens noch mit meiner Nachbarin gesprochen. Sie lebt in einem ca. 250 qm großen Haus. Sie verliert sich in diesem Haus. Verkaufen möchte sie dennoch nicht, da zu viele Erinnerungen sie halten. Ihr Mann ist auch gestorben. Sie hat mir so sehr leid getan. Ihr Satz am Ende war noch: Ich wünsche mir bis zum tot hier leben zu dürfen.

Ich bin auch Eigentümerin eines Hauses. Wenn ich mir vorstelle, dass meine Kinder mich hier raushaben wollen, würde ich mich fragen, was ich in der Erziehung meiner Kinder falsch gemacht habe.

Deine Eltern haben das Haus ja auch nicht geerbt sondern vernünftig gekauft. Dann sieht zu, dass ihr eure Ansprüche runterschraubt und euer Suchradius erweitert. Deine Mutter ist ja nicht daran schuld, dass es euch zu eng wird. Oder ihr sucht euch eine größere Wohnung. Muss ja nicht direkt ein Haus sein. Wir haben auch mit drei Kinder auf 75qm gelebt. Was soll ich sagen, wir hatten Dach über Kopf, warm, jeder sein eigenes Zimmer und vollen Kühlschrank. Und hat es zum Leben super gereicht.

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„aber wir wünschen ihr ja nichts schlechtes nur um an ihr Haus zu kommen.
Das Haus von ihr wäre für uns auch finanziell ein Gewinn, denn "günstiger" würden wir hier kein Haus bekommen. “

😂👍😂👍😂👍

Ansonsten:
Ich hoffe, deine Mutter bleibt noch mindestens 20 Jahre in ihrem (!) Haus wohnen!