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Huhu,
ich rate dir auch, dich auf dein Bauchgefühl zu verlassen und deine Tochter zu schützen.
Ich wurde als Kind auch vom eigenen Vater missbraucht. Ich war noch in der Grundschule als die Übergriffe los gingen und erst als Erwachsene habe ich die ganze Tragweite begriffen, was da passiert ist.
Dieses Hinterhältige "du willst doch nicht, dass ich mich von Mama trenne" usw. Diese ganze Manipulation dabei und als ich es endlich versucht habe meiner Mutter zu erzählen, kam nur ein "kann gar nicht sein, du spinnst hier herum".
Nur mit meiner Schwester konnte ich mich später austauschen, da auch sie später die Übergriffe erlebt hat. Von einer weiteren Cousine weiß ich es auch, dass sie von meinem Vater missbraucht wurde - man ist offiziell "gemeinsam duschen gegangen, weil man ja nicht so verklemmt sei". Niemand wollte es sehen! Bis heute traut sich niemand mehr etwas zu sagen, beweisen kann man nichts mehr (Anzeige also zwecklos), also muss ich heute meine Mädchen schützen.

Meine Mädchen gebe ich viel Selbstbewusstsein mit auf den Weg, achte sehr darauf dass ihre Grenzen gewahrt werden und nehme sie sehr Ernst!
Übernachtet hat meine Tochter dort schon ganz selten - allerdings war sie da noch kleiner. Jetzt ist sie ein Schulkind und ich werde jedes Mal Ausreden finden, warum sie nicht dort schlafen kann, wenn der Opa da ist. Eine Alternative sehe ich nicht.

Also nehme bitte dein Gefühl Ernst, der Übergriff bei der in der Kindheit war ein Alarmsignal, was du nicht unbeachtet sein lassen solltest. Beim Enkelkind sind die Hemmschwellen gewiss noch niedriger als bei der eigenen Tochter.

Ansonsten ignoriere die anderen, lasse sie reden. Sage halt, du klammerst eben und willst dein Kind nicht abgeben etc pp Lege dir jede Menge Ausreden zurecht, wenn es um Übernachtungen geht. Stärke dein Kind, schütze es und wenn man dir übel nachredet wegen Helikoptermutter, dann ist das eben so - lieber so als ein missbrauchtes Kind mehr!
Die Wahrheit will niemand hören / sehen - daher immer Ausreden parat haben.

Wer es nicht erlebt hat, kann sich nicht einfühlen, wie schwer man es hat bei dem Thema.

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Für mich klingt das fast nach meiner Mutter... Sie hatte als ich ein Kind war immer die "irrationale" Angst, dass mich ein fremder ins Auto locken und missbrauchen könnte. Alle sagten ihr sie wäre übervorsichtig, solle sich nicht so anstellen. Bis sie eines Tages eine völligem Zusammenbruch erlitten hat, weil sie auf der Straße plötzlich den Mann gesehen hat, der ihr als Kind genau das angetan hatte. Sie hatte es so erfolgreich verdrängt, dass sie es tatsächlich jahrelang nicht mehr wusste.

Du beschreibst eine Situation, die ich als Missbrauch ansehen würde. Nie und nimmer kann es einem im Halbschlaf mehrmals passieren, mehrmals passieren, dass man der eigenen Tochter die Hose runter zieht und versucht ihr über den Po zu streicheln... Ob da mehr passiert sein könnte will ich nicht mutmaßen. Bitte vertraue dich deinem Mann an und lass deine Tochter nicht bei deinem Vater. Deine Angst ist NICHT unbegründet oder irrational!

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Höre auf dein Bauchgefühl.
Dass deine Mutter dir komplexe psychische Probleme ohne Diagnose unterstellt ist für mich ein Warnsignal - vielleicht hast du es ihr erzählt, vielleicht ist auch mehr passiert und sie redete dir psychische Krankheiten ein - Sowas kann einen ironischerweise auch krank machen. Lies mal über das Thema Gaslighting.

Ich kenne leider auch einen Fall aus der Familie: Der Vater ist regelmäßig, wenn die Mutter nicht Zuhause war, ins Bett zum Kind gegangen und steckte die Hand in die Unterhose usw. Die Betroffene Person berichtete es der Mutter, die ihr einfach Lügen unterstellte, dann schwieg die Person bis zum Tod des Vater und darüber hinaus - dass die Person mehrere Therapien machen musste, muss man wohl nicht erwähnen.

Dein Vater hat dich als Kind sexuell belästigt - das was du beschreibst macht nicht einmal mein Mann im Bett, wenn er mich anfasst und ich seine Hand wegdrücke, dann hört er auch auf und bedrängt mich nicht. Wenn das ein Vater mit dem Kind macht ist es eine ganz andere Hausnummer.

Geh zum Psychologen und arbeite das auf und lasse dein Kind da nicht alleine. Ich selber wurde zum Glück nie missbraucht, aber ich wurde lange gemobbt als Kind (war deswegen auch Depressiv). Wenn meine Mutter mir heute erzählt, was die Kinder/Jungendlichen mir alles angetan haben wunder ich mich manchmal, denn ich habe die schlimmsten Sachen vergessen, dabei war ich da schon 13/14/15/16 und kein Kleinkind mehr, erst als sie es erzählte kam auch anderer Kram hoch. Man verdrängt mehr als man denkt.

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Hallo zusammen,

ich danke euch für eure zahlreichen Antworten und die Zusprüche. Es tut so gut, dass zu hören. Danke danke danke !!

Als das mit meinem popo passierte, war ich schon in der Pubertät. Ich musste zwischen 12-15 Jahre alt gewesen sein. Bis heute war mir nicht klar, ob sowas im Schlaf passieren könnte. Aber dank euch bin ich mir nun sicher, dass es absolut nicht möglich ist. Wenn man schläft, schläft man ja und im Halbschlaf weis ich ja, dass meine Tochter neben mir liegt oder nicht? Es ist so schwierig.

Nach dem ich den oben geschriebenen Post geschrieben habe, lag ich noch sehr lange wach und habe versucht mich krampfhaft an irgendwas zu erinnern. Komischerweise kann ich mich an viele Sachen erinnern die sogar im Kleinkind alter passiert sind aber an keinen missbrauch.

Jedoch erinnere ich mich, dass ich schon als Kleinkind wusste was Sex ist. Ich weis nicht, ob es das eigene Interesse war oder ob es einfach durch sexuellem missbrauch kam. Ich kann mich erinnern oder ich meine mich erinnern zu können, dass ich als Kleinkind im Gitterbett selbst angefasst habe. Ich weis nicht ob es real ist oder nicht. Ich weis nicjt, ob es in solch jungem Alter überhaupt möglich ist, an Sex zu denken. Ich bin so überfordert.

Werde aber eure Ratschläge definitiv zu Herzen nehmen und mir aufjeden Fall professionelle Hilfe suchen. Ich glaube, dass es in dieser Situation das beste ist. Mein Mann muss ich über kurz oder lang dann eh einweihen.

Und meine Mutter hatte für uns alle eine Familientherapeuten gesucht durch den damaligen Kinderarzt. Die war auch wirklich super. Als sie aber nach einiger Zeit Kritik an meiner Mutter ausübte, wurde sie achtkantig rausgeworfen und ich habe sie nie wieder gesehen. Das war’s dann mit der Therapie für mich.

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Ich hatte damals ein ähnliches Erlebnis, nur mit anderem Ausgang. Ich müsste auch so um die 10-14 Jahre alt gewesen sein und ich bin gerne ab und zu zum Einschlafen in das Bett meiner Eltern gegangen. Mein Papa lag schon drin und ich habe mich auf die Seite meiner Mutter gelegt. Irgendwann spürte ich auch eine Hand auf meinem Po und habe kurz überlegt, was hier gerade passiert. Ich habe mich dann aber erkenntlich gezeigt und mein Papa hat sofort seinen Irrtum bemerkt, sich entschuldigt und aufgehört. Es wurde danach nie wieder thematisiert - es war uns beiden sehr unangenehm.

Ich denke, dass ist eine normale Reaktion, die du erwarten hättest können. Bei dir hat dein Papa nicht aufgehört. Deshalb stimme ich den anderen zu, dass das einfach absolut nicht geht - auch nicht im Halbschlaf - das ist übergriffig.

Und vertraue da deinem Gefühl, du wirst das nicht ohne Grund haben. Wenn du es ignorierst und dann etwas passiert, kann so etwas nie wieder rückgängig gemacht werden.

Bei meiner Freundin gab es auch einen sich auffällig verhaltenen Onkel. Ihre Mutter hatte immer, wenn er dabei war, sämtliche Sinne aktiviert und ja aufgepasst, dass er mit keinen der anwesenden Kinder allein ist. Es ist auch nix passiert, wer weiß aber, was hätte passieren können. Der Verdacht wurde nie durch eine Tat bestätigt, aber es schadet ja nicht, bei einem unguten Gefühl vorsichtig zu sein. So lange du dieses Gefühl nicht bei allen Männern hast, ist es sicher nicht unberechtigt.

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Ob man es sich vorstellen kann oder nicht aber es gibt Frauen die wahrnsignale bei ihren eigenen Männern nicht erkennen...

Wie viel Pädophile gibt es die in Ehen leben mit Kindern und NIE hat jemand etwas bemerkt? Wenn man die Zeitung aufschlägt sind es eine Menge.

Und im Zuge dessen schützen die Frauen ihre Männer indem sie die Kinder degradieren.

Bist du dir sicher dass du so ein „schlimmes“ Kind warst? Es nicht hineinprojiziert wurde? Eine Ausrede gefunden wurde für dein „aufmüpfiges/sich wehrendes“ Verhalten?

Niemand kann so gut verdrängen wie Kinder (erstrecht zum Schutze der Eltern).

Hole dir professionelle Hilfe und hör auf dein Gefühl und lass dein Kind nicht bei deinen Eltern.

Ich wünsche dir alles Gute und egal was passiert ist - du warst nicht schuld, nicht schlimm, nicht gestört, nicht dafür verantwortlich!

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Hi,
Vertraue da auf dein Gefühl und lass die Kleine nicht alleine zum Opa.
Herzliche Grüße
TanteLillifee