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"
Wie seht ihr das allgemein und was sind evtl. eure eigenen Erfahrungen in dem Bereich?? Kommt mir das alles nur so vor? Übertreibe ich, was das betrifft??"


DAs Thema nimmt bei euch in der Familie einen sehr großen Raum ein. Daher ist es verständlich, dass dein Sohn angesäuert reagiert.

Diese Wut, diesen Frust, muss er aber nicht an Fremden auslassen!

Schlagfertig antworten: JA
Frust rauslassen: NEIN

Ich habe Zeit meines Lebens anderes Interessen als 95% meiner Altersgruppe. So what.

- ich akzeptiere mich so wie ICH bin
- ich muss in meiner Familie nicht um meinen Platz kämpfen!
Sicher, meine Eltern waren schon auch traurig, als ich DEREN Hobbies nicht übernehmen wollte, weil ich familientechnisch völlig aus dem Rahmen fiel (Hobbies)

aber sie haben es dann akzeptiert. Mehr oder weniger. Mit dem meisten konnten sie nichts anfangen. Das machte mich schon auch traurig. Alle haben ein gemeinsames Thema (NICHT Fußball), aber ich passe da eben nicht dazu.
Und selbst habe ich nur meine Interessenskollegen, die ich zu den jeweiligen Stellen treffe.

Aber genau dieser Frust und diese Einsamkeit haben mich stark gemacht.

Ich habe gelernt, dass ich nicht in die Norm passen muss.
Wohl aber selbst etwas dafür tun kann, um mich nicht zum Außenseiter zu machen.


Bspw. Smalltalk kann ich GAR NICHT

Schminken? Neueste Trendes? Königsfamilien? #schwitz
Besser ich sage nichts dazu, als mich voll in die Nesseln zu setzen.

Da es aber für sehr viele eine Kontaktaufnahme ist, eine Interaktion mit anderen Menschen,
weil ich nicht abgekapselt leben möchte (Interessenskollegen eben auch speziell anzutreffen sind), eigne ich mir gesellschaftlich anerkannte - häufig verbreitete - Themen einfach am RANDE mit an.

So bin ich halbwegs informiert über Wetter, Politik, "aktuelle gesellschaftliche Themen", die mich nicht die Wände hochgehen lassen.

Möchte jemand Fremdes Kontakt mit mir aufnehmen: lächle ich, sage ich nein; kein Interesse und agiere über die Körperhaltung, dass das Gespräch beendet ist.

Wenn ich gut drauf bin, höre ich zu. Auch wenn ich mit dem Thema nichts anfangen kann, manchmal habe ich Lust drauf "andere Welten" kennen zu lernen.


Sind es Themen, in denen ich in meiner Familie bis zum Stresslimit auf die Palme getrieben wurde, dann können die ANDEREN NICHTS dafür!

Woher soll jemand wissen, dass Superfood, Demeter, vegetarisch, zuckerfrei und perfekte Ernährung schon Thema war, noch bevor ich selbst sprechen konnte.
Meine Mutter heranziehen kann ich nicht mehr. Für sie war das ein riesenthema vor 40 Jahren bis zu ihrem Tod.
Nur dass sie damals niemanden hatte, um darüber zu reden. Außer in der Familie.


So.... fremde können dafür aber nichts, was in UNSERER Familie zu dem Thema megaschief lief (Geschwister mit Essstörungen).

Da es aber ein aktuelles gesellschaftliches Thema ist, so what.
Dann lerne ich eben damit umzugehen.
Respektvoll ablehnen und zeigen, dass ich nicht daran interessiert bin.

Meine Wut über das Verhalten meiner Mutter lasse ich an ihrem Grab aus, nicht an Fremden.



Fußball ist in manchen Familien groß in anderen nicht.
Meine liebt Fußball. Der Vorteil: sie hat mit anderen ein Gesprächsthema.
Sie hat aber auch andere Interessen: und sie hat gelernt: mit manchen kann sie darüber reden, mit anderen nicht.

Wird sie auf Klischeethemen angesprochen, mit denen sie nichts anfangen kann, dann lenkt sie ab, stellt andere Fragen. Sofern sie Interesse an Small Talk hat.

Es gibt aber auch oft genug Tage, da KÖNNTE sie vom Thema her mitreden, hat aber schlicht keine Lust.
Da sagt sie dann, dass sie kein Interesse hat. Gegenüber weiß dann nicht, ob sie kein Interesse am Thema hat oder einfach nur jetzt nicht mit jemandem zu reden.

In öffentlichen Situationen reicht das vollkommen aus.
Zu Schulkameraden und Menschen, die sie häufiger trifft, sagt sie dann schon, ob es am Thema oder am Zeitpunkt liegt.


Da das Thema Fußball bei euch so viel Raum einnimmt,
dass euer Sohn schon so viel Frust dazu mit sich herumträgt,
würde ich das mal mit deinem Mann besprechen.

- Vater-Sohn-Zeit
welche gemeinsamen Interessen haben die beiden?
Was ist das "am wenigsten üble", was beide ertragen können

- Fühlt sich euer Großer vom Vater abgelehnt
als Person akzeptiert?

- Wie geht der Vater mit seiner Traurigkeit um, dass sein Lieblingsinteresse nicht sein Sohn auch hat?
Bemüht er sich trotzdem eine Bindung aufzubauen?

Meine Tochter hat völlig andere Interessen als ich. Dass sie meine Spezialinteressen nicht übernommen hat, bin ich sogar froh (macht es ihr einfacher), bei anderem bin ich schon auch traurig.
Aber sie ist NICHT ich und MEINE HALTUNG dazu macht es ihr einfacher, IHRE Interessen auszuleben. Sie spürt dass ich sie liebe, auch dann dass wir völlig verschieden sind.

Meine Mutter war sehr entsetzt darüber, dass ich ihre "Leiden schafft" nicht übernommen habe und mich ins Superfood Thema so gestürzt hatte wie sie.
Diesen Frust bekam ich durchaus zu spüren.

Andererseits hatten wir einige andere gemeinsame Anknüpfungspunkte, so dass ich zwar mit vielem allein in der Familie dastand, aber nicht völlig allein. Für eine Bindung reichten die Gemeinsamkeiten aus.


Da finde ich euch als Eltern schon auch gefragt.

Bei Freunden lief es lange ähnlich wie bei euch innerhalb der Familie.
Nur dass es nicht Fußball war, sondern was akademisches , das der Stammhalter nicht übernehmen wollte.
Bei Freunden meines Vaters war es oft der Familienbetrieb und wenn die Kinder nicht das gleiche Handwerk übernehmen/lernen wollten.


Geschafft haben sie es, wenn Vater Sohn akzeptiert hat. Mit Traurigkeit und allem, aber losgelassen hatte seinen Weg zu gehen
und wenn Sohn akzeptiert hatte, dass Vater traurig war, aber dennoch seinen Weg selbst gehen durfte

Schwierig wurde es, wenn Vater auf Grund der Traurigkeit / eigenen Entäuschung gar keine Bindung mehr zum Sohn aufbauen wollte (unbewusst) und/oder Sohn daraufhin den Vater abgelehnt hat. "ich funktioniere nicht für ihn, also will ich ihn gar nicht kennen lernen".

Bei Mütter Töchtern gibt es das auch!
a) viele sprechen dann eher darüber, über Gefühle
b) Manipulation und "führen" finden subtiler statt und kommt dann viele Jahre später heraus, wird bewusst wenn eigene Kinder da sind oder eben in Therapie.

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Jetzt bin ich gespannt:

Was machst du denn mit dem Grab Deiner Mama?

Stellst Würstchengläser hin anstelle von Blumenvasen? Bedeckst es zu Weihnachten mit Salami?

Sorry, hatte grad Kopfkino 😅

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Neee, nichts offensichtliches. Andere geht es ja nichts an und auch auf dem Friedhof sollte es respektvoll bleiben ;-)

- all das, was ich ihr nicht mehr sagen konnte, sage ich ihr in Gedanken
- so wie ich mich auch schweigend nach außen, Worte, Gedanken im inneren auch bedanke (für anderes), trauere, mich erinnere, an schöne Zeiten denke,
so lasse ich auch meine Wut raus

das hilft mir enorm, weil es an dem Platz ist, wo es hingehört


Ein Brief ans Grab legen ist auch eine Möglichkeit. Verschlossen natürlich.

Nur weil sie tot ist und ich es ihr nicht mehr persönlich sagen kann, muss die Wut ja trotzdem wo hin. Reinfressen tut mir nicht gut; andere können nichts dafür.

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Hallo,

egal ob dein Sohn genervt war oder nicht.
Ich hätte nicht geduldet, dass mein Sohn so mit einem älteren Mann spricht!

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Der ältere Herr konnte nicht wissen, dass das Thema so auf den Jungen wirkt und ja, der Sohn hätte etwas gemäßigter antworten können. Aber ihr Sohn ist auch nur ein Mensch und fast erwachsen. „Nicht geduldet...“. Naja, dann hättest du ihm gesagt, dass man mit alten Menschen anders spricht und dann?
Er ist bald erwachsen und der ältere Herr mag sich ja wohl selber wehren können.
Respekt vor dem Alter .... ja .... manchmal verhalten sich die Alten aber auch wie die Axt im Walde, also da sollte man nichts pauschalisieren.

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Es wäre ok, wenn der Sohn mit einer jüngeren Person so spricht?

Der Sohn hätte nicht genervt antworten sollen und der Herr hätte freundlich sagen können, dass es ihn wundert, dass sich der Sohn sich nicht für Fussball interessiert und nicht abwertend "eigenartig" sagen sollen.

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Hey,

meine Kinder sind noch sehr klein und haben noch keine Interessen, aber auch sie sollen sich einfach ausprobieren und schauen was ihnen gefällt. Für mich gibt es nicht mehr dieses typisch Mädchen typisch Junge-Ding.

Und jetzt erzähle ich dir mal was mein Mann mit seinen knapp 35 Jahren immer noch mitmachen muss: er trinkt keinen Alkohol UND ist nicht interessiert an Fußball und raucht auch nicht.

Das führt regelmäßig dazu, dass er im Gegensatz zu anderen (wenn auch unbewusst) ausgegrenzt wird. Die Nachbarmänner treffen sich - aber das geht ja nur mit Bier. Mein Mann wird nicht eingeladen.
Wir stellen den Maibaum auf - es gibt nur alkoholische Getränke und allenfalls Wasser. An der Umlage beteiligen wir uns immer fleißig, aber obwohl wir es kommunizieren wird nicht mal eben ein 6er Träger Fassbrause oä besorgt, das müssen wir dann selbst mitbringen.
So sympathisch die anderen auch sind, aber bei so etwas denkt keiner mit irgendwie. Es ist einfach schade.

Dein Sohn hat genau richtig reagiert. Der ältere Herr hat sich wohl nichts dabei gedacht und wäre dein Sohn nicht eh schon genervt gewesen, hätte er sicher auch etwas gemäßigter reagiert.

LG

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Danke für deinen Beitrag.
Naja, genervt war mein Sohn vorher noch nicht. Erst als der Mann ihn nach seinem neutralen "Nein, habe ich nicht gesehen" irritiert als "eigenartig" abgestempelt hat, da war er anschließend genervt und hat ein bisschen die Fassung verloren (ohne aber laut zu werden). Und wie gesagt: Ich konnt's im Nachhinein sogar verstehen. Auch wenn ich in den Augen vieler hier im Forum jetzt eine Rabenmutter bin, die ihrem Sohn angeblich keinen Anstand beigebracht hat.;-)

Zu deinen eigenen Erfahrungen:
Wow! Das scheint bei euch ja echt krass zu sein. Schade, dass da bei euch in der Nachbarschaft so wenig Akzeptanz zu herrschen scheint und dein Mann (ganz bewusst?) von den anderen Männern ausgeschlossen wird, nur weil er nicht in deren persönliches Schema passt! Traurig eigentlich...#gruebel

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Dein Sohn hätte der Person (egal ob Mann oder Frau, egal welchen Alters) im freundlichen Ton antworten können, er habe das Fußballspiel nicht gesehen, da er sich nicht dafür interessiert.

Manchmal macht der Ton die Musik.

Auf den Einwand " eigenartig" hätte er doch einfach freundlich Fragen können, was der Mann mit eigenartig meint und vielleicht wäre eine freundliche Unterhaltung daraus geworden.

Aber ich kenne das mit dem Klischeedenken auch. " Jungen sind wild und hören auf nichts." Unsere Jungs sind nicht wild und können hören. Sie sind von der Natur her ruhig. Viel Bewegung haben sie am Tag. Der Jüngste wird noch getragen und dreht sich durch die Wohnung. Mit "wild" meine ich, keine lange Konzentration auf eine Sache, nur am Austesten, schlagen, wenn man seinen Willen nicht bekommt (nicht das spielerische Raufen).

Ich stelle Mal folgende These in den Raum:
Wenn man davon ausgeht, dass Jungs wild sind, dann erzieht man dementsprechend so.

Bringe Deinem Sohn mehr Gelassenheit bei solchen Fragen bei.

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Hallo,

einerseits finde ich es unverschämt, dass Dein Sohn den armen Mann so anpampt, der nur freundlichen Small Talk betreiben wollte, andererseits ist es verständlich, dass ihm irgendwann die Hutschnur platzt, wenn er sein ganzes Leben schon mit dem Thema genervt wird.

Wer sich in Deutschland als Junge/Mann nicht für Fußball interessiert, hat ein Problem, weil er häufig außen vor ist.
Das ging bei unserem Sohn (10) schon im Kindergarten los und zieht sich bis jetzt in die 5. Klasse. Dort gibt es noch Basketball-Fans, aber das interessiert unseren Sohn auch nicht wirklich.
Sein Lieblingssport ist Reiten. Außerdem spielt er Tischtennis und fährt Ski.

Überall, wo Gruppen von Jungs sind, kommt man rein, indem man mit Fußball spielt und über die Bundesliga redet. Wenn man kein Fußball spielt, hat man es wesentlich schwerer, Anschluss zu finden.
Auch bei Männern, die sich nicht kennen, ist der Eisbrecher sehr oft Fußball.

Mein Mann interessiert sich zumindest so viel für Fußball, dass er sich über die wichtigsten Ereignisse in letzter Zeit unterhalten kann.

Ich habe schon von mehreren Jungs-Müttern gehört, dass es ein echtes soziales Problem darstellt, dass der Sohn kein Fußball mag oder kein Fußball spielen kann.
Hier im Fußballverein werden Jungs gemobbt, die zu schlecht spielen, und die Trainer unternehmen nichts dagegen.

Bei den Mädchen gibt es nichts vergleichbares. Da reiten zwar viele oder machen Ballett, aber das hat beides keinen so hohen Stellenwert, wie Fußball.
Bei Frauen fällt mir auch kein Thema ein, dass so im Vordergrund steht, wie Fußball bei den Männern.

LG

Heike

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"Wer sich in Deutschland als Junge/Mann nicht für Fußball interessiert, hat ein Problem, weil er häufig außen vor ist."
"Überall, wo Gruppen von Jungs sind, kommt man rein, indem man mit Fußball spielt und über die Bundesliga redet. Wenn man kein Fußball spielt, hat man es wesentlich schwerer, Anschluss zu finden."

Ja, das hat mein Sohn tatsächlcih auch schon mehr als einmal am eigenen Leib zu spüren bekommen!
Als er z.b. letztes Jahr nach der Realschule auf das berufl. Gymnasium gewechselt ist, erzählte er mir gleich nach dem ersten Schultag etwas frustriert, dass er morgens versucht habe, mit dem Jungen neben ihm in der Schule freundlich etwas ins Gespräch zu kommen. Als mein Sohn fragte, worüber man sich unterhalten könnte, da kam der andere sofort (und in angeblichem total hoffnungsvollem Tonfall) mit "Fußball??" Und als mein Sohn da freundlich passte und kurz und sachlich erklärte, dass er kein Fußballfan sei und dementsprechend nichts dazu sagen könnte, nahm das der andere Junge sichtbar irrtitiert und erstaunt mit "Ne?? Hhmm...." auf und sagte anschließend nichts mehr. Mein Sohn meinte: "Der hing da dann irgendwie total verloren und verunsichert neben mir und wusste offenbar nicht mehr, worüber man dann noch reden könnte. Und als ich meinerseits versuchte, ihn das ein oder andere zu fragen, antwortete er nur total knapp und einsilbig. War mehr als offensichtlich, dass er das Interesse an mir nach der Fußball-Absage total verloren hatte...."

Mit anderen Worten: Der versuchte Smalltalk war wohl am fehlenden Fußballinteresse meines Sohnes gescheitert. Der andere Junge war nach der Fußball-Absage scheinbar total out-of-topics und desinteressiert.#gruebel

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Und wenn die Antwort "Pferde?" oder "Kleider entwerfen" gewesen wäre und der andere Junge hätte sonst keine anderen Interessen gehabt, hätte dein Sohn das cool genommen und wäre nicht enttäuscht gewesen?

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Vielleicht reagiert dein Sohn auch so übertrieben, weil er doch den Unterschied merkt, dass deinen Mann und seinen Bruder die Fussballliebe verbindet. Fussball ist doch wie das Wetter ein beliebtes Smalltalkthema. In einem Land in dem zu jeder WM oder EM Ausnahmezustand herrscht, ist die Wahrscheinlichkeit einen Fussballfan vor sich zu haben doch gar nicht so gering und zwar unabhängig vom Geschlecht.

Ich erzähle dir mal wie es bei uns ist. Meine Tochter (fast 13) erfüllt eigentlich jedes Klischee, dass man über Mädchen haben kann. Sie liebt rosa, pink und Glitzer...Sie züchtet mit Hingabe ihre langen blonden Haare...schaut Schminktutorials und ist für jeden aktuellen Klatsch aus der Promiwelt zu haben...ihr Lieblingshobby ist Reiten und auch ihr eigenes Pferd wurde mit pinken Zubehör ausgestattet. Das gleiche Mädchen geht aber nach jedem wichtigen Sieg im schwarz-gelbe Trikot zur Schule. Freundinnen haben es während WM oder EM schwer sich mit ihr zu Treffen, da alles erst mit dem Spielplan der Nationalelf abgestimmt werden muss. Zwischen dem ganzen Pink in ihrem Zimmer sticht ihre BVB-Fanbettwäsche hervor. Und noch nie in den letzten fast 13 Jahren hat irgendjemand komisch darauf reagiert oder sich gewundert. Nie hat jemand sie darauf angesprochen , dass bei uns nicht der Papa der Fussballfan ist, sondern wir zwei Mädels.

Vielleicht existieren die Klischees einfach eher bei dir und deinem Sohn...

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Kann deinen Sohn nach der Vorgeschichte auch verstehen, allerdings kannte dieser Rente sie nicht und dafür wars dann schon etwas frech :D Also kann ich auch diesen verstehen (bzw ich kenne ja die Tonart nicht)

Mich nervt das auch immer an...mein Sohn wurde bis dato (5 jahre) permanent für ein Mädchen gehalten weil er mega lange Haare hatte (omg hatte,er hat sie gestern abgeschnitten >> von polang ganz kurz :D), boah also irgendwann ist man da schon genervt innerlich....aber da kinder einfach niedlich aussehen hab ich das noch "nachgesehen" und einfach erwähnt, war eh jedem mega peinlich ^^

Zu dem mega untypischen Junge hab ich natürlich auch ein mega untypisches Mädchen :D
Die hat mit knapp 4 schon gezeigt wo der Hammer hängt, ebenfalls polange Haare, sie kam mal in Kiga mit geflochtenem Zopf und da hiess es wohl "so schöne Elsa haare" und sie ganz entsetzt "nein das sind Leony Haare" xD
Lief mit Minion,Cars und Spiderman themenklamotten rum,war ne kleine wilde räuberin...sie spielt sogar gern Fussball (freizeit mäßig) xD und das obwohl keiner von uns drauf steht.

Ich hab allzeit darauf versucht zu achten meine Kinder klischeelos zu erziehen und wenn ich sie mir anschaue ist mir das gut gelungen :D
Manche Dinge scheint man einfach "insich" zu haben aber im großen und ganzen....

Meine Schwiegermutter will das leider nicht so recht akzeptieren....da kamen Geschenke...von barbie - Frozen alles dabei, das was sie sich aber wirklich wünschte wurd halt ignoriert...das gleiche machen sie mit meinem Sohn (jetzt sie und ihr lebensgefährte der auch Enkel hat und da muss ja scheinbar alles gleich sein)

Mich nervt sowas total zumal was das angeht meine Kinder etwas "blöd" reagieren, sie freuen sich einfach über alles ....das es am Ende garnicht genutzt wird,glaubt man mir dann ja nicht #augen selbst wenn es nur angeschaut wird "oh toll" und dann bei seite gelegt wird.
Nur einmal fing meine Tochter heftig an zu weinen und das war als sie eine barbie gekam :x dann wurds auch noch frech aufs christkind geschoben (blöd nur das meine Tochter nicht damit aufwächst das es sowas wirklich gibt xD) das fand ich schon echt mega fies..

Naja ich gebe es nachwievor meinen Kindern so weiter das alles für jeden erlaubt ist und schaffe damit hoffentlich eine weltoffenere Generation.

Früher war es halt eben doch so das Jungs eben die "harten" waren und Mädchen die "zarten" und entsprechend Kategorisiert wurden sie...geht ja bishin zu den Farben, also nein es ist so, kommt dir nicht nur so vor....und LEIDER wird das heute noch viel zu viel so weiter gegeben.

LG

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Hallo,
ich finde es grundsätzlich wichtig, dass Geschlechterstereotypen aufgebrochen werden und dein Sohn in einer Alltagssituation Stellung bezieht. Man muss nicht alles über sich ergehen lassen, nur weil das Gegenüber möglicherweise alt und stur ist. Aber wenn er sich schon die Mühe macht, darauf schlagfertig zu reagieren, dann sollte er doch versuchen, das Gegenüber zum Nachdenken anzuregen - und das ist bei der Wortwahl "Scheiss", "Sack", "beschissen" und "Griff ins Klo" schwierig, weil solche Ausdrücke eher den Konflikt verschärfen statt einen Dialog ermöglichen.
Es wäre der Sache (die sehr wichtig ist, die Überwindung von Geschlechterstereotypen) doch ungleich viel dienlicher, mit dem Herrn in den Dialog zu treten und ihn dazuzubringen, seine Vorurteile zu hinterfragen. Und man sollte auch das eigene Vorurteil gegenüber alten Menschen und ihrem Starrsinn hinterfragen.
Ich finde es toll, dass dein Sohn Position bezieht - noch toller wäre es, wenn er damit etwas bewirken könnte. Um das zu erreichen, ist die richtige Wortwahl und Argumentationslinie zentral.
Und ich weiss jetzt auch nicht, ob ich die richtige Wortwahl getroffen habe, aber ich hoffe, verständlich, klar und respektvoll ausgedrückt zu haben, worum es mir geht.
Liebe Grüße, c

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Ich kann verstehen, dass dein Sohn genervt war von der jahrelangen Fragerei zum Thema Fußball und dass alle davon ausgehen, er würde es toll finden. Da ist er in dem Moment, als er als „eigenartig“ betitelt wurde, einfach an die Decke gegangen. Mich hätte das auch genervt.
Ich finde trotzdem, dass es den Mann da etwas zu unrecht erwischt hat, auch wenn dein Sohn nicht beleidigend geworden ist. Vermutlich hat der Mann das nicht böse gemeint und wollte einfach nur nett sein. Auf das „eigenartig“ hätte dein Sohn auch einfach „naja, jeder hat halt seine eigenen Interessen“ antworten können.

Ich habe vor kurzem auch Erfahrung mit Klischeedenken gemacht, als ich mit einem Versicherungsvertreter sprach und der nach unseren Berufen fragte. Ich bin Grundschullehrerin, mein Freund Bauingenieur. Wir haben eine Tochter und einen Sohn. Da meinte der Versicherungsvertreter: „Ach, na dann steht das ja schon fest, das Mädchen wird Lehrerin und der Junge Bauingenieur!“
Mich hat die Bemerkung auch etwas geärgert, aber ich erwiderte nur, dass wir in der Grundschule mal ein paar Männer gebrauchen könnten. 😉

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Klischeedenken kriegt man nicht so schnell aus den Köpfen der Menschen.

Wir erwarten in wenigen Wochen Mädchen Nummer 3 und mein Mann wird ständig bemitleiden.
So ein Schwachsinn. Seine Töchter teilen seine Leidenschaft für Videospiele, Pokemon und Fußball (vor dem Fernseher und im Stadion).

Wichtig ist, dass man seinen Kindern den Raum gibt, sie selbst sein zu dürfen, egal welche Klischeeerwartungen andere haben