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Meine eigene und ganz persönliche Meinung:
Ja, es schadet. Ich bin selbst mit über 2,5 Jahren in die Kita gekommen. Ich war bis dahin in Betreuung bei meiner Oma, die im gleichen Haus wohnte und sozusagen für damalige Verhältnisse auch im Homeoffice gearbeitet hat. Ich hatte selten bis nie Kontakt zu anderen Kindern. Endeffekt, ich habe mich in meiner Sozialentwicklung sehr schwer getan, war immer ein sehr zurückhaltendes Kind mit wenig Freunden und bis heute unnötigerweise gehemmt in vielen Dingen, v.a. im beruflichen Umfeld mit allen Nachteilen, die das so mit sich bringt.

Ich habe nun selbst 3 Kinder im Alter von 2-5, die nach Krabbelgruppe und Co. früh in die Kita gegangen sind, wie selbstverständlich eine Schar von Freunden um sich haben, sich unter ihren Geschwistern behaupten müssen und ganz anders auf andere Menschen zugehen. Ich sehe also tagtäglich den Unterschied.

Von daher, ja, es schadet!

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Bei der Oma fast ganz ohne Kontakt zu anderen Kindern aufwachen ist bestimmt nicht immer gut gewesen. So ist es bei uns nicht, wir sehen fast täglich ein oder mehrere Kinder für ein paar Stunden. Und sei es der Spielplatz.
Jetzt im Sommer war das einfach. Krabbelgruppe und Musikkreis haben wir besucht und wir haben einige Freunde mit Kindern.
Aber das reicht vielleicht nicht, wenn er älter wird.

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Ich möchte auch keine Grundsatzdis. anfangen, sehe es aber als absolut ausreichend an, wenn man bis zu einem Alter von 3 Jahren sein Kind nicht in fremde Hände gibt! Ein Kind in diesem Alter benötigt vor allem sichere, konstante Beziehungen. Dies fördert das Selbstvertrauen und die mentale Entwicklung viel besser, als wenn sich ein Kind in diesem Alter immer wieder an neue Bezugspersonen (immer wieder wechselndes Personal ist in Kitas nicht ungewöhnlich) gewöhnen muss. Eine Betreuung für Babys und Kleinkinder, kann ich nur befürworten, wenn es zuhause schwierig ist bzw. finanzielle Gründe eine Betreuung im familiären Bereich nicht erlauben.

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Kinder spielen erst mit 3 beginnend richtig miteinander, vorher nebeneinander her, das ist entwicklungsmäßig völlig normal. Daher verpasst euer Kind nichts.
Kindergarten ab 3 Jahren finde ich schon wichtig für die soziale Entwicklung, aber das wird ja meist einfacher, als mit einem Jahr eine Betreuung zu finden.
Ich habe bei der schulreifeprüfung einen jungen erlebt, der nie im Kindergarten gewesen war und auch sonst nirgends. Für ihn war es die absolute Hölle, er konnte nicht ohne seine Mutter sein, geschweige denn die kleinen Aufgaben machen. Seine zwei älteren Geschwister hatten ebenfalls massiv Probleme bei der Einschulung gehabt.
Ohne Kindergarten würde ich kein Kind lassen, in meinen Augen sehr wichtig für die Entwicklung und auch als Vorbereitung für den schuleintritt. Aber auf eine Betreuung unter 3 kann man locker verzichten, wenn es nicht Not tut.

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Naja das nebenher spielen ist für die Entwicklung auch sehr wichtig, und ich kenne kein Kind das bis zum 3 Geburtstag nur neben den anderen gespielt hat. Es geht ja auch nicht nur um das spielen sondern um grundsätzliche soziale Interaktion. Sei es Konflikte auszutragen und zu lösen, weinende Kinder zu trösten oder bestimmte Rituale in der Kita wahrzunehmen. Es ist ja nicht so als würden Kinder erst mit 3 Jahren plötzlich ihre Umwelt wahrnehmen.
Und grade bei einzelkindern finde ich es super wichtig das sie regelmäßige Kontakte zu anderen Kindern haben wo Mama nicht die ganze Zeit danebensitz und reingrätscht wenn sich vielleicht auch mal ein Konflikt entwickelt.

Zudem ist es bei uns fast unmöglich einen ü3 zu bekommen. Die ganzen u3 Kinder rücken in die ü3 Gruppen nach und somit ist es super schwer für ein neues Kind dann einen Platz zu bekommen. Wie gesagt sogar fast unmöglich.

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Also bei uns bekommst du wesentlich leichter einen Platz im Kiga, als in der Krippe. Deswegen gelten auch wesentlich schärfere Regeln bei u3, da wird nur betreut, wenn die Eltern arbeiten. Wer zuhause ist, kann sein Kind fast gar nicht betreuen lassen.

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Wir haben (bisher) drei Kinder. Keines davon, war vor seinem dritten Geburtstag in der Kita. Auch das Vierte wird nicht früher in Betreuung gehen, da sowohl mein Mann als auch ich es völlig ablehnen.
Wichtig ist, was ihr mit der Zeit macht, die der Kleine bei euch verbringt. Zeit gefüllt mit qualitativ wertvollen sozialen Kontakten ist besser als eine Krippe mit überforderten Erziehern, die häufig wechseln oder im schlimmsten Fall oft allein sind.
Mein Arbeitgeber unterhält mehrere Einrichtungen für Kleinkinder, ich hätte meine in keine davon gegeben, obwohl mir aktiv ein Platz angeboten wurde.
Natürlich gibt es auch sehr gute Frühkindliche Betreuung, aber da die Wahlfreiheit bei der geringen Platzanzahl sehr eingeschränkt oder Ortsgebunden ist, muss man schon Glück haben.
Unsere besuchen die für uns perfekte Kita, dafür bin ich/ sind wir dankbar. Vermisst haben wir nichts, die ersten Jahre. Wir mussten uns halt selbst organisieren, hatten aber so bei der Auswahl der Aktivitäten viel mehr Wahlmöglichkeiten als wenn es von einer Krippe oder Tagesmutter vorgegeben worden wäre. Auch kannst du jederzeit wechseln/ nicht mehr hingehen, sollte dir die Umgebung missfallen.
Regelt es so, wie es für euch als Familie passt. Ich glaube, hier gibt es kein richtig oder falsch, es wird das sein, was ihr daraus macht.

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Dein Kind verpasst in dem Sinne bestimmt erstmal nichts, wenn ihr noch 1 Jahr wartet.
Entgegengesetzt mancher Meinungen muss ich aber sagen, dass ich es trotzdem nicht verkehrt finde, ein Kind schon früh fremdbetreuen zu lassen. Wir haben uns damals aber bewusst erst mal, wegen dem Alter, gegen eine Kita entschieden, sondern für eine Tagesmutter. Und das auch nur wenige Stunden die Woche. Man hat eine individuellere Betreuung, kein Kind „geht unter/läuft so mit“, es ist eine kleine Gruppe, wo unterschiedliche Bedürfnisse anders befriedigt werden können, als in d. Kita. Das kann ich jedem für junge Kleinkinder empfehlen.
Mein Kind ist durch die Betreuung viel emphatischer anderen Kindern gegenüber geworden und hat sich dort vieles bei etwas älteren Kindern abgeguckt: Sei es Essen von ungeliebten Gemüse (es wird alles gegessen, was die anderen Kinder essen; zuhause definitiv nicht), sofort einschlafen (auch das passiert zuhause nicht), Sozialverhalten (Spielzeug teilen, anbieten, zurückgeben, zurückbekommen usw.).
Außerdem merkt man. dass sie das dort toll findet und richtig Spaß dran hat. Am Wochenende fragt sie auch ständig nach den anderen Kindern.

Also Resümee:
Ich finde es definitiv nicht verkehrt, sein Kind so früh für einige Stunden betreuen zu lassen; allerdings ist es bestimmt nicht so, dass das Kind in dem Alter was verpasst. Dennoch kann es ich gut tun.

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Ich finde es niedlich, dass das "Parallelspielen" hier so abgetan wird, dabei ist es so ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung...

Hier sagen immer alle, dass ihre Dreijährigen gar kein Problem mit der Eingewöhnung hatten. Die Erzieherinnen in unserem Kindergarten (hessisches Dorf) erzählen, dass Dreijährige, die direkt von zu Hause kommen, eine absolute Herausforderung sind, sie sind es einfach überhaupt nicht gewöhnt und schwierig im Umgang.

Die wenigen Dreijährigen, die ich hier kannte, die erst mit drei oder vier in den Kindergarten gingen, waren immer ziemlich ausgehungert nach sozialen Kontakten und auch ziemlich einsam den Großteil des Tages hinüber, denn, du hast es selbst gesagt, die Spielplätze waren leer! Und die "überzeugten" Mütter fand ich allesamt etwas genervt oder ganz schön speziell.

Jetzt werde ich sicher gesteinigt, ich weiß, wie der Hase hier bei urbia läuft, aber ich würde meine Augen nach einem Platz aufhalten.

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Ich lebe im Ausland wo es üblich ist die Kids früh in die Krippe zu geben. Ich hatte ein innerliches Zerwürfnis mit mir selber ob und wann das gut ist. Wir haben unseren Sohn dann für hiesige Verhältnisse spät - mit 9 Monaten Teilzeit (3 Tage) - in die Krippe gegeben. Anfangs nur die Kernzeit, auch heute noch schöpfen wir den Tag nicht voll aus.

Spoileralarm: Das werde ich mit einem zweiten genau so wiederholen.
Denn das war just der Punkt wo er ein unglaubliches Interesse an anderen Kindern entwickelt hat. Er war völlig fasziniert von ihnen. Ich hätte es nie gedacht, aber über Corona sind für 2/3 Monate alle Spieldates ausgefallen. Die Krippe war noch offen aber wenig besucht. Und wir haben sehr deutlich gemerkt dass ihm was fehlt. Wir haben ihn dann noch im Lockdown einen Tag hochgestuft, dann wurde es auch wieder besser. Als er sein Wochenenddate das erste Mal wiedergesehen hat waren beide selig. Das hat man richtig gemerkt.
Ich weiss von meiner Ausbildung her dass die Kids Sozialkontakte zu anderen Kids brauchen und wir Erwachsene das nicht kompensieren können. Wie sehr meiner darauf positiv sowie über Corona negativ darauf reagiert hat hat mich erschreckt. Ich dachte er ist zu jung die Auswirkungen von Corona zu merken aber dem war nicht so.

Er ist jetzt knappe 2.5 und wir haben unsere Playdates über den Sommer wieder aufgenommen. Da sind auch Kids dabei die noch und sehr viel daheim sind, quasi 24/7 im eigenen Garten hocken und du könntest dich als Fremder daneben setzen und alle richtig zuordnen. Man sieht am Spiel deutlich welches Kind er kennt und welches nicht. Während er auch mit fremden Kids mittlerweile recht schnell „Spiele“ entwickelt kommt mit denen die noch daheim sind nicht wirklich was in Gange. Man sieht seinerseits den ein oder anderen Anlauf. Dann ignoriert er die Kids aber auch recht zügig und macht keinen neuen Anlauf, spielt stattdessen für sich. Der Unterschied ist wirklich krass. Auch im sonstigen Sozialverhalten sieht man Unterschiede. Wenn ein Kind weint geht er hin und tröstet es. Teilt sein Essen oder Spielzeug von sich aus. Da muss ich gar nichts sagen. Gleiches wenn er sein Spielzeug wieder will. Er klärt das selber mit den anderen Kids. Da hab ich quasi nix mit ihm geübt. Das hat er alles früh aus der Krippe mitgebracht.
Mal zum mitschmachten: wir hatten vor 1/2 Jahr das Neugeborene einer Freundin für einen Tag da. Er war völlig ausm Häuschen als das Morgens plötzlich am Fussende des Bettes lag und ich musste den kleinen förmlich vor ihm retten damit er ihn nicht kaputt schmust. Kinder sind soziale Wesen und 1x die Woche 2h Spielgruppe wird ihnen nicht gerecht.

Wenn du die Chance hast auf sehr regelmässigen Umgang mit den gleichen Kindern - nutze sie.

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Wir haben im Familien und Freundeskreis leider keine gleichaltrigen Kinder und waren bis Anfang vom Jahr in einer Spielgruppe und ab der 5. Lebenswoche beim Pekip.... Unser kleiner ist jetzt 2,5 und geht seit August in die Kita. Da hat er bisher so viele andere Dinge gelernt bzw Erfahrungen gemacht, die man zuhause auf diese Weise nicht so hat bzw seltener.
Beim ersten Elterngespräch wurden wir jetzt drauf hingewiesen, dass man schon merkt dass er vorher keinen regelmäßigen Kontakt zu gleichaltrigen hatte und er sich da manchmal etwas schwer tut.
Das ist mir vorher auch schon aufgefallen bzw ich habe mir das gedacht. Die jüngsten Kinder in der Familie sind 5 und 7 und betüddeln ihn natürlich ständig, er muss da nicht großartig mal auf Konfrontation oder in Konfliktsituationen gehen.
Durch Corona fehlten auch lange die Kontakte aus den Spielgruppen etc.
Ich bin froh, dass wir einen U3 Kita Platz bekommen haben

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Bei uns war es nicht geplant, dass unser Sohn mit 14 Monaten zur Tagesmutter ging. Im Endeffekt bin ich so froh, vom Leben dazu " gezwungen" worden zu sein.
Unser Sohn hatte schon sehr früh Interesse an Kindern und ist sehr lebhaft.
Ich hätte meinem Sohn nie das bieten können was unsere Tagesmütter geboten haben ( Waldtagespflege). Er vermisst nun mit 4,5 immer noch seine Tagespflege. Da gegen kann unser Kindergarten einpacken.

Hätte ich ein weiteres Kind ,was sich schon früh für andere Kinder interessiert und so lebhaft ist wie mein Sohn, würde ich es wieder so machen.

Ich habe später in der Tagespflege meines Sohnes selbst als Tamu gearbeitet. Von 9 Monate - 3 Jahre waren alle Altersgruppen vertreten. Für die 3 Jährigen wurde es irgendwann langweilig.Die waren froh in den Kiga zu kommen.
Die Kleinen haben sich i.d.R viel untereinander beschäftigt und interagiert. Das kann ich zu Hause nicht bieten. Ich hätte meinem Sohn etwas genommen.

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Also ich bin auch der Meinung das Kindergarten mit drei völlig ausreichend ist. Ich habe jetzt eine einjährige Tochter und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen sie jetzt abzugeben. Ich hätte kein gutes Gefühl dabei. Ich versuche natürlich mit allen Mitteln das sie Kontakt mit gleichaltrigen kommt ist aber im Moment natürlich nicht so einfach. Aber zweimal im Monat schaffen wir es momentan das wir uns zu dritt treffen. Und ich muss auch sagen so richtig miteinander spielen ist es nicht. Eher ein nebeneinander her und meine kleine ist so sie schaut lieber anderen beim spielen zu. Also ich finde das sie nichts verpassen wenn sie mit drei in Kindergarten kommen.

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Guten Morgen,

Kommt wahrscheinlich aufs Kind an, mein großer war mit 5mon schon in der Kita, ging leider nicht anders.
Aber er hat es auch geliebt, wahrscheinlich weil er es nicht anders kannte.
Beim zweiten wollte ich alles nachholen was ich beim großen verpasst habe und da ich selbstständig war und mein Mann auvb genug verdient hat, ist er erst mit 3j in die Kita und das war viel zu spät für ihn, er hat nie Anschluss gefunden und jeder Tag im den drei Jahren die ich ihn hinbrachte waren eine Qual und er war nur 4 Std da.
Unser drittes Kind ist 10 mon und ich werde in den nächsten Wochen einen Platz suchen das sie mit spätestens 2j in die Kita kommt.
Ich denke das erste war zu früh, das zweite zu spät, also probieren wir jetzt mal den Mittelweg 😜