Enthronung des Erstgeborenen

Guten Abend,

Wir basteln gerade an Kind zwei und ich schwanke ständig zwischen "Ein Geschwisterkind wäre so toll" und "was tue ich meinem Kind an?". Ich bin Erstgeborene und die Geburt meines Bruders war für mich ganz schlimm. Wir sind 16 Monate auseinander und schon im Krankenhaus, als ich meinen Bruder kennengelernt habe, habe ich nur geschrien. Bis heute haben wir kein gutes Verhältnis zueinander.

Wie war die Entthronung eures ersten Kindes? Gab es viel Streit? Oder von Anfang an ein Herz und eine Seele?
Sollte sich ein zweites Kind jetzt auf den Weg machen, wäre unser erster 2,5 Jahre alt...

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Wenn man das erste Kind nicht auf einen Thron setzt, kann es auch nicht entthront werden.
Dein Verhalten nach der Geburt deines Bruders finde ich schon mehr als - hm - merkwürdig. So etwas habe ich bei so einem kleinen Altersabstand noch nie gehört.
Wie dein großes Kind sich Verhalten wird, kann man nicht vorhersagen.

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Du empfindest das Verhalten eines 1,5 Jahre alten Kindes als seltsam? Wow. Dein Kind möchte ich nicht sein.

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Sehe ich auch so. Und dass das Verhältnis bis heute schlecht ist und die TE es scheinbar auf die schlichte Tatsache zurückführt, dass er einfach da ist, finde ich noch viel seltsamer.

Ich denke, dass die Eltern sehr viel dazu beitragen können wie es wird, aber scheinbar gibt es, wie man bei der TE sieht, auch charakterliche Veranlagungen, die wenig beeinflussbar sind.

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Meine Tochter war bei der Geburt von Nummer 2 fast 4 Jahre alt.

Sie war vom ersten Moment an verliebt. Es gab nie Eifersucht, nie ein böses Wort oder sonst was.
Meine große Tochter hat, als ich schwanger war, meinen Bauch geküsst und knutscht und umarmt ihre Schwester ständig. ♥️ Sie sagt mir regelmäßig, dass sie glücklich ist, eine Schwester bekommen zu haben...

Ich war selbst sehr verwundert. Man liest ja schlimme Dinge zu dem Thema. Aber nein, hier null.

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Hier ist es auch so.
Meine 4 Jährige liebt ihr 4 Monate alte Schwester über alles.

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Unsere Nr. 1 war erst 18 Monate alt. Eine Entthronung haben wir überhaupt nicht erlebt. Nr. 1 war von Anfang an sehr fasziniert und liebevoll und gar nicht eifersüchtig, sogar sehr verständnisvoll, das hatte ich so gar nicht erwartet.
Auch danach gab es keine Eifersucht und Entthronung, aber da waren dann ja auch immer schon ältere Geschwister da.
Ich glaube, man kann da als Eltern sehr viel entgegensteuern, wenn man die älteren Geschwister von Anfang an viel einbezieht und sich auch Zeit nur mit ihnen ohne Baby nimmt.

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Mein Sohn war fast vier. Es war sehr entspannt und schön, er war null eifersüchtig sondern hat sich über das Baby gefreut.

Zwischen meinem Bruder und mir liegen 18 Monate.Er war wohl ziemlich grob zu mir als Kleinkind. Bis ich Zähne bekommen habe, dann hab ich ihn immer gebissen wenn er näher kam. Daran erinnere ich mich null, ich bin die jüngere- das sind Erzählungen meiner Mutter. Wir hatten aber später kein schlechtes Verhältnis.

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Natürlich war es eine große Umstellung für uns alle (das ständige Zerissen sein, zwischen den Kindern), aber unsere Große hat das so gut gemacht. Sie war genau 3 Jahre alt.
Die ersten 2 Wochen hat sie jeden Tag einen besonders großen Wutanfall bekommen und sie hat gar nicht mehr gut gehört, war uns gegenüber sehr bockig.
Dem Kleinen gegenüber war sie immer lieb.
Nach 14 Tagen war es von ihrer Seite her gut.
Sie war in den letzten Jahren nie eifersüchtig auf ihn, teilt alles mit ihm und ist traurig wenn es ihm nicht gut geht.
Klar hat sie sich mal zwischendurch gewünscht, lieber keinen Bruder zu haben. Das war die Zeit in der er 1 1/2-2 Jahre alt war und sich ihr gegenüber wie die Axt im Walde verhalten hat.
Alles in allem Lieben sie sich sehr.

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Unsere Große war 2 Jahre 8 Monate als die Kleine kam. Nach anfänglicher Euphorie gab es bei uns schon etwas Trouble, der sich aber legte als die Kleine so 3-4 Monate war. Ich denke das ist total ok. Wir mussten uns alle finden und die Große musste sich dran gewöhnen mich zu teilen. Mittlerweile ist hier die große Liebe angesagt und ich finde Geschwister sind eine totale Bereicherung. Auch als persönliches Lernfeld: warten lernen, Rücksicht etc.

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Hallo
Hier saß nie jemand auf einem Thron ;-) Wenn ein weiteres Kind geboren wird, ist das für alle eine große Veränderung. Das will ich gar nicht abstreiten. Je nach Alter und (nicht vorhandenem) Wunsch des Geschwisterkindes umso mehr.
Allerdings sehe ich die Aufgabe bei den Eltern, den Übergang zu gestalten. Man kann nicht alles beeinflussen, ob sich Kinder mögen zB. Aber man kann seinen Teil tun und darf nicht nur aus Erwachsenensicht denken.

LG

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Unsere Große war 3 Jahre und 3 Monate als die Kleine geboren wurde. Sie liebt sie, von ganzem Herzen. Die Kleine wird betüdelt und bespaßt, ich glaube es gibt keinen Menschen auf der Welt, der so großzügig und geduldig mit der Kleinen ist wie die Große. Natürlich musste sich die Große neu orientieren, aber als Entthronung habe ich das in keinem Moment erlebt. Aber das ist auch nicht, wie ich auf meine Große schaue. Sie hat bestimmte Privilegien, weil sie die Große ist und die Kleine hat ein paar, weil sie die Kleine ist. Aber auf einem Thron saß die Große auch vorher nicht. Nun kommt bald Nummer 3 und die Große freut sich so sehr. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen dafür, dass Geschwister für sie eher Bereicherung denn Last sind.

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Meine Tochter war 23 Monate alt. Die ersten Wochen waren anstrengend, sie war "sauer" auf mich und war abweisend. Ich habe mich besonders um sie gekümmert und die ersten Tage darauf geachtet dass ich das Baby nicht direkt im Arm hatte, wenn sie aufstand, sondern erstmal mich um sie kümmern konnte. (morgens zum Beispiel) gekuschelt habe ich intensiv mit dem Baby wenn die große mittags schlief, oder wenn ich es in der Trage hatte. (aber Sehr darauf geachtet habe ich die ersten Tage, an denen sie auch noch sehr abweisend war)
Sie wurde mit einbezogen und ich habe die Baby Zeit über nie zu ihr gesagt dass ich auf Grund des Babys etwas nicht machen kann. Selbst wenn es so war. Wenn ich mitten im wickeln war und sie wollte etwas trinken, habe ich sie durch nachfragen und unterhalten, oder blöd stellen, hingehalten bis ich fertig war und dann bekam sie sofort ihr Getränk.
Meine Töchter sind jetzt 4 und 6 und wirklich ehrlich sehr gute Freundinnen. Sie teilen, sie achten darauf das der andere nicht zu kurz kommt und es könnte nicht besser laufen. LG
Was meiner Tochter auch gut tat, wir haben zusammen baby Fotos von ihr angeschaut und ich habe ihr berichtet wie sehr wir uns auf sie gefreut haben und wer alles ins Krankenhaus kam, sie besuchen. Und wie besonders es ist eine erstgeborene zu sein etc. Das tat ihr damals sehr gut. Sobald dann das kleine Geschwisterchen älter wird, muss man halt wieder aufhören :-)