Drittes Kind - die 1000ste

Hallo zusammen,

jetzt kommt vermutlich die 1000ste Frage wegen eines dritten Kindes. Mich beschäftigt das Ganze extrem und ich brauche dringend Input.

Unsere Ausgangssituation:
- beide 35 zwei Kinder (Junge und Mädchen) 4und 3 Jahre alt (Abstand 14 Monate zueinander)
- Er: guter Job, sehr sicher (klar, Garantie gibt es heute nicht mehr)
- Sie: Beamtin, kann jederzeit mit einer beliebigen Stundenzahl einsteigen
- Haus, drei Kinderzimmer wären möglich (Eltern aber im 2. Stock mit eigenem Bad)
- Auto 7Sitzer, müsste aber irgendwann eventuell getauscht werden
- Unterstützung der Großeltern vorhanden (aber alle schon 70)
- finanziell recht gut abgesichert (fast abbezahltes Eigenheim und Erbe von mehreren Grundstücken in naher Zukunft)
- Man könnte später also auch zb dreimal Studium finanzieren oder Führerschein etc (sofern natürlich das Finanzsystem nicht völlig crasht und man enteignet wird etc)

So und jetzt kommen meine Gedanken. Was spricht dafür:
- Wir wollten eigentlich immer 3 Kinder
- Die beiden anderen sind recht pflegeleicht
- Geschwister sind super, je mehr desto besser (ich selbst bin Einzelkind und finde das schrecklich)
- soziales Lernen wäre toll für die Kinder
- die beiden erleben das Geschwistersein nochmals (sind momentan eher wie Zwillinge)

Was spricht dagegen:
- kosten mehr Geld
- weniger Zeit für jeden Einzelnen und für uns als Paar
- Ungewissheit wie die Schwangerschaft verläuft, die anderen waren aber ohne Probleme
- schaffe ich das nervlich mit drei Kindern und werde ich allen gerecht
- wäre das dritte Kind außen vor
- momentan ist alles entspannt (Kinder sind sehr selbstständig)
- Urlaube etc sind zwar möglich, aber eine Fernreise mit drei wird dann doch schwer (wäre es nicht sinnvoller, beiden das zu ermöglichen, dass sie die Welt sehen)
- was passiert, wenn mir oder meinem Mann etwas passiert (zwei stemmt man alleine leichter)
- was passiert, wenn uns beiden etwas passiert
- sollte man in diese Welt überhaupt noch Kinder setzen
- verzerrt corona die aktuelle Situation (man hat mehr Zeit, Aktivitäten fallen aktuell weg) und deshalb kann man sich ein Baby vorstellen
- tickt meine Uhr und ich muss es jetzt final entscheiden (wenn, möchte ich auch keinen zu großen Abstand)

Also ganz schön viele Punkte. Die negativen überwiegen natürlich, dennoch frage ich mich, was wiegt mehr? Bereue ich es irgendwann, den Schritt nicht gewagt zu haben oder bereue ich es, den Schritt eventuell doch getan zu haben?

Ich bin ein arger Kopfmensch. Ich glaube, das ist die schwierigste Entscheidung meines Lebens.Vielleicht habt ihr Tipps für mich.
Danke

1

Das ist so eine Herzensangelegenheit, da kannst du nur in dich selbst reinhorchen. Die Gegebenheiten sind jedenfalls ideal, rational spricht also nichts dagegen.
Mein Tipp bei solchen Sachen: Wirf ne Münze, Kopf - Baby, Zahl-kein Baby. Mach mal spaßeshalber, ohne weiter zu lesen!







Nein, du sollst nicht das Los entscheiden lassen. 😄 Keine Sorge. Aber auf welches Ergebnis hast du insgeheim gehofft? Warst du enttäuscht, weil das "Falsche" herauskam? Dann weißt du jetzt, was du wirklich möchtest und so solltest du dich entscheiden.
Alles Gute von einem Bauchmenschen!

2

Wieso überwiegen die negativen Punkte? Du hast doch deutlich mehr Sachen aufgeführt, die eher dafür sprechen. Der einzig echte Krisenpunkt ist, ob Du und dein Mann genug Nerven und Zeit haben allen gerecht zu werden. Das ist aber eine Sache, die wir dir hier nicht beantworten können, weil wir euch nicht kennen. Das Leistungsvermögen ist etwas sehr individuelles. Viele sind auch schon mit einem Kind voll an der Grenze ihrer Nerven und Kräfte. Scheint ihr mit zwei immernoch eher jungen Kinder nicht zu sein und das trotz Corona. Was meinst du wie viele da völlig am Ende ihrer Nerven sind und das gar nicht als Beruhigung empfinden. Ich denke schon, dass ihr das schaffen könnt, dass es aber auch erstmal ziemlich anstrengend wird. Wenn Du da bereit bist zu sagen Du ziehst es durch, komme was wolle und dein Mann auch, warum nicht?

Die Versorgung der Kinder, wenn euch was passiert, wird auch mit und für die zwei schwierig. Sowas ist immer ein Supergau. Allerdings kann immer in jeder Sekunde irgendwas passieren. Auch ohne Corona. Aktuell würde ich vielleicht noch ein paar Zyklen warten, bis sich die Lage mit dem Impfstoff festigt, aber ansonsten....

3

Es ist so witzig, denn genau der post könnte von meinem mann sein, nur dass es bei uns das zweite kind betraf...
Ich kann dir nur sagen, was ich ihm erklärt habe: das leben lässt sich nicht planen, es kommt immer anders als man denkt.
Aus eigener erfahrung kann ich dir zb sagen, dass es sich als kind auch super ohne geld leben lässt und man keine großen Weltreisen braucht um glücklich zu sein (meine eltern standen unverschuldet kurz vor der privatinsolvenz, Taschengeld bekam ich zb nur 2 euro die woche und musste davon mein schulzeug kaufen)
Und sollte dir oder deinem mann was zustoßen wird keiner von euch beiden je dran stehen und sagen "och ne und jetzt noch das dritte Kind, hätten wir das bloß nicht bekommen..." I'm Gegenteil, es ist nochmal ein Stück mehr von euch was bleibt...
Horch in dich hinein, mir hat zb bei nur einem Kind mächtig was gefehlt, wir waren in meinen Augen nicht komplett....
Aber die Entscheidung für oder wider könnt nur ihr beide treffen...

4

Hallo,
Zum Thema Fernreisen: wir waren schon mit allen 3 Kindern auf einer 3 wöchigen USA-Rundreise. Sie waren 5, 3 und 5 Monate alt.
Wüsste jetzt also nicht warum Fernreisen mit 2, aber nicht mit 3 Kindern gehen sollten. 😊

LG

7

Wegen den Kosten?
Wir waren mit unserem Sohn, damals 1 Jahr, 2 Wochen in USA und Karibik. Wir haben mit Flügen, Unterkunft, Verpflegung, Uber, einfach allem, 1800€ bezahlt.
Angebote für 2 Erwachsene und 2 Kinder mag es auch noch geben. Für 3 Kinder bist du dann schnell, bei einem Preis, für den sich andere ein Auto kaufen. Selbst meine Schwiegereltern, für die das Wort "vermögend" wohl erfunden wurde, sind genau ein einziges Mal mit 3 Kindern mehr als bis nach Griechenland geflogen. Einfach weil es einen krassen Unterschied macht ob du 3 oder 5 Personen bist. Das kann man nicht schön reden.

11

Das kannst du nicht so einfach pauschalisieren.
Klar Hotels sind oft nur auf 4 Personen in den Zimmern ausgelegt, da brauchst du einfach 2 Zimmer, wenn man als 5Personenhaushalt reist.das macht es teuer.

Wir zb hassen Hotelanlagen seitdem wir Kinder haben. Ich hatte schon mit einem Kind keine Lust mir 14Tage ein winziges Zimmer teilen. 🤷‍♀️

Wir haben Ferienhäuser für uns entdeckt. Gerne mit eigenem Pool, an dem ich immer ganz sicher eine Liege habe, den ich nicht mit karl-Heinz aus Bottrop teilen muss der immer alles besser weiß, usw....
Frühstück machen wir selbst, und sonst gehen wir essen.

Wir waren 2017 für 4 Wochen in Florida und waren inkl allen Nebenkosten auf eine Woche runter gerechnet, günstiger dran als 1 woche all inklusive auf Mallorca.und wir haben es uns ordentlich gut gehen lassen.

In 2020 wollten wir mit 5 Personen nach Australien. Auch da camper/Ferienwohnung.
Gut der Flug haut für 1 Person mehr schon mit 1000€ rein, aber der Rest der Fixkosten bei Ferienhaus und camper bleibt gleich.

Also auch fernreisen sind machbar, vll nicht jedes Jahr....

weiteren Kommentar laden
5

"Bereue ich es irgendwann, den Schritt nicht gewagt zu haben oder bereue ich es, den Schritt eventuell doch getan zu haben?"

Also, wenn du dich dafür entscheidest und das baby da ist, wirst du es niemals bereuen, egal wie stressig es wird :-)

Lg

6

Witzig, allein vom lesen des Textes dachte ich, dass Pro bei euch ja definitiv überwiegt 😂😂

Alle „Vernunfts“Gründe sind ja erfüllt (genug Platz, großes Auto, sichere Jobs, entspannte Familiensituation).

Die negativen Gründe sind halt individuell. MÜSSEN Fernreisen sein? Grade die find ich persönlich meist super verwerflich (Stichwort ökologischer Fußabdruck). Wir waren „nur“ 2 Kinder und ich war eigtl selten weit weg in Urlaub, weil es finanziell nicht ging, aber mir hat es nicht gefehlt. Ich hatte immer schöne Ferien :)

Letztlich müsst ihr als Paar und nach Herz entscheiden :)

8

Dass du ein Kopfmensch bist, merkt man fast gar nicht *ironie* ;-)
Gar nicht böse... aber... "bessere" Voraussetzungen kann man doch fast gar nicht haben und Kinder werden in ganz anderen Situationen groß und nicht unbedingt schlecht. Dass ihr irgendwann mal Führerschein und Studium finanzieren könntet, ist schön, aber doch kein must have um Kinder zu bekommen.

Ich würde sagen, dass ihr in der von dir beschrieben Situation theoretisch auch noch 3 Kinder bekommen könntet. Aber natürlich sind die "Ansprüche" auch unterschiedlich.

Ohne eine Antwort deines Herzens wird es wohl nicht gehen.
Liebe Grüße

9

Ich musste wirklich noch nie eine so schwere Entscheidung treffen. Meine Gefühl ändern sich täglich. Von „ja, sofort“ zu „nein, lieber doch nicht“. Deswegen ist es auch so schwierig. Es gibt Tage, da würde ich am liebsten sofort, dann aber auch wieder welche, an denen ich mir denke, lieber nicht.
Vermutlich sagt der Verstand „lieber nicht“ und das Herz hätte gerne. Schwierig

15

Genauso geht es mir mit Nr. 2

Allerdings bin ich schon in der 32. Woche 😅


vlg

10

Wünscht du dir ein 3. Kind?
Wünscht dein Mann sich ein 3. Kind?
Wenn du beide fragen mit ja beantworten kannst, na dann los.

Man kann nicht alles durchplanen, denn das Leben verläuft nie nach Plan.

Wir haben ein 3. Kind geplant. Als wir geplant haben war alles gut finanziell, Unterstützung von Familie und Freunde usw.

Dann war ich schwanger.
Hab erfahren, dass mein Vater unheilbar krank ist, dann kam die Pandemie, Freunde und Familie haben den Kontakt zu uns abgebrochen und Kitas und Schulen hatten geschlossen. Also keine Unterstützung mehr bei den anderen beiden Kinder. Ich also schwanger, Kitakind Zuhause und ich darf die Lehrerin für meine Große spielen. Mein Mann musste wegen Personalmangel weiter weg arbeiten und war somit 12 Stunden täglich außer Haus und finanziell lief es auf einmal auch nicht mehr so gut.

Trotzdem würde ich keins meiner Kinder mehr hergeben und bin froh, dass ich mich für ein 3. Kind entschieden habe.

13

Hm also bei deiner Situation sprechen eigentlich alle individuelle Faktoren dafür, und die Kontras die du aufzählst sind Allgemeinplätze. Mit den Kontra-Argumenten könnte man auch gegen das erste und zweite Kind argumentieren. Nur dass Corona da etwas den Blickwinkel verzerrt denke ich auch.
An entspannten Wochenenden oder im Urlaub, wo wir alle ausgeschlafen sind, gemütlich in den Tag starten und tolle Ausflüge erleben kann ich mir auch gut ein weiteres Kind vorstellen;-).
Wenn wir morgens in den KIGA hetzen und Matschkleidung, Wechselwäsche, Gummistiefel, Hausschuhe und Co für beide Kinder eingepackt werden müssen, eher weniger...

Was mich etwas irritiert, ist, dass anscheinend der Wunsch nach einem dritten Kind bei euch nicht sooo groß ist.
Andere hätten in eurer Konstellation schon längst losgelegt oder einen Startpunkt fürs "üben" beschlossen.
Ich würde an eurer Stelle entweder noch etwas abwarten, ob der Wunsch größer wird, so dass die Kontras in den Hintergrund treten.
Oder, falls du dann auch wieder ein Kopfmensch bist, der will dass es auf Anhieb mit der 3.ss klappt, könntet ihr es auch einfach auf gut Glück probieren und wenn es so sein soll, dann kommt es halt so und vermutlich passt es ja dann für euch.