Guten Morgen,
mein Mann kauft unserem Sohn ständig Spielzeug.
Zuerst hat er ihm alle paar Wochen eine Kleinigkeit mitgebracht. Fand ich ok und hab ich nie was zu gesagt, auch wenn ich selbst eher kein Fan von viel Konsum bin. Seit ein paar Monaten nimmt es aber überhand. Er bringt ihm wirklich ein, zwei Spielsachen pro Woche mit und nicht nur Kleinigkeiten. Teilweise auch nach meinem Empfinden richtig hässlich, zum Beispiel erst gestern eine Autobahn aus Plastik. Als ich mit ihm darüber geredet habe, war er gar nicht für meine Argumente offen, sondern hat direkt Neid und Geiz unterstellt. Ich finde es immer schwieriger, Ordnung zu halten. Ich habe erst vor kurzem ein neues Regal gekauft, das jetzt schon wieder zu klein ist. Am liebsten würde ich alles abgeben, aber kann ich ja schlecht, weil es nicht meine Sachen sind.
Ich muss dazu sagen, dass mein Mann wenig Zeit mit unserem Sohn verbringt. Er arbeitet sehr viel und ich denke, dass er das irgendwie ausgleichen will.
Wofür ich euch dankbar wäre:
- Anregungen, wie ich ihn doch noch umstimmen kann (obwohl ich inzwischen nicht mehr daran glaube)
- Ideen, wie ich mit der Spielzeugflut umgehen kann: Ordnung, gute Aufbewahrung, mich trotzdem zuhause wohl fühlen, keine Reizüberflutung für unser Kind
Ich danke euch!!
Erima
Spielzeugflut
Gegen Reizüberflutung hilft Sachen in Kisten/schränke/… wegzupacken und nur im Tausch gegen was anderes das weggepackt wird wieder vor zu holen.
Meinen Mann würde ich entweder bitten ob er dir sagen kann was er die letzten vier Wochen alles gekauft hat. Vielleicht hilft das um ihm zu zeigen wie viel das ist. Oder abends wenn das Kind im Bett ist alles rauszuholen und im Wohnzimmer zusammen zustellen um zu verdeutlichen dass es zu viel ist.
Ich habe neulich zwei sehr schöne Korbtruhen über Etsy bestellt. Ansonsten könntest du auch nach einem Schrank schauen, der dir optisch zusagt oder nicht im Blickfeld steht (Abstellkammer, Keller, Dachboden ... je nach Räumlichkeiten).
In der Spielecke befindet sich bei uns immer nur eine Hand voll Spielzeug, alles andere ist in den Korbtruhen. Wenn ich das Gefühl habe, dass ihm mit den vorhandenen Sachen langweilig wird, tausche ich sie aus. Dadurch ist aufräumen sehr einfach und es gibt keine Reizüberflutung.
Wie alt ist denn euer Sohn? Sonst kannst du auch mit ihm vereinbaren, dass er für jede Sache, die er mit in sein Zimmer nimmt, eine weg räumt. Noch drastischer wäre es natürlich, für jede neue Sache eine alte abzugeben. Aber ob das fair gegenüber deinem Kind und deinem Mann wäre?
Du kannst noch mal in Ruhe mit deinem Mann reden. Aber wenn er uneinsichtig ist, kannst du ihn letztendlich nicht davon abhalten, Spielzeug zu kaufen, auch wenn ich verstehe, dass es dich nervt.
Ah, ich habe gerade gesehen, dass dein Kind eins ist. Da würde ich es dann nach Gefühl austauschen.
Er ist fast 2. Danke für die Tipps.
Ich habe letztens diese interessante Doku gesehen, vielleicht kann man die bei euch mal ins Abendprogramm übernehmen:
https://youtu.be/GlB4nwwOS_Q
Ansonsten empfehle ich auch Kisten und das, was nicht bespielt wird, kommt weg. Unser Sohn hat immer nur wenig Spielzeug, wir tauschen aber regelmäßig aus, damit es interessant bleibt (meine Schwiegereltern sind ähnlich, sehen ihren Enkel aufgrund der Entfernung zwei mal monatlich und überhäufen ihn dann jedes mal mit Spielzeug).
Zudem würde ich mit deinem Mann reden und ihm sagen, dass die gemeinsame Zeit mit ihm viel wertvoller ist als jedes Spielzeug der Welt.
Klingt, als würde dein Mann sich das schlechte Gewissen wegen seiner Abwesenheit freikaufen wollen.
Vielleicht solltest du ihm das mal so drastisch sagen?
Kann er nicht weniger unnützes Zeug kaufen und dafür lieber was aufs Sparbuch vom Sohn einzahlen?
Mir wäre auch lieber, wenn er mehr aufs Sparbuch einzahlen würde statt die Wohnung mit Spielzeug zu überfluten.
Er ist nicht der Typ, der ein schlechtes Gewissen zugeben würde.
Oft hab ich das Gefühl, er weiß gar nichts mit unserem Sohn anzufangen, außer ihn zu beschenken. Dann freuen sich beide. Mein Mann macht kurz ein Video, wie unser Sohn mit der neuen Sache spielt, und das ist die gemeinsame Zeit.
Ich würde ihm klar machen, dass er seinem Sohn mit den ewigen Geschenken nichts Gutes tut.
Er erzieht ihn zu einem Materialisten, zu einem Menschen, der den Wert eines Geschenkes nicht mehr zu schätzen weiß und der das Selbe an seine eigenen Kinder weitergeben wird. Werte, wie Bescheidenheit und Demut könnten durch dieses falsche Konsumerziehung verloren gehen.
Das möchte dein Mann doch ganz bestimmt nicht.
Dein Mann könnte stattdessen Unternehmungen mit ihm machen (Fußball spielen, gemeinsam etwas reparieren, Zoo, Schwimmen…). DAS schweißt zusammen und nicht diese blöde, völlig kontraproduktive Schenkerei.