Großeltern werden schrullig

Hallo.

Ich freue mich sehr über Meinungen/Tipps.

Da es für mein Problem keine Rolle spielt, ob es meine Eltern oder meine Schwiegereltern sind, nenne ich sie jetzt mal nur die Großeltern. Diese sind zwar an sich recht fit, gehen aber schon auf die 80 zu und entwickeln in letzter Zeit eine Eigenart, die uns allen in der Elterngeneration Sorgen macht. Sie streiten sich ernsthaft mit den kleinen Kindern der Familie und lassen es dabei eskalieren. Gestern beim Besuch zum Frühstück ein klassisches Beispiel. Großvater hat Brötchen geholt, der 3jährige (!) wünscht sich eine Brezel mit Butter. Großvater kauft die Brezel und schmiert Butter drauf. Ruft den Kleinen zum Essen. Dieser spielt und sagt, jetzt will ich keine Brezel. 2 Minuten später ist das Spiel vorbei, der 3jährige kommt und sagt “Opa, ich will eine Brezel.” Darauf der Opa: “nein, jetzt ist Schluss, du sagst mal so und dann so, das geht so nicht, das lässt der Opa nicht mit sich machen.” Kommt der 3jährige zu mir und sagt, Mama, ich will eine Brezel. Sag ich, da ist doch eine. Der Kleine sagt, der Opa gibt sie mir nicht. Darauf stürmt der Opa aus der Küche und ruft “Du Lügner, du lügst, erzähl die ganze Geschichte, Lügner mögen wir hier nicht.”
Da war ich schon mal kurz sprachlos, der Kleine auch. Gut, wir gehen zum Tisch. An jedem Platz steht ein gekochtes Ei im Eierbecher, nur beim 3jährigen nicht. Dieser isst nur das Eiweiß aus den Eiern, also hat der Opa für ihn das Ei schon in der Küche geschält und ihm nur das Eiweiß auf den Teller gelegt. Für den Kleinen gehört aber das Eischälen zum Prozess dazu und zudem versteht er nicht ganz, was passiert ist, für ihn ist das Zeug auf dem Teller kein Ei, weil er es nicht verpackt bekommt. Sagt er also, das esse ich nicht und fragt, wieso haben alle ein Ei und ich nicht. Da geht der Opa an die Decke, wird sofort barsch und sagt, das hat es früher nicht gegeben, der Opa hat sich die Arbeit gemacht und jetzt wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Da hätte er jetzt mal die A****karte gezogen. Ich bin fassungslos, er hat tatsächlich zu seinem 3jährigen Enkel gesagt, du hast jetzt die A****karte gezogen.
Der Kleine legt sich auf den Boden und fängt an zu weinen. Oma und Opa fragen mich, ist der immer morgens so schlecht gelaunt. Ich sage, ich finde ihn eigentlich ganz normal, er ist halt 3.

Fährt mich der Opa an, nee, nee, das hat mit 3 nichts zu tun. Die Oma sagt zum weinenden Kind, du bist eine Diva.
Ich gehe mit ihm hoch, kuschle, erkläre ihm irgendwie die Situation und gehe mit ihm wieder zum Tisch, bin um Familienfrieden bemüht. Der Kleine setzt sich hin, nimmt sein Brötchen. Der Opa sagt mit grimmiger Stimme, komm, der Opa macht dir Käse drauf. Der Kleine sagt - natürlich - nein, die Oma soll das machen.
Daraufhin steht der Opa wutentbrannt auf, ich konnte die Wut richtig spüren, nimmt seine Tasse, setzt sich mit dem Rücken zu uns und ignoriert darauf den Kleinen ganze 6 Stunden lang vollkommen. 6 Stunden, ich war wirklich wütend und hab es dem Opa deutlich gesagt. Der Kleine hat es versucht, hat dem Opa Kekse gebracht, wollte mit ihm spielen, hat Grimassen geschnitten, wollte kuscheln. Der Opa hat ganze 6 Stunden lang demonstrativ geschwiegen und ihn zum Teil wortlos zur Seite geschoben.
Weil ein 3jähriger ihn beleidigt hat und er das nicht mit sich machen lässt.

Meine Schwägerin berichtet, dass seit Monaten mit ihrer 6jährigen immer ein Streit entsteht, in dem der Opa sie Hexe nennt und ihr tatsächlich sagt, dann fahr doch nach Hause. Weil seine 6jährige Enkelin ihn ärgert.

So war der nicht.

Ich mache mir echt Sorgen und denke, er ist einfach vollkommen überfordert mittlerweile mit kleinen Kindern. Jedenfalls bleiben meine Kinder da nicht mehr länger als 1-2 Stunden ohne Aufsicht, da sind mein Mann und ich uns einig.

Aber wir wollen auch nicht, dass unsere Kinder ihn als schrulligen Alten in Erinnerung behalten, das wäre doch zu schade.

Kennt das jemand?
Wie gestaltet man solche Familientreffen, etwa 1-2 Tage im Monat, so dass es für alle gut wird?
Wie bewahre ich Ruhe, beschütze aber auch meine Kinder vor solchem unnötigen Blödsinn?

Danke!

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Hey,

das erinnert mich sehr an unseren Opa. Dabei ist der noch nicht mal in Rente 🙈

Er ist einfach völlig überfordert davon, die Signale der Kinder zu deuten und unser Kind ist dann völlig überfordert davon, dass der Opa es nicht versteht.

Beide möchten den Kontakt zueinander, aber irgendwie sprechen sie nicht die selbe Sprache.

Ich bin dann jedes Mal der Übersetzer, was Besuche nicht gerade unanstrengend macht.
In erster Linie sehe ich meine Aufgabe aber darin mein Kind zu schützen.

In eurem Fall hätte ich wahrscheinlich dem Kind erklärt (so das es Opa hört 😉), dass es sehr nett vom Opa war das Ei schon zu schälen ich aber verstehe, dass das Kind das Ei selbst schälen möchte, ob es mit mir tauschen würde?

Wenn der Opa dann mit dem Kind nicht mehr spricht, würde ich das Kind aus der Situation nehmen. Sei es auf den Spielplatz oder einkaufen gehen.

Das ist für mich tatsächlich Misshandlung und da ich den Opa nicht erziehen möchte, nehme ich das Kind aus der Situation, weil ich ihm das nicht zumuten will.

Insgesamt ist die ganze Situation bestimmt nicht leicht…

Ich wünsche dir gute Nerven 🍫🍾

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Ich danke dir sehr, auch exemplarisch für alle, die sich Zeit genommen haben, die meisten Antworten haben mich wirklich sehr zum Nachdenken gebracht und mir geholfen.

Ein Stückweit war ich sehr schockiert, ja, dass es nun offenbar soweit ist, dass ich irgendwie ein wenig zwischen Opa und Enkel vermitteln muss. Für mich war der Opa immer jemand, zu dem man aufgeschaut hat, ein Fels in der Brandung und es ist sehr schmerzhaft erkennen zu müssen, dass diese Zeit vorüber geht und dass ich nun der Fels in der Brandung sein muss.
Du hast es sehr schön formuliert, beide wollen zueinander, können aber die Signale nicht richtig deuten.

Offenbar hatte ich den Eröffnungspost nicht sehr eindeutig formuliert, da es einige missverstanden haben: nein, es geht mir in keiner Weise darum, dass meinem Kind Extrawürste nicht erfüllt wurden. Ich erziehe mein Kind durchaus auch streng, es kennt Tischmanieren, sagt Bitte und Danke und bekommt bei Weitem nicht jeden Wunsch erfüllt. Nur gestehe ich einem 3jährigen zu, dass er seine Emotionen noch nicht beherrschen kann und Frustrationstoleranz erst lernt. Der Opa darf gern Wünsche ablehnen, das Kind ermahnen und ja, auch mal beleidigt sein und es dem Kind zeigen. Er darf auch mal die Nerven verlieren, er ist ja nur ein Mensch und trotzende 3jährige können sehr anstrengend sein.Aber von einem erwachsenen Menschen erwarte ich, dass er sich wieder fängt, zumindest den Versuch unternimmt, dem Kind die Situation zu erklären und nicht sofort losschreit, Fäkalsprache nutzt und dann stundenlang das Kind ignoriert, das versucht, auf den Opa zuzugehen.

Und dass er das offenbar nicht mehr kann, hab ich nun gesehen und das hat mich schockiert. Nicht das Ei oder die Brezel.

Nun ja, in einem Monat kommen sie für ein Wochenende zu uns. Kürzere Treffen gehen wegen der Entfernung nicht, aber zumindest ist das nächste Treffen bei uns zuhause und ich mache Frühstück. :-)
Mal schauen, wie es läuft, aber ich danke Euch wirklich sehr - auch für den Hinweis zur möglichen Demenz, weil auch das nunmal stimmt, diese Gedanken/Probleme habe nicht nur ich, sondern wir alle in meiner Generation, wir alle haben solche Erlebnisse mit ihm in den letzten Monaten. Seine Frau sagt auch, er wird immer schrulliger. Aber natürlich haben wir ihn trotzdem alle lieb.

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Hey, ich kann Teile des Verhaltens verstehen. Diese ständigen extras für dein Kind würde ich als Mutter auch nicht zulassen.

Dennoch übertreibt der Opa natürlich maßlos. Ist bei uns ähnlich, ich erziehe aber nicht so, dass mein Kind nach Lust und Laune entscheiden kann, was gerade ansteht. Ich hätte ihm am Tisch als Mutter erklärt, dass man das Eiweiß trotzdem essen kann und der Opa es lieb gemeint hat. Mal so als Beispiel.

Ältere Menschen haben häufig ganz feste Strukturen, da sind 2 oder vielleicht waren es auch mehr Minuten, bis dein Kind die Brezel abgeholt hat, schon schlimm. Musst du nicht verstehen, aber akzeptieren oder eben nicht mehr hingehen.
Ich finde den Opa sehr fürsorglich in dem, was er macht.
Und so würde ich das Gespräch suchen. Ihm erklären, wie schön du es findest, dass er sich so bemüht, sich merkt, wie dein Kind das Ei mag etc. Aber das solche Fekalsprache nichts in eurem Leben zu suchen hat.

Mein Vater ist auch launisch, kann lautes geheule überhaupt nicht ertragen und wird dann auch laut. Ich weiß das, aber ich liebe ihn, also versuchen wir alle irgendwie die Zeit nett zu gestalten. Klappt nicht immer, aber das ist dann eben so.

Und ja, früher gab es so ein Geheule wegen einem gepulten Ei nun mal nicht. Auch das musst du verstehen und einen Kompromiss finden.

Sollte er sich uneinsichtig zeigen, wird so ein Besuch eben auf ein Minimum gekürzt, bis er sich auch besser regulieren kann.

Also ihr solltet da zusammenarbeiten und dringend mehr Akzeptanz für den anderen entwickeln.

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Danke dir.

Mir geht es aber nicht um eventuelle Extras für mein Kind, sondern, dass der Opa sich meiner Meinung nach emotional nicht im Griff hat. Er hatte den Enkel über 1 Monat lang nicht gesehen, dass ihm ständige Extras ein Dorn im Auge sind, ist ausgeschlossen. Mein Sohn isst seit 2 Jahren unverändert ausschließlich Frischkäse, Apfel und Eiweiß zum Frühstück, die einzige Abwechslung ist die Frage Brot oder Brötchen.

Und ja, ich versuche auch bei manchen Sachen streng zu sein und verstehe schon, was du meinst. Ganz ehrlich treibt mich mein Sohn in seiner Trotzphase auch manchmal in den Wahnsinn.
Aber 6 Stunden lang einen Dreijährigen, der auf seine Art versucht, sich zu entschuldigen (Opa, willst du Kekse? Opa; willst du spielen?), so zu ignorieren, finde ich absolut unmöglich, das gibt mir kein gutes Gefühl. Was auch immer der Opa da pädagogisch rüberbringen wollte, ist völlig schiefgegangen, der Kleine hat es gar nicht verstanden.

Ich verstehe schon, was du mit Gespräch meinst, aber ich glaube, ich brauche Zeit dafür, ich bin emotional so aufgewühlt, das gäbe im Moment nur Streit.

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Hey, ich kann das verstehen.

Weißt du, meine Oma ist Mittwoch verstorben mit 86 Jahren. Sie war auch alles andere als einfach zum Ende hin. Und dank Corona und ihres Zustandes kennt meine Kleine (bald 3) sie quasi nicht. Das macht mich an der Sache am aller traurigsten.
Daher versuche ich die Situation mit meinem Papa (auch schon Mitte 70 und leider gesundheitlich auch alles andere als fit) irgendwie immer hinzubiegen. Also ich verhalte mich da schon anders als zuhause, erkläre meinen Kindern aber auch, warum sie dort leise sein müssen, warum es dort nicht immer alles so harmonisch ist etc. Einfach, weil ich nicht möchte, dass die Zeit, die wir noch zusammen haben doof ist, denn ich weiß, sie ist begrenzt und wer weiß wie lange noch.
Also Fäkalsprache und ignorieren geht gar nicht, bei allem anderen würde ich immer die Situation retten irgendwie.

Hoffe du verstehst was ich meine.

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Ich lehne mich jetzt wahnsinnig weit aus dem Fenster, das weiß ich und ich bin kein Arzt. Aber trotzdem schoß mir als erstes beginnender Alzheimer in den Kopf.

Bei einer Nachbarin von uns war es ähnlich, der Charakter änderte sich und würde "schrullig".

Trotzdem ist das nur ein Gedanke.
Es könnte auch schlicht sein, das es jetzt einfach anstrengend für ihn ist und er nicht mehr so kann wie er will. Das muss furchtbar sein.

Rede einfach mit deinem Kind, erkläre ihm doch, das der Opa eben alt ist und viele Sachen anstrengend und eben nicht mehr so wie früher.

"Knochen/Kopf müde"
"Nicht mehr so viel Power"

Etc etc

Ich finde gut, das ihr euch einig seit, du und dein Mann.

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Danke dir.

Ich hab tatsächlich noch gar nicht in diese Richtung gedacht. Und hoffe insgeheim, dass du daneben liegst ... aber ich werde es mal beobachten.
Es ist eben leider keine einmalige Geschichte gewesen. Mit uns schon, aber die anderen in der Familie erzählen alle ähnliche Geschichten, die in den letzten Monaten passiert sind ...

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Das war auch mein Gedanke...

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Hallo,

Dein Opa kann sich anscheinend gar nicht mehr in die Kinder hineinversetzen. Ich würde die Kinder gar nicht mit den Großeltern alleine lassen und viel früher dazwischen gehen. Ich würde beiden Seiten schneller die Situation erklären wenn ein kommunikationsproblem entsteht. Außerdem würde ich Besuche abkürzen.

Dein Kind erlebt die Großeltern wie sie jetzt sind. Wie sie einmal waren spielt keine Rolle mehr, auch wenn es schade ist.

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Danke dir!

Leider denke ich auch so in diese Richtung... also, dass der Opa zunehmend emotional überfordert ist und dass wir die Besuche kürzer gestalten müssen, um beide Seiten nicht zu überfordern ... schon schade, aber ja, du hast Recht, es ist so wie es ist.

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Ich kenne mich mit der Thematik nicht aus, da in meinem Umfeld bisher Enkel immer älter waren, wenn es mit den Großeltern schwieriger wurde.
Beim Lesen deines Beitrags kommt mir in den Sinn, dass ich es sehr schade finde, dass du auf der einen Seite schreibst, dass die Großeltern "schrullig" werden, was für mich impliziert, dass du weißt, dass das mit dem Alter und uU auch mit nachlassenden kognitiven Fähigkeiten oder Reflexionsvermögen zu tun haben könnte. Auf der anderen Seite schreibst du dann aber, dass du dich über den Großvater ärgerst und wenig Verständnis für ihn aufbringst. Es liest sich recht negativ, du hast nur deine Kinder im Blick. Das passt für mich nicht zusammen.
Eigentlich müsste man eher das Gespräch mit den Großeltern suchen und nicht einfach so quasi "hintenrum" auf einmal immer nur ne Stunde zu Besuch kommen, die Kinder dabei an der Hand halten und dann schleunigst wieder gehen. Die Großeltern sind ja wahrscheinlich auch nicht blöd, sodass sie das nicht merken würden.

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Das ist ein Missverständnis, wir wollen nicht die Besuche einschränken, aber denken, dass der Opa zunehmend überfordert ist, sich also emotional nicht mehr im Griff hat und deshalb zum Beispiel Übernachten ohne uns nicht mehr geht. Ich hab ja geschrieben, 1-2 Stunden allein. Das heißt nicht, das der ganze Besuch nur 1-2 dauern soll ... und ja, ich habe mich in dem Moment über den Opa geärgert, aber nein, ich bin nicht nur negativ eingestellt, ich frage ja danach, wie man beide Seiten glücklich machen kann ...

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Ich find das jetzt nicht sonderlich schrullig, sondern sehe es so, dass der Opa nicht wirklich ein Händchen für (die heutigen) Kinder hat. Und ich könnte mir denken, dass es dieses "Wünsch Dir was" früher wirklich nicht für Kinder gab. Da gab's kein Essen im Überfluss und Kinder haben automatisch das gegessen was auf den Tisch kam oder blieben eben hungrig.
Wenn er ihn dazu doch relativ selten sieht, wächst man ja da auch nicht automatisch rein und weiß nicht damit umzugehen.
Mein Vater hat es auch drauf, meinen Sohn solange zu ignorieren bis er endlich "Hallo Opa" zu ihm sagt und denkt dass das zur Erziehung dazu gehört. Schrullig ist er sicher nicht. Er versucht seine Erziehungsmaßstäbe von früher sehr unbeholfen umzusetzen. Da der Opa sonst sehr wertvoll ist für meinen Sohn und dieser auch gern zu ihm geht, würde ich nie im Leben auf die Idee kommen, deshalb Besuche einzuschränken.

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Danke dir.

Das ist ein Missverständnis, wir wollen nicht die Besuche einschränken, aber denken, dass der Opa zunehmend überfordert ist, sich also emotional nicht mehr im Griff hat und deshalb zum Beispiel Übernachten ohne uns nicht mehr geht. Ich hab ja geschrieben, 1-2 Stunden allein. Das heißt nicht, das der ganze Besuch nur 1-2 dauern soll ... und, er war bis letzten Winter echt anders ...

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... und weil es früher kein Essen im Überfluss gab, setzt man sich 2021 mit dem Rücken zum Kind, ignoriert und schiebt es 6 Stunden lang wortlos weg?

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Hallo

Könnte es nicht, wie die erste Userin geschrieben hat, sein, dass der Opa beginnende Demenz hat?!?
Seit wann ist er denn so?
Ist er, seitdem er so " anders" ist, wirklich bei JEDEM Treffen so? Oder ist es auch vereinzelt wieder wie früher?

Auch die Wutausbrüche würden dazu passen.

Ich bin kein Arzt, komme aber aus dem medizinischen Bereich. Diese Erkrankung kann man natürlich nicht hier mal eben so diagnostizieren.
Aber vielleicht auch einmal über das Thema nachdenken.



LG Sternenkind19

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Danke dir.

Es ist etwa seit letztem Winter so und zumindest mit der 6jährigen meiner Schwägerin ist es bei jedem Besuch so mittlerweile. Mit uns gestern das erste Mal.
Davor war es ganz anders, der Opa war der Liebling aller Kinder und er hat ihnen jeden Wunsch von den Augen abgelesen und sie eigentlich überverwöhnt.
Mit der 6jährigen hat er an ihrem Geburtstag im Pool geplanscht und sie dabei unter Wasser gezogen - im Spiel, da waren auch noch andere Kinder und sie haben sich alle unter Wasser gezogen. Sie allerdings bekam Panik und hat geschrieen, nein, stop. Er hat gedacht, sie spielt noch und hat weitergemacht. Sie bekam noch mehr Panik und hat gerufen, der Opa drückt mich unter Wasser. Daraufhin ist er super explodiert, hat sie als Lügnerin und Hexe bezeichnet und wollte sofort nach Hause fahren. An ihrem Geburtstag ... anstatt zu sagen, du, entschuldige, ich hab zu wild gespielt, aber wenn du Angst hast, zeig ich dir, wie du besser tauchen kannst ... oder sowas.
Wir waren damals alle wirklich nachhaltig geschockt.
Und meine Schwägerin sagt, es ist seitdem immer so.
Das macht uns allen echt Gedanken.

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Das wäre der Tag, an dem mein Kind nicht mehr ohne Aufsicht hingehen darf- so traurig es ist. Aber 1 bis 2 Stunden ohne Aufsicht sind da zu viel.


Sprich bitte mit dem Hausarzt des Opas- das war damals bei meiner Oma die erste Adresse zum Thema Demenz. 6 Stunden ignorieren ist das eine- ein Kind unter Wasser zu tauchen eine andere Hausnummer.

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Hallo, mit meinen Enkeln streiten ist nicht ok, aber : ich will das, dann wieder das und dann wieder auch nicht......das geht auch nicht. Und ein 3 jähriges Kind versteht schon eine ganze Menge, wenn man es ihm richtig erklärt. Also: Grosseltern schrullig: ja. Enkel etwas " lernbedürftig" Gruß

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Alles klar, danke dir, das nehme ich mir an! :-)

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Die Großeltern kennen Bedürfnisorientierte Erziehung leider nicht. Der Opa verhält sich recht kindlich, was tatsächlich auf eine beginnende Demenz hinweisen kann.

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Erster Impuls: kenne ich von zwei Opas in meinem Umfeld. Einmal wars Demenz, beim anderen steckt eine seit Jahren unbehandelte Depression drin. Mir Kleinstkindern super. Jetzt werden die Enkel grösser und es klappt gar nicht mehr.

Zweiter Impuls: was wenn er mit dem Dreijährigen in den Pool geht. Ich weiss, anderer Haushalt, aber wenn es so zugeht kannst du das Kind da nicht mehr allein dort lassen. Auch nicht für zwei Stunden.

Dritter Impuls: früher rein und früher heim. Opa spielt, aber essen etc bekümmert du. Nimm ihn ein bisschen aus Versorgung und co raus. Und wenn er ditscht brichst du ab. Egal was ihr gerade macht. Du kannst nicht 6 Stunden zuschauen wie er sich einem Kleinkind ggü so aufführt.
Ich würde den Besuch von vorne herein kürzer ansetzen. Es spricht alles dafür dass es ihm zu viel ist.

Das tut schon beim lesen weh…
Überlegt mal ob ihr ein Setting findet das Opa-tauglicher ist. Gemeinsam ins Aquarium oder so. Also Familienzeit wo man in Bewegung ist und was sieht. Dieses daheim hocken ist oft konfliktträchtiger als was zu unternehmen.