Kindergarten frei erziehen ... top oder Flop in der Familie

Hallo Zusammen,

mich würde eure Meinung zur Kindergarten freien Erziehung interessieren.

Wir haben Bekannre die ihre Kinder bis zur Einschulung zu Hause betreut haben. Sie haben
Privat halt Kontakt zu anderen Familien mit Kindern.
Die Kids sind echt entspannt, toll erzogen und richtig gut gelungen.
Sie sind nicht alternativ eingestellt oder mega Öko. Eigentlich ganz der Durchschnitt.

Die erste klasse läuft bisher gut. Freunde und Anschluss gefunden ... alles gut.

Mich beeindruckt das schon weil es echt eine Leistung ist Kinder voll zu Hause zu betreuen.

Was denkt ihr? Lieben Dank für eure Meinung.

Kind bis zur Schule zu Hause betreuen?

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Ich denke: es ist gut wenn man das selbst will, sich leisten kann und möchte und die Kinder der Typ dafür sind. Pauschal gibt es kein rivhtig/falsch... Wie bei den meisten Erziehungssachen.

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Das kann man denke ich nicht verallgemeinern.
In einem zugewandten Elternhaus mit viel Zeit für die Kinder und vor allem mehreren Kindern kann das sehr gut funktionieren.
Laufen die Kinder nur nebenher und müssen sich irgendwie die Zeit vertreiben finde ich einen Kindergarten eine tolle Sache.
Meine Kinder sind "beste Freunde" und blühen im Kindergarten in unterschiedlichen Gruppen aber ganz anders auf. Sie haben beide viele Freunde und gehen gerne in den Kindergarten.
Wäre dies nicht der Fall dann könnte ich mir durchaus auch vorstellen sie zuhause zu betreuen.

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"und vor allem mehreren Kindern" Das sehe ich auch so. Würde unser Einzelkind nicht in den Kindergarten gehen, würde er bestimmte Fähigkeiten gewiss nicht erlernen.

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Hallo!
Ich denke, wenn man genug Familien kennt die Kinder im selben Alter haben und es finanziell funktioniert warum nicht..
Ich sehe eher das Problem, dass viele Kinder die die Kita nicht besuchen kein Kontakt zu gleichaltrigen haben und somit etwas wichtiges in der Sozialkompetenz verpassen.

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Hi ,
das kann klappen, muß aber nicht.

Die 2 Nachbarsmädchen von mir, 1974 und 1977 haben auch nie einen Kindergarten von innen gesehen.

Die Mutter bekam die 1. Tochter schon mit 19 Jahren, und ist eine kreative, musikalische, fröhliche Person.

Die Mädel konnten basteln, musizieren, waren stundenlang im Wald unterwegs. Die 1. Tochter hatte in der Schule keinerlei Probleme. Die Kleine ging nur, wenn die Mutter mit im Klassenraum saß. Im 3. Schuljahr ging sie kaum, im 4. Schuljahr saß die Mutter wieder nur hinten im Klassenraum.

Aber der 5. Klasse, ging sie dann endlich alleine. Als die Tochter mit 16 Jahren den Beruf der Erzieherin anfing, war ihre Mutter so begeistert, daß sie ein Jahr später anfing, auch den Beruf zu erlenen, war ja noch unter 40 Jahre alt.

Sie hat es so bedauert, daß ihre Mädels nicht in den Kindergarten gegangen sind. Was haben sie doch verpasst. Gedacht hatte sie es sich schon, weil die 2. sich ja gar nicht von ihr lösen wollte, und auch kaum in die Schule ging.

Beide Mädels haben 3, bzw. 4. Kinder. Alle gingen mit 1, 5 Jahren in den Kindergarten.

Auch eine Freundin von mir, jüngste von 6 Kindern, ging als einzige nicht in den Kindergarten. Sie machte das 1. Schuljahr 2x. Sie war so überfordert mit den Kindern, Regeln, Lautstärke............mit einfach allem.

Kinder gehören unter Kinder !

Gruß

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Das auf alle zu beziehen finde ich Schwachsinn. Ich war insgesamt ein halbes Jahr im Kindergarten. Ich habe es gehasst.
War alleine zu Hause bei meiner Mutter und war glücklich dort. Als ich in die erste Klasse kam war ich bereit dafür. Hatte viele Freunde und konnte mich super integrieren.
Ich finde es hängt vom Kind ab. Pauschal kann man keine Aussagen treffen. Manche Kinder können sich alleine nicht beschäftigen. Die brauchen immer andere. Manche können sich sehr gut mit sich beschäftigen.
Ich bereue es überhaupt nicht, dass ich nicht länger im Kindergarten war und meine Eltern auch nicht. Für mich war es gut so.

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Wer lesen kann ist klar im Vorteil.....................

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Ich glaube, die sozial-emotionale Förderung allein durch die ständige Auseinandersetzung mit gleichaltrigen, ohne dass die Eltern dabei sind, ist schon in der Kita besser. Hinzukommt noch, dass dir Kinder in der Kita sich bereits an eine Rhytmus von "außen", außerhalb des Elternhauses gewöhnt haben.
Ich habe mal als Sozialpädagogin in einer Grundschule gearbeitet - allerdings überwiegend bildungsfernere Familien - da waren viele Kinder in den 1 Klassen, die vorher keine institutionellen Erfahrungen sammeln konnten und für die war der ganze Tag in der Schule wirklich schwer und man hat es deutlich im Unterricht gemerkt.
Wenigstens das letzte Kitajahr sollte wahrgenommen werden. Ich sehe da deutliche Vorteile, insofern es eine gescheite Kita ist.

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Wir hatten zb erst einen guten Kindergarten. Im letzten Jahr wechselte die Leitung. Das Konzept sollte dann 'offener' werden. Es gab also gerade für die Vorschulkinder auf einmal keine feste Struktur mehr sondern nur noch 'Angebote' wenn überhaupt. Selbst frühstücken war nur noch 'Angebot'. Die Kinder tun sich gerade so schwer in der ersten Klasse, auf einmal so viel Strukturen, kaum Vorbereitung im Sinne von phonetischem Bewusstsein etc. Wir haben es selber versucht hören lauschen lernen zu Hause zu üben aber mit mäßigem Erfolg. Das letzte Jahr ist sehr wichtig das kann selbst gute Vorjahre 'vernichten' wenn da nix gescheites läuft.

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Guten Morgen,
Deswegen hab ich ja auf eine gescheite Kita verwiesen. M.e.n. kann das "offene Konzept" nur dann gut Früchte tragen, wenn man sehr gute und vor allem ausreichende Erzieher/innen hat. Auch in diesem Konzept gibt es feste Rahmenbedingungen und Regeln für die Kinder, die sichtbar und spürbar sein müssen für die Kinder. Leider rutscht das in der Realität manches Mal eher in ein "die Kinder laufen lassen" was aber nicht dem eigentlichen "offenem Konzept" entspricht.
Gerade wenn man das Konzept von geschlossenen Gruppen umwandeln möchte, mehr in Richtung offenes Konzept, dann muss man das sehr gut planen und bewusst umsetzen, damit alle Kinder da mitgenommen werden und keines hinten runter fällt.
Meine Meinung zum offenen Konzept, ist, dass nicht alle Kinder dafür geeignet sind und es daher schwierig für Eltern ist, bei der oft vorherrschenden Kitaplatzknappheit da einen passenden Platz für das eigene Kind zu bekommen.
Wir haben uns für unseren Sohn ganz bewusst für ein Gruppen geführtes, also "geschlossenes Konzept" entschieden. Damit ist der kommunale Träger komplett weggefallen. Zu unserem Glück hat das auch geklappt, auch wenn wir dadurch leider seit 2 Jahren nur einen Platz bis 14 Uhr haben, obwohl das mit meiner Arbeit täglich eine hetzerei ist, sind wir froh über diese Kita und die tollen Erzieherinnen, die mein Sohn hat!

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Das kommt auf das Kind, die Familie, die Umstände, die Faktoren an usw.

Das Kind: wie geht es dem Kind damit? Bsp. ich habe den Kindergarten gehasst, mein Kind den Kindergarten geliebt.
Die Familie: haben die Eltern die Geduld dazu oder eher nicht. Passt es zum Leben oder eher nicht.
Wo ist der Wohnort?
Wie sind die verfügbaren Kindergärten? Meine hat den Kindergarten geliebt. Andere, die wir angesehen haben, wären auf keinen Fall gegangen. Nicht das für sie passende Konzept, weniger Menschlichkeit bei den Menschen usw.

An einem Ort mit vielen Kindern, viel Natur etc. kann ich es mir eher vorstellen.
Wenn ich dann auch noch zeitlich und beruflich flexibel bin, gerne.

Ist es schwierig mit Arbeitszeiten, andere Kinder nur mit Auto zu erreichen, Spielplätze weiter entfernt, finanziell auf Arbeit angewiesen und Arbeit mit Kind nebenher nicht machbar etc. dann nicht.

Ich kenne Kinder, für die es die richtige Entscheidung war bis zur Schule nicht im Kindergarten gewesen zu sein.
Ebenso kenne ich Kinder, denen hat der Kindergarten sehr gut getan. Wobei auch hier einige vom Waldkindergarten profitiert haben und andere vom indoor-Kindergarten mit Außenfläche.

Meiner hat der Kindergarten sehr gut getan. Hätte sie keinen Platz bekommen, wären locker noch 1-2 Jahre zu Hause möglich gewesen. Meine Nerven, Beschäftigung, Input usw.
Ich selbst war froh, als die verhasste Zeit (meine Kindergartenzeit) vorbei war.

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Ich denke, das steht und fällt mit dem Elternhaus.
Wenn die Kinder genug Förderung und genug Sozialkontakte bekommen, glaube ich nicht, dass ihnen das schadet. Es ist ja noch gar nicht so lange her, dass es in Deutschland gar nicht mal so unüblich war, dass Kinder nicht in den Kindergarten gingen, ohne dass es in der Schule oder im späteren Leben Probleme deshalb gab.

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Zu der Zeit herrschte aber auch ein ganz anderer Wind in den Schulen. Einerseits war mittags immer Schluss mit Schule, andererseits viel strengere Regeln und Lehrkräfte die auch schnell mit dem Stock oder mit Ohrenziehen, strafarbeiten ect. waren. Da mussten sich die Kinder sehr schnell beugen, denn wenn sie da ihr Unwohlsein offensiv durch "unangemessenes" Verhalten gezeigt hätten,dann wären die Konsequenzen sehr hart. Also Anpassung durch Druck und nicht durch vorherige Förderung und institutioneller Vorerfahrung.

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Kann ich nicht beantworten, ich halte es für möglich, dass es klappen kann.

Ich muss aber auch daran denken, wie unglaublich gerne ich in den Kindergarten gegangen bin! Nur vier Stunden täglich, denn ich hatte zwei Omas, zwei Opas und eine Uroma.
Das gemeinsame Spielen, Singen, Basteln, kochen war so schön - für mich die perfekte Mischung.
Tendiere also etwas mehr zu wenigstens zwei Jahre Kita.

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Ich finde, mit spätestens drei sollten Kinder zur Kita gehen.

Meine Kinder sind beide sehr zurückhaltend gegenüber fremden. Es würde bis heute wahrscheinlich nicht mal bei Oma klappen allein, wenn sie es nicht gewohnt wären, auch mal ohne Mama zu sein.
Die Eingewöhnungen waren jeweils ein Krampf und haben mehrere Monate gedauert.
Wenn ich mir vorstelle, sie gingen nicht zur Kita, sie wären ganz anders.
Nach jeden Ferien habe ich zwei unglückliche Kinder, ich muss jedes Mal diskutieren, dass sie nicht hinwollen. Wenn ich sie abhole, kommen sie mir freudestrahlend entgegen, sie gehen gerne zur Kita, aber sie müssen halt erst einmal „angestupst“ werden.

Ohne Kita würde ich wahrscheinlich noch in der Grundschulklasse sitzen 🤷🏼‍♀️

Meinen Kindern tut es unglaublich gut, zur Kita zu gehen und ich kann ihnen nicht ansatzweise das bieten, was die Kita und vor allem die Kinder untereinander schaffen.