Gehöre nirgends wirklich dazu...

Hallo,

ich weiß auch nicht, was ich ich mir von dem Post erhoffe, vielleicht andere Sichtweisen und Denkanstöße...

Als das "Lebensmitte" Forum gegründet wurde, war eines der Hauptthemen ältere Kinder, die bald das Haus verlassen und ich dachte mir, hey, super, jetzt kannst Du Dich austauschen. Dann veränderte sich das Forum eher in ein Lebensmitte Forum, Themen wie Wechseljahre und andere Dinge wurden häufiger.

Ich bin 38. Ich habe meine Kinder ziemlich zeitg bekommen, mein Großer wird 20, und ja, ich bräuchte Erfahrungen und Ausstausch über die Dinge, die mich beschäftigen. Aber ich habe hier keinen. Ich war entweder immer die Jüngste (Babykurse, Elternabende, ...) oder gehörte zu den Älteren (neues Studium, etc).

Meine Schwägerin ist fast 18 Jahre älter, ihre Kinder so alt wie meine - und auch bei ihr habe ich das Gefühl, dass sie mich belächeln würde wenn ich ihr von meinen Sorgen bezüglich meines großen Sohnes (Kündigung der Ausbildung, Drogenkonsum) erzählen würde und dass sie das auf mein junges Muttersein schieben würde.

Vielleicht hat sie recht, vielleicht war ich zu jung. Aber ich bin seit 20 Jahren verheiratet, habe mehrere Abschlüsse - und trotzdem oft das Gefühl, es reicht einfach nicht. Ich gehöre nicht dazu. Was ich falsch mache liegt daran, dass ich zu jung oder zu alt bin.

Meine Freundinnen haben Kinder, die maximal 10 Jahre alt sind. Logischerweise können sie die Ängste nicht verstehen, weil sie sie nicht erleben. Menschen mit Kindern im Alter meines Sohnes nehmen mich nicht ernst, weil ich noch so jung bin.

Ach verdammt, vielleicht muss ich auch einfach nur mal jammern. Ich wünsche mir jemanden, der mich mag und als gleichwertig akzeptiert und mir meine Sorgen nehmen kann. Der sagt, ja, das habe ich ähnlich erlebt und geholfen hat das und das ...

Ist das verständlich?

LG

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Liebe xenotaph,


ich kann verstehen das es nicht einfach ist nicht " dazu zu gehören" , Ich weiß aber nicht ob es wirklich daran liegt das du zu jung oder zu alt bist. Ein größeres Problem sehe ich darin das durch den Altersunterschied eventuell andere Interessen bestehen.

Du hast deine Kinder relativ zeitige bekommen wie du schreibst. Somit wirst du Kinder gehabt haben und dein Freundeskreis wird eventuell noch keine Kinder gehabt haben. Dadurch besteht oft ein Konflikt weil du dadurch deine Zeit nicht so einteilen konntest wie die anderen. So könnte es sich begründen das du das Gefühl hast nirgends dazu zugehören.

Ich weiß auch nicht ob Leute die Kinder im Alter deines Sohnes dich nicht ernst nehmen weil du noch jung bist. Ich vermute mehr das es Unwissenheit ist. Dein Sohn hat Probleme. Ich vermute die Kündigung der Ausbildung und der Drogenkonsum hängen miteinander zusammen. Eltern die mit diesem Thema noch nicht konfrontiert wurden wissen nicht was damit alles für dich verbunden ist. Sie können nicht verstehen das du so gut wie keine Möglichkeiten hast deinen Sohn davon weg zu bekommen. Von daher wirst du dich unverstanden fühlen. Du wirst sicher versucht haben Hilfe für dich und deinem Sohn zu finden und bestimmt festgestellt haben das es ein Kampf gegen Windmühlen ist. Es gibt Unterstützung, aber diese Unterstützung zu finden ist nicht einfach. Was es von vielen Seiten gibt sind Sprüche , Ratschläge und Vorwürfe. Aber nichts von dem noch so gut gemeinten Dingen bringen dich weiter. Am Ende macht es dir nur das Leben noch schwerer.

Für Personen die die Situation kennen in der du steckt ist es verständlich was du geschrieben hast. Wer es nicht selbst erlebt hat könnte Probleme haben zu verstehen was du geschrieben hast.


LG blaue-Rose