Ihr Lieben,
ich bin aktuell ziemlich verzweifelt und hoffe auf Leute, die diese Phase hinter sich haben
Ich habe mich seit fast 20Jahren nur um meine Kinder gekümmert (3Stück). Nun werde ich langsam überflüssig, heisst, ich koche, bin da, wir verstehen uns auch gut, aber wirklich gebraucht werde ich nicht mehr. Gleichzeitig sehe ich, dass sie sehr viel machen, sozial eingebunden sind, glücklich sind. Darauf bin ich total stolz und bin froh darüber. Aber ich selbst bin: Allein. Ich war noch nie der Typ mit den vielen Freunden, aber die wenigen, die ich habe, sind beschäftigt mit Familie, neuer Partnerschaft etc.
Ich arbeite auch viel und hab ein Riesenhaus zu versorgen. Aber dabei bin ich einsam. Mein Mann ist beruflich extrem eingebunden und selbst wenn er da ist, bin ich irgendwie allein.
Womit fülle ich denn den Alltag? Die Wochenenden. Letztlich will ich nicht so viel weg sein, aber immer hier ist der Horror gerade.
Kinder brauchen mich nicht mehr
Hi,
ich bin ein gutes Stück jünger, aber genau diese Situation sehe ich die letzten Jahre bei meinen Eltern.. Wie schaut es denn mit Hobbys aus? Mit 3 Kindern, Haus und Arbeit gibt es sicherlich einiges was du mal machen wolltest, die Zeit es aber nicht zugelassen hat. Es ist nie zu spät für eine neue Sprache, Sport, Ehrenämter, Musik. Und nebenher lernt man auch neue Leute kennen
hast du dir schon mal überlegt, wieder in den Beruf einzusteigen?
Fürs Haus könnte man ein paar stunden eine Putzhilfe haben!
Hast du mit deinem Mann schon mal
darüber gesprochen, wie es dir geht?
Hallo, danke für die Tips.
Ich hatte wohl nicht so eindeutig geschrieben. Ich arbeite vier Tage die Woche von 8 bis 16Uhr. Schon seit die Kinder klein waren.
Es geht mir weniger um das " nicht beschäftigt sein" - zu tun ist genug. Sondern um die innere Leere, den Verlust meines Lebenssinns sozusagen. Dadurch, dass ich soviel allein mit ihnen war, hatte ich nie die Möglichkeit irgendwas für mich aufzubauen. Ich konnte ja ohne sie kaum weg. Aber das hat mir eigentlich nicht so viel ausgemacht. Jetzt merke ich, dass sie erwachsen werden. Sich abgrenzen. Das ist ja auch gut und richtig so. Aber beinahe empfinde ich sowas wie Trauer.
wieso konntest du das nicht?
wir haben 4 Kinder, mein Mann wr teileweise wochenweise im Ausland,
ich habe eben Babysitter bezahlt, ich war in der Politik und in der Elternarbeit, als sie älter wurden soagr auf Bezirksebene. Man muss ahlt auch loslassen können. was machst du wenn sie ausziehen, unsere Kleine lebt seit Jan auf der anderen Seite der Welt, es ist alles gut
Hallo,
Ich kann dir nur von der anderen Seite berichten, und was ich mir für meine Mutter wünsche. Das Gefühl, dass du beschreibst, trifft denke ich sehr gut auf sie zu. Für mich als Kind ist es auf der anderen Seite sehr belastend, ihr "einziger" Lebensmittelpunkt zu sein.
Ich genieße zB Zeit alleine sehr, sie ruft mich oft an und sagt, sie fühlt sich so einsam und ob sie nicht vorbeischauen darf. Wie lange dauert diese Phase schon bei dir und hast du das Gefühl, es ist ein bisschen einfacher geworden? Ich würd mich bewusst belohnen: alleine einen Kaffee trinken gehen, durch die Stadt flanieren, lange Spaziergänge. So wie ich das verstanden habe, sind deine Kinder ja noch zuhause oder? Wie wäre es, wenn ihr einmal die Woche etwas schönes zusammen macht und du daraus Kraft schöpfst, und mit dieser Kraft auch deine Zeit alleine mehr genießen kannst?
Ich hoffe, die hilft das was.
Du bist in einer großen Umbruchsituation. Erinnere dich an deine Träume und Wüsche aus der Zeit vor deinen Kindern. Gibt es einen alten Wunsch den Du dir vielleicht jetzt erfüllen kannst. Eine Reise, ein Hund, eine .....
Sei achtsam mit Dir und mir hilft jede Tag eine Kleinigkeit zu finden an der ich mich alleine für mich erfreue.
Fordere von deinem Mann gemeinsame Unternehmen ein. Gemeinsam Erlebnisse verbinden und schaffen Kommunikation. Zum Beispiel einmal im Monat gemeinsam Theater, Kino... Auch wenn erstark eingebunden ist, kann er dies leisten.
Kennst Du dieses Buch: Mutterblues
Mein Kind wird erwachsen, und was werde ich?
Danke, ich fühle mich verstanden.
Das Buch werde ich lesen.
Hi,
noch ist alles bisschen durch Corona schwieriger, aber es gibt genug Kurse die stattfinden.
Ich habe mir schon immer eigene Zeit eingeräumt.
Ich habe seit 29 Jahren ein Motorrad, bin 7 Jahre nicht gefahren, seit letztes Jahr fahre ich wieder bisschen.
Ich mag Fahrräder, seit Mai habe ich endlich ein e-bike.
Lesen, Bücher Bücher Bücher, GsD hat die Bücherei im Nachbarort immer Neues zu lesen und leiht auch aus der "Großstadt Bücherei" aus.
Seit 7 Jahren mache ich Trash-drumming, anfangs mit meinem Großen, da war er 8 Jahre alt. Anfangs alle 14 Tage, nach 3 Jahren nur noch alle 3 oder 4 Wochen, je 3 Stunden. Ab und an auch Auftritte.
3 Jahre lang, ging ich jeden Samstag morgen walken, Geh(wichte), alle waren moppelig. Es war schön, schön langsam, schön lang, alle das selbe Ziel, ausdauernder werden.
Seit Januar 2020 mache ich Linedance über die VHS, es ist jetzt erst der 3. Kurs, dank Corona war so oft Pause, aber es geht jetzt wieder los. Und jetzt macht eine Freundin mit.
Such Dir was für Dich. Probier was neues aus, so VHS Kurse sind bezahlbar und haben wenige Termine. Ich habe schon gefilzt, Autogenes Training und Yoga ausprobiert.
Hast Du Zeit für ein Hund, oder habt ihr ein Tierheim in der Nähe, die Ausführer suchen?
Belebe Deine Freundesliste wieder. Wenn ihr die Kids in einem Alter habt, geht es den anderen evtl. ähnlich, aber keiner traut sich es zu zugeben, daß es doof ist, nicht mehr "so gebraucht" zu werden.
Ich hatte mir letztes Jahr ein Hochbeet besorgt, ich bin kein Gärtner. Ich lese lieber.
Alles Gute
Hallo.
Ich habe jetzt auch schon drei von vier Kindern in den Eigenstand begleitet. Und ich muss sagen, es viel mir nicht wirklich schwer. Ich habe mich bisher immer gefreut, dass sie auf eigenen Beinen stehen. Hilfe, wo nötig war, bekamen sie grenzenlos. Jedoch habe ich mich nie aufgedrängelt. Und eins von dreien meldet sich immer mit irgendetwas. In der Woche hat ja jeder eh mit sich und seiner Arbeit und Haushalt zu tun. Und es ist ja noch unser Nachzügler (13) im Haus, sodass da auch noch Termine sind. Er ist im Fußball und hat Wochenende auch Spiele. Und wenn mal frei ist, dann machen wir eine kleine Radtour oder gehen irgendwohin. Oder manchmal ist man auch froh, einfach mal nichts zu machen.
Ich kann jetzt noch keine Leere in mir spüren. Ich denke auch nicht, wenn der letzte aus dem Haus ist. Ich weiß mich schon zu beschäftigen.
LG
PS: Meine älteste ist 31, also Mutter bleibt man ja immer. Egal, ob sie zuhause wohnen oder nicht.
Hallo.
Leben deine Kinder noch bei dir?
Meine große ist ausgezogen. Es ist ziemlich schwer aber ich freu mich für sie. Das sie eine Ausbildung hat die ihr gefällt und auf "eigenen beinen" steht.
Wir haben noch einen 5 jährigen zuhause, der zur Dauerpflege bei uns lebt.
Vielleicht ist sogar so etwas, was dich "erfüllt"
Viele Leute, nehmen nochmal Kinder in Bereitschaftspflege oder Dauerpflege wenn der eigene Nachwuchs schon groß und selbstständig ist.
Ich bin ein "Hundemensch" Hier wuselt immer einer rum. Es macht mir freude.
Wenn der kleine groß ist, hab ich wohl dann 2 hunde 😅
Tiere sind für viele Menschen eine Erfüllung/ Aufgabe
Ehrenamtlich im Tierheim helfen oder bei der Tafel/Suppenküche kann ich mir auch gut vorstellen.
Bestimmt hast du etwas, was du dir gut vorstellen kannst
Hallo,
Ja, so ist der Lauf der Dinge. Kinder werden groß und flügge. Meiner hat noch ein bißchen Zeit, er ist jetzt 11,5 Jahre. Mir war immer klar, dass ich mein Leben nicht nur auf ihn konzentrieren darf. Eben damit ich dann nicht in so ein Loch rutsche, wie du es gerade tust.
Natürlich werde ich bestimmt auch traurig sein, wenn er mich nicht mehr "braucht". Er braucht mich ja jetzt schon viiiiiel weniger als noch vor 2 Jahren in der Grundschule
Also ich kann ja jetzt nur von mir reden, aber tatsächlich freue ich mich darauf, mir dann wieder eine Reitbeteiligung/Pflegepferd zu suchen. Dazu fehlt mir jetzt einfach die Zeit und dann hätte ich sie wieder. Wird auch schön. Nicht so schön wie jetzt, sondern anders schön, aber halt schön.
Deine Kids sind ja noch nicht ganz ausgeflogen. Und brauchen werden sie dich immer. Nur halt anders. Den Tipp mit dem Hund fand ich auch schön
Du findest schon eine neue dich erfüllende Aufgabe
Hallo,
ich glaub ich versteh sehr gut, was du damit meinst.
Ich kann nun zwar nicht von mir behaupten, daß ich verzweifelt bin, weil die Kinder mich nicht mehr brauchen. (wobei man als Mama immer ein Stück weit gebraucht wird, solang man da ist)
Aber es ist schon so, man kümmert sich viele Jahre lang um das Familienleben, wird eben gebraucht und hat somit auch einen gewissen Lebensinhalt, neben all den anderen Beschäftigungen denen man nachgeht - bei mir waren es Ehrenämter, mein Beruf, der Garten und manche Hobbies.
Jetzt bin ich über 50, merke daß manches einfach nicht mehr so leicht von der Hand geht und der Garten bspweise, den ich früher so gerne machte, wird mir manchmal eher lästig bzw. den vernachlässige ich, was mich dann auch wieder unzufrieden macht. So geht es mit manchen der Dinge, die ich in den Jahren halt immer organisiert oder gemacht habe.
Man verändert sich... und da geht ist mir im Moment so, daß ich teilweise nach neuen Richtungen suche, die mir Freude bereiten, die mich zufrieden machen usw. Aber genau diese Richtungen hab ich noch nicht so recht gefunden.
Auch die Freundschaften um mich herum, werden irgendwie weniger. Wobei ich gestehen muss, daß ich diese auch nur pflege, wenn sie mir wirklich wichtig sind.
Ich hab mir vor drei Jahren ein E-Bike zugelegt - das ist etwas, was mir z. B. sehr viel Spaß macht, damit Touren zu machen am Wochenende oder einfach mal zur Arbeit damit.
Und ich lege viel Augenmerk auf manch kleine Glücksmomente, für die ich mit den Kindern einfach kaum Zeit hatte.... Waldspaziergänge, einen schönen Sonnenuntergang beobachten, ....
Ich wünsche dir, auch so kleine Glücksmomente, die du erkennen und genießen kannst.
LG