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Wir haben in den Familien offen darüber geredet. Ich habe ganz klar gesagt, Hilfe ja, auch Hilfe bei Pflege, Medikamenten usw. Aber rund um die Uhr, bei mir zu Hause, nein. Das wäre mir zu viel. Wobei es auch etwas mit an den Umständen läge. Wäre klar es geht um ein paar Wochen ist das was anderes als z.B bei unserem mittlerweile komplett dementen Opa der seit Jahren Hilfe braucht und körperlich topfit ist für das er stramm auf die 100 zu marschiert. Klar läuft er langsam, aber jeden Tag eine Runde. Er nimmt keine Medikamente, Blutdruck wie ein junges Reh.....einzig das Gedächtnis will eben nicht mehr. Da er aber so dement ist kann er keine 10 Minuten alleine sein. Und das seit Jahren. Denn er würde spazieren gehen und nicht zurück finden, würde sich überfressen weil er vergessen hat das er schon gegessen hat oder gar nicht weil er vergessen hat das er was essen muss....er erkennt auch keinen mehr und würde jeden rein lassen

Opa hat genug Geld. Er wird zu Hause von 3 Frauen betreut die sich abwechseln. Das hat Oma noch geregelt bevor sie starb. Die war geistig noch voll da, aber der Körper wollte einfach nicht mehr. Sonst wäre nur Pflegeheim geblieben bei seinem Zustand.

Meine Eltern wollen zwar so lange es geht zu Hause bleiben, vielleicht irgendwann eine Haushaltshilfe oder jemanden für den Garten. Wenn es nicht mehr geht wollen sie ins Betreute Wohnen. Hier gibt es ein Heim, da kann man Wohnungen mieten und Service dazu wie benötigt, jederzeit kann aufgestockt werden bis hin zur Vollversorgung.

Bei meinen Schwiegereltern war das schwieriger. Mein Schwiegervater ist davon ausgegangen ich mache das, ich hab das ja gelernt. Er wollte nicht einsehen das es was anderes ist nach 8 Stunden Feierabend zu haben oder jemanden rund um die Uhr zu versorgen. Obendrein kommt das ich kein gutes Verhältnis zu ihm hab. Er hat COPD, ist aber weiter Kettenraucher und erzählt uns die Lunge wäre ok habe der Pulmologe gesagt (lässt dann aber die Überweisung mit der Diagnose drauf auf dem Tisch liegen "Ach, COPD ist KEINE Lungenkrankheit? Da müssen aber die Medizinbücher neu geschrieben werden"), er säuft, wenn er voll ist ist er ekelhaft, aufdringlich, anzüglich.....ich denke ihn werde ich gar nicht pflegen.

Meine Schwiegermutter ist eine ganz liebe (keiner versteht warum sie ihn nie vor die Tür gesetzt hat). Bei ihr werde ich es wie meinen Eltern handhaben. Helfen ja, aber komplett nein.

Denn wenn jemand komplett Pflegebedürftig ist, dann heißt das sein eigenes Leben wieder total runter fahren. Dann sind die Kinder groß und man kann wieder spontan irgendwo hin ....und dann wieder nicht mehr weil der zu Pflegende nicht alleine bleiben kann.

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Hallo, bei mir ist es schon so. Zum Glück gibt es j die Pflegeversicherung. Mein Papa ist Dement und lebt jetzt in einem sehr netten Altenheim. ( Zuzahlung ca.1400 Euro) Meine Mutter muß zur Dialyse . Da kommt eine Frau die saubermacht ( einkauft usw) außerdem noch jemand zum Duschen und Tablettenverteilen. Ich wohne viel zu weit weg um wirklich zu helfen. Mein Bruder kümmert sich um die vielen kleinen Dinge.

Meine Schwiegermutter ist in ein betreutes Wohnhaus gezogen.

Mein Bruder hat seine Schweigermutter bis zum Tod begkeitet. Das kann eine besondere Erfahrung sein.
Ich finde es gut wenn du ehrlich bist. Pflegen ist sehr anstrengend. Ansonsten auch ich bin Christ und kann alles abgeben.