Weitere Diagnostik? Blastozystenkultur?

Liebes Expertententeam,

ich wollte mir zu unserem Fall noch einmal eine weitere (möglicgst neutrale) Meinung einholen. Hier kurz die Daten:

Frau:
- 35 Jahre

- PCO/ Eireifungsstörung (FSH niedrig, LH und Androstendion erhöht, AMH um die 12, jeweils sehr viele Anzralfollikel in beiden Eierstöcken (je 7-12))
- bisherige Untersuchungen: Eileiter frei, Postkoitaltest einmal negativ (viele tote Spermin zu sehen), TSH optimal, keine Antikörper gegen Hashimoto oder Clamydien, natürliche Killerzellen nicht erhöht
- EM ist meist eher flach (um die 7mm beim Auslösen, bei IVF und HRT um die 9mm), sieht aber gut aus (3-schichtig)

Mann:
- SG leicht eingeschränkt (nach WHO 4, nach WHO 5 nicht)
- Testosteron war wegen Prolaktinom sehr niedrig (trotzdem recht gutes SG auch damals), seit ca. Sommer 2016 Therapie mit Cabergolin, was auch gut anschlägt

bisgherige Therapie:
- 6 GVnP negativ
- 2 IUIs negativ
- 1 IVF (Oktober 16) und 2 Kryos (11/16 und 2/17) negativ

Zur 1. IVF:

- ca. 22 Follikel, 13 (reife) Eizellen, 8 befruchtet. Nur 1 Embryo (4-Zeller A-Qualität) an tag 2 frisch transferiert wegen evtl. ÜS-Risikos. 7 PNs kryokonserviert.

- 1. Kryo: 2 2-Zeller an Tag 2 in A-B-Qualität

- 2. Kryo: TF musste wegen Fieber verschoben werden - 2 aufgetaute Embryos sehen bis Tag 3 gut aus, bleiben dann aber in der Entwicklung stehen. 3 Embryos werden nachgetaut, Klinik wählt aber 2 aus, da sie mir keine 3 transferieren möchte. An Tag 6 der progesteron-Substitution werden mir 2 Embryos (auftauen+1) transferiert: 1 2-Zeller und 1 4-Zeller in A-Qualität. Auch dieser Versuch scheint wieder negativ zu sein.

Ich glaube langsam nicht mehr nur an Pech, es scheint doch an irgend einer Stelle zu haken!

Meine Fragen:
- Welche weitere Diagnostik wäre bei mir/ uns empfehlenswert?
- Halten Sie bei mir eine Blastozystenkultur für sinnvoll? (Da meine Klinik das angeblich aus rechtlichen Gründen nicht macht, müsste ich dafür leider die Klinik wechseln...)
- Ist es auch Ihre Erfahrung, dass gerade bei PCO-Frauen Kryos erfolgreicher sind?
- Zum letzten Zyklus: hatte ich eine realistische Chance mit der Embryos von Tag 2, welche an Tag 6 der progesteron-Substitution eingesetzt wprden sind (immerhin scheint das Einnistungsfenster bei HRT laut meiner recherche ja eher später zu sein)?
- Woran verdient eine KiWu-Klinik im Allgemeinen besser, mit frühen (und daher eher häufigeren) TFs oder mit (teurer, aber seltenerer) Blastozytsnekultur? (Unsere Klinik ist leider sehr teuer und da hinterfragt man schon einmal kritisch, was das Hauptmotiv der Beratung sein mag - ich möchte keinesfalls etwas unterstellen!!)

Ich vertrage die Hormone körperlich und die ganze Behandlung langsam psychisch leider nicht sehr gut, daher würde mich eine Meinung, welcher der optimale weitere Weg wäre, sehr interessieren.

Vielen Dank für eine Asukunft!
mooonshine aus Hamburg

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Hallo,

bei 8 befruchteten Eizellen wäre eine Blastozystenkultur sicher sinnvoll. Diese wird mittlerweile in den meisten KInderwunschzentren Deutschlands auch angeboten und ist (unter bestimmten Voraussetzungen) definitiv auch hier erlaubt.

Es gibt tatsächlich Studien, nach denen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei Patientinnen mit PCO nach einem Kryotransfer höher sein SOLL - aber das gilt nicht bei allen Frauen und meine Erfahrung zeigt, dass man auch mit PCO im Frischversuch schwanger werden kann.

Zu den finanziellen Aspekten möchte ich mich ungern äußern, nur so viel: es gibt doch sicher Kostenpläne der Klinik für die eine oder andere Behandlungsmethode und da können Sie ja dann selbst mal durchrechnen...

MfG Glaser (Team Dr. Peet)