Omegaven Sinnvoll? Sonstige tips?!

Sehr geehrter Herr Dr. Peet

Wir (w.35 m.39) seid gut 6,5j kiwu.
Haben 2 gemeinsame Kinder (12j. 8j.) die große kam trotz Pille aber schwerbehindert (Neuralrohrdefekt, fehlendes Kleinhirn, Osteoporose und weiteres) die kleine kam im 1. clomi Zyklus, beide mal ks.
Hatte 2018 eine myom Entfernung. Keine Endometriose.
Hatten insgesamt 14 Zyklen vzo/gvnp (davon 1 bio chemische ss 2016) 1 IUI, 2 ivf.
Alles negativ bis auf die bio chemische ss.
Hab kein Diabetes keine insulinresistenz, meine Hormonwerte sind alle in der Norm keine erhöhten Killer,-oder plasmazellen, TSH ist bei 1,3, AMH bei 4,3 Immunologie war soweit in Ordnung bis auf erhöhte B-Lymphozyten und Vitamin D Mangel (vor 2 Jahren war Vitamin D ok) Nehme WIEDER täglich 20.000 i.E. Vitamin D +K2, 5mg Folsäure, Vitamin B komplex und WIEDER Omega 3.
Mir wurde Omegaven empfohlen, wobei ich nicht weiß ob es wirklich Sinn macht und was es am Ende bringen soll, da es wohl sehr umstritten ist und bei mir soweit keine großen Auffälligkeiten sind.
Anfang Februar haben wir noch einen Termin bei einem Humangenetiker, sollte da auch alles unauffällig sein bin ich mit meinem Latein am Ende.
Bei meinem Mann ist auch alles unauffällig bis auf eine Durchgemachte Hep. B Infektion im Kindesalter die aber ausgeheilt ist. Wir rauchen nicht trinken keinen Alkohol konsumieren wenig bis keinen Zucker oder Weißmehl, essen kein fast food oder sonst was.....
Würden Sie trotzdem das Omegaven empfehlen?
Was könnte man sonst machen/untersuchen?
Werde vor dem nächsten Kryo Zyklus ein scratching machen lassen, vielleicht bringt es meiner "verkorksten" Gebärmutter was. Und bei den Kryos dann ggf assisted hatching allerdings würde ich dann gerne Tag 3 tf machen und im frischen Tf Zyklus dann Blastos, falls wir dann noch eine IVF benötigen.
Haben noch 3 vorkerne und für mich wäre es zu riskant die in blasto Kultur zu schicken, deswegen Tag 3 tf.

Freue mich auf Ihre Antwort und vielleicht haben Sie noch eine Idee was man machen kann. Von ERA hält meine Klinik nichts, da es dazu keine eindeutige Beweislage gibt und wir schon Kinder haben.

Viele Grüße

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Hallo,
zur Immunologischen Therapie-später.
Es spricht nichts gegen die ERA, da die Kinder ja schon älter sind!
Zumindest könnte man eine Plasmazellbiopsie machen, um eine chron. Schl.hautentzdg. auszuschließen und eine Thrombophiliediagnostik.
Zur Immu:
Auf der Suche nach möglichen allgemein gültigen Antworten, auf die immer wiederkehrenden Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Immuntherapien, finden sich in der aktuellen Fachliteratur folgende Zusammenfassungen/ Empfehlungen:

The role of immunotherapy in in vitro fertilization: a guideline
Practice Committee of the American Society for Reproductive Medicine
American Society for Reproductive Medicine, Birmingham, Alabama
(Fertil Steril_ 2018;110:387–400. _2018 by American Society for Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt(Peet):
Immunthotherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der ivf-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.

The role of immunotherapy in in vitro fertilization and recurrent pregnancy loss: a systematic review and meta-analysis
Chiara Achilli, M.D., Montserrat Duran-Retamal, M.D., Wael Saab, M.R.C.O.G, Paul Serhal, M.R.C.O.G,
and Srividya Seshadri, M.D.
Centre for Reproductive and Genetic Health, London, United Kingdom
(Fertil Steril_ 2018;110:1089–100. _2018 by American Society for
Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt(Peet):

Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise spielt die Immuntherapie keine Rolle bei der Verbesserung der LBR (Lebendgeburtenrate) bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte) unterziehen (RIF: Repeated Implantation Failure/ Einnistungsversagen.

Immune modulation treatments—where is the evidence?
Malene Meisner Hviid, M.D.a and Nick Macklon, M.D., Ph.D.a,b
a Department of Obstetrics and Gynecology, Zealand University Hospital, Roskilde, Denmark; and b Department of
Obstetrics and Gynaecology, University of Southampton, Princess Anne Hospital, Southampton, United Kingdom
Steril_ 2017;107:1284–93. _2017 by American Society for Reproductive Medicine.)

Endergebnis übersetzt(Peet):

Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation sind deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.
Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation sind deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.


Immunthotherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der ivf-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.
Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise ergibt die Immuntherapie keinen Vorteil bei der Verbesserung der LBR bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte unterziehen.

Grüße
Peet