Verwirrung nach Ersttrimester-Screening

Ich hatte mit 41 meine 2. ICSI, bin mittlerweile 42 und in der 13. Woche schwanger. Es wurde eine Polkörperdiagnostik durchführen und 2 gesunde Eizellen transferiert. Beim ersten Ultraschall sah man 2 Fruchtblasen, im Verlauf hatte nur ein Embryo Herzschlag. Beim Ersttrimster-Screening (spez. Zentrum) war Ultraschall inkl. allem möglichen Parametern komplett unauffällig, Nackenfalte 2,2cm. Blutentnahme für Hormonwerte wurde nicht durchgeführt da ich noch ausschleichend Progesteron nehme und Blutungen habe. Jetzt wurde mir bei einem Hintergrund-Risiko 1:35 ein Risiko von 1:766 für Trisomie 21 ausgerechnet (wohl 92% Wahrscheinlichkeit dies zu erkennen). Erst hiess es: Ergebnis super, noch schöne Schwangerschaft. Dann wurde ich über "man kann natürlich für 100% trotzdem NIPT und Fruchtwasseruntersuchung machen" aufgeklärt. NIPT sei möglicherweise schwierig wegen der frühen Zwillingsanlage. Da ich mehrere große Myome und auch nachwievor leichte Blutungen habe ich großen Respekt vor einer Punktion. Bin echt verwirrt. Wenn ich das richtig verstanden habe wird normalerweise bei Risiko <1:300 zu Amniozentese geraten, oder? Da die Eizellen ja selektioniert wurden ist es doch eigentlich 'unfair' das normale Altersrisiko anzunehmen, oder? Wir würden Sie mich beraten? Vielen Dank!

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Hallo Antonia75,
herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Um ehrlich zu sein verstehe ich nicht warum Ihnen ein Ersttrimesterscreening empfohlen wurde.
Die Polkörper-Diagnostik wird durchgeführt um vor Re-Implantation eines Embryos Chromosomenstörungen auszuschließen, welche das Fehlgeburtsrisiko erhöhen würden.
Diese Untersuchung ist für Eltern gedacht, welche eine deutlich erhöhtes Fehlgeburtsrisiko aufgrund von Erbleiden oder aufgrund des vorangeschrittenen mütterlichen Alters haben.

Wenn Ihnen zwei chromosomen-gesunde Embryonen zurückgesetzt wurden muss in dieser Hinsicht keine weitere Diagnostik erfolgen!

Unabhängig davon:
Bei einem Risiko größer als 1:300 (also > 1:300 (0,3%), z.B. 1:200 (0,5%), 1:100 (1%)etc) kann eine Amniozentese empfohlen werden.Ein Risiko von 1:766 ist ja deutlich geringer (0,13%) und hier muss diese nicht dringend empfohlen werden. Und ich bin in Ihrem Fall auch Ihrer Meinung, dass ein unnötiges Risiko vermieden werden sollte.

Bitte besprechen Sie nochmal die Sinnhaftigkeit des Screenings und der angebotenen Untersuchungen.

Alles Gute!

MK