Dilemma Nr. 3: wie mit sexueller Spannung zwischen Trauzeugin und mir umgehen

In meinem früheren Post war ich ziemlich unentschlossen, wen ich zur meiner Trauzeugin machen sollte.
Letzte Nacht habe ich mich mit meinen engen Freunden auf einen Drink getroffen und sie haben den Ring an meinem Finger bemerkt und ich habe meine Verlobung offenbart. Und ich gestand, dass ich mir bei der Auswahl nicht sicher war. (nach ein paar Gläsern Wein kann es ruhig etwas ehrlicher werden) Ich habe dann zu Tanja gesagt, dass ich sie gerne zu meiner Trauzeugin machen würde, aber ich verstehe, dass sie zu beschäftigt ist und eh nicht viel vom heiraten hält. Und sie sagte: "Verdammt nein, ich nehme mir die Zeit dafür, ich wäre mehr als geehrt usw.." Sie schien auch ein bisschen verletzt zu sein, dass ich dachte, sie wäre als Trauzeugin überfordert gewesen. Wie ich in dem früheren Beitrag sagte, ist sie keine Romantikerin und hat starke feministische Ansichten. Aber zu sehen, wie sie am glücklichsten schien als ich es verkündete, erinnerte mich weshalb sie eben meine beste Freundin ist. Es kam daher automatisch, als ich sie gefragt habe ob sie meine Trauzeugin sein möchte.
Und sie war überglücklich und umarmte mich mehrmals.
Auf dem Heimweg schlich sich meine Besorgnis darüber wieder ein. Ist es nicht zu widersprüchlich, jemanden zu meiner Trauzeugin zu machen, mit der ich eine lesbische Affäre hatte? Es war vor vielen Jahren. Wir haben uns nach einer Flasche Wein geküsst und etwas gefummelt. Viele Jahre sind vergangen, aber auch Jahre danach habe ich die Spannung gespürt, besonders wenn sie mir gesagt hat, dass sie es noch einmal versuchen würde. Ich würde drüber hinweglachen, Weil sie immer mit Männern ausgegangen ist. Zudem hat sie mir nie zur Trennung geraten, als die Dinge zwischen mir und meinem Partner nicht so gut liefen.

Ich habe vor oder nach unserer Erfahrung niemals sexuelle Spannungen gegenüber anderen Frauen verspürt. Und fühle mich stets zu Männern hauptsächlich zu meinem Partner natürlich angezogen. Deshalb habe ich das auch als einmalige, betrunkene Sache abgetan.

Außerdem haben wir es geschafft, mehrere Male ohne Spannung in der Gesellschaft des anderen zu sein.
Aber jetzt denke ich, dass unsere Vergangenheit ein Problem verursachen könnte. Wir haben uns in letzter Zeit nicht sehr oft getroffen, aber jetzt, wo die Hochzeitspläne laufen, werden wir uns sicherlich öfter sehen, und ich befürchte, dass der Elefant im Raum größer sein wird, als er bereits ist.

Ich glaube nicht, dass ich die Entscheidung rückgängig machen kann, ohne dass es unserer Freundschaft schaden wird.

Wir haben noch nie richtig darüber gesprochen und ich denke, vielleicht bleiben einige Dinge besser ungesagt, aber auf der anderen Seite würde ich gerne wissen, wie sie es sieht? Aber das würde etwas hervor bringen, was so lange begraben war.

Ich weiß gar nicht, was ich erreichen will. Was soll ich machen?