Sehr geehrter Dr. Matthias Jahn,
Vor ca. 2,5 Jahren kam unser Frühchen zur Welt und ich habe nun mal den Entlassungsbericht vom KKH durchgelesen.
Ich hatte gehofft, Sie könnten mir kurz den Sonographiebefund erklären.
Auszug:
Am 9. LT: Z.n. ICH III° links mit Parenchymbeteiligung, ICH II° rechts, noch keine Ventrikelerweiterung
Am 11. LT: Z.n. IVH III° links mit Parenchymbeteiligung und II° rechts, SV symmetrisch, 3. und 4. Ventrikel regelrecht darstellbar. Insgesamt keine Veränderung zum Vorbefund.
Am 17. LT: Z.n. IVH II° rechts, III° links. Zunehmende Ventrikelweite, kleine porenzephale Zyste links
Alle weiteren Befunde: idem.
Einmal ist die Rede von "ICH" und später von "IVH". Im Entlassungsbericht des Krankenhauses (sowie auf allen weiteren SPZ-Berichten) steht vorne auf Seite 1 unter den "Diagnosen" abermals
"ICH Grad III° links ICH Grad II°rechts, Porencephale Zyste links"
"IVH" steht wohl für "Intraventrikuläre Hämorrhagie", so nehme ich zumindest an.
Und
"ICH" vielleicht für "Intrakranielle Hämorrhagie"?
Stimmt das so? Was unterscheidet denn die IVH von der ICH - Die Ventrikelerweiterung? Oder ist es nur eine andere allgemeine Bezeichnung/Umschreibung ohne jegliche Relevanz?
Und bzgl. der "Parenchymbeteiligung": Was genau ist denn darunter zu verstehen?
Besten Dank im Voraus für die Beantwortung dieser Fragen 
Mit freundlichen Grüßen
Sonographie Gehirn /Frage
Ergänzung:
In einem früheren Befund (auch 9. Lebenstag) steht noch etwas von "Fluss in ACA mit guter Diastole".
Ich nehme an (durch googlen), dass "ACA" die "Arteria cerebri anterior / vordere Gehirnschlagader" ist. Liege ich da richtig?
Und hat das etwas mit der Parenchymbeteiligung zu tun?
Denn unmittelbar im darauffolgenden Befund, stand dann das mit der Parenchymbeteiligung. Floss die Blutung also in die ACA und von dort aus weiter in's "Parenchym" (Parenchym = Hirngewebe oder nicht?)?
Entschuldigen Sie die Fragen, ich versuche das nur ein wenig besser nachvollziehen zu können :-/
Mit freundlichen Grüßen
Auch hier richtig "übersetzt".
Die Aussage "...mit guter Diastole" beschreibt, dass auch in der Herzfüllungsphase die Durchblutung normal war.
Gruß
Kinderarzt.jahn
Liebe/r snowdrops,
Sie haben alles schon ganz richtig "übersetzt".
Ich kann Ihre Verwirrung verstehen, da diese Begrifflichkeiten immer wieder nebeneinander gebraucht werden.
Mit den Gradeinteilungen I - III° beschreibt man die schwere der Hirnblutung. Ab Grad 2 ist die Blutung in das Ventrikelsystem eingebrochen und man unterscheidet dann, ob weniger oder mehr als 50% des Ventrikels blutgefüllt sind.
Früher sprach man auch noch von einer Grad 4-Blutung. Diese Begrifflichkeit ist abgelöst worden durch den Begriff der Parenchymbeteiligung und bedeutet, dass Bereiche der Hirnsubstanz durch eine Blutung in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Eine Erweiterung des Ventrikelsystems tritt nach o.g. Einbruchsblutungen auf und kann so ausgeprägt sein, dass eine Ableitung des Nervenwassers notwendig wird.
Davon abzugrenzen ist eine porenzephale Zyste, die meist erst nach einem Zeitraum von zwei Wochen entsteht und i.d.R ein im Verlaufe minderdurchblutetes Areal beschreibt in dem sich nun, nach Untergang des Gewebes, ein Hohlraum, eine Zyste bildet.
Ich hoffe, meine Ausführung helfen Ihnen.
Lieben Gruß
Kinderarzt.jahn
Ja, Sie haben mir wirklich großartig weitergeholfen. Ich danke Ihnen wirklich sehr für ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen und nochmals 1000 Dank :)