E. Cuniculi beim Kaninchen

Hallo,
vielen Dank, dass Sie sich für meine Frage Zeit nehmen.
Wir haben drei Zwergkaninchen, die Träger der zoonose Enzephalitozoon cuniculi sind, d.h. Auch immer wieder sporadisch ausscheiden. Ansteckend ist es wohl für immungeschwächte menschen. Wie verhält es sich für Schwangere? Muss ich mir sorgen um mein ungeborenes machen? Und wie ist das immunsystem nach der Geburt? Besteht Gefahr für Neugeborene sich mit ec anzustecken?

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Grüße,
Elli

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Liebe Elli,

Es tut mir leid, hier muss ich leider passen!

Mit diesem Erreger und den durch diesen verursachten Erkrankungen des Zwergkaninchens bin ich nicht vertraut.

Vielleicht kann Ihnen Ihr Tierarzt oder ein Mikrobiologe einen Rat geben.

Herzlichst

Kinderarzt.jahn

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Hallo Herr Dr Jahn,

das habe ich längst gemacht. Ich werde immer verwiesen : Tierärzte sagen, ich solle einen Humanarzt/Kinderarzt fragen und umgekehrt... fühle mich damit irgendwie allein gelassen... keiner möchte(kann?) sich äußern…

Vielleicht muss ich meine Fragen an Sie anders stellen? Ich habe gezielt Sie angeschrieben, da ich denke, dass Sie, als Frühchenexperte sich besonders gut mit dem Immunsystem von Neugeborenen/Säuglingen auskennen.

E. Cuniculi ist wohl nur ansteckend für immunsupprimierte Menschen (hiv, chemo, Organtransplantation…) wie ist das Immunsystem von so kleinen Kindern (Neugeborene, Säuglinge) einzuschätzen? Fällt es in die eben genannte „Katgorie“? Und mein Imm7nsystem als Schwangere ist doch auch nicht gleichzusetzen mit beispielsweise hiv kranken Menschen, müsste da folglich nicht auch mein Ungeborenes geschützt sein?

Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir eine Einschätzung geben könnten. Ich bin keine Medizinerin und kenne mich mit der Entwicklung des Immunsystems nicht aus…

Vielen Dank!

Grüße,
Elli

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Liebe Elli,

Ich kann verstehen, dass das eine schwierige Situation für Sie sein muss. Einer schickt Sie zum anderen. Das fühlt sich bestimmt ganz furchtbar an.

Unser Immunsystem entwickelt sich. Und zwar auch oder sogar erst richtig, wenn wir uns nicht mehr im Mutterleib befinden. Wir schulen unsere Abwehr dadurch, dass wir Infektionen durchmachen. Schauen Sie einmal in eine Kkeinkindergruppe im Kindergarten. Alle haben - besonders in der derzeitigen Jahreszeit - eine Rotznase. Das ist normal. Das Kinder in diesem Alter 12 und mehr Infekte im Jahr durchmachen, ist nicht ungewöhnlich. Mit jedem Infekt bilden wir aber neue Antikörper und das nächste Mal, wenn wir mit einem Erreger in Berührung kommen, den unser Immunsystem bereits kennt, kann es sich zu Wehr setzen.

Kehren wir das ganze um, so lässt sich daraus schließen, dass, je jünger man ist, man anfälliger für Infektionen ist. Damit ist man ja aber nicht im eigentlichen Sinne immunsuppremiert...

Bei Frühgeborenen sieht das Ganze etwas anders aus. Hier spielt die über das normale physiologische Maß hinausgehende Unreife eine Rolle. Z.B. ist der Übertritt von Immunglobulinen über den Mutterkuchen zum Ungeborenen zeitabhängige und kann bei einem Kind, dass zu früh zur Welt kommt, noch nicht dem Maximum entsprechen.

Das Immunsystem einer Schwangeren ist auch in einem gewissen Maße gedrosselt. Immerhin wird ein in ihr lebender Organismus "geduldet" ohne eine heftige Immunantwort.

Zu Ihrem speziellen Fall kann ich im Grunde nur raten, sich der Gefahr nicht auszusetzen. Vielleicht kann vorerst Ihr Partner die Versorgung der Tiere übernehmen, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion minimiert wird.

Lieben Gruß

Kinderarzt.jahn

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