Adoption Ausland inland

Hallo ihr lieben. Wir überlegen gerade, ob der Weg der Adoption eine Möglichkeit für unsere Familie wäre. Wir haben eine 5 jährige Tochter und würden uns sehr freuen, wenn sich noch eine weitere kleine Kinderseele zu uns gesellen würde. Leider waren 7 künstliche Befruchtungen negativ, 2 x war ich schwanger, unsere Kinder starben aber beide aus ungeklärten Grund in der 17. Und 20. SSW.
Ein Baby mit großen körperlichen oder geistigen "Einschränkungen" zu adoptieren kommt für uns nicht in Frage.
Haben wir überhaupt Chancen ein gesundes Baby adoptieren ? Vor allem, weil wie ja schon eine leibliche Tochter haben? Wir sind 32 und 33 Jahre, Lehrer und Architektin, haben ein Haus mit kleinem Garten, Familie wohnt quasi nebenan.

Hat jemand Erfahrungen? Und darf man wirklich keinerlei Kinderwunsch Versuche mehr unternehmen? Auch, wenn man im Falle einer schwangerschaft und gleichzeitigem Kindervorschlag sich für das adoptivkind entscheiden würde?
Ich kenne ein Paar, welches sich in fast allen deutschen Städten beworben hatte. Ist das ein normaler Weg? Ihr adoptivkind kam dann tatsächlich von etwa 500km weiter weg zu ihnen. Macht es Sinn sich überall zu bewerben? Oder geht das gar nicht?

Gibt es Länder in denen man einen Säugling adoptieren kann? Bisher habe ich immer nur 1 Jahr plus gelesen.... Vielleicht hat jemand Erfahrungen und kann mich etwas aufklären.

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Hallo,
in unserem Jugendamt wurden uns sehr schlecht Chancen auf Adoption in Aussicht gestellt. Wir haben bereits ein leibliches Kind. Das ist aber sehr unterschiedlich und jedes JA handhabt das anders. Da hilft nur direkt nachfragen.
Man durchläuft normalerweise das Anerkennungsverfahren bei seinem örtlichen JA und kann sich dann überall bewerben. Meistens haben die Jugendämter genug eigene Bewerber, aber ich glaube gerade in den östlichen Bundesländern sieht es besser aus. Weiß aber nicht genau, ob das stimmt.

Die Jugendämter wollen, dass der leibliche Kinderwunsch abgeschlossen ist. Aber ehrlich gesagt, kontrollieren können sie das nicht. Man kann auf jeden Fall " heimlich" weitermachen. Eine andere Sache ist, ob es nicht sinnvoll ist, sich irgendwann vom leiblichen Kinderwunsch zu verabschieden. Dafür muss man sich Zeit nehmen und ich glaube es steht der Bindung zu dem Adoptivkind im Wege, wenn man die Hoffnung auf biologische Elternschaft noch nicht abgeschlossen hat. Es fehlt eben Schwangerschaft und Geburt und auch das Stillen, das muss man erstmal für sich akzeptieren können, was auf jeden Fall ein schwerer Weg ist.

Ob ihr ein gesundes Kind bekommt, kann euch keiner garantieren (bei einem leiblichen Kind ja auch nicht), aber natürlich ist das gut möglich.

Vielleicht ist für euch auch die Pflege ein Weg? Wir haben letztlich so entschieden und sind sehr glücklich damit. Es gibt auch einige Jugendämter, die Neugeborene bzw. sehr kleine Babys in Dauerpflege geben. Auch gibt es viele Pflegekinder, die so gut wie gar keinen Kontakt zu ihren leiblichen Eltern haben und die später auch adoptiert werden können.
Psychisch müssen wohl alle aufgenommenen Kinder irgendwann damit kämpfen, dass sie von ihren leiblichen Eltern nicht gewollt wurden oder nicht betreut werden konnten. Da macht es aber meiner Meinung keinen Unterschied ob adoptiert oder Pflege.
Aber eine Garantie dafür, dass alles gut geht, kann euch keiner geben. Ein bisschen Mut und Optimismus braucht ihr auf jeden Fall für dieses Abenteuer.
LG

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Ich danke dir sehr für deine Antwort!!!