Kurzzeitpflege und Emotionen der eigenen Kinder

Hallo,

Wir würden gerne auf lange Sicht Kurzzeitpflegekinder nehmen, sorgen uns jedoch, dass unser ältester Sohn emotional damit nicht zurecht kommen würde. Er ist sehr sensibel und trauert teilweise immernoch flüchtigen Urlaubsbekanntschaften nach obwohl sein regulärer Freundeskreis groß ist. Bei einem Kind, das Wochen oder sogar Monate zur Familie gehört und dann wieder gehen muss, wäre er eventuell wirklich am Boden zerstört. Sind hier Kurzzeitpflegeeltern mit eigenen Kindern und Erfahrungen?

LG :)

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Wie bitte kommt man auf die Idee, mit einem so sensiblen Kind Kurzzeitpfkegekinder aufnehmen zu wollen?

Wie kann man seinem Kind so viel Unruhe zumuten? Diese Kinder kommen ja nicht zum wochenlang vorher vereinbarten Termin, haben alle behutsam kennengelernt und fügen sich nahtlos ins Familienleben ein. Nein, die kommen schnell und sind traumatisiert. Die erfordern 100% Deiner Kraft. Und wenn sich gerade alle so halbwegs aneinander gewöhnt haben uns sowas ähnliches wie Alltag wieder eingekehrt ist, dann gehen sie wieder.

Überlass doch Kurzzeitpflege kinderlosen Paaren. Deinem Sohn zuliebe!

Ich weiß, was die Aufnahme von Pflegekindern mit den anderen Kindern in der Familie macht! Das willst Du für Dein Kind nicht! Glaub mir! Und schon gar nicht dauernd wechselnde!

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich glaube, ich habe mich ein wenig missverständlich ausgedrückt wenn ich den vorwurfsvoller Unterton richtig deute. Wir haben nicht vor, uns "morgen" ein Kurzzeitpflegekind zu holen. Das muten wir unseren eigenen Kindern so früh nicht zu. Ich hatte nur gehofft, ein paar Erfahrungen zu bekommen. Wir warten im Zweifel, bis unsere eigenen Kinder flügge sind - wir wollen ja allen gerecht werden. Daher aber auch die Nachfrage, ob es Erfahrungen gibt. Vom JA gibt es ja irgendwie nur die Vorgabe, dass das jüngste Kind älter als 2 sein muss und die Kinder auch einverstanden sind. Das hat mir vom Bauchgefühl her nicht gereicht, da der Große sofort dabei wäre aber es meiner Meinung nach noch nicht wirklich absehen kann. Kinder leben ja schon sehr stark im Hier und Jetzt, was Entscheidungen stark beeinflusst. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es im Jugendalter zB klappen könnte aber kann da ja auch nur mutmaßen.

Vielen Dank auch für deine Einschätzung, dass so etwas die eigenen Kinder belastet und man das für sein Kind nicht möchte. Könntest du das noch ein wenig ausführen? Liegt es daran, dass die eigenen Kinder zurückstecken müssen?

LG :)

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WAs sagt er denn zu dem Thema?

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Er fände es toll und er meint, er wäre dann traurig aber wisse ja, wofür. Ich glaube aber nicht, dass er es wirklich absehen kann. Wir würden deshalb auf jeden Fall noch etwas warten aber bis zu welchem Alter genau und wie es bei anderen Familien klappt, wissen wir nicht

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Nicht mal wir Erwachsenen wissen genau, was da auf uns zukommt und können auch nicht absehen was da kommt.

Gerade das Thema "gehen lassen können" war hier ganz groß, es wurde aber mit der Zeit immer kleiner. Mir hat der Austausch mit einer erfahrenen Frau sehr geholfen, diese hat auch nach dem 20. Kind das ging Tränchen verdrückt und leidet kurz aber heftig. Trotzdem nimmt sie immer wieder Kinder auf. Der Trennungschmerz gehört für sie einfach dazu. Sie sagte auch, das nie vorher weiß, wie stark er wird.
Wir hier sind zu dem Ergebnis gekommen, das wir uns nach dem ersten Kind noch einmal richtig zusammensetzen und genau auf unsere Tochter (9) schauen werden. Gerade weil man es so absolut nicht einschätzen kann. Von meiner weiß ich allerdings aber auch, das sie sehr gut loslassen kann, sich auch schnell in neue Situationen einfindet und eigentlich nie groß der Vergangenheit hinterher trauert. Sie weiß aus einer anderen Situation, was es halbwegs bedeutet, wenn wir eine Bereitschaftspflegestelle werden (hier war es "nur" eine verunfallte Freundin wo wir dann das KInd mehrere Wochen bei uns hatten).

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