Plötzlich wieder Schwanger mit 41 und der Mann dreht durch

Hallo Zusammen,

ich habe hier schon viele Beiträge im Forum gelesen, schon bei meiner ersten Schwangerschaft vor 6 Jahren. Viele Tipps und Erfahrungen haben mir auf meinem Weg geholfen. Heute dachte ich, habe ich auch etwas mitzuteilen.

Kurz zu mir und meiner Ausgangslage: Ich bin 41, werde im Dezember 42 und habe meinen Mann vor 8 Jahren kennengelernt. Ich hatte mich gerade erst aus einer sehr toxischen Beziehung befreit und fing mit damals 33 gerade wieder an zu leben und ich selbst zu sein. Als ich meinem Mann kennenlernte war es eine ganz besondere, tiefgründige Verbindung, ich habe mich noch nie so respektiert, gewertschätzt und später geliebt gefühlt. Und trotz Zweifel, ob das so gut ist und nicht zu schnell geht, habe ich mich auf diese Liebe eingelassen. Mein Mann ist 10 Jahre jünger als ich. Ihm war klar, er bekommt mit mir das volle Programm und hat sich das auch gewünscht. Unser Werdegang war, nach 1,5 Jahren Beziehung sind wir zusammengezogen, wieder 1 Jahr später wurde ich schwanger und kurz vor Geburtstermin geheiratet. Unsere Tochter war ein absolutes Wunsch- und Wunderkind, alles lief reibungslos. Nach zwei Jahren wollten wir dann gern noch ein Kind, es klappte auch wieder auf Anhieb, aber leider verlor ich es in der 10. Ssw. Danach wurde ich nicht mehr schwanger. Mit fast 39 Jahren wurde mir bescheinigt, dass ich mich in den Übergang zu den Wechseljahren befinde und auf natürlichen Wege höchstwahrscheinlich nicht mehr schwanger werden würde. Das war vor 3 Jahren. Wir beschlossen damals, wir lassen die Natur entscheiden, heißt wir verhüten nicht, unternehmen aber auch keine zusätzlichen Anstrengungen, um schwanger zu werden. Das war für uns Beide in Ordnung. Wir lieben unsere Tochter und genießen ihre Entwicklung, sprich ein zweites Kind wäre zwar schön gewesen, aber wir waren auch zu Dritt komplett.

Nun zur jetzigen Situation. Über 3 Jahre Sex ohne Verhütung und ohne "Konsequenzen" ließen uns in dem Glauben, da kommt auch nichts mehr. Im Nachhinein sehr, sehr naiv und leichtsinnig. Aber es wäre ja eigentlich auch immer okay und Willkommen gewesen, wenn es passiert wäre. Nun ja, jetzt ist es passiert und nach meinem anfänglichen Schrecken und Unglauben, dachte ich nun gut, da müssen wir eben durch. Schließlich bin ich nicht unfruchtbar. Tja, leider sah mein Mann das die ganze Zeit wohl anders (wohlgemerkt, ohne einmal was zu sagen). Er hatte damit längst abgeschlossen bzw. hielt es für ausgeschlossen und war/ist mit der Schwangerschaft überhaupt nicht einverstanden. Er will seine ganze Bequemlichkeit nicht aufgeben, sich weder finanziell noch räumlich einschränken. Es soll alles so bleiben, wie es ist. Für ihn kommt ein zweites Kind nicht (mehr) in Frage und wenn ich das Kind bekomme, würde er es dem Kind immer spüren lassen :-[. Er wollte mich zur Abteibung überreden (wir wissen seit einer Woche von der Schwangerschaft) und weil ich dies aber nicht möchte, redet er zur Zeit kaum mit mir. Er meint, er hätte alles dazu gesagt und wenn ich das Kind bekomme, müsse er es zwar mittragen, aber nie wirklich wollen.

Ich war so überrumpelt von seiner Kälte und Härte, ich erkenne meinen liebevollen, immer etwas zurückhaltenden Mann nicht wieder #gruebel. Wir hätten im Vorfeld nur einmal Klartext reden müssen, dann hätten wir uns um eine ordentliche Verhütung gemeinsam kümmern können. Ich habe nur im Traum nicht mit diesen inneren Wandel seinerseits gerechnet. Klar war ich selbst auch überrascht und habe meine Zweifel wegen meines Alters, aber er ist doch noch ein junger Papa, für ihn ist es doch toll, dass wir vielleicht noch einmal die Chance haben. Aber Irrtum, er dreht komplett am Rad und leidet furchtbar unter der Situation. Er tut mir auch leid, dass ihn das so kalt erwischt hat, aber eine Abtreibung unter diesen Voraussetzungen? Das würde ich niemals machen, ich würde auch den Rest meines Lebens darunter leiden.

Jetzt habe ich nächste Woche erst einmal einen Termin bei Profamilia, um mir Rat zu suchen, wie ich mit der Situation am besten umgehen kann. Ich hoffe so sehr, dass mein Mann sich noch besinnt. Ich weiß nicht, was das für unsere Partnerschaft bedeutet, wenn er so gegen ein zweites Kind ist und schon solche düsteren Zukunftsaussichten mitteilt. Hat denn hier jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht? Dass der Partner unerwartet gegen ein Kind war? Gibt es noch Hoffnung für uns? Ich weiß, das kann mir niemand beantworten, ich kann nur mit Niemanden groß darüber reden und ich weiß nicht, wie ich die nächsten Wochen erleben werde. Schließlich ist es noch lange nicht sicher, dass wir überhaupt ein Baby bekommen werden, es droht die Gefahr einer Fehlgeburt usw.

14

Hallo,
puh, das ist echt eine schwierige Situation. 1. Meinst du nicht das er sich mit der Zeit daran gewöhnt? Er weiß doch noch garnicht wie es sein wird mit einem zweiten Kind! Von daher kann er auch noch nicht wissen ob er das Kind lieben/anerkennen kann. 2. Für ihn mag eine Abtreibung der beste Weg sein. Aber eure Beziehung wird danach ja auch nicht mehr sein wie vor der Schwangerschaft. 3. Er hat sich nicht um die Verhütung gekümmert, er hat also das Risiko in Kauf genommen. Damit ist er genauso verantwortlich wie du und kann jetzt keine Abtreibung verlangen, deren Folgen dich lange, vermutlich für immer beschäftigen werden.
Wäre ich in deiner Lage, würde ich das Kind behalten und ihm Zeit geben.
Viele Grüße
Mariposa

15

Ich habe noch die Hoffnung, dass ich ihn aus seinem "Schwarz-Denken" herausholen kann. Sicherleich hat er seine berechtigten Zweifel, aber es fühlt sich für mich auch etwas vorgeschoben an. Denn der Mann, den ich kennengelernt habe und den ich liebe, würde nie so egoistische Gründe tatsächlich höher bewerten, als ein entstehendes Leben. Das will mir einfach nicht in den Kopf. Alle seine pragmatischen Gründe sind entweder nicht so schlimm (finanziell ist es machbar, wir hätten trotz Elterngeld jeden Monat genug fürs Leben zur Verfügung; räumlich haben wir auch noch Möglichkeiten, überfordert wären wir zwar bestimmt ab und zu, aber man gewöhnt sich auch daran; alles noch einmal durchmachen, ja müssen wir, aber das hat doch auch schöne Momente...). Das sind alles keine ernsthaften Gründe dagegen, sondern nur Bequemlichkeit. Und wenn mein Mann sich plötzlich tatsächlich so gewandelt hat, dann habe ich zum Einen etwas ganz Entscheidenes verpasst und zum anderen kann ich das so nicht akzeptieren.

Ich habe jetzt auch meine Schwestern eingeweiht und sie sind auch der Meinung, dass er das nur vorschiebt und er seine tatsächlichen Ängste nicht wirklich äußert, denn er war bisher immer sehr liebevoll und Probleme haben wir immer gemeinsam gemeistert. Noch hat er sich kein Stück geöffnet und reagiert abweisend oder mit Sarkasmus auf meine Gesprächsversuche. Ich versuche ihm Zeit und Raum zu geben. Nur irgednwann explodiere ich, das weiß ich. Denn ehrlich gesagt (bin kein sehr geduldiger Mensch), muss man sich auch irgendwann der Tatsache stellen, dass, wenn die Natur es zulässt, in meinem Bauch ein Kind heranwächst. Eine andere Lösung kann ich von meiner Seite leider nicht bieten. Ich kann ihm nur gut zureden, dass wir das Schaffen. Und wenn er sich dem wirklich nicht gewachsen fühlt und keinen Weg sieht, dann müssen wir auch darüber reden. Wir können doch nicht einfach den Anderen ignorieren und jeder macht sein Ding, ich mit meiner Schwangerschaft und er tut so, als wäre das nicht so. Wenn er mich und unsere Familie so nicht möchte, muss er das auch klipp und klar sagen.

16

Hallo,
das was du schreibst klingt für mich sehr plausibel. Ich glaube auch dein Mann ist gerade noch im Schockzustand. Er hat offensichtlich nicht mehr mit einer Schwangerschaft gerechnet und ist noch am verarbeiten und realisieren. Da werden dann auch schon mal Dinge gesagt, die man nicht wörtlich nehmen sollte.
Wenn ich lese wie du eure Beziehung beschreibst, bin ich doch sehr optimistisch das alles gut wird. Ich sehe keinen Grund für eine Trennung. Das wird alles wieder 😊

1

Ich war nicht in der Situation und bin es nicht aber: ein Mann, der dich zur Abtreibung drängen möchte und dir droht, dass es eben dann nie wirklich gewollt war und er es bloß „aussitzt“, wäre kein Mann mehr, der in meinem Leben ein Platz hat.

Ich finde es sehr schade wie er sich verhält und sehr egoistisch, er scheint nicht darüber nachzudenken, was er dir und deiner Psyche samt Seele damit antut und mit einem Abbruch, den du womöglich gar nicht willst.

Wenn du das Kind möchtest, dann kann ich dir nur raten es nicht abzutreiben, nur weil dein Partner es möchte. Die Beziehung würde so oder so in die Brüche gehen und du würdest es dir ein Leben lang vorwerfen. Wenn du das Kind bekommen möchtest, dann würde ich dir raten es zu bekommen, ohne ihn. Ich würde auch nicht drauf warten ob er sich unentscheidet, er ist nicht Anfang 20 und unsicher. Er weiß was er will: kein weiteres Kind.

Wenn du selbst mit dir im Zwiespalt bist, unabhängig von dem Verhalten deines Partners, dann lass dich ausführlich bei Profamilia beraten und geh in dich, denk darüber nach, was du möchtest.

Ich wünsche dir alles gute und das du dich so entscheidest, wie du es willst und nicht wie dein Partner es möchte

2

Hast du schonmal überlegt, was es der Psyche des Mannes antut ein Kind gross zu ziehen, dass er nie wollte?
Es tut mir Leid, aber so pauschales Männer-bashing ist hier absolut nicht angebracht.

3

Pauschales Männer bashing? Sonst gehts dir noch gut? Wo habe ich „pauschales“ „bashing“ betrieben? Habe ich über alle Männer so gesprochen? Nö.

Er muss es nicht groß ziehen, wenn er nicht möchte. Wenn sie es bekommt, kann sie es auch alleine groß ziehen.
Beide haben nicht verhütet und beide haben ihren Anteil an der Situation, dann aber eine Frau zur Abtreibung ÜBERREDEN zu wollen ist moralisch absolut verwerflich. Es ist nicht der Körper des Mannes, sondern IHR Körper und sie muss mit den Auswirkungen eines nicht gewollten Abbruchs leben und nicht ER.

Alleine die Frau selbst bestimmt darüber, was mit ihrem Körper geschieht und was nicht! Und wenn das für dich PAUSCHALES MÄNNER BASHING ist, dann betreibe ich das sehr sehr gerne.

Meine Meinung ist und bleibt: die Frau alleine entscheidet, was sie mit ihrem Körper und dem Fötus in ihrem Körper macht und was nicht.

weitere Kommentare laden
10

Sehr schwierig, wenn mann nicht In dieser Situation ist. Ich bin der Meinung, dass er von dir nicht verlangen kann, dass du euer Kind ab treibst. dennoch ist es auch sein Kind und auch er darf dazu eine Meinung haben.Für mich ist das letzte zündlein an der Waage trotzdem die Mutter. Du selbst sagst, dass ihr beide damit einverstanden wart, nicht zu verhüten. Als erwachsener Mensch muss er damit rechnen, das daraus ein Kind entstehen kann. auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei euch eher gering war. wie du schon sagst, hätte er nur einmal etwas sagen Müssen, und ihr hättet dann verhütet. Ich Würde ihn schon damit Konfrontieren, was ihr vor mehreren Jahren beschlossen habt. und auch , dass du bereit gewesen wärst wieder zu verhüten wenn er absolut kein Kind mehr wolle. jetzt ist das Kind aber in den Brunnen gefallen und ihr müsst beide verantwortungsbewusst darüber entscheiden. Lass dich gerne bei Pro Familia Beraten, aber treibe dein Kind nicht nur ab weil dein Partner das Möchte. Versuche auch noch mal mit ihm zu sprechen und beide seiten aufzuzeigen. Ihr seid beides Erwachsene Menschen und sollte einerseits Verständnis für den anderen haben aber auch anderer seits gemeinsam eine Entscheidung treffen und wenn es am Ende die ist, dass ihr euch trennt. Denn ich finde es schon schwierig, nach deiner jetzigen erzählung, wie es zwischen euch weitergehen soll. Von der Ferner wäre mein Entschluss klar und ich würde mich für das Kind ohne Zweifel gegen meinen Partner entscheiden. dennoch hast du ja auch eine sehr emotionale Bindung zu deinen Partner, so dass ich dir nicht sagen kann wie ich mich entscheiden würde, n wenn ich in der Situation Wäre.
Ich wünsche euch das beste und das ihr eine Lösung finden mit der ihr beide einverstanden Seid.

17

Hallo,
also ich würde sagen „mitgehangen - mitgefangen“. Wenn ich absolut kein Kind möchte, gibt es auch für Männer!!!! Verhütungmethoden. Klar wenn ein Arzt sagt „Wechseljahre“, ist davon auszugehen, dass nix mehr passiert - aber nicht zu 100% 🤔
Es gehören 2 dazu und du hast es ja nicht einfach „untergeschoben“, deshalb finde ich die Reaktion deines Mannes unter aller Sau. Er muss nicht mit einer abtreibung leben, die dich seelisch und körperlich mitnimmt. Leicht gesagt „treib ab“ 🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️
Ich würde das Kind behalten, denn ich glaube spätestens wenn das Würmchen da ist, wird das Eis gebrochen sein - und wenn nicht dann adieu. Es ist auch sein Kind!

Viel Kraft dir

18

Doch, auch wenn ein Arzt Wechseljahre sagt, ist noch mit einer Schwangerschaft zu rechnen. Die Wechseljahre gehen über mehrere Jahre, und solange sie nicht abgeschlossen sind (davon geht man meist erst aus, wenn es über ein Jahr lang keine Monatsblutung mehr gegeben hat), ist eine Schwangerschaft noch möglich und muss verhütet werden, wenn man kein Kind will.

21

Falls es nicht ganz deutlich von mir geschrieben war, das war uns bewusst. Das ist es ja. Mit der Diagnose vom Arzt war damals die Frage, wie wir damit umgehen. Ob wir bewusst und eventuell mit hormoneller und anderer Methoden versuchen schwanger zu werden oder ob wir es meinem Körper und der Natur, Zufall, Schicksal wie auch immer, überlassen wollen. Und in all der Zeit hatte sich an diesem Status nichts geändert. Für mich stand ein Arztbesuch an, weil mein Zyklus immer unregelmäßiger und die Monatsblutung öfters ausblieb. Tatsächlich wollte ich sogar dort schauen, was wir am besten machen, damit ich nicht doch noch einmal unvorhergesehen schwanger würde. Zum Zeitpunkt des Testes wartete ich bereits seit 14 Tagen auf ein Anzeichen meiner Mens. Ich hatte den Test nur gemacht, um eine Schwangerschaft auszuschließen. Tja, das war dann eine Überraschung. Mit dem Nachfolgenden habe ich nicht gerechnet, weil mein Mann mir gegenüber nie geäußert hat, dass eine Schwangerschaft bzw. weiteres Kind für ihn eine Katastrophe bedeuten würde. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Paaren ist, aber ich habe mich tatsächlich auf die Worte und Werte meines Mannes verlassen und bin davon ausgegangen, dass er mir solche Gedanken mitteilt. Auch als Ehepaar kann man dem Partner nur bedingt ins Innere schauen.

weitere Kommentare laden
24

Hallo
Ich war in der gleichen Situation wie du, bin letztes Jahr nach 5 Jahren ohne Verhütung schwanger geworden. Nur das mein Mann sich sehr gefreut hat nur ich war anfangs sehr geschockt und konnte mir das alles nicht mehr vorstellen. Nach ein paar Tagen konnte ich mich dann aber auch darüber freuen. Leider hatte ich dann in der 10ssw eine FG. Nun versuchen wir wieder Schwager zu werden, es hatte auch schon geklappt, aber leider habe ich es in der 11ssw wieder verloren. Vielleicht kann sich dein Mann doch noch freuen.
Alles Gute für dich

25

Hallo meine Liebe,

wie geht es Dir inzwischen? Hat das Pfingstwochenende Gelegenheit gegeben, etwas zur Ruhe zu kommen und vielleicht nochmal ein Gespräch mit Deinem Mann zu suchen?

Ich kann mich natürlich nur der Meinung der meisten meiner Vorrednerinnen anschließen - es ist Dein Körper, Dein Leben - und Du wirst das tun, was für Dich und das kleine Kind in Dir gut ist. Du folgst da schon Deiner Intuition und Deinem Herzen.

Das Verhalten Deines Mannes ist nicht nachvollziehbar und mit Überraschung, Schock, Angst vor Aufgabe der Bequemlichkeit bzw. Überforderung (dieses Gefühl haben wohl alle werdenden Eltern mal!) nicht zu erklären. Daher drängt sich mir die Vermutung auf, dass etwas Tieferes dahintersteckt, was er in letzter Zeit nicht mit Dir geteilt hat. Über die Vergangenheit zu streiten (hättest Du mal gesagt, dass Du kein 2. Kind mehr willst etc.) wird Euch nicht viel weiter bringen - da hast Du eh die Argumente auf Deiner Seite, und das nervt ihn wahrscheinlich! - viel wichtiger ist jetzt, in die Zukunft zu blicken.

Angemessen und reif von ihm wäre, sich Dir zu öffnen und ehrlich zu sein, und gemeinsam zu überlegen, wie es weitergehen soll. Ihm muss klar werden, dass er durch sein Verhalten Deine Liebe und Euer jetziges Familienleben (egal ob mit oder ohne das 2. Kind!) aufs Spiel setzt - tataächlich bereit, diesen hohen Preis zu zahlen?? Oder könnte es sein, dass er offen ist für eine professionelle Beratung? Das wäre ein sehr guter erster Schritt. Wenn Du darauf signalisierst, dass Du wiederum seine Ängste ernst nimmst und bereit bist, alles gemeinsam anzugehen, was da jetzt auf Euch zukommt, sollte eine starke Partnerschaft - nach der Eure ja bisher klingt! - doch in der Lage sein, das zu meistern?!

Ich sehe da wirklich noch Chancen für Euch, aber er muss sich jetzt in den Griff bekommen und sich wie ein Erwachsener benehmen!

Alles Gute für Euch!!!
Elenita (auch 41, heute SSW 28+4 mit dem ersten Kind)

26

Vielen Dank der Nachfrage.

Also, es ist wirklich eigenartig. Mein Mann ist entweder im Verdrängungsmodus oder er hat es jetzt erst einmal so hingenommen. Er redet wieder normal mit mir, will aber noch nicht über das Thema sprechen. Ansonsten verhält er sich wie immer. Da ich furchtbar müde bin, war ich über den Frieden einfach nur dankbar, auch wenn das Ganze natürlich weiter brodelt.

Ich kenne ihn ja, er redet nie gern, er handelt. Ich bin diejenige, die redet, er hört zu und packt dann an. So ergänzen wir uns meistens Recht gut. Nur dieses Mal lässt er mich nicht mit sich reden. Ich weiß definitiv, dass er Angst hat. Vor Überforderung, dass wir es mit zwei Kindern alles nicht auf die Reihe kriegen und dass mir etwas passiert oder uns durch die Schwangerschaft etwas Schlimmes zustößt. Ich kann nur raten, inwiefern ihn das hat so agieren lassen. Diesmal kann er ja nicht anpacken, er kann nichts tun, ihm bleiben nur die Gedanken und seine Ängste, die er aushalten muss. Morgen habe ich einen Termin bei einer Familienberaterin, ich wünschte er würde mitkommen. Vielleicht springt er noch über seinen Schatten, wenn nicht morgen, dann vielleicht später.

Ich bin jedenfalls fest davon überzeugt, dass wir das schaffen und falls dieses Menschlein wirklich zu uns kommen möchte, Werd ich alles dafür tun, dass es sich Willkommen fühlt. Ich glaube niemals, dass mein Mann sein Kind nicht lieben könnte, sobald er es im Arm hält. Sollte es sich natürlich in eine andere Richtung entwickeln, werde ich stark sein.

27

P.S. Dir auch Alles Gute, liebe Elenita! Ich habe es leider zu spät gelesen. Dann hast du den Großteil schon geschafft. Wie läuft denn die Schwangerschaft?

weiteren Kommentar laden
29

Wir hatten 5 Jahre Kinderwunsch und 2 Jahre in welchen wir abgeschlossen haben, dann wurde ich schwanger. Sowohl mein Mann wie auch ich waren damit dann überraschend überfordert. Wir waren beide nicht begeistert, hatten jetzt anders geplant und mussten Pläne und Emotionen über den Haufen werfen und neu sortieren, das hat seine Zeit gedauert. Das dich dein Mann um eine Abtreibung bittet ist hart. Manchmal überfordern einen Situationen so sehr, das man völlig übertrieben reagiert. Du kennst deinen Mann am besten. Vielleicht braucht er nur etwas Zeit um neu zu planen. So wie ich gelesen habe, hat er sich schon etwas beruhigt. Ich selbst habe viele Wochen gebraucht um anzukommen aber schwanger ist man ja eine Weile. Ihr habt ein großes Geschenk bekommen. Wünsche euch alles Gute mit der neuen und spannenden Situation.

30

Update:
Ich wollte allen, die mir hier ihre Gedanken und Ratschläge mitgeteilt haben gern erzählen, wie es mittlerweile aussieht.

Mein Mann und ich sind in den letzten Tagen durch Abgründe und Tiefen gegangen und kommen jetzt langsam wieder den Berg hoch. Also es wurde erst einmal noch schlimmer. Mein Mann teilte mir vor fünf Tagen mit, dass er nicht damit klar kommt noch einmal Vater zu werden und meine Entscheidung für die Schwangerschaft eine Entscheidung gegen ihn wäre. Somit hätte ich meine Entscheidung gefällt und es gäbe für ihn keine andere Möglichkeit, als sich zu trennen. Ich war zum Glück bereits seit Beginn der Schwangerschaft in professionelle Beratung und konnte so damit relativ gut umgehen, denn in der Beratung hatten wir über diese Möglichkeit bereits gesprochen. In den meisten Fällen, wo Männer in der Frühschwangerschaft aus Überforderung und Angst sich so reinsteigern und überreagieren, würden sie sich wieder einkriegen. Ich sollte also möglichst zugewandt reagieren, ihn gehen lassen und wenn es mir möglich wäre, im Falle eines Wandels, die Worte der Überforderung "vergessen". Also ließ ich meinen Mann ziehen, auch wenn ich furchtbare Angst hatte, vor der jetzt kommenden Zeit. Ich sagte ihm, dass ich ihn liebe, genauso, wie ich sein Kind in mir liebe und dass ich an uns glaube und dass wir es schaffen können. Erst schien es keine Wirkung zu haben, aber nach 3 Tagen kam mein Mann zurück. Endlich konnten wir wieder normal miteinander sprechen. Ich muss an dieser Stelle betonen, dass sowohl proFamilia, als auch pro.femina.ev hervorragende Arbeit leisten. Ohne deren Erfahrung in diesem Gebiet, hätte ich meinen Mann nicht so verstehen können, ich hätte ihn tatsächlich als vollkommen durchgedreht wahrgenommen und ihm seine Haltung niemals verzeihen können. Jetzt weiß ich, dass das passieren kann, dass ein Mann angesichts einer überraschenden Schwangerschaft einen regelrechten Wahn entwickeln kann.

Mein Mann hat immer noch Angst vor der bevor stehenden Zeit, aber mittlerweile kann er seine eigenen Worte nicht mehr nachvollziehen und es tut ihm wahnsinnig leid, dass er solchen Druck ausgeübt hat. Seit den letzten beiden Tagen arbeiten wir das alles etwas auf. Leicht ist es nicht, ganz aus der Welt ist das alles nicht. Mittlerweile freue ich ich sehr und hoffe sehnlich, dass die Schwangerschaft gut verläuft. Meinem Mann fällt es noch schwer, aber heut hat er zum ersten Mal laut ausgesprochen, dass ich mich Mal ausruhen soll, weil ich doch schwanger bin. Kleine Schritte. Wir schaffen das! Am Mittwoch (9+3) habe ich meinen nächsten Ultraschall.

31

oh man, da bin ich ja froh das ihr auf einem guten Weg seid :)
Wie klug von dir schon früh zu pro familia zu gehen und dir hilfe zu holen!
Ich hoffe alles geht gut und du siehst beim 1. US ein Herzlich schlagen. Kommt dein Mann mit zum 1. US?
Viele Grüsse und alles Gute
mariposa

32

Danke dir, ich hoffe es auch. Ich bin immer noch etwas zurückhaltend was die Schwangerschaft angeht. Zum US kann mein Mann leider nicht mitkommen, er muss unsere Tochter in den Kindergarten bringen und arbeiten. Ich hoffe natürlich, dass ich ein schönes Ultraschallbild mitbringen kann. Und dann schauen wir weiter. Viele Grüße

weitere Kommentare laden
33

Schade, dass sich dein Partner voll daneben benimmt. Er drängt dich zu einer Abtreibung. Ich weiß nicht ob ich so einen Mann an meiner Seite haben möchte. Das klingt eiskalt.