Wochenbettdepression?????

Hallo,
meine 2. Tochter ist jetzt schon 11 Wochen alt und seit ca. 2-3 Wochen sehe ich alles nur noch schwarz und möchte am liebsten gar nicht mehr aufstehen und alles geht mir auf die Nerven. Ich funktioniere eigentlich nur noch vor mich hin und versorge die Kinder und kümmer mich um den Haushalt. Und ich frag mich jeden Tag wie ich den überstehen soll. Wenn ich abend "Feierabend" habe und ins Bett gehe denke ich schon wieder daran, dass das Ganze Morgen wieder von vorne losgehen.

Ist das Vermutlich eine Wochenbettdepression? So spät erst? Und kann ich damit zu meinem hausarzt oder wo muß ich da hin. hab nur Angst das meine Hausärztin sagt, "das ist manchmal so das man sich überfordert fühlt und da müssen alle Mütter durch" Und ich dann dumm da steh weil ich mit so einer Lapalie dahin gehe.

LG
Steffi #heul

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Hallo Steffi
Ich finde schon, dass sich das nach einer Wochenbettdepression anhört - bin allerdings auch kein Arzt. Sicher hat ja wohl jede Mutter mal so einen Tag, an dem man nicht weiß, wie man da durchkommen soll. Aber wenn das so häufig und ohne Besserung ist, dann könntest du mit deiner Annahme richtig liegen. Ich würde dir raten zu deiner HÄ oder zu deinem FA zu gehen. Das kann böse ausgehen und es ist doch genau richtig, dass du dir Hilfe suchst. Wenn deine HÄ dich wegschickt, dann gehe woanders hin. Aber das kann ich mir nicht vorstellen!
Viel Erfolg und alles Gute!

LG Inga + jan (15 Monate) + #ei 26. SSW

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Hallo,

ja, ich finde auch ,dass sich das nach einer Wochenbettdepression anhört. Geh zu deinem FA oder HA, die helfen dir sicher weiter.

Hinauszögern würde ich das auch nicht.

lg Tina

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Hallo Steffi,

dies habe ich vor ein paar Tagen an eine andere Frau mit ähnlicher Frage geantwortet:

>> postpartale Verstimmungen können jederzeit im ersten Lebensjahr des Kindes auftreten, häufig werden sie nicht erkannt, wenn sie später auftreten. Solltest du dir ernsthaft Gedanken machen, informiere dich bitte unter

http://www.schatten-und-licht.de/

Dort findest du auch Adressen von Hebammen, Ärzten, Neurologen etc.

Zuerst solltest du dich aber an deine Hebamme wenden, und deine Gefühle schildern. Sie kann dir sicher weiterhelfen, und ist auch für Fragen im Spätwochenbett noch für dich da!

Wenn du Fragen hast, kann du mir gern eine Mail schicken an: joulins@belleparole.com. >>

Ob es wirklich eine Wochenbettdepression ist, kann dir nur ein Fachmann sagen, du solltest es jedoch nicht verschleppen! Rede mit deinem Arzt/Frauenarzt etc. darüber! Sollte dir ein Fachmann einen stationären Aufenthalt in einer Mutter-Kind-Einrichtung empfehlen, dann bekomme bitte keinen Schreck: es gibt in Deutschland sehr gute Einrichtungen, die zusätzlich zu Mutter und Baby auch ältere Geschwisterkinder bis Einschulungsalter mit aufnehmen.

Ich selbst hatte nach beiden Geburten eine Wochenbettdepression, hatte bei der zweiten allerdings schon die Erfahrung vom ersten Mal, das hat es leichter gemacht. Der Alltag mit zwei kleinen Kindern ist eben auch wirklich anstrengend. Wir hatten noch dazu meine kranke Schwiegermutter in Sterbepflege - und mein Mann war von 8-20 Uhr aus dem Haus. Mein großer Sohn war gerade 2 Jahre, also auch noch sehr klein ... ich bin in den ersten Monaten nach der Geburt meines zweiten Sohnes wirklich nur gerannt, habe in 3 Monaten 30 kg abgenommen. Anfangs habe ich gedacht, das überlebe ich nicht! Ich habe eigentlich immer dem ersten Geburtstag des Kleinen entgegengelebt, immer nur in kleinen Schritten gedacht, gehofft, den Tag ohne Nervenzusammenbruch zu überstehen, gehofft, in der Nacht mehr als 3 Stunden Schlaf am Stück zu kriegen (wobei der Kleine pflegeleicht war, aber der Große schlief noch immer nicht durch!)

Es wird besser, wenn die Kleinen ein halbes Jahr sind und richtig mit am Tisch sitzen, und der Tagesablauf der Kleinen sich langsam dem der Großen angleicht. Dann hast du auch wieder deine Pausen. Deine Große ist ja schon 2 (VK entnommen) und geht bestimmt schon in den Kindergarten, so daß du dir am Vormittag, wenn du nur ein Kind im Haus hast, auch was vornehmen kannst, was dich auf andere Gedanken bringt, z.B. Babymassage, Pekip. Zusammen mit anderen Müttern geht vieles leichter, du erinnerst dich sicher noch daran!

Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft und alles Gute! #liebdrueck

Joulins

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Hallo Joulins,
meine große geht noch nicht in den Kindergarten. Hier werden die Kinder erst mit 3 Jahren aufgenommen. Sie kommt wahrscheinlich nächstes Jahr im August rein. Bis dahin ist es abe rnoch lange. Wie ist das mit so einer Mutter kind einrichtung. Wie soll ich mich "erholen" wenn die die beiden Kinder mitnehme? Wir gehen übrigens schon zur Spielgruppe (mit der Großen und die Kleine kann ich mitbringen) und zum turnen, sonst würde ich das Haus auch gar nicht mehr verlassen wenn es die Termine nicht gäbe.

LG
Steffi

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Hallo Steffi,

ich hoffe, du hast tagsüber etwas Unterstützung (Mann? Oma?) oder bist du immer mit der Rasselbande allein zuhause? Mein großer Sohn war damals schon im Kindergarten, anders hätte ich das gar nicht durchgestanden (hatte ja zusätzlich immer die Sorge, daß er an die Apparate von meiner SchwieMu rangeht, während ich stille).

Diese Mutter-Kind-Einrichtungen, auf die ich mich bezog, sind im Prinzip spezielle Stationen psychiatrischer Kliniken. Dorthin wird man vom Hausarzt/Frauenarzt/Neurolgen überwiesen, falls es sich um eine zu Hause nicht behandelbare postpartale Erkrankung handeln sollte, z. B. wie diese Klinik in Herten:

http://www.psychiatrie-herten.de/front_content.php?idcat=849

(Ich hoffe, das wird jetzt hier nicht als Werbung gewertet.)

Ich war nach der Geburt meines ersten Sohnes für einen Monat in einer Berliner Mutter-Kind-Einrichtung - das war okay, aber so richtig klasse war es nicht. Man hat mir quasi nie das Kind abgenommen, auch nachts nichts (Schreikind). Nach ein paar Tagen gab es Beschwerden aus den umliegenden Patientenzimmern über die lauten Nächte, aber was hätte ich tun sollen? In anderen Mu-Ki-Stationen ist alles viel besser organisiert, und in manchen gibt es sogar die Möglichkeit, ältere Geschwister mitzubringen. Dort gibt es dann für die Großen eine Art "Kindergarten", damit die Mütter sich auch an Therapien beteiligen können, wie z.b. in Wiesloch:

http://www.mutter-kind-behandlung.de/

Um mal ein wenig anders heranzugehen: bist du denn sicher, daß du nicht viel eher eine Art Mother-BurnOut-Syndrom hast? Ein Wunder wäre es nicht. Auch das kann dir dein Hausarzt diagnostizieren, bzw. dich zum Psychiater/Neurologen weiterüberweisen. Ich vermute das, weil sich dein Beitrag eher so liest, als würde dich die doppelte Belastung mit zwei kleinen Kindern umhauen. Bei postpartalen Depressionen hätte ich vielleicht eher Probleme mit dem neuen Baby erwartet (fehlende Gefühle, Befremdung oder Störempfinden).

Dazu könntest du auch mal googeln, vielleicht erkennst du was wieder?

Alles Gute wünscht dir
Joulins #klee

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Ja, sowas hatte ich auch #freu. Bei mir haben sie sich etwas anders geäussert, aber das ist ja individuell.

Ich habe damals meine Hebamme angesprochen. Sie sagte, man soll sie eine Weile "geniessen", also ausleben. Wenn sie aber nach einer Weile nicht von alleine weg gehen soll man zunächst Johanniskraut nehmen. Hilft das nicht, muss man zum Arzt, allerdings gehen die Depressionen in der Regel wieder von alleine weg. Bei mir war es dann schliesslich auch so.

Ich mache Nordic Walking, das hat mir immer prima geholfen. Bewegung an der frischen Luft mit meiner Lieblingsmusik auf den Ohren - danach habe ich mich wie neu geboren gefühlt #pro

Ich würde auf jeden Fall so schnell wie möglich meine Hebamme ansprechen oder den FA. Die kennen sich aus und können helfen.

Mir ging es auch direkt besser als ich meine Hebamme angesprochen hatte und wusste, dass sie mir jetzt helfen kann, d.h. die Depressionen zeitlich begrenzt, also auszusitzen, sind.