Beschwerdebrief - wer hat Erfahrung?

Hallo,

erst einmal tut es mir leid, dass du die Geburt deines Kindes nicht in schöner Erinnerung hast. Das, was du erlebt hast, ist meiner Meinung nach eine normale und komplikationslose Geburt in einer so großen Entbindungsklinik. Nach der Geburt meines 2. Kindes hatte ich auch solche Gedanken und habe mir einen Termin mit dem Oberarzt geben lassen, zur Durchsicht meiner Patientenakte, bei dem ich solche Dinge, wie du sie beschreibst ,anklingen habe lassen. Es war sehr ernüchternd, denn der Tonus bei fast allen Ärzten, mit denen ich es besprochen hatte, war, dass das doch normal sei, und ich solle doch froh sein, dass alles so komplikationsarm abgelaufen sei. Mir persönlich hat das nicht weitergeholfen, ich habe noch überlegt, ob ich eine Beschwerde schriftlich darlege, habe mich aber dagegen entschieden und versucht, anderweitig damit klarzukommen. Die Geburt meines 3. Kindes fand deshalb im Geburtshaus statt.
Die Frage ist, bei wem möchtest du dich über welches Verhalten beschweren? Ggf. gibt es für die Ärzte/Hebammen Sanktionen von der Klinikleitung, die dieses Vorgehen bei Patienten mehr oder weniger unterstützt. Ich finde, dass es ein schwieriges Thema ist.

LG

Ich hatte auch eine schreckliche Geburt. Genau wie du es beschrieben hast. Musst während der Geburt den Kreissaal wechseln. Mit mir wurden Dinge gemacht ohne vorher bescheid zu sagen. Hebamme war die meiste Zeit nicht da. Als die Presswehen einsetzten war die Hebamme auch nicht da. Sofort nach der Entbindung wurde unsere Tochter von der Hebamme mitgenommen. Als sie wiederkam war unsere Tochter schon gewaschen und angezogen ohne zu fragen ob mein Mann mit will. In der Zeit musste mein Mann den Arzt beim Nähen behilflich sein weil sonst keiner da war. Er musste manche Dinge anreichen. Sofort danach wurde ich mit dem Bett im Krankenhausgang abgestellt. Super! Dort musste wir eine Ewigkeit warten bis wir dann von einer Schwester von der Babystation abgeholt wurden.

Das war zur Entbindungsstation.
Nun die Babystation.
Unsere Tochter wurde mir dann in der Nacht nach der Geburt in die Hände gedrückt mit den Worten: " Ich fasse ihre Tochter nicht mehr an denn bei mir schreit sie immer". Das war dann so ca 5 Stunden nach der Geburt. Ich hatte dann unsere Tochter die ganze Nacht am Bauch liegen. Niemand kam um nachzusehen.
Ich wollte stillen aber hatte keinen Milcheinschuß. Von Hilfe keine Spur! Unsere Tochter schrie immer mehr. Das Kindspech ging auch nicht weg. Ärztin machte dann einen Einlauf und meinte nur so. Das kann schon mal passieren sind auch schon manche gestorben. Bitte? Was soll dass? Haben dann erst eine Zuckerlösung bekommen die wir ihr mit einem Löffel eingeben mussten. Hatte da schon offene und blutige Brustwarzen. Habe mich dann entschieden nicht mehr zu stillen. Da wollten mich dann alle umstimmen. Man hat richtig erkannt das die Schwestern genervt waren.

Ich werde mit Sicherheit dort in dieser Klinik kein Kind mehr entbinden!
Beschwerd habe ich mich nicht wir waren damals so froh das alles gut ging! Aber wenn ich darüber nachdenke könnte ich mich heute noch ärgern das ich damals nicht mal Dampf abgelassen habe!

hallo,
tut mir wirklich leid, dass du solche erfahrungen machen mußtest. ich würde dir raten: fang an den brief zu schreiben, schreibe alles auf was dich genervt hat, was du schlimm fandest, gib deinen gefühlen ruhig ausdruck dafür- das medizinisch-technisch zwar alles io ist, aber eben nicht emotional. das du dich uninformiert u gedemütigt gefühlt hast. wenn du fertig bist ließt du den brief noch mal durch und legst ihn 4-5tage in den schrank. dann nimmst du ihn erneut, ließt ihn wieder, nimmst änderungen ggf vor. und wenn du das bedürfnis verspürst, schick ihn ab. schreibe bitte hin, das du eine antwort erwartest. erwarte aber auch von der antwort her nicht so viel (zb entschuldigung oä). aber vielleicht geht es dir hinterher besser und vielleicht, wenn genügend solche beschwerden eingehen, wird in den kh endlich mmal auch an die frauen gedacht und die dortige praxis geändert.
lg von einer hg-mami, die keine klinikerfahrung hat u ehrlich nicht zwangsläufig braucht

Tut mir Leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest. Glückwunsch trotzdem zur Geburt !

Ich hatte eine wunderschöne Geburt, aber alles, was danach kam, war schrecklich. Die zweite Plazenta wurde nicht ausgeschieden, ich klagte über Schmerzen, sie wurden ignoriert (5 Tage später war ich im anderen KH zur Not Ausschabung).
Genährt wurde ich ohne Betäubung, es tat höllisch weh.
Die Beratung zum KS war grauenhaft und absolut unrealistisch (daher lehnte ich ihn ab).
Stillberatung konnte man vergessen und wenn man fragte, ob die das Baby mal kurz nehmen könnten, wurde ich fast als "Rabenmama" hin gestellt.

Das Personal war unfreundlich, das Essen schrecklich.
Mein Mann hatte ein bett nach der geburt gebucht, doch seine Mahlzeiten wurden alle 3 Male am Tag vergessen.

Laut Hebammen fand dort eindeutiger ärztefusch statt. Man hätte weder die Plazenta vergessen noch ohne Betäubung nähen dürfen. Es fand auch keine Abschlussuntersuchung statt.

Ich schrieb eine Mail, ... keine Antwort vom KH.
Ich schrieb einen Brief per Einschreiben. Ich bekam Antwort. Man entschuldigte sich, sei sich jedoch keiner Schuld bewusst. Immerhin: Das Essen, welches mein Mann nie bekam (er hatte die Rechnung erhalten), musste er nicht bezahlen.

Wir fragten einen Anwalt um Rat. Er setzte einen Brief auf, doch wieder selbige Antwort: Der Arzt hätte fehlerfrei behandelt.

Ich habe nichts erreicht, außer Unmengen an Zeit zu verlieren. Leider praktiziert dieser Arzt weiter, sein Ruf dafür ist bekannt.

Das einzige, was ich jetzt machen kann: Ich werde nicht in dem KH entbinden. Schade, denn die Hebamme war echt super, aber zu diesem Arzt gehe ich nie wieder. Er grüßt auch nicht mehr, wenn ich ihm über den Weg laufe.

Aber es muss ja nicht überall so sein. Einen Brief zu schreiben kann zumindest dir selbst eine Erleichterung sein und vielleicht wird es bei einer Sitzung im KH ja auch besprochen. Ob sich was ändert glaube ich nicht, aber je mehr Leute sagen, was ihnen nicht gefällt, desto höher die Chance, dass sich später was ändert.

lg

für eure Antworten, Meinungen, Tipps. Unser Schatz strangulierte sich mit seiner NS und musste nach der Geburt direkt auf die Neo-ITS. Vielleicht spielt das auch mit rein. Naja, ich werde das mit dem Brief und dem Weglegen für ein paar Tage usw. mal machen.

Sollte ich nochmal ein Kind kriegen, dann nur mit meiner Hebamme (die auch als Beleghebamme in einem kleineren KH ohne Neo-ITS arbeitet).

LG

Wenn ich an meine 1. Geburt denke kommt mir heute noch die Galle hoch...

schreib den Brief - so was hätte ich damals auch machen sollen - letztlich ist es ja gut ausgegangen dachte ich mir da - passt schon... aber eigentlich ist es nur gut ausgegangen weil mein Mann mich rechtzeitig gefunden hat (bin kollabiert, weil ich alleine, ohne Glocke... in einem gut gedämmten Kreissaal lag und stark geblutet habe.. wollte nur aufs klo, weil alles unten rum schon "nass" war - und bin zusammengebrochen nachdem auf rufen keiner kam (mein Mann musste zur Anmeldung weil abends um 22 Uhr als wir ins KH kamen keiner mehr da war)

und noch so einige andere kleinere dinge...

aber grrhh...

Schreib es dir von der Seele - ob und wie das KH reagiert ??? - aber du bist es losgeworden!

Huhu,

ich kann Dich sehr gut verstehen, mir ging es nach der ersten Geburt genauso!
Hast Du Deinen Geburtsverlaufsbericht schon angefordert?
Habe ich damals als erstes gemacht und habe auch in der E- Mail schon anklingen lassen, daß ich unzufrieden mit der Geburt war.
Als die Unterlagen kamen (habe die E-Mail direkt an den Chefarzt geschickt), war noch ein kleiner Brief von ihm dabei, indem er mir anbot, einen Termin mit ihm aus zu machen, um über die Geburt zu sprechen.
Ich habe das dann leider nicht in Anspruch genommen, weil mir der genaue Geburtsverlauf schon viel geholfen hat, einiges aufzuarbeiten.
Aber, als ich mit unserem 2.Kind schwanger war, habe ich in dem gleichen KH ein Geburtsplanungsgespräch geführt und meinen ganzen Kummer/Frust von der Seele gesprochen.
Dabei habe ich gemerkt, daß es doch tiefer saß, als gedacht.
Der Oberarzt war sehr einfühlsam und hat sich zu allem Notizen gemacht, meine Wünsche

berücksichtigt und auch eingeräumt, daß das damals so nicht in Ordnung war.
Tja, es wurde leider ein geplanter Kaiserschnitt (medizinische Indikation), aber selbst da, habe ich mich nur auf den OP-Tisch gelegt, als er mir ein Familienzimmer zu gesichert hat.
Auch mit der Betreuung (insbesondere im Bezug auf Stillen) war ich dieses Mal zufrieden und bin jetzt mit der ersten Geburt ausgesöhnt.

Schreib den Brief oder bespreche es am Besten gleich persönlich mit einem Verantwortlichen!

Alles Liebe,agrokate!

Hallo,

schreib den Brief. Und dann leg ihn weg. Und dann überleg nochmal, ob Du ihn abschicken willst.

Ich hab so einen Brief schonmal geschrieben, aber für eine andere Krankenhausabteilung. Weil fachlich die Behandlung sicher ok war, menschlich aber nicht. Dieser Brief liegt nun immernoch in der Schublade.
Mittlerweile war ich wieder in dieser Klinik und bin einfach bestimmter dort aufgetreten. Wenn man mich (trotz mehrfachem Klingeln) in meinem Bett vergisst, gehe ich halt trotz "Aufstehverbot" (war eh nur zu deren Absicherung) auf den Flur (mein Mann war dabei). Da werden sie dann auch ganz schnell.

Gruß Lucccy

hi,

ich bereue, dass ich es nicht gemacht habe. zwar war die zeit nach der geburt im kkh echt "schön", so weit sie eben schön sein kann, wenn das kind auf der intensiv liegt, aber alle waren bemüht, auch was das stillen angeht.

allerdings war meine geburt echt blöd. mir wollte die hebi nicht glauben, dass ich wehen habe, da das ctg nichts anzeigte. da durfte ich mir dann so ein spruch anhören, a la was ich denn tun würde, wenn ich richtige wehen hätte. lag halt schon mit schmerzverzehrtem gesicht da und sie meinte, ich sollte mich nicht so anstellen. zumindest kam es einem so vor. außerdem durfte ich meinen mann nicht anrufen, angeblich damit die leitungen frei bleiben. statt dessem sollte ich es mit meinem handy versuchen, geht ja auch so gut mit fast leerem akku und ganz unten im kkh. naja, als mein mann dann kam, nachdem ich ihn irgendwie anrufen, aber nicht am telefon hören konnte, bekam ich einen heulkrampf, weil ich so erleichtert war. da wurde ich dann auch noch dumm angemacht, dass ich mich doch zusammenreißen sollte, schließlich habe sie ja auch mehrere komplizierte geburten hinter sich. so eine dumme kuh!!!!!

wie gesagt, heute bereue ich es, dass ich keinen beschwerdebrief geschrieben habe, denn diese hebi bräuchte echt mal einen dämpfer.

lg und alles gute